Das von BMW, Ford, Daimler und Volkswagen gegründete Gemeinschaftsunternehmen für den Aufbau von Schnellladestationen Ionity wollte bis Ende letzten Jahres 400 „Ladeparks“ bieten, derzeit sind aber erst 336 in Betrieb. Wie es nach der ersten Phase des Aufbaus weitergeht, war bislang offen. Die Nachrichtenagentur Bloomberg will Neues zu dem geplanten Vorgehen erfahren haben.
Ionity prüfe angesichts der steigenden Verkaufszahlen von Elektroautos, sein Ladenetz „erheblich“ auszubauen. Die Hersteller hinter dem 2017 gegründeten Joint Venture würden darüber nachdenken, das Unternehmen mit zusätzlichem Kapital auszustatten. Mit weiteren Strom-Tankstellen sollen Warteschlagen an Ladestationen vermieden werden, damit potenzielle Kunden nicht auf Abstand von Elektroautos gehen. Die Ionity-Gesellschafter diskutieren laut dem Bericht einen Wachstumsplan für eine schnelle Expansion mit Hochleistungs-Ladeinfrastruktur. „Zusätzliche Investmentmöglichkeiten stehen zur Diskussion“, wird aus einem Interview mit Ionity-Chef Michael Hajesch zitiert.
Seit 2020 gehört auch die Hyundai Motor Group mit den Marken Hyundai und Kia zu den Gesellschaftern von Ionity. Alle Partner sollen bisher jeweils rund 200 Millionen Euro beigesteuert haben. Zusätzliche Gelder würden neue Schnelllader in Städten und an weniger frequentierten Fernstraßen ermöglichen, heißt es. Derzeit konzentriert sich Ionity auf viel befahrene Schnellstraßen und hat nur vereinzelt in Städten Ladepunkte errichtet.
Elektroautos boomen in vielen europäischen Ländern, für den Durchbruch in den Massenmarkt ist aber eine umfangreichere Ladeinfrastruktur nötig. BMW-Chef Oliver Zipse hat in seiner Rolle als Präsident des europäischen Herstellerverbands ACEA kürzlich erklärt, dass die verzögerte Installation von Ladeinfrastruktur in der EU den Erfolg von Elektroautos „ernsthaft gefährdet“. Die Politik müsse schnell aktiv werden und ihren Mitgliedsstaaten verbindliche Ziele für den Hochlauf der Ladeinfrastruktur vorgeben.
Die beteiligten Hersteller verfolgen mit Ionity eine Premium-Strategie, seit 2020 kostet eine Kilowattstunde (kWh) 79 Cent. Andere Anbieter sind deutlich günstiger, Ionity will aber an seinem neuen Tarif festhalten – offiziell aus Kostengründen, wohl aber auch, weil die Gesellschafter Kunden mit vergünstigten Konditionen locken.
Aus dem Volkswagen-Konzern könnte demnächst ein Wettbewerber für Ionity hervorgehen: Audi und Porsche sollen ein eigenes Ladenetz mit zusätzlichen Premium-Services für ihre Kunden planen. Nicht alle halten das für eine gute Idee – es brauche nicht noch mehr geschlossene Ladenetze nach dem Vorbild von E-Auto-Pionier Tesla, so die weit verbreitete Meinung. Erst kürzlich hat sich der Chef von Volvos Elektroauto-Submarke Polestar gegen „exklusive Ladeclubs“ ausgesprochen.
Sebastian meint
Mein RAM1500 fährt mit Autogas 800 KM konstant german Autobahn wenn ACC bei 110 Km/h eingestellt ist… das selbe kostet meine ZOE wenn ich ähnlich fahre bei EnBW… weil ich Kunde bei denen bin. Aus welchen Grund…. braucht jemand wie ich eigentlich den Ioinity Quatsch? Steuerfinanziert? Quersubfinanziert? oder warum überhaupt….
Alupo meint
Hallo Sebastian, oder soll ich MS85 schreiben?
Ich hoffe Du bist hier nicht so ein Teslabasher wie vor Deiner Sperrung bei Teslamag. Wir wissen sicher beide, dass enttäuschte Fahrer zu den unfairsten Kritikern werden und Ihr Leid auf alle ausrollen wollen. Aber ich bin sehr zufrieden mit meinem. MS90-er.
