Tesla will ab nächstem Jahr auch batteriebetriebene Lkw bauen, einen Ausblick auf das erste Modell – den Tesla Semi – gab es Ende 2017. Firmenchef Elon Musk hat für den Lasten-Stromer eine Reichweite von bis zu 800 Kilometern, schnelle Ladezeiten und geringe Betriebskosten in Aussicht gestellt. Der Logistikriese DHL will die alternative Antriebstechnik ausgiebig auf ihre Praxistauglichkeit prüfen.
Bevor DHL einen Großteil seiner Flotte elektrifiziert, werden laut Jim Monkmeyer noch einige Jahre vergehen. Der DHL Transportchef in Nordamerika sieht in elektrischen Lkw aber bereits enormes Potential – und hat zehn Batterie-Lastwagen bei Tesla bestellt. Monkmeyer zufolge könnte der im Vergleich zu traditionellen Diesel-Transportern fällige Aufpreis für den Tesla-Laster durch Einsparungen bei Kraftstoff und Wartung in weniger als zwei Jahren getilgt werden.
„Wir schätzen anhand des Energieverbrauchs und der niedrigeren Wartungskosten, dass sich der Aufpreis in eineinhalb Jahren amortisiert haben könnte“, so Monkmeyer im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters. „Die Motoren sind einfach deutlich simpler in Bezug auf die Anzahl und Komplexität der Bauteile“. Die Einsparungen bei den Wartungskosten durch den E-Antrieb könnten Monkmeyer nach „gewaltig“ ausfallen.
Auch etablierte Lkw-Hersteller wollen ihr Angebot elektrifizieren, setzen dabei aber auf Reichweiten von 100 bis 200 Kilometern – mehr ist derzeit laut Daimler-Trucks-Vorstand Martin Daum technisch nicht realisierbar. „Wenn Tesla sein Versprechen wirklich einlöst, werden wir natürlich zwei Lkw kaufen – einen zum Auseinandernehmen und einen zum Testen, denn wenn es tatsächlich eintritt, dann ist etwas an uns vorbeigegangen“, so Daum kürzlich.
Ladeinfrastruktur „ein großes Fragezeichen“
Auch DHL hat noch Zweifel hinsichtlich der Praxistauglichkeit von Teslas Elektro-Lastern. „Das größte Problem wird sein, wie der Strom bereitgestellt und wie die Stromversorgung aufrechterhalten wird und wie schnell wir ein Netz für die landesweite Nutzung zur Verfügung haben werden – in ganz Nordamerika, in der ganzen Welt“, so Monkmeyer. „Das ist ein großes Fragezeichen. Das könnte meiner Meinung nach der limitierende Faktor sein.“
Tesla will die Alltagstauglichkeit seiner vollelektrischen Lkw mit Hilfe einer neuen Ladeinfrastruktur sichern. Wie und wo genau die angekündigten „Megacharger“ installiert werden, hat das Unternehmen noch nicht bekanntgegeben. Kunden wie der Biergigant Anheuser-Busch, der Getränke- und Lebensmittelkonzern PepsiCo und das Logistikunternehmen UPS wollen in einem ersten Schritt auf ihren Betriebshöfen eigene Schnelllader errichten. Später könnten sich Tesla-Lkw mehrerer Unternehmen Ladestandorte teilen.
Lewellyn meint
Und sie haben recht. Mit einem Dieselfahrgestell, in das man Akkus reinpfriemelt, kann das nicht funktionieren.
Das zu beweisen ist Daimler ja gerade angetreten.
Fritz! meint
Spricht aber doch stark gegen jedwede Art von Phantasie, nur diesen Weg (das umfriemeln eines Diesel LKW) zu gehen. Oder die E-Abteilung von Daimler hat nur ein Budget von 400.000,– Euro und einen alten Diesel LKW bekommen, dann käme auch so ein Ergebniss raus…
In jedem Fall beschämend für Daimler.
Frank Walter meint
Geht alles nicht!…… sagt Daimler ,-)