Die EnBW ist eigenen Angaben nach Betreiber des umfangreichsten Schnellladenetzes für Elektroautos in Deutschland. Kunden der Ladetarife EnBW mobility+ können zudem andere Angebote in Anspruch nehmen. Die Integration der besonders schnellen Strom-Tankstellen des von deutschen Autobauern mitgegründeten Joint Ventures Ionity wurde von der EnBW im letzten Jahr nach einer Preiserhöhung pausiert. Künftig wird wieder kooperiert.
Ab dem 30. März 2021 können die Kunden auch wieder die Ladepunkte von Ionity mit ihrer EnBW mobility+ App oder Ladekarte nutzen, teilte der Energiekonzern mit. Damit komme man dem Wunsch vieler E-Auto-Fahrer nach noch mehr Lademöglichkeiten nach. „Diese haben nun insbesondere bei Auslands- und Urlaubsreisen eine noch größere Auswahl beim Schnellladen im EnBW HyperNetz, das mit über 150.000 Ladepunkten das größte Netz für Elektromobilität in Deutschland, Österreich sowie der Schweiz ist und auch in Frankreich, Italien und den Niederlanden flächendeckende Lademöglichkeiten bietet“, so das Unternehmen.
Für die Nutzung der Ionity-Ladepunkte gilt ein gesonderter Preis von 0,79 Euro je Kilowattstunde (kWh) – unabhängig vom gewählten EnBW mobility+ Tarif. Für Kostentransparenz sind die Ladepunkte von Ionity in der EnBW mobility+ App entsprechend gekennzeichnet. Im Standard-Tarif kann mit EnBW mobility+ zu 39 Cent pro kWh via AC geladen werden, DC-Schnellladung kostet 49 Cent pro kWh, eine Grundgebühr fällt nicht an. Im Viellader-Tarif kostet AC-Strom 29 Cent pro kWh und DC-Strom 39 Cent pro kWh, hinzu kommt eine monatliche Grundgebühr von 4,99 Euro. Alle privaten EnBW Strom- und Gaskunden können ohne Grundgebühr zu den Konditionen des Viellader-Tarifs Energie beziehen.
Ionity wurde von Volkswagen, BMW, Daimler und Ford gegründet. Anfang 2020 hatte das Unternehmen die Preise an seinen Schnellladern deutlich erhöht: Wer keinen Vertrag hat, zahlt seitdem an den entlang von europäischen Fernstraßen gelegenen Säulen statt pauschal acht Euro 79 Cent pro kWh. Die EnBW hatte das neue Preismodell kurz nach der Einführung als „nicht zielführend“ für die Elektromobilität bemängelt und die Zusammenarbeit beendet. Nun wurde aber entschieden, wieder mit Ionity zu kooperieren.
Ihre eigene bundesweite Schnellladeinfrastruktur will die EnBW weiter ausbauen: Das Netz soll von Unternehmensangaben nach aktuell mehr als 500 Standorten bis 2025 auf 2500 vergrößert werden.
Matthias meint
EnBW ist de facto ein Staatsbetrieb der fleißig „gendert“, also immer „Kund*innen“ schreibt, egal ob denen das gefällt oder nicht. Allerdings wird die Ionity GmbH, eine Gesellschaft, von EnBW als „Hochpreis-Betreiber“ angeprangert, anstatt als „Hochpreis-Betreiberin“. Für so viel Konsequenz hat das „Gendungsbewusstsein“ offenbar nicht ausgereicht.