Jörg2 meint
Warum ich glaube, dass die 30..35Cent an der Ladesäule für den Betreiber auskömmlich sind und Preise bei 80Cent ein Abwehrpreis sind:
Die Preise an Endkunden in D sind jedem so halbwegs bekannt: irgendwas zw. 25…30Cent. Mit diesem Preis machen die Versorger Gewinne (alle Erstehungskosten sind bezahlt, Investitionen refinanziert und der laufende Betrieb gedeckt UND es bleibt etwas übrig). Es ist daher nicht anzunehmen, dass diese Endkundenpreise subventioniert ist.
Als IONITY startete, waren die Gesellschafter VW, BMW, DAIMLER und FORD. Zu diesem Zeitpunkt hatte keiner (außer TESLA) große BEV-Flotten auf der Strasse. IONITY startete mit einem Festpreis von 8EUR pro Ladung.
Mit Beendigung des „Einführungstarifes“ konnten externe Ladeanbieter (EnBW etc.) IONITY in ihre System für unter 50Cent aufnehmen.
Nun kommen zunehmend eigene BEV der Gesellschafter auf die Strasse und die Gesellschafter können ihren Fahrzeugkunden Tarife unterhalb 40 Cent anbieten.
Jetzt unterstellen wir mal, die 40 Cent, die die Gesellschafter „ihren“ Autos anbieten, wären subventioniert:
Das würde bedeuten, dass IONITY in der Vergangenheit andere Ladenetze subventioniert hätte (s. oben alter EnBW-Tarif). Die Gesamtsumme der möglichen Subventionierung wäre hierbei nicht sauber kalkulierbar gewesen. Ich halte das für SEHR unwahrscheinlich.
Das würde weiterhin bedeuten, dass VW ihre vielen Fahrzeuge, die nun auf der Strasse sind und kommen sollen, beim Laden subventioniert. Auch diese Summe der Subventionierung ist nur sehr schwer kalkulierbar. Eine Subventionierung widerrum würde bedeuten, dass in der Marge beim BEV-Verkauf die Luft für eine solche Subvention wäre. Das halte ich BEIDES für SEHR unwahrscheinlich. VW wird nicht die angestrebte Flottengröße mit subventioniertem Strom versorgen. Die BEV haben eher eine untypisch geringe Marge (Konzernziel). In dem aktuellen internen Kampf, die Verbrennerverkäufe möglichst hoch zu halten und die BEV-Verkäufe möglichst schnell hochzufahren (beides liegt nur bedingt in der Hand des Herstellers), über eine weitere Subventionsschiene weiteres Risiko in den Vorgang zu bringen, wäre, in einer Vorlesung über kaufmännische Vorgänge, eher im Kapitel „was man vermeiden sollte“.
Ich halte daher die 30…35 Cent für auskömmlich. Die Gesellschafter von IONITY sind damit kalkulatorisch auf der sichereren Seite. Mögliche, ungewollte, die eigenen BEV behindernde Ladevorgänge durch Dritte (die IONITY hinnehmen muss, da Fördergelder abgegriffen wurden) werden per Abwehrpreis klein gehalten (z.B. ist die ungewollte Nutzung durch die TESLA-Fahrzeuge praktisch zum Erliegen gekommen).
Wir werden sehen, was die Zukunft bringt. Bleiben bei wachsender BEV-Flotte der Gesellschafter die „eigenen“ Preise niedrig, wäre das ein Indiz, dass meine Theorie realitätsnah ist.
Martin Lehmann meint
Ionity ist mit den Wucher Preisen sowieso zum scheitern verurteilt, da nützt es wenig ein gut ausgebautes Netz zu haben.
Jeder der von1-2 zählen kann legt sich einen Ströme mit einer möglichst hohen Reichweite zu lädt zu Hause und der nächste stop auf dem Weg in den Urlaub ist im Ausland.
Die Frechheit ist, dass dieser ‚& #? % Verein‘ nicht nur durch unsere Steuern schon beim Aufbau gesponsert wird, sondern auch noch hinterher die Kunden mit Wucher Preisen über den Tisch zieht. Hätten wir eine weniger Lobby gesteurte, um nicht zu sagen korrupte Politik, würde die ganze Bände schon längst im Knast sitzen!
Herbs meint
Ich glaube nicht, dass die zum Scheitern verurteilt sind.
1) Ich lade – vermutlich wie die meisten hier – überwiegend zu Hause an der Wallbox und fahre nicht jeden Tag Langstrecke. Und wenn ich mal mit dem Auto in den Urlaub fahre, ist es mir eigentlich egal, ob die 30ct, 40ct oder 80ct nehmen. Das fällt doch aufs Jahr gerechnet eh keinem mehr auf. Da habe ich doch lieber die funktionierende Infrastruktur.
