Toyota produziert mit der Limousine Mirai als bisher einziger Autobauer einen wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellen-Stromer in Großserie. Die Japaner melden nun einen neuen Meilenstein: Im Werk Motomachi in Toyota City ist vor kurzem das 10.000. Exemplar des Mirai vom Band gelaufen. „Damit ist die Oberklasselimousine das meistproduzierte Brennstoffzellenfahrzeug der Welt“, freut sich Toyota.
Seit der Eröffnung der Mirai-Fertigungslinie im Frühjahr 2015 wurde die Fertigung langsam hochgefahren. Im ersten Jahr wurden Unternehmensangaben nach rund 700 Einheiten produziert, 2016 waren es bereits 2000 Fahrzeuge und seit 2017 rund 3000 Exemplare jährlich. Verkauft wird der Mirai aktuell in Japan, den USA und in mehreren europäischen Ländern, darunter Deutschland.
Ab dem Beginn des nächsten Jahrzehnts will Toyota die Produktion von Stacks – für eine höhere Spannung werden mehrere Brennstoffzellen zu einem „Stack“ in Reihe geschaltet – verzehnfachen und jährlich bis zu 30.000 Fahrzeuge mit Brennstoffzellen-Technik verkaufen. Neben dem Mirai sollen neue Produkte mit der alternativen Antriebsart angeboten werden. Dazu werden die japanischen Produktions-Kapazitäten für Brennstoffzellen-Stacks im Werk Honsha sowie für Wasserstoff-Tanks im Werk Shimoyama ausgebaut. Die neuen Anlagen werden laut Toyota jeweils 2020 ihren Betrieb aufnehmen.

Toyota bewirbt den lokal emissionsfreien Antrieb des Mirai mit alltagstauglicher Reichweite von rund 500 Kilometern und kurzen Tankzeiten. Die Brennstoffzellen-Technik eignet sich nach Überzeugung des Unternehmens zudem insbesondere für höhere Fahrzeugklassen sowie für den Nutzfahrzeugbereich. Bei den Olympischen und Paralympischen Spiele in Tokio 2020 will Toyota im großen Maßstab Brennstoffzellen-Busse einsetzen, um deren Praxistauglichkeit zu belegen.
Toyota teilte nun mit, die Erprobung eines neuen stationären Brennstoffzellen-Generators auf Basis der Mirai-Technik begonnen zu haben. Der Brennstoffzellen-Stack, Steuereinheit und Batterie aus der Limousine nutzende Generator laufe rund um die Uhr, werde mit Wasserstoff betrieben und produziere 100 kW Leistung. In den Tests sollen die Energieeffizienz, die Stabilität der Leistungsabgabe sowie die Haltbarkeit und Wartungsfreundlichkeit überprüft werden. Auf Basis der Ergebnisse will Toyota Brennstoffzellen-Generatoren in weiteren Werken einsetzen – „als sauberer Energielieferant auf Wasserstoff-Basis“.
Das Vorantreiben der Brennstoffzellen-Technik ist Teil des Nachhaltigkeitsprogramms Toyota Environmental Challenge 2050. Darin hat der japanische Autohersteller eine Reihe langfristiger Ziele zur Verringerung der CO2-Emissionen seiner Fahrzeuge und seiner Werke festgeschrieben. Die technische Basis – auch für die Brennstoffzellen-Fahrzeuge – bildet der 1997 eingeführte erste Toyota-Hybridantrieb. Neben Wasserstoff- und Hybrid-Fahrzeugen will Toyota demnächst auch erstmals im großen Stil reine Batterie-Autos auf die Straßen bringen.
Wolgang meint
An alle Besserwisser es wird Wasserstoff-und E-Autos geben ich persönlich werde mich nicht auf ein 600 kg Batteriepaket setzen
Andre Eby meint
Finde ich richtig gut.
Endlich mal ne Lösung für die Zukunft.
hu.ms meint
Ich vermute mal, die meisten fahrzeuge wurden in Japan verkauft.
Aus welchen energiequellen und mit welchen emissionen wird dort der wasserstoff erzeugt, gelagert und transportiert ?