Florian Axt meint
Da kommt man als Laternenlader in Hamburg ja noch gut weg mit Tnewmotion habe ich im Schnitt 0,29€ in Hamburg und Schleswig Holstein gezahlt bis ich chargepoint gefunden habe und nun für 0,25€ je Kw/h lade. Damit ist mein Auto auf jeden Fall günstiger als ein Verbrenner egal ob Diesel mit Pipi gemischt oder Petrol. Wenn ich aber mal in den Urlaub düse und aus versehen an einer Ionity scheissdrecksmultisäule mit Flatscreen und Drehzahlmesseroptik für die kleinherzigen Porschefahrer:Innen lande dann kosten mich 100km exakt genausviel wie mit dem 3Lieter SaufSuv meiner Mutti(getauscht gegen einen Drilling!) und dann freue ich mich jedesmal über meinen schönen T as California der mit 16kw/h im Durchschnittsverbrauch und eingebautem Chauffeur automatisch immer die günstigste Schnellladesäule findet wo man ohne Kartenspielen oder Appgedrücke prompt beladen wird und Seelenruhig in den Emobilistenpowernapp wegsäuseln kann. Kona, Ioniq, Leaf und Zoe sind alles gute Autos aber erst mit Tesla macht Strecke kloppen wieder so richtig Spass. Sagt es und sendet diesen Kommentar von einer EnbW Baustelle…
Jörg2 meint
Haben wir uns da wirklich schon so dran gewöhnt, am Nasenring durch die Manege…. ???
Nur nochmal zur Erinnerung:
Das sind etwas aufgerüstete Steckdosen.
Da kommt Strom raus, der ansonsten für den Privathaushalt unter 30Cent/kWh kostet.
Das ist ein stinknormaler Verkauf, wie an jeder ALDI-Kasse. Bei ALDI gehts mit Bargeld, Geldkarte .. und sofortigem Beleg…
Da kommt bei mir keine Freude auf, wenn irgendein überflüssiges Abrechnungssystem unmoralische Strompreise aufruft.
Wenn der Markt mangels Angebot hier nicht funktioniert, dann hätte der Staatl hier mal die Verpflichtung lenkend einzugreifen. Deshalb bin ich für: Förderung von Ladesäulen nur, wenn der Kunde besser als der Markt gestellt wird. Ersatzweise gleich. „Gleich“: übliche Zahlungssysteme und üblicher Haushaltsstrompreis. Solkten solche Rahmenbedingungen bei Versorgern keine Freude auslösen, werden die BEV-Hersteller mit Sicherheit einspringen.
Rolf Reinhart meint
Schade, dass sich EnBW hier nicht weiterhin klar abgrenzt. Porschefahrer & Co. zahlen hier ja weiterhin nehme ich mal an den halben Preis. Und EnBW baut ihr Netz ja weiterhin vorbildlich aus.
Kasch meint
Manche sind hier noch völlig falsch gewickelt: Fürs Aufstellen von Ladesäulen können lukrativ einmalig Fördergelder abgegriffen werden, nicht aber für kontinuierlichen Stromeinkauf und evtl. Wartung für dauerhaften Betrieb.
Um Betriebsverluste zu reduzieren, werden derzeit drei Methoden angewendet:
1. konkurenzlos hoher Strompreis (Ionity)
2. 150kW-HPC-Lader mit unter 30kW Abgabeleistung betreiben (z.B. Allego)
3. Säulen über Monate abschalten und sie ganz unverschämt als „defekt“ melden (beliebt bei kostenlosen Discountersäulen).
Nur mit deutlich über 40 Cent pro kWh, kann in Deutschland derzeit minimaler Gewinn erwirtschaftet werden – Energiewende lässt grüßen !
Jörg2 meint
Die EnBW hat in 2020 ca. 2,8 Millarden EUR operativen Gewinn erwirtschaftet. Das tut sie bei Strompreisen weit unterhalb von 40 Cent/kWh und hohen Invest in Struktur und Wartung.
Klar, wenn man nun jeden einzelnen Ladestandort als Profitcenter rechnen möchte und sehr kurze Abschreibungszeiten reinkalkuliert, dann kommt man auf einen hohen Umsatzbedarf/Zeiteinheit. Ob da hohe Preise helfen, wage ich zu bezweifeln. Ob die Kalkulationsgrundlage sinnvoll ist, auch.
Die Lösung wird „mehr Wettbewerb“ sein. Insofern kann es nicht genug Ladesäulen geben. Ich würde mir allerdings wünschen, dass die Förderung zurückgefahren wird oder mit kundenfreundlichen Auflagen (Preis, Bezahlmöglichkeit…) versehen wird.