2) Es gibt ja ausreichend Quersubventionierung über Abos der Hersteller. Wenn Kia/Hyundai, BMW, Daimler, VW und Ford (und wer auch immer noch dazukommen wird) x.000€ des Kaufpreises für günstige Verträge IONITY umleiten (wie halt Free-Supercharging bei Tesla) kommt ja eh ein Kundenstamm nach. Da hat der Kunde dann schon vergessen, dass er dafür bezahlt hat und freut sich.
Jörg2 meint
Ich glaube nicht, dass IONITY scheitert (im Sinne von „untergehen“). Die 30..35Cent, die die Konsorten ihren Nutzern berechnen, dürften deckend sein. Wenn sich ein paar finden, die knapp 80Cent zahlen, dann ist das ein schönes Zusatzbrot.
„Bedroht“ ist IONITY ein wenig durch ihre eigene Langsamkeit. VW scheint den Ausbau schneller zu wollen (zu brauchen). Sollte VW ernsthaft ein eigenes Netz aufbauen, würde ein großer IONITY-Gesellschafter eigene Wege gehen.
Artur meint
Als Hyundai-Fahrer zahlt man 29 Cent. Finde ich jetzt nicht sooo teuer.
Yogi meint
Was ein Ladestellenbetreiber von Autoherstellern 2021 beherrschen muss:
1. Plug &Charge
2. Plug&Charge
3. Plug& Charge
(….und zumindest automatisches Reservieren auf Langstrecke mit Navi (zumindest ankündigen;-))
Sonst ist das digitales Mittelalter….
Tom meint
Das Geschrei nach Plug&Charge kann ich nicht verstehen. In einer Zeit wo jedes einzelne Brötchen beim Bäcker mit Karte bezahlt wird bekommt man das an einer Ladesäule nicht hin?
Yogi meint
Beim Bäcker halte ich selten drei Karten hin und eine hat evtl. doch den Vertrag mit der örtlichen Brötchenfirma.
(Und wie bei einer Ölfirmenkarte kürzlich geschehen, wird mir nach zwei Minuten Brötcheneintüteln der Einwicklungsvorgang von der Kassiererin abgebrochen und 4 Wochen später habe ich 10.-€ Brötcheneintüt-Startgebühr vom Konto abgezogen;-)
Tom meint
Naja gut, wenn es ein Problem sein sollte sich einmalig z.B. bei EnBW zu registrieren, dem Empfehle ich auch kein Elektroauto. Ich nutze diese Karte ausschließlich, funktioniert immer und überall und ich weiß schon vorher welche Kosten auf mich zukommen. Ob jetzt einmal im Monat oder jeder Ladevorgang einzeln von meinem Konto abgebucht wird ist mir egal, die Summe der Kosten bleibt gleich. So gesehen bekomme ich ja von EnBW sogar Kredit…
Solange bei Ladesäulen keine Preise stehen hat man bei Plug&Charge immer die Gefahr das man bei der nächsten Rechnung den Schlag nicht hört.
Yogi meint
Es soll ja schon probeweise möglich sein, sein Abo bei mehreren Anbietern in Fahrzeugen digital zu hinterlegen. Je nach Säule nimmt er dann den günstigsten Roamingpartner automatisch.
Stelle ich mir längerfristig günstiger vor als millionenfach Kärtchen zu verschicken, Einmalgebühren pro Karte einzutreiben, gestohlene/verlorene/defekte Kärtchen zu verwalten, Girokartenautomaten zu installieren, zu warten, Giro-Lizenzgebühren jährlich abzudrücken, selbst das Touchfeld kann man an der Säule einsparen (Vandalismus/Wartung), ….
Jörg2 meint
Plug&Charge hat ein Problemchen bei „gleiches Auto / sich ändernde Kostenstelle“. GIRO-Card an die Säule und gut ist….
Kona64 meint
Richtig, und außerdem würde die Wahl eines alternativen Anbieters schwieriger. Ladekarten sind so schlecht nicht. Beim Tanken gibt es auch kein Plug und Charge. Da die meisten sowieso zu Hause laden eh egal.
Jörg2 meint
Ich hätte gern meine GIRO (oder VISA etc.) als „Ladekarte“.
Der „Service“ der Ladekartenanbieter findet in einem künstlich erzeugten Submarkt statt und ist überflüssig.
Man stelle sich mal vor, man bräuchte irgendeine „Ladekarte“ um beim Discounter Tomaten zu kaufen und jeder in der Schlange würde für die gleichen Tomaten was anderes zahlen….
