Aston Martin treibt mithilfe von Investoren – darunter Mercedes-Benz – seine Neuausrichtung mit Fokus auf Elektrifizierung voran. Jeder vierte oder fünfte im Jahr 2024 verkaufte Wagen werde mit E-Antrieb fahren, hatte CEO Tobias Moers vor wenigen Monaten gesagt. In den Jahren danach soll der Stromer-Anteil schnell weiter steigen.
Der britische Sportwagenbauer werde auch nach 2030 noch Verbrenner-Fahrzeuge ohne Elektrifizierung produzieren, allerdings nur noch für Enthusiasten zur Nutzung auf Rennstrecken, erklärt Moers im Jahresbericht des Unternehmens. Dieses Segment soll in zehn Jahren fünf Prozent des Absatzes der Marke ausmachen, Elektroautos 50 Prozent, Hybride 45 Prozent.
Aston Martin hat bisher nur den Supersportwagen Valkyrie mit Hybridtechnik ausgestattet, bis 2025 soll jedes Modell auch teil- oder vollelektrisch angeboten werden. Eigentlich sollte das Portfolio schon früher auf E-Mobilität ausgerichtet werden, die angestrebte Komplett-Elektrifizierung verzögert sich aber aufgrund von Absatz- und Geldproblemen. Die Pläne haben zuletzt unter der Führung des kanadischen Milliardärs Lawrence Stroll wieder an Fahrt aufgenommen, der zusammen mit Partnern 16,7 Prozent an Aston Martin übernommen hat. Er wird von Mercedes-Benz unterstützt, das seinen bereits bestehenden Anteil an den Briten auf 20 Prozent erhöhen wird.
Hybrid- und Elektroautos seien angesichts der Entwicklung der Branche unerlässlich für die Zukunft von Aston Martin, betont Moers im aktuellen Jahresbericht. Die Partnerschaft mit Mercedes-Benz sei für die Elektrifizierung wesentlich. Der britische Hersteller wird bereits seit 2013 im Rahmen einer strategischen Kooperation von Mercedes-Benz mit Verbrennungsmotoren und E-Technik beliefert. Nach einer im letzten Jahr verkündeten neuen Vereinbarung erhält der Partner Zugang zu einer Reihe weiterer Technologien, darunter Hybrid- und Elektroauto-Antriebsstränge der nächsten Generation.
Stroll hat kürzlich mitgeteilt, dass bei Aston Martin neben einer rein batteriebetriebenen Variante des SUV DBX ein oder mehrere vollelektrische Sportwagen auf Basis der aktuellen Verbrenner-Modelle DB11 und Vantage in Arbeit seien. Eigentlich sollte auf Basis der Verbrenner-Limousine Rapide schon der erste Voll-Stromer der Marke erhältlich sein, das Modell wurde jedoch kurz vor der geplanten Markteinführung auf Eis gelegt. Das Vorhaben, die Marke Lagonda mit einem elektrischen Luxus-Angebot wiederzubeleben, wurde ebenfalls verworfen.
tutnichtszursache meint
Daimler wird in kürze seinen Anteil an Aston Martin auf 20% erhöhen, schon heute sind die Achtzylinder, das Infotainment und andere Dinge von Mercedes/AMG.
Daher wird die Transformation nicht schwer sein.
David meint
Ich würde mal zu gerne wissen, für welche Rennstrecke 2030 Verbrenner benötigt werden? Da wird es keine Rennen ohne Elektroantrieb mehr geben. Auch nicht mehr für Amateure.
NiLa meint
Klar, gibt ja auch seit 1910 keine Pferderennen mehr…
Sebastian meint
Der war gut ????
R. Greims meint
Ich staune ein bisschen. 10 Jahres Prognose von Aston Martin: „ Elektroautos 50 Prozent, Hybride 45 Prozent Anteil.“
Schön, dass auch Petrolheads die Augen vor der eMobilität/ Realität nicht mehr verschliessen können. Aber würde mich nicht wundern, wenn die mit diesem Bummelzug Tempo drastisch überholt werden. Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben- oder so ähnlich…
Stefan meint
Mal abgesehen davon, dass AM wirklich sehr schöne Fahrzeuge baut, unterm Strich ists mMn völlig wurscht, wie deren Autos angetrieben sind, und wenns Holzvergaser sind; es sind keine Massenvehikel, der Anteil spielt in der globalen Rechnung echt keine Rolle
Anti-Brumm meint
Und doch sollte gerade die gut betuchte Käuferschaft dieser Welt auf ihren CO2-Abdruck bedacht sein, denn der ist generell um ein vielfaches höher als der Durchschnitt.
Dasselbe gilt für Yachten, Privatjets und Immobilien. Man muss einfach überall ansetzen.
Mäx meint
Grundsätzlich gebe ich dir recht, dass man überall ansetzen muss.
Für den Fall in der Zukunft könnte das dann aber auch über CO2 Abgabe am Sprit steuern; sowieso sollte dann mit dem Kauf auch eine CO2 Abgabe entrichtet werden, die sich an den Klimafolgeschäden orientiert und mit beiden Abgaben klimaentlastende Projekte fördern.
So wird doppelt abgeholt und nur noch die, die wirklich Verbrenner fahren möchten, weil es ein Verbrenner sein muss statt eines gleichwertigen elektrischen Gefährts, entscheiden sich dann dafür.
Daniel S meint
Lohnt sich die Weiterentwicklung von Verbrennertechnologie für 5 (!) Prozent Anteil am Verkaufsvolumen?
Jeru meint
Wenn damit 20 Prozent des Gewinns eingefahren werden kann?