Hugo meint
Die Japaner haben ja auch Geld ohne Ende, weil die BoJ Yen pausenlos druckt. Sollen die Japaner Geld für aussichtslose Dinge ausgeben – das haben sie ja auch in den vergangenen 20 Jahren getan.
Wir sollten diese Chance nutzen und voll auf BEV konzentrieren. IMHO macht einzig VW-Konzern das richtige. Nach meinem Geschmack könnte VW noch mehr Gas (oder besser Strom) geben damit der Wandel noch schneller passiert. Es ist eine Frage der nächsten 2-3 Jahren, ob die Autobauer in den nächsten 5-10 Jahren noch existieren werden oder nicht. VW hat eine große Chance, bei den anderen deutschen Marken wäre ich mir nicht sicher.
Peter W meint
Dass die Japaner Wasserstoffautos bauen sollte eigentlich nicht unser Problem sein. Unser Problem ist aber, dass unsere Regierung viele Millionen Steuergelder ausgeben will um Tankstellen für die wenigen Fahrzeuge zu fördern. Wie der Wasserstoff hergestellt wird scheint dabei niemanden wirklich zu interessieren.
Egon meier meint
1+++++
Andreas_Nün meint
Zur Einordnung von grünem H2.
Ein Elektrolysator der bis zu 100MW Leistung für die Elektrolyse aufwenden kann, stellt im Jahr bei einer 24/7 Produktion so viel Wasserstoff her, wie ca. 95.000 PKW (bei 20.000km Jahreslaufleistung) verbrauchen.
Es werden sehr viele Elektrolysatoren in dieser Größenordnung gebaut werden müssen.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Und wenn man berücksichtigt, dass die Elektrolyse-Anlagen ja nur den (nicht existenten) Überschussstrom verwenden sollen und somit gar nicht eine 24/7 Produktionszeit haben, dann braucht man noch viel mehr Anlagen.
Ist eine Sackgasse-Projekt genauso wie das e-Highway-Projekt.
Diese Regierung macht Deutschland und seine Wirtschaft mit Gewalt kaputt.
Thomas Wagner meint
Der Wasserstoff für den Mirai wird zur Zeit nahezu ausschließlich aus Erdgas hergestellt !
Der Mirai ist damit zwar lokal emissionsfrei, aber trotzdem ein zu 100 % fossil
angetriebenes Fahrzeug und unterscheidet sich in dieser Disziplin nicht von einem Diesel !
Toyota sollte, bevor sie uns weiter Wasserstoffautos zur Lösung der Klimakrise aufschwatzen wollen, erklären woher sie die Unmengen „überschüssigen “ Ökostrom hernehmen wollen um damit den „grünen“ Wasserstoff herzustellen !?
Name ist Egal meint
Die müssen gar nix. Die Produzenten vom Wasserstoff müssen sauberer werden.
Egon meier meint
Oder: die politisch Verantwortlichen .. dafür dass sie sowas fördern bzw dulden..
Peter Müller meint
Toyota will ihnen gar nichts aufschwatzen! Man muss ja mal verschiedene Alternativen ausprobieren können um die Tauglichkeit zu püfen und Erfahrungen zu sammeln. Die arrogante deutsche Autoindustrie schwatzt immernoch allen Leuten Diesel auf, angeblich als Lösung für die Klimakrise. In Deutschland ist Diesel ja nur deshalb so beliebt, weil er immernoch massiv subventioniert wird. Der Diesel verdankt seinen Erfolg vor Allem der Tatsache dass Diesel einen 14% höheren Energiegehalt pro Liter als Benzin aufweist und dann an der Zapfsäule der Liter noch um 20 Cent billiger verkauft wird. Damit hat man Jahrzehntelang die Japaner, die aus gutem Grund mehrheitlich nicht auf Diesel setzen wollten, ausgebremst! Gruss aus der Schweiz.
Elektrofritze Doc meint
Neues unkalkulierbares Risiko bei Wasserstoffautos enttarnt:
Da diese Autos unentwegt Wasser in der Brennstoffzelle produzieren, machen diese ja keine Abgase, sondern pieseln die ganze Zeit Wasser.