Irgendjemand hat die Ladesäule hingestellt, investiert, bezieht den Strom für einen bestimmten Preis, wartet das Ding und will Profit. Daraus ergibt sich ein recht stabiler Abgabepreis an den Endkunden. Der kann an der Säule stehen und im Navi auftauchen. Diesen Preis zahlt der Endkunde an der Säule wie beim Discounter….
Man erkläre mir, warum der selbe Strom an der selben Däule 39cent oder 79cent kostet? Das geht nur bei Marktverzerrung.
Yogi meint
@Kona24
Ok und in ihren grauen Fossilienzeiten hat der Tankwart sich mal geweigert ihre Karte zu nehmen? Oder sie aufgefordert eine App downzuloaden und die Rechnung über einen Zahlungsdienstleister abzuwickeln und den Zapfsäulencode unten links anzugeben ?
Yogi meint
Nochmal, es handelt sich um einen Herstellerladeverbund, der seine eigenen Wägelchen nicht kundenfreundlich bedienen will/kann.
Thomas Claus meint
Wenn sie den Anschluss nicht verlieren wollen, dann wird es höchste Zeit mal etwas auf’s Tempo zu drücken. Es ist ja in den letzten Monaten nicht viel passiert. Zumindest die Technik hat sich gebessert. Ich finde die neuen Säulen deutlich besser als die alten mit Display.
Jörg2 meint
Ich befürchte, da sitzen zuviele Leute mit nicht 100%-deckungsgleichen Interessen und Vorstellungen über Inhalt und Zeitschiene am Tisch. Man wird immer den kleinsten gemeinsamen Nenner finden müssen. Da wird´s dann schwer mit Schnelligkeit….
Und Geld muss ja auch noch her.
Herbs meint
Wieso denn den Anschluss verlieren…? Ich glaube nicht, dass IONITY den Anspruch hat der größte Anbieter zu sein. Es geht ja eher aus Sicht der Hersteller darum Lücken in der Infrastruktur zu schließen. Wenn enBW oder andere das machen, ist das doch auch super.
Reich werden mit Fahrstromverkauf steht in absehbarer Zeit glaube ich eh nicht auf der Agenda.
Jörg2 meint
Falls diese Nebenmeldung untergegangen sein sollte:
IONITY-Plan: Bis Ende 2020 sollten 400 Ladeorte betriebsbereit sein.
IONITY-Ist: Bis Ende 2020 wurden 336 Ladeorte errichtet.
Also: Keine Planübererfüllung.
hermann meint
Wenn das der Honecker erfährt.
Jörg2 meint
Ich bin mir nicht so sicher, ob der Dachdecker je verstanden hat, was ein (Wirtschafts-) Plan ist.
ExExperte meint
Sie als EX DDR Bürger hätten die Chance gehabt ihn aufzuklären, jetzt ist es zu spät.
Jörg2 meint
Ach @ExExperte…. Und wenn es mal um Kleopatra geht, sind alle Ägypter (oder Römer) und schon 2.000 Jahre unter der Erde?
Franz Bauer meint
Evtl. schaft es Ionity mit der europaweiten Expansion dann auch den Nord-Osten Deutschlands etwas anzubinden und solch unwichtige Strecken wie Berlin-Hamburg mit Mehr Chargern als 0 zu versehen.
Ein Traumwertt währe 1 pro Richtung, aber das sind jetzt nur verrückte Vorstellungen.
Frank meint
Entlang der A24 gibt es doch ausreichend Ladesäulen. Da gibt es andere Ecken die schlechter versorgt sind.
Franz Bauer meint
Ja entlang der A81 und im Süden allgemein sind sehr viele ENBW Lader und auch schon Ladeparks. Braucht es dann keine Alternativen? Hier hat Ionity dennoch ein dichtes Netz, was ich auch gut finde (auch wenn ich Ionity selbst meide).
Es geht hier um die „Expansion in Europa“ ich hoffe auch in den Gegenden, wo andere Charger bereits sind. Und um Berlin sieht es allgemein (Auch mit EON und FASTNET) nicht so prickelnd aus.
Frank meint
Ionity gibt mit dem Preis 79Cent pro kWh ein Signal: Der uninformierte rechnet sich aus: im TCO ist das E-Auto teurer als der Verbrenner. Der durchschnittliche E-Autofahrer sagt sich: Die Ionity Säulen sind eine Retundanz und gibt sicherheit – im Alltag nutze ich die aber nicht bis selten. Aber so eine Infastruktur nur als Retundanz aufzubauen, ist das nicht etwas teuer?
