Das amerikanisch-chinesische Elektroauto-Startup Faraday Future hat seit Monaten mit finanziellen Problemen zu kämpfen. Der Bau einer futuristischen Fabrik im US-Bundesstaat Nevada musste bereits kurzfristig gestoppt werden. Ob der erste Serien-Stromer von Faraday tatsächlich wie geplant bereits im nächsten Jahr gebaut wird, ist daher fraglich. Das Unternehmen konnte nun trotz seiner prekären Finanzsituation eine spektakuläre Personalie verkünden.
Der deutsche Spitzenmanager Ulrich Kranz wird nach 30 Jahren bei BMW künftig Faraday Future als Technikchef beim Aufbau einer führenden Automarke helfen. Neben langjähriger Branchenerfahrung verfügt Kranz über reichlich Elektroauto-Know-how: Er war bei BMW maßgeblich verantwortlich für die „grüne“ Submarke i und den ersten vollelektrischen Serien-Pkw der Bayern – den i3. Auch der zuletzt bei der Deutschen Bank beschäftigte frühere BMW-Finanzvorstand Stefan Krause arbeitet seit kurzem für Faraday.
„FF hat die richtigen Leute, die richtige Vision und ein sehr innovatives Produkt. Das ist der Grund, warum ich hier bin,“ erklärte Kranz. Er kündigte an, sich voll auf seine neue Aufgabe konzentrieren zu wollen. Im Mittelpunkt steht dabei das erste Großserien-Modell von Faraday, der elektrische Crossover FF 91. „Das unmittelbare Ziel ist, den FF 91 auf die Straße zu bekommen … Wir wollen der Welt zeigen, dass FF ein hochklassiges Fahrzeug produzieren kann, das mehr als ein Elektroauto ist“.
Faraday Future hält weiter an dem Ziel fest, den FF 91 2018 auf den Markt zu bringen. Das Unternehmen sucht dazu derzeit eine neue Produktionsstätte, die sich günstiger als die ursprünglich vorgesehene Milliarden-Fabrik im US-Bundesstaat Nevada realisieren lässt. Woher das dafür notwendige Kapital stammen wird, ist noch offen.
Der Hauptinvestor von Faraday Futurue Jia Yueting hatte Ende 2016 eingeräumt, dass ihm das Geld ausgeht. Der umtriebige Gründer des chinesischen Technologieunternehmens LeEco hat in großem Stil Geld in Projekte in der Elektronik- und Sportindustrie sowie ein weiteres Elektroauto-Startup investiert.
Jm2c meint
Toi, toi, toi faraday future. Herr Kranz hat bei BMW den Einstieg in die eMobiltät verbockt und ein Milliardengrab hinterlassen (teure CFK im i3 und i5). Vermutlich hatte er bei BMW keine Zukunft mehr, nachdem mittlerweile auch BMW dies erkannt hat.
Dr.M. meint
Wenn man seine Fähigkeiten bei nicht an den Kunden bringen kann und diese bei BMW auch nicht geschätzt werden – dann lieber alles auf eine Karte setzen und bei Faraday Future anheuern. Das BMW den i5 beerdigt hat und jetzt statt dessen lieber in Panik vor dem Model 3 den als Verbrenner konzipierten 3er irgendwie elektrifizieren will, wird sicher nicht unbedingt zum Anspruch von Herrn Kranz passen. Fragt sich nur, wer denn die Elektroauto-Strategie von BMW in die Tat umsetzen soll. Es ist ja bald das gesamte i-team in China tätig.
150kW meint
Die neue 3er Plattform ist von je her auch als Elektro-Version Konzipiert. Es gibt verschiedene Fahrgestelle (Verbrenner, Elektro,..) auf der die „identische“ Karosse oben drauf kommt.
„Es ist ja bald das gesamte i-team in China tätig.“
Nach meiner Zählung sind es jetzt 5 Leute.
Insider meint
“ Die neue 3er Plattform ist von je her auch als Elektro-Version Konzipiert. Es gibt verschiedene Fahrgestelle (Verbrenner, Elektro,..) auf der die „identische“ Karosse oben drauf kommt. “
Lassen Sie das mal keinen Insider hören, der kriegt entweder einen Lach- oder einen Schreikrampf.