Bis die Marke BMW 2020 ihr nächstes reines Elektroauto auf den Markt bringt, müssen sich die Bayern weiter ein zu zögerliches Vorgehen bei E-Mobilität vorhalten lassen. Konzernweit setzt die BMW-Gruppe allerdings bereits vergleichsweise viele Fahrzeuge mit Elektromotor ab. Nun wurde ein neuer Meilenstein erreicht.
Die BMW Group konnte mit den Marken BMW, MINI und Rolls-Royce im Mai ihren Absatz und Marktanteil antriebsübergreifend vergrößern. „Auch der Absatz des i3 steigt gegen den üblichen Zyklus weiter und verzeichnete im Berichtsmonat ein Plus von 40%. Damit haben wir im Mai einen wichtigen Meilenstein erreicht: Wir konnten das 400.000ste elektrifizierte Fahrzeug seit der Einführung des i3 im November 2013 ausliefern“, verkündete Vertriebsvorstand Pieter Nota.
Aktuell hat BMW neben dem vollelektrischen Kleinwagen BMW i3 mehrere Hybridautos von BMW und MINI im Programm. Der Gesamtabsatz der elektrifizierten Fahrzeuge des Konzerns wuchs vergangenen Monat um 9,8 Prozent. „Das Interesse unserer Kunden für emissionsarme Mobilität nimmt stetig zu. So haben sich die Auslieferungen des BMW Plug-in-Hybrid 2er Active Tourer im Mai vervierfacht, der Absatz des elektrifizierten BMW 5er stieg um 40,4%. Der Absatz des Plug-in-Hybrid MINI Cooper S E Countryman ALL4 war im Mai fast dreimal so hoch wie im Vorjahresmonat“, so BMW.
Bis Ende nächsten Jahres will der bayerische Autohersteller zehn neue oder überarbeitete elektrifizierte Fahrzeuge im Markt haben. Bis Ende 2019 erwartet das Unternehmen insgesamt eine halbe Million elektrifizierte Fahrzeuge auf der Straße. In diesem Jahr rollt der erste rein batteriebetrieben MINI vom Band, 2020 folgt die Elektroauto-Version des Kompakt-SUV BMW X3. Ab 2021 sind weitere Voll-Stromer geplant, darunter die Limousine BMW i4 und der SUV-Crossover BMW iNEXT.
Konzernchef Harald Krüger hat im Mai bei der Präsentation der jüngsten Geschäftszahlen erklärt, dass BMW bewusst nicht auf eine einzelne Technologie setze. Er sprach sich damit gegen den von Volkswagen-Boss Herbert Diess geforderten Fokus der Branche auf Batterie-Elektroautos aus. Später betonte er: „Technologisch alles auf eine Karte zu setzen, ist nach unserer Ansicht der falsche Weg und für den Wohlstand in Deutschland gefährlich.“
Diesen Monat teilte BMW mit, bei Elektromobilität verstärkt auf Kooperationen zu setzen: Der Konzern bündele seine Kräfte mit Jaguar Land Rover, um Antriebe der nächsten Generation zu entwickeln. „Gemeinsam haben wir die Möglichkeit, Kundenwünsche noch effektiver zu bedienen, indem wir Entwicklungszeiten verkürzen und Fahrzeuge sowie modernste Technologien noch schneller auf den Markt bringen“, so BMW-Entwicklungschef Klaus Fröhlich.
Wasco meint
Immerhin über 100.000 i3 verkauft.
Peter Wulf meint
an wen werden die verkauft sein?
Als Privaten PKW für die Familie mit Kindern kaum geeignet zu wenig Kofferraum und idiotischen Türanordnung. Nicht geeignet für Parkstreifen und Tiefgaragenstellpätze mit 2,30 bis 2,50 m Breite.
Werden wohl als Mietwagen unterwegs sein.
Bin im Februar 2 Std zur Probe kostenlos auf Sylt herumgefahren.
Thomas Wagner meint
Mal wieder „Neuigkeiten“ aus BMWs „Propaganda“abteilung :-)
Wie lange glaubt BMW, dass sie mit dieser Mogelpackung „elektrifizierter“
Fahrzeuge eigentlich noch durchkommen ?