Der Schwenk bedeutet grünes Licht von den beteiligten Herstellern:
Ionity soll sich vorbereiten auf die Emobilität, die bald von den Herstellern erwünscht wird: …..dann wenn es soweit ist können die Preise einfach gesenkt werden. Denn für die Hersteller wird es billiger den Ionity-Signalpreis zu subventionieren als die Verbrenner Strafzahlungen.
hu.ms meint
Die 79ct sollen die BEV-fahrer abschrecken, die keine preisvergünstigungen durch den hersteller bekommen.
Tesla schliesst grundsätzlich alle anderen aus, ionity macht es für nicht-konsortiums-mitglieder über den preis.
Franz Bauer meint
Da haben sie völlig recht, aber aus 2 Gründen ist es für mich nicht das Selbe.
– Ionity hat Steuergelder (nicht nur von eigenen Kunden) erhalten, und so sollten auch alle Steuerzahler gleichermaßen daran Partitionieren können.
– Und ein Zusammenschluss einiger Hersteller, die dann in Absprrche für Andere Kunden Preise festlegen finde ich aus meiner Sicht ein Fall fürs Kartellamt. Soll doch jeder sein eigenes für sich machen, aber das finde ich so nicht ok.
Tesla bezahlt sein Netzwerk übder den Fahrzeugpreis, warum Zahle ich die vergünstigungen für VW Kunden mit über Steuerabgaben?
150kW meint
Ionity hat nur einen Preis: 0,79€. Der gilt für ALLE.
Franz Bauer meint
LOL ja vordergründig mag das sein, wird auch so verkauft, aber da die Hersteller daran beteiligt sind, sind sie auch über die Umsätze beteiligt, also zahlen sie weniger.
Ich bin überzeugt, dass z.B. VW bei den 30Ct./kWh nicht draufzahlen muss.
Aber hierfür gibt es ja solche Konstellationen.
150kW meint
Die sind wohl bisher nur an den Kosten beteiligt und Zahlen daher mehr.
Wird schon seinen Grund haben warum die Basis-Tarife bei BMW, VW & Co 0,79€ für Ionity sind.
EVPaddy meint
Das bisschen Subventionen finanziert aber eben nicht den Betrieb. 350 kW zur Verfügung zu stellen, jederzeit, das ist wohl auch mit 79 cts nicht kostendeckend möglich, stand heute.
Franz Bauer meint
@EVPaddy, Ja Stimmt, der teure betrieb von Steckdosen wird nicht subventioniert. (Ja mir ist bekannt dass der Vergleich hinkt). Allerdings ist es nur eine Auslastungsfrage, und da einige Besitzer von Ionity diese nicht erhöhen wollen, weil EV’s nur produziert werden um Abgasnormen gerade so einzuhalten muss dieser Preis natürlich aufgerufen werden. nur mal eine einfache Überschlagsrechung:
1 Säule; 10 Fahrzeuge/Tag mit 50 kWh Ladung: Umsatz Pro Jahr: 144 175€
Damit könnte man die Säule locker jedes Jahr neu bauen (und das bei einer Auslastung von gerade einmal 5h/Tag bei lächerlichen 100kW Ladeleistung)!
150kW meint
Von Umsatz kann sich keiner was kaufen. Wenn dann bräuchte es Gewinn.
Franz Bauer meint
Klar es benötigt Gewinn, aber den kann ich nicht vorhersagen, aber ich gehe davon aus, dass Ionity als Unternehmen auch nicht 30Ct./kWh bezahlt. Wenn Doch bleiben dennoch ca. 90 000€ übrig. Natürlich gibt es weitere Ausgaben, aber es zeigt hier doch das Potential schon heute und ein Gefühl für die Größenordnungen gibt das schon.
hu.ms meint
Der geringere kwh-preis für konsotiums-mitglieder-marken wird doch nicht von ionity gewährt, sondern über die hersteller-kundenkarten.
Meine 26ct preisvorteil zahlt doch nicht der steuerzahler, sondern mein hersteller VW.
Jörg2 meint
@hu.ms
Ich vermute, VW zahlt da garnichts.
Meine Vermutung: Die Konsorten haben deckende Preise. Die anderen bekommen einen Abwehrpreis, der Spaß macht, wenn er gezahlt wird (Spaß auf der Empfängerseite). Nebenbei gefährdet man nicht die Steuerzahlerförderung durch das „offene“ Ladesäulennetz.
Mit den neuen Ladesäulenfördertöpfen wird sich daran nichts ändern.
150kW meint
Wenn EnBW schon 0,69€ nimmt, sollen ~0,30€ kostendeckend sein?