Im Winter ist das fatal, weil gerade in Kreuzungsnähe Blitzeis von diesen Autos, die Pippi machen, produziert wird. Wer ist dann verantwortlich, wenn viele W-Autos unterwegs sind und Unfälle wegen Blitzeis entstehen?
Name ist egal meint
Erstens verlieren die nicht die ganze Zeit Wasser. Es wird gesammelt und dann eine größere Menge abgelassen.
Schön dass ab euren Straßen nicht gestreut wird.
Verbrenner verlieren auch Wasser bei der Verbrennung. Muss ja ganz schön rutschig bei euch sein.
Peter W meint
kein Problem, die Regierungen werden dann „Salzkatalysatoren“ vorschreiben die das Wasser anreichern. :-))
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Und die Deutsche Bahn liefert für diese Kreuzungen nicht mehr benötigte elektrische Weichenheizungen – wenn sie, die Bahn, dann endlich erfolgreich zugrunde gewirtschaftet ist.
Rapahel meint
Ist das derselbe Mirai, welcher in Kalifornien nach den ersten Leasingrückläufern sozusagen verschenkt werden muss, um überhaupt Abnehmer zu finden?
Name ist Egal meint
Hm. Komisch. Genau wie in Deutschland. Da werden auch viele Fahrzeuge nahezu verschenkt. Das sind aber keine H2 Fahrzeuge.
Futureman meint
Wie setzt sich bei den Verkaufszahlen wohl die Quote der Käufer zusammen? Denke 99% Institutionen, wie Behörden Forschungslabors und Stadtwerke, die restlichen 1% verteilen sich auf sehr wagemutige Privatpersonen.
Das Verhältnis bei Tesla ist umgekehrt. Die Frage ist, wo ist mehr Potenzial, wenn die „Bestechungsgelder“ zum Kauf von Wasserstoffautos alles sind…
Andreas meint
Woher genau will den Japan den ganzen zusätzlichen Strom für den Wasserstoff herbekommen?
Gibt es hierzu mal was Faktisches?
Volker Adamietz meint
Zitat von dieser Seite: https://etit.tuwien.ac.at/home/news_detail/article/10807/
„Das Wasserstoffauto benötigt ungefähr 2,4 Mal so viel Energie wie das klassische Elektroauto – wenn es sich um „grünen“ Wasserstoff handelt.“
Dazu sei erwähnt, dass der jetzige Wasserstoff zu über 90% aus Erdgas hergestellt wird, wodurch der Energieaufwand und CO2-Footprint nochmals schlechter ausfällt.
Bei Langzeitspeicherung von Wind- und Sonnenkraft mag Wasserstoff wirklich Sinn machen.
Beim PkW-Verkehr führt jedoch kein Weg an der Elektromobilität vorbei und es wäre ein Wahnsinn diese Technologie politisch zu ignorieren. Weltweit sind bereits 5 Mio. Elektroautos am Weg, in Europa gibt es 100.000 Ladestationen, allein in Österreich ca. 5.000 und es ist rein physikalisch der effizienteste Antrieb. Bei den Eisenbahnen hat das der Mensch schon sehr viel früher begriffen.
wambo13 meint
Japan setzt voll auf Atomkraft.
Holen sich auch die Experten aus den Ländern die weg von Atomkraft gehen.
Peter W meint
Die ersten Versuche Wasserstoff ohne den Umweg über die Stromproduktion direkt im Kernkraftwerk herzustellen sind schief gegangen. In Fukushima sind die Produktionshallen am 11.3.2011 in die Luft geflogen.
Andreas_Nün meint
In 4,5 Jahren 10.000 Autos, spricht für sich.
Hyundai hat mit dem Nexo bereits jetzt höhere Produktionswahlen.
Jürgen W. meint
Wasserstofftank mit 700 bar. Dafür braucht Toyota eine Ausnahmegenehmigung des japanischen Militärs. Quasi eine „Wasserstoffbombe“. Kann kaufen wer will. Ich nicht. Natürlich kommen jetzt wieder alle mit ihrem Pseudowissen und wollen mir das Gegenteil weiß machen. Könnt ihr euch aber sparen. Das Thema ist bei mir durch.
