Das erklärte Ziel von Tesla war stets, ein Elektroauto mit Langstrecken-Reichweite zum erschwinglichen Preis zu bauen. Seit letztem Jahr rollt die Mittelklasse-Limousine Model 3 vom Band, 2020 folgt mit dem SUV-Crossover Model Y ein weiteres Batterie-Auto für den Massenmarkt. Tesla-Chef Elon Musk bestätigte nun, dass bis spätestens 2023 ein unter dem Model 3 und Model Y angesiedelter Stromer eingeführt wird.
Auf der Tesla-Hauptversammlung diese Woche durften Aktionäre Fragen stellen. Darauf angesprochen, ob später auch ein Kompaktauto oder ein Kleinwagen gebaut werde, erwiderte Musk: „Ich denke, dass wir in weniger als fünf Jahren einen Kompaktwagen realisieren werden.“ Zu einem möglichen Kleinwagen sagte er nichts. Nach den in den USA üblichen Fahrzeugklassen wird demnach mittelfristig ein Tesla im Golf-Format angeboten. Technische Details oder einen Ausblick auf das Design gibt es noch nicht.
Tesla hat sich zum Start auf Limousinen und SUV konzentriert. Auch etablierte Autobauer wie BMW, Daimler oder Jaguar setzen für die nächsten Jahre auf Elektroautos für das Premiumsegment mit reichlich Leistung und Platz für große Akkupakete. Hersteller wie Renault, Nissan und Mitsubishi oder BMW bedienen bereits seit mehreren Jahren das Klein- und Kompaktwagen-Segment. Selbst mit erfolgreichen Modellen wie dem Renault ZOE oder dem Nissan LEAF ist Branchenexperten zufolge derzeit allerdings kaum Geld zu verdienen.
Die Renault-Nissan-Allianz geht nach umfangreichen Anfangsinvestitionen davon aus, schon bald profitabel vollelektrische Autos bauen zu können. Tesla-Chef Elon Musk hat vor wenigen Wochen erklärt, ab der zweiten Jahreshälfte Geld verdienen zu wollen. Bisher wurden regelmäßig tiefrote Zahlen ausgewiesen, nach dem Hochlauf der Model-3-Produktion will Tesla zunehmend von der Massenfertigung seiner Stromer und fertig entwickelter Technik profitieren.
Mit einem kompakten Elektroauto kann Tesla ein weiteres großes Marktsegment erschließen. Das derzeit günstigste Auto im Angebot der Kalifornier kostet 35.000 US-Dollar vor Steuern – tatsächlich gebaut und ausgeliefert werden bis auf weiteres jedoch Fahrzeuge für weit über 40.000 Dollar. Tesla genießt mit seinen E-Pkw in vielen Bereichen derzeit ein Alleinstellungsmerkmal, der kommende Kompaktwagen muss sich mit deutlich stärkerer Konkurrenz messen – nicht zuletzt von VW: Die Wolfsburger wollen mit ihrer neuen Marke I.D. im nächsten Jahrzehnt Millionen E-Autos verkaufen.
DerOssi meint
„Die Wolfsburger wollen mit ihrer neuen Marke I.D. im nächsten Jahrzehnt Millionen E-Autos verkaufen.“
Und warum wollen sie das?! –> Weil sich über nur 1 E-Auto bis zu 5 schwere SUVs in der CO2-Bilanz kompensieren lassen und somit hohe Strafzahlungen vermieden werden… das ist die Krux an allem, da die E-Autosals „Null-Emission-Fahrzeuge“ geführt werden, es realistisch betrachtet aber nicht sind… alles nur eine Milchmädchenrechnung und Tatsachenverschleierung (zumindest mittelfristig gesehen)…
Demzufolge ermöglichen erst die E-Autos den Herstellern in den nächsten Jahren, weiter schwere SUVs ohne Konsequenzen verkaufen zu können… deshalb Gratulation an alle E-Auto-Käufer für diesen „Umweltbeitrag“ ;-) …aber die Käufer können da nichts für, ist mir auch klar, das ist der EU-Gesetzgebung zu verdanken, die sich da mal wieder selbt übertroffen und schön von der Auto-Lobby hat beeinflussen lassen…
Christian meint
Der Spritpreis wird es richten.
DerOssi meint
In fünf Jahren hat Tesla so viel Konkurrenz, dass sie mit ihren Spielzeugautos (der Innenraum des Model 3 ist ein Witz, und von den mindestens 40 Metern Bremsweg reden wir erst gar nicht…) ein echtes (Überlebens-)Problem bekommen werden… so sieht´s wohl eher aus… aber harren wir der Dinge, die da kommen :)
Onesecond meint
Bei wiederholten schweren Bremsmanoevern in Folge hat die Programmierung des ABS für einen verlängerten Bremsweg gesorgt. Abgesehen davon, dass viele schwere Bremsmanoever in Folge extrem selten sind, hat Tesla das durch ein over the air update behoben, so dass Consumer Reports jetzt das Model 3 zum Kauf empfiehlt. Außerdem wette ich, dass Sie noch nie ein Model 3 von Innen gesehen haben.
Nik meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Priusfahrer meint
Was wäre, wenn Tesla einen Hecht in Form eines „Golf-Klasse“ Fzgs. in den
Karpfen-Teich der dt. Auto-Hersteller einbringen würde?
Was würde sich die dt. Auto-Industrie verändern?
cs meint
Herr Musk ist Meister der Ankündigung. Weil es wirtschaftlich schlecht läuft und die Produktion seiner eAutomobile auch nicht so richtig klappt, kündigt er zur Beruhigung seiner Geldgeber immer mal wieder etwas an. Beim letzten Mal waren es eLastwagen, jetzt sind es also eKompaktwagen. Tesla muss erst einmal beweisen, dass es überhaupt Autobauen kann und dass es Geldverdienen kann. Allein mit volllippigen Ankündigungen werden sich die Aktionäre in Zukunft wohl kaum zufrieden geben.
Fritz! meint
Ankündigungsweltmeister ist nach wie vor VW und nicht Tesla. Wenn Tesla irgendwas ist, dann Verspätungsweltmeister.
Telsa hat bislang ALLE seiner Versprechen umgesetzt/ausgeliefert, nur öfter halt etwas später als versprochen. Dafür oft aber besser als versprochen.
Und das Tesla Autos bauen kann, beweisen Sie seit 2012 mit dem Model S/X ja zur Genüge. Es gibt immer noch keinen ernsthaften Konkurrenten für diese Autos bei den Mitbewerbern.
Marco meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
Leotronik meint
Ein Tesla Combi. Bitte bitte.