Herbs meint
@150kW:
wenn 30ct kostendeckend wären, hätte der Branchenprimus aus den USA sicherlich sein Netz für die aktuellen rd. 35ct mit einem entsprechenden Aufschlag schon lange für den Publikumsverkehr geöffnet. Ganz ohne Investition von Herstellerseite… Es wäre ja schön blöd das nicht zu machen, wenn sie doch gutes Geld damit verdienen und ihre eigene Auslastung entsprechend erhöhen könnten. Und an Wochenenden und Feiertagen könnten sie ja einfach zu machen für andere.
Vielleicht machen sie es aber auch einfach nicht, weil es sich nicht lohnt :-P
Franz Bauer meint
Ja es stimmt, AKTUELL lohnt es sich nicht mit 35Ct./KWh, auch weil die Markteintrittshürden aufgrund der sehr hohen Initialkosten, Leitung legen Anschluss usw. extrem sind. Allerdings Übernimmt gerade hier der Staat viel.
Ich denke, dass es nur sinnvoll ist Ladesäulennetzwerke zu betreiben von Energieversorgern, da hier der Strompreis wirklich nur 3Ct./kwh kostet und sie selbst den Anschluss bereitstellen. Ionity will Gewinn erwirtschaften, noch bevor die einmaligen Initilakosten abgeschrieben sind, und das obwohl der Staat viel bezahlt hat. und das finde ich unseriös. Und VW Ist Beteiligt, sie mögen zwar 79Ct./KWH bezahlen, aber an den Umsatz sind sie ja auch wieder beteilgt.
Bei Tesla tragen sich die Stromeinnahmen angeblich selbst, was den laufenden Betrieb betrifft, ohne diese Initialkosten.
Jörg2 meint
@Herbs
Wenn das Alleinstellungsmerkmal und „ich muss in meiner (technischen) Entwicklung keine Rücksicht auf Dritte nehmen“ intern höher bewertet wird, als Zusatzumsätze durch das Laden von Dritten (egal zu welchem Preis). Dann bleibt alles, wie es ist. Das hat dann mit der Frage, ob bei TESLA der Strompreis deckend ist, wenig zu tun. Ich vermute allerdings, dass der Preis deckend ist.
Der Zugangskanal für Dritte scheint definiert zu sein: Der Hersteller muss mit TESLA reden und die müssen sich einigen (bisher gibt es keine einzige Einigung).
volsor meint
„Nicht alle halten das für eine gute Idee – es brauche nicht noch mehr geschlossene Ladenetze nach dem Vorbild von E-Auto-Pionier Tesla.“
Das stimmt so nicht. Tesla hatte den Herstellern angeboten am Ladenetz teil zuhaben, aber aus Dummheit und oder Arroganz hat man das Angebot ausgeschlagen und dann CCS in den Markt gebracht.
150kW meint
CCS wurde von den Herstellern als Standard definiert, da gab es genau NULL Supercharger in Europa!
„Das stimmt so nicht“
Doch. Denn wenn man es offen will, macht man es einfach auf und wartet nicht bis sich jemand meldet.
Jörg2 meint
@150kW
Ich habe immer verstanden „offen, für den Beitritt anderer Autohersteller“.
Von einer „Öffnung gegenüber jedem x-beliebigen, privaten BEV-Fahrer“ war wohl eher nicht die Rede.
150kW meint
Was die Sache im Sinne des Kommentars von volsor noch schlimmer macht. Selbst WENN dann jemand mit gemacht hätte, wäre es dann immer noch geschlossen gewesen :)
Jörg2 meint
@150kW
Aber das hatten wir doch schon x-mal: Die Ing. von TESLA und der beitretenden Firma hätten das bestimmt hinbekommen. So, wie ich TESLA erlebe, in kürzester Zeit.
150kW meint
?
Den Zusammenhang verstehe ich nicht. Der Supercharger wäre immer noch in dem Sinne geschlossen gewesen, weil eben nur die laden könnten die mit machen, für den Rest also weiterhin verschlossen wären.
Jörg2 meint
@150kW
Ja klar, nur die die mitmachen würden (ich vermute investieren müssten) könnten den Käufern ihrer Autos die Nutzung ermöglichen. Aus welchen Gründen auch immer: soetwas ist bisher nicht zustande gekommen.
Die reine technische Seite ist da eher Pillepalle. Da gebe es bestimmt zur Not eine Adapterlösung um Steckerprobleme zu lösen.