Immerhin soll bald der neue Elektro-Mini auf die Straßen kommen.
Mit der Technik des i3 und nicht ganz billig, ist er immerhin wieder ein kleiner Mosaikstein zu mehr Fahrzeugauswahl im Elektroauto-Segment !
Peter W meint
Sollen die nicht bald ich China gebaut werden? BMW entwickelt sich wie Volvo zum chinesischen Hersteller, was zur Folge haben könnte, dass es aus Deutschland nur noch (elektrifizierte) Verbrenner gibt. Wie lange noch?
MiguelS NL meint
Von BMW gibt es ein Werbebild ihrer Plug-in-Hybriden, wäre passender gewesen. ;-)
Michael S. meint
Glückwunsch nach Bayern.
Damit hat BMW ca. halb so viele Fahrzeuge elektrifiziert, wie Tesla insgesamt vollelektrische Fahrzeuge abgesetzt hat… Bin mal gespannt, wie das „Überholen ohne Einzuholen“ in Zukunft funktionieren wird. ;)
Peter W meint
„Elektrifiziert“ ist das Alibiwort des auslaufenden Jahrzehnts. BMW nehme ich es sehr übel, dass sie einen „elektrifizierten“ 6-Zylinder als emissionsfreies Fahrezeug verkaufen, und unser Verkehrsminister müsste dafür an den Pranger gestellt werden, dass er das zu lässt. Aber es gibt ja sogar noch eine Umweltprämie dafür.
Dem Klima bringen diese Mauschelfahrzeuge absolut nichts.
Hätte BMW die i-Famile (die ja leider keine geworden ist) konsequent weiter entwicklet, könnten sie heute Tesla die Stirn bieten. Aber nichts ist geschehen.
Swissli meint
Als Folge davon ist der i3 heute auch nicht mehr marktfähig.
150kW meint
Wie das? In Europa wurden dieses Jahr (bis April) ca 11.000 Stück verkauft.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Ist ja wahnsinnig.
Jeder Verbrenner wäre bei einer solchen Stückzahlentwicklung als Superflop schon längst vom Markt verschwunden. BMW hat seine deutsche Polposition freiwillig gegen die Wand gefahren.
Jörg2 meint
@150kW
Hast Du auch Infos, wieviele in die eigene CarSharingflotte gegangen sind?
MiguelS NL meint
I3 ist Compliance. Deshalb reichen diese 11.000 Stück, ca 1% aller BMW Modelle, aus.,
150kW meint
„Jeder Verbrenner wäre bei einer solchen Stückzahlentwicklung als Superflop schon längst vom Markt verschwunden. “
Tesla Model S und X tauchen in der ev sales blogspot Tabelle überhaupt nicht mehr in der Top20 Europa auf. Die müssen demzufolge der mega super Flop sein?
Satcadir meint
He he, ich würde, so ich ein deutsches Fahrzeug doch noch einmal kaufen würde in den Kaufvertrag schreiben, dass ich rechtlich US Käufern gleichgestellt werde und dass der Gerichtsstand in den USA liegt.
alupo meint
Ich habe alle meine BMW Aktien verkauft. Einerseits schade, aber jetzt bin ich doch froh dass sie weg sind.
„Elektrifizierte Fahrzeuge“, wenn ich dieses Schimpfwort nur lese, dann ….
Vor 10, oder besser 20 Jahren hätte ich das auch noch toll gefunden, aber jetzt ist das sowas von gestern. Gerade zu BMW hätten die Fahrleistungen von eAutos perfekt zum Image gepasst. Aber leider haben sie die Zeichen der Zeit völlig verpennt.
Daimler hatte schon immer ein eher, ich sag mal, „langsames Image“, echte Schwaben eben (Gut Ding will Weile haben, no net hudle…). Die brauchen nicht vorausgehen, aber schlecht wäre auch das nicht gewesen.
Beide waren und sind eben Fortschrittsbremsen. Die Zeit wird das alles regeln, das ist hart, ist aber dennoch wohl unvermeidlich denn das war schon immer so. Es sind schon ganz andere Größen von der Welt-Bildfläche verschwunden.