De MIscha meint
„Quasi eine „Wasserstoffbombe“
Äh, Nein!
Jeru meint
„Quasi eine „Wasserstoffbombe“.“
„Natürlich kommen jetzt wieder alle mit ihrem Pseudowissen [..]“
Vielen Dank dafür.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Berichte über Unfälle mit Gasflaschen gibt es immer wieder zu lesen, obwohl die Gasflasche in Deutschland eigentlich nur im Gaststättengewerbe und Camping- / Grillbereich eingesetzt wird.
Wenn im Idealfall 45 Millionen Fahrzeuge bei uns damit ausgestattet sind (ein Teil davon wird sich im Gegensatz zur statisch eingesetzten Campingflasche mit hoher Geschwindigkeit bewegen und viele Fahrzeuge werden sogar 2 Tanks an Bord haben), ist die Chance einen Treffer zu erlangen, durchaus gegeben. Da möchte ich nicht gerade in der Nähe sein.
Der Denker3000 meint
10.000? Im Jahr? Ernsthaft? Tesla baut jetzt aktuell fast 10.000 pro Woche!
Allein das Model3 soll 1000x PRO TAG gefertigt werden!
Wo soll da noch Platz sein für eine ineffiziente Technik?
Peter W meint
Wie???? Tesla baut Wasserstoffautos? ;-)
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
@Denker3000: Hast du einen Link wo man das mit den 10.000 Teslas pro Woche nachlesen kann?
Franz mueller meint
Verzweifelter Versuch um die Investition in die falsche Technologie nicht anschreiben zu müssen. Wie viel dieser Fahrzeuge wurden von privat gekauft? 50? 100?
randomhuman meint
Ab 2030 werden also 30000 Brennstoffzellenautos pro Jahr von Toyota verkauft. Vermutlich werden bis dahin schon mehr als 100 Millionen E-Autos verkauft wurden, sonst könnten wir uns die Energie- und Verkehrswende echt sparen. Wasserstoff ist scheinbar nicht sehr alltagsuntauglich.
Archi meint
Ab 2020 soll die Anzahl auf 30.000 aufgestockt werden.
Hermann meint
Ab dem Beginn des nächsten Jahrzehnts ist welcher Zeitpunkt?
randomhuman meint
Ah ok danke Archi und Hermann. Ich dachte schon ich lese nicht richtig. ????
Egon meier meint
kein Wunder, dass sie Fukushima weiter betreiben müssen ..
ich frage mich auch wie die Japaner sich die Ökobilanz dieses Wagens schönrechnen ..
Egon meier meint
irgendwann muss sich irgendjemand dafür verantworten, dass er solchen Quatsch initiiert, mitgemacht, geduldet hat ..
Man kann für Toyota nur hoffen, dass sie parallel auch an BEV arbeiten sonst haben sie in naher Zukunft ein allerernstestes Probleme.
In dieser nahen Zukunft können nämlich – bei sinkendem C02-Flottengrenzwert – die Regeln mit Hybriden nicht mehr erfüllt werden und h2-Kisten kauft (fast) niemand ..
dann wird es ganz ganz hart … denn die Konkurrenz ist fest im BEV-Geschäft ..
Was hilft die wunderschönste theoretische Reichweite, wenn weder am Start- noch am Zielort eine h2-Tankstelle im 100-km-Radius steht. Oder diese gerade explodiert ist.
Oder gerade seit 8 Wochen kein Überschussstrom vorhanden war und die Kohlekraftwerke schon längst verschrottet sind ..
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Leider wird sich niemand dafür verantworten müssen, siehe die Freisprüche der Tepco Manager von gestern ( Disaster Fukushima).
Und unsere „Klimakanzlerin“ Frau Merkel wird auch keine persönlichen Nachteile erleiden, für das Nichteinhalten vertraglich zugesagter Ziele.
(Dafür haben wir jetzt ein Klimakabinett – oder ist es ein -kabarett?)