Im IONITY-Netz ist das ähnlich. Da kann der x-beliebe Vorfahrende auch nicht erwarten, über das Netz von, z.B. VW, den preiswerten Tarif zu bekommen. Die Firmen, die in das Netz investieren (über welchen Weg auch immer) bieten ihren Kunden (über eine Karte, so der Kunde das will) Zugang zu einem für die Allgemeinheit gesperrten Service (niedriger Preis). VW&Co haben nur Glück, dass die Ladesäulenverordnung nicht EINEN Preis an der Säule XY für alle dort Ladenden vorschreibt. Dieses IONITY-Betreiber-Abschottungssystem würde sofort platzen. In Summe reserviert IONITY für wenige den marktgängigen Preis und zieht parallel dazu Fördergelder.
Aber, die Dinge sind nun so wie sie sind. VW ist mit IONITY nicht zufrieden und droht mit einem eigenen Netz. Egal, wie das ausgeht: es wird mehr Säulen geben. Entweder baut IONITY massiv an (für den VW-Bedarf) oder VW wird selbst handeln. Das mehr an Säulen bringt uns dann den üblichen Marktregularien näher: mehr Angebot = fallende Preise.
150kW meint
„VW&Co haben nur Glück, dass die Ladesäulenverordnung nicht EINEN Preis an der Säule XY für alle dort Ladenden vorschreibt.“
Du meinst das Glück das Roaming nicht verboten ist.
„In Summe reserviert IONITY für wenige den marktgängigen Preis und zieht parallel dazu Fördergelder.“
Noch mal: Ionity fordert 0,79€ von allen.
Wenn andere Anbieter über Roaming günstigere oder höhere Preise anbieten, kann Ionity da kaum eingreifen.
Jörg2 meint
@150kW
Willst Du mich veräppeln? ;-)
Was hat den Roaming mit gleichem Preis für alle an der selben Säule zu tun? Gleicher Preis für alle, egal welche Ladekarte da davor gehalten wird.
Schau Dir bitte die Gesellschafterzusammensetzung von IONITY an und dann, wer das geringe Preisniveau anbietet.
Meine sehr persönliche Meinung:
Natürlich sind die 79Cent ein Abwehrpreis und offenbar nur der inkassierten Förderung geschuldet, dass es sie überhaupt gibt.
Ich verstehe ja, dass Du IONITY magst. Ich eher nicht und finde deren Preisgeschichten unter aller Sau.
150kW meint
„Was hat den Roaming mit gleichem Preis für alle an der selben Säule zu tun?“
Da es schon einen einheitlichen Preis von Ionity gibt, kannst du ja nur Roaming meinen.
„Gleicher Preis für alle, egal welche Ladekarte da davor gehalten wird.“
Dann brauch man aber keine Ladekarten mehr -> Ziel wird also durch Roaming-Verbot erreicht.
„Schau Dir bitte die Gesellschafterzusammensetzung von IONITY an und dann, wer das geringe Preisniveau anbietet.“
VW We Charge -> Grundtarif 0,79€ an Ionity
Audi Charging -> Grundtarif 0,79€ an Ionity
BMW Charging -> Grundtarif 0,79€ an Ionity
Kia KiaCharge -> Grundtarif 0,79€ an Ionity
Mercedes -> 0,29€ Einführungspreis
Ford -> 0,31€ Einführungspreis
Also bis auf die Einführungspreise kein geringeres Preisniveau.
Jörg2 meint
@150kW
Wollen wir eher von den Realitäten ausgehen oder eher von Deiner PR-nahen „Erläuterungsargumentation“?
Die Betreiber von IONITY gewähren einigen (gern den Käufern ihrer Autos) Konditionen, die recht eng am Marktgeschehen sind.
Alle anderen bezahlen einen vorher in der Form und Art der Flächendeckung nie gesehenen sehr hohen Preis.
Dies ist nur durch die eigene Marktmacht im schwach ausgeprägten Markt möglich und, da Fördermittel kassiert wurden, in dieser „Klassenbildung“ nur schwer vermittelbar.
Das die Rechtsabteilungen eine saubere Lösung gefunden haben, darf vorausgesetzt werden.
Grundlage für die (aus meiner Sicht) Sauerei, ist die aktuelle Marktmacht der Akteure (Ladesäulen- und Ladekartenanbieter).
Im Laufe der Zeit wird sich das geben.
Übrig bleiben wird im Hirn einiger: IONITY = Abzocke.
150kW meint
„Wollen wir eher von den Realitäten ausgehen “
Was ist an Tarifen mit 0,79€ nicht real? Welche Preislisten liegen dir vor wo es nicht 0,79€ im Grundtarif kostet?
„Die Betreiber von IONITY gewähren einigen (gern den Käufern ihrer Autos) Konditionen, die recht eng am Marktgeschehen sind.“
Wie geschrieben: Grundpreis sind auch da 0,79€! Das mag nicht in deine Argumentation passen, ist nun aber einfach so.