Ernesto 2 meint
Funktioniert dann die ADAC Karte auch an Iontity (wieder?)
Wambo13 meint
Da die ADAC nichts anderes wie die EnBW ist sollte so die ja.
Aber halt für 79cent je kwH
Bär meint
kWh.
ID.alist meint
Ad-hoc Preis zu verlangen ist nicht besonders attraktiv, aber wenn man die Karte hat, wird es zumindest einfacher.
Die versuchen zumindest die eigenen Kunden nicht zu verarschen (siehe Plugsurfing).
Thomas meint
Ich glaube langfristig wird das Laden an einer 350kW-Säule nicht viel teurer sein als ein einer 100 kW-Säule. Der Zusatznutzen für den Kunden dürfte nur selten den doppelten Preis rechtfertigen. Und eine 350kW-Säule kostet vielleicht 50% mehr Invest als eine 100 kW-Säule, dürfte aber auch ein vielfaches an kWh-Umsatz generieren. Die Kosten pro kWh dürften für den Betreiber deswegen nicht viel höher sein (wenn überhaupt).
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Ich glaube, es geht weniger um die Kosten des Betreibers.
Die 350kW-Säule verkaufen das Super oder Superplus, welches wir aus dem Kraftstoffmarketing kennen. Und schneller Laden kostet halt ein wenig mehr.
Thomas meint
Das sehe ich nicht so, schnellere Lader haben ja einen handfesten Vorteil (Zeit gespart) und sind deswegen nicht mit „feelgood“-Kraftstoffen zu vergleichen, welche keine belegbaren Vorteile haben. In einem offenen Markt mit genug Anbietern pendelt sich dann der Preis (in der Theorie) etwas über den Kosten ein.
C. Brinker meint
Eine tolle Erweiterung des Produktportfolios. Der Preis ist natürlich hoch, aber das kann ja dann jeder selbst entscheiden. Für Ionity spricht nach wie vor die Vielzahl an Ladesäulen pro Standort, so dass normalerweise immer ein Platz frei ist. Von der Zuverlässigkeit ganz zu schweigen. Wenn man das nicht allzu oft macht, lässt es sich preislich auch meines Erachtens verkraften… man hat die Wahl
Volta meint
Nun kann also wieder mit der EnBW- Karte an Ionity- Säulen geladen werden, ich sehe aber keinen Vorteil gegenüber einem nicht Kunden-Zugriff. Wenn wir Mal den vereinfachten Zugang über die Karte als verminderte Diskriminierung sehen, dann ist das aber auch alles.
Das ist keine Kooperation sondern nur eine Mogelpackung und Ionity- hat sich mit seinem hohen Preis klar durch gesetzt, Diskriminierungsfrei sieht anders aus!
Was die Kosten zur Erstellung der Netze betrifft, so geht ein Großteil auf Kosten aller Strom-Kunden oder werden durch Fördermittel unterstützt, das deckt sicher nicht alles ab aber verringert das Risiko sehr. Ob dann ein Strompreis von 79 Cent noch gerechtfertigt ist, das ist die Frage.
Auf der anderen Seite laden sehr viele E-Fahrzeuge gerade maximal mit 50-80Kw und nutzen die schnell-Ladung nicht aus, weitere Fahrzeuge können eventuell, bedingt durch Temperatur oder Lade-Zustand auch nicht voll Laden. Wenn ich dann 79Cent bezahlen soll, dann ist das Wucher.
Sicher spielt dann die Zeit eine Rolle aber dafür direkt soviel Überzahlen?
Das ist von Ionity keine Preispolitik sondern ausschließlich ein Druckmittel auch endlich orginärer Kunde zu werden und nichts anderes.
Was hat das mit einem freien Markt zu tun?
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Jetzt komme ich mal ganz operativ um die Ecke:
Ich war gestern von Heilbronn nach Weinheim elektrisch unterwegs und wollte am Zielort meine Zoe laden. Die theoretische Ladeausgangssituation war eigentlich positiv: 10 Ladesäulen. ABER: Lt. goingelectric waren davon 7 Ladesäulen (Betreiber: e-laden) im Stadtgebiet defekt oder ausser Betrieb (wird aktuell immer noch so angezeigt).
