Volkswagen will mit seiner Kernmarke VW im Jahr 2025 eine Million Elektroautos verkaufen. Konzernweit ist der Absatz von drei Millionen Elektroautos geplant – bislang sind es erst eine wenige Zehntausend. Der Leiter der Baureihe Elektromobilität bei VW Christian Senger sagte nun, dass der Wolfsburger Autobauer die Zielmarke wohl übertreffen wird.
„Wir sehen Wachstumsraten, die wir bei keinem anderen Produkt haben“, so Senger im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters. Die Nachfrage sei zwar stets schwankungsanfällig, „aber die Indikatoren zeigen, dass wir das Ziel übertreffen könnten.“
Als Grund für die optimistische Stromer-Prognose gab Senger die stetig steigende Nachfrage nach alternativ angetriebenen Autos in China, Europa und südlichen Ländern an. „Anhand unserer laufenden Planungen, die eine Vorausplanung für bis zu 15 Jahre enthalten, sehen wir, dass die Märkte noch mehr Elektroautos wollen, als wir angenommen haben“, so der Automanager.
Um mit seinen neuen Elektro-Pkw in den Massenmarkt vorstoßen zu können, will VW Preise vergleichbar mit denen herkömmlicher Fahrzeuge bieten. Konzernweit sind fast 30 batteriebetriebene Modelle geplant – vom Stromer im Golf-Format über SUV bis zur großen Limousine. Um die Kosten im Rahmen zu halten, steht dabei der neue Elektroauto-Baukasten MEB für von Grund auf für den E-Antrieb konzipierte Modelle im Fokus.
Neben den Hauptmärkten Europa, China und USA wendet sich Volkswagen bei seiner Elektro-Offensive zunehmend bisher nicht in den Planungen berücksichtigten Regionen wie Südamerika zu. Senger merkte an, dass der tatsächliche Absatz von Elektroautos von der verfügbaren Batteriekapazität abhänge. Der für das nächste Jahrzehnt erwartete Boom von strombetriebenen Autos könnte laut Experten zu weltweiten Engpässen bei Batterien führen.
Uwe meint
Hohe Wachstumsraten bei E-Autos?
Nee, jetzt? Wirklich?
Doch!
Och?
Bei VW?
Und schon 2020?
Nach nur 30 Jahren schon?
Dann auch bei AUDI?
Hm. Vielleicht doch erst Mal einen Hybrid.
Nach nur 30 Jahren schon?
Das ist „Vorsprung durch Technik“.
Michael S. meint
Nur mal zur Einordnung:
1 Mio Autos pro Jahr, das ist die Gesamtproduktion der Werke in Wolfsburg und Emden. Mehr nicht. Dann gibt es noch die Werke in Zwickau, Pamplona, Pune, Amerika, China…
Also da wird nichts „umgestellt“. Da wird nur ein kleiner Teil des Produktportfolios „diversifiziert“.
Gunnar meint
„Volkswagen will mit seiner Kernmarke VW im Jahr 2025 eine Million Elektroautos verkaufen“
Wollen sie wirklich?
Angeblich plant VW für den VW ID mit folgenden Produktionszahlen:
2020: 40.000 Stück – 770 pro Woche
2022: 60.000 Stück – 1154 pro Woche
Wenn das stimmt, müssten Sie innerhalb von drei Jahren ihre Produktion um den Faktor 17 – SIEBZEHN !!! erhöhen.
Warum dieser lahme Start dann überhaupt?
Das rückt Teslas angebliche Probleme beim Hochlauf für ihr Model 3 in ein ganz anderes Licht. Die schaffen ja aktuell „nur“ 3500 pro Woche…
nilsbär meint
VW will kein einziges E-Auto verkaufen. Und schon gar nicht Millionen davon. Aber sie werden müssen.
Thomas R. meint
Sie werden so viele Hybride wie möglich verkaufen. Kleine Batterien -> nicht ganz so schlimm. Große Batterien -> auweia!
EsGeht meint
“Anhand unserer laufenden Planungen, die eine Vorausplanung für bis zu 15 Jahre enthalten, sehen wir, dass die Märkte noch mehr Elektroautos wollen, als wir angenommen haben”
Eine etwas späte Einsicht, aber es scheint, als ob VW nun begriffen hat und ernsthaft umstellen wird. Die Modelle finde ich sehr ansprechend – also richtig schön und wären für mich – rein vom Aussehen her – eine Alternative zu Tesla.
nilsbär meint
Das sind Aussagen des E-Auto Verantwortlichen bei VW und nicht der Konzernleitung. Diese hofft nach wie vor auf das Weiterleben der Verbrenner. Ist auch verständlich. Verweigert sich VW der E-Mobilität kommt es zum Untergang. Öffnet sich VW den E-Autos, drohen Absatz- und Gewinnrückgänge in einer Größenordnung, die VW zu einem vom vielen mittelgroßen Anbietern machen.
BR meint
Und wenn die deutsche Politik noch ein wenig mit Anschieben würde dann würde es noch schneller gehen. Das muß sogar nicht mal was kosten – z.B. die immer noch nicht geregelte Änderung im Wohnungseigentumsgesetz, daß die Mehrheit entscheidet ob Ladeanschlüsse gebaut werden dürfen und nicht Einstimmigkeit. Das ist ein riesiger Hemmschuh in Deutschland.
Leotronic meint
Und wo bleibt der Diesel? Ohne Diesel geht die Welt unter. Sagen doch alle Autobosse…
Dieselfahrer meint
Es ging in diesem Artikel um Elektroautos. Nicht um Diesel, um LPG Fahrzeuge oder Benziner.
Die Weltuntergangsszenarien stammen eher nicht von den Autobossen…
nilsbär meint
Ist auch richtig. Ohne Diesel (und Benziner) wird die Welt untergehen. Die der derzeit noch großen Autokonzerne nämlich. Die vergleichsweise einfachen E-Autos kann (fast) jeder bauen und beim Akku haben die Europäer auch keinen Vorsprung, im Gegenteil.