„Alle anderen bezahlen einen vorher in der Form und Art der Flächendeckung nie gesehenen sehr hohen Preis.“
Das liegt an der irrigen Vorstellung dass wie beim Benzin nur der Kraftstoff Kosten verursacht. Beim Strom laden kommt ein wesentlicher Teil aber durch die Infrastruktur zu Stande. Und da kosten 4-6 350kW Säulen Standorte an Mittelspannung nun mal mehr als eine einsame 50kW Säule am Niederspannungsnetz. Logisch dass Ionity hier preislich oben liegen muss.
Jörg2 meint
Meines Wissens wurde CCS im Juni 2011 zur Normung eingereicht.
Gab es da tatsächlich noch keine TESLA-Ladesäule in Europa?
Aber: völlig Wurscht. Warum hätte damals TESLA für sein auch in Europa geschlossenes System irgendwas anders machen sollen?
150kW meint
August 2013 wurde der erste Supercharger in Norwegen errichtet.
Jörg2 meint
Ah! Danke!
Und wann war die Normierung durch?
EdgarW meint
@Jörg2
laut Wikipedia (man müsste im Zweifel die dort angegebenen Quellen lesen):
„Im Januar 2011 wurde der erste Stand, im Juni der zweite des Systems zur internationalen Normung nach IEC 62196-3 eingereicht. Der Öffentlichkeit wurden die funktionierenden Prototypen im Rahmen des 15. Internationalen VDI-Kongresses „Elektronik im Kraftfahrzeug“ am 12./13. Oktober 2011 in Baden-Baden vorgestellt.“
de wikipedia org wiki/Combined_Charging_System
Jörg2 meint
@EdgarW
Danke!!
Sebastian meint
CCS wurde ca. 2012 als EU Standard fixiert.
EdgarW meint
Siehe auch Wikipedia-Artikel, da steht etwas zur Geschichte, die Normierung wurde 2011 auf den Weg gebracht, wie klar dies dann als Standard für die EU empfunden wurde, ist nicht 100% klar. Die erste CCS-Säule in D wurde demnach 2013 (in WOB) errichtet.
Schon reichlich spät für Tesla, zumal sie vor allem das Blech des Model S hätten anpassen müssen, was deutlich aufwändiger und teurer ist, als die Elektronik anzupassen. Der Tesla-Port und der gewählte weg über den Typ2-DC-Standard (+ erweiterte Auslegung durch Tesla) passte in’s vorhandene Blech, die kleine Klappe vor’m linken Rücklicht.
Da jetzt irgendwem den Schwarzen Peter in die Schuhe schieben zu wollen, ist glaube ich müßig. Es ist halt so gelaufen, wie’s gelaufen ist. Definitiv suboptimal, aber das Ding ist durch. EU, Nordamerika: CCS (jeweils Typ2 und Typ1 basiert) und fertig. Tesla passt sich in der EU mittlerweile an, auch gut. Rest sehen wir denn.
Wichtig ist IMHO, dass nicht weitere Hersteller anfangen, Insellösungenaufzubauen, das wäre wirklioch ein Bärendienst für die Elektromobilität und fettes Futter für Kritiker, in dem Fall nichtmal unberechtigt. Tesla hingegen hatte damals ja definitiv gute Gründe.
EVPaddy meint
Jaja, man wollte Tesla nicht einen Blankoscheck geben, ihnen alle Patente schenken, ihnen die Software der eigenen Autos übergeben sowie Zugang zu allen Prototypen geben. Um dann die Kunden zu Tesla zu schicken. Was für eine Arroganz.
Wollte Tesla andere EVs laden lassen, könnten sie das genau so wie jeder andere Ladesäulenanbieter ohne die Hilfe anderer Hersteller tun. Aber warum sollten sie? Zu sagen man wolle, das ist gutes Marketing. Es zu tun wäre, sein Alleinstellungsmerkmal aufzugeben.
Jörg2 meint
Mein Verständnis ist:
TESLA läd andere Hersteller ein, sich am Netz zu beteiligen (Invest, dann Lademöglichkeit für die Autos).
TESLA läd nicht jeden x-beliebigen BEV-Nutzer ein, am SuC zu laden.
Jörg2 meint
Sehr gute Entwicklung (außer dem Strompreis)!
Ich vermute, wenn nicht alle am Tisch deutlich nicken, dann startet VW sein eigenes Projekt.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Wer seine Geschwindigkeit in einer Sackgasse erhöht, kommt nicht zwangsweise schneller zum Ziel.