Ich bin dann zu einer EnBW-Ladesäule (die in der EnBW-App angezeigt wird) im Industriegebiet gefahren; diese steht beim BMW-Händler. Ein BMW wurde geladen, meine Ladung mit der ADAC-EnBW-Karte hat nicht funktioniert.
Dann bin ich zum VW-Händler gefahren: 3 Ladepunkte, keine Ladung für mich möglich, ein Audi wurde geladen.
Anschließend bin ich in den Nachbarort Lützelsachsen gefahren, beim Opel-Renault-Nissan-Händler hat es schließlich funktioniert.
Mal ehrlich: Da lacht doch die ganze Verbrenner-Community und ruft schadenfroh: „Selbst schuld, das seht ihr was ihr von dem E-Sche… habt.“
An die Verantwortlichen der EnBW, insbes. Herrn Mastiaux: Ihr lest doch dieses Forum, rettet Weinheim, der Ort ist gerade mal 75 km von eurer Zentrale ich Karlsruhe entfernt. Und prüft mal eure eigene Ladesäule beim BMW-Händler.
McGybrush meint
Also ich konnte meinem Tesla auf einem BMW Gelände an einer ABB Säule mit der EnBW Karte Laden.
Also in dem Fall glaube ich nicht das es Absicht war sondern einfach nicht funktionierte.
Es braucht unbedingt konkurrierenden Ausbau an Autobahnen damit das Preismodell von Ionity zusammen bricht. Mehr Allego, EnBW, Fastned und neue. Bis dann der Konkurrenzkampf den WIRKLICHEN Marktpreis hervorruft.
150kW meint
Das wird wohl ein Fall von „sei vorsichtig was du dir wünscht, es könnte in Erfüllung gehen“ sein.
Die Preise kennen da derzeit (mit zunehmender Konkurrenz) nur eine Richtung und ich schätze dass diese Richtung auch der wirkliche Marktpreis ist.
Driver meint
Selbst die 79 Cent sind für den Betrieb der Ladesäulen zu wenig und IONITY macht Verlust. Grund sind die hohen Fixkosten (Netzebene 5 Netzanschluss, hohe Investitionen für Trafostation und Ladetechnik) in Verbindung mit der geringen Auslastung. Die Ladesäulen müssen „brummen“, dann werden die Preise sinken.
Tommi meint
Genau, die Auslastung ist es. Wenn eine Ladesäule 100.000€ kostet und eine Nutzungsdauer von 10 Jahren, dann sind das 27,40€/Tag.
Verkaufe ich da 100 kWh am Tag, muss ich 27,4ct auf den Strompreis drauf schlagen. Verkaufe ich aber 1000 kWh, dann sind es nur noch 2,74ct.
Wenn ich eine Ladesäule betreibe und 0,79 €/kWh nehme, dann komme ich nie eine hohe Auslastung.
Ich denke, EnBW macht es richtig. Ein vernünftiger Preis lockt die Kunden an und es wird Umsatz generiert, womit man auch die Fixkosten langfristig rein bekommt.
150kW meint
Über die VW, Seat, Skoda, Porsche, Audi, BMW, Kia,.. Ladekarten bekommt auch Ionity sicherlich genug Kundschaft.
hermann meint
Wenn man Renault fährt , darf man sich nicht wundern. ????
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Ich fahre seit 5 Jahren elektrisch Renault und wundere mich bei E-Mobilität generell über nichts und niemanden. Ich versuche lediglich operativ das Thema voranzubringen, da ich glaube, dass sich diese Technologie für die Menschheit lohnt.
Horst Kenzing meint
Oohh je, wieder jemand mit missionarischem Eifer (aka Evangelist) ;)
Jörg2 meint
@Horst
Der übliche Evangelist spricht über Dinge, die eher im „Glauben“ verhaftet sind.
@Pferd… schreibt von der Realität.
Für mich ist da ein Unterschied.
Michael S. meint
Hmm, leider ist e-Auto-fahren weiterhin ein teurer Spaß in Deutschland.
Bei einem geschätzten Verbrauch im Bereich von 20 kWh/100 km (ist das so ein Durchschnitt übers Jahr? Korrigiert mich, wenn ich falsch liege, liebe e-Mobilisten!) kommt man auf 6€/100 km (30ct/kWh), 8€/100 km (40ct/kWh) bzw. 10€/100 km (50ct/kwh).
Einen echten, spürbaren Preisvorteil zu einem modernen Verbrenner vermisse ich da tatsächlich noch, wobei ja langsam die Tankstellenpreise wieder anziehen.
Mein persönlicher Vergleich: Mietwagen Mittelklasse-Diesel, Langstrecke, 5l/100 km zu 1,30 = 6,5€/100km. Selbst mit 7l/100km Benzin ist man mit 10,50€/100km (1,50€/l) immer noch am oberen Ende der e-Auto-Kostenskala.
Ich hoffe, hier tut sich was. Bzw. muss sich da politisch was tun, z.B. mittels eines CO2-Preises und geringeren Steuern und Umlagen auf Ökostrom. Naja, vielleicht bekommen wir ja nach der Bundestagswahl endlich eine Regierung, die auch auf die selbst gesteckten Ziele (Pariser Klimaabkommen) hin regiert…
ID.alist meint
Keiner hat gesagt, dass e-Mobilität günstiger per se sein würde. Aber die CO2 Bepreisung wird in den nächsten Jahren steigen, von daher wird Benzin/Diesel teurer.
Michael S. meint
Mir geht es eher darum, aufzuzeigen, dass das Kostenpotential, was ja letztlich durch die höhere Effizienz gegeben ist, real nicht gehoben werden kann. Und das liegt in diesem Fall nicht an den realen Kosten, sondern am regulatorischen Unterbau.
ID.alist meint
Ganz ehrlich, die Mobilität hat ein Preis, aber e-Mobilität bietet die Möglichkeit die Kosten zu optimieren. Ich z.B. habe es geschafft ein Jahr lang mein e-Golf für unter 1€ pro 100 km zu bewegen. Es waren in etwa 15.000 km und fast alles Kurzstrecke.
Ja, die Abgaben beim Strom sind ziemlich hoch, so dass ein Strombörsenpreis von 4Ct/kWh nichts mit dem Endkundenpreis zu tun hat.
Ich kann mich aber erinnern vor 10 Jahren die gleichen Argumenten beim Diesel- und Otto-Kraftstoff gehört zu haben.
Michael S. meint
@ID.alist ich bestreite nicht, dass es diese Einzelfälle gibt, in denen das möglich ist. Ich behaupte aber mal, dass es Einzelfälle bleiben werden, denen das gelingt.
Mein Ansatz bezieht sich auf den Personenkreis, der ein zuverlässiges Ladenetz mit einigermaßen planbaren Kosten sucht und keine private oder sonstig vergünstigte Lademöglichkeit hat. Und da ist eben das Kostenargument durchaus relevant, um diese Menschen von der e-Mobilität zu überzeugen.
Peter meint
Ich bin für CO2-Bepreisung. Und Spritpreise sind in D sehr günstig, wenn man sich in Europa mal so umsieht. Aber man muss CO2-Vermeidung auch belohnen. Einfach nur alles teu(r)er machen ist keine Lösung, man muss Alternativen bieten. ÖPNV ist es nicht, weil zu langsam, zu selten, zu umständlich. Deswegen ist die StrompreisPolitik ein Desaster.
Ebi meint
20 kWh ist etwas hoch gegriffen, es sei denn du fährst einen SUV. Mal davon abgesehen, dass BEV Fahren aus Umweltsicht alternativlos ist, ist es ökonomisch gesehen derzeit besonders für Leute interessant, die daheim laden können und idealerweise mit eigenem PV Strom. Außerdem muss man beim Auto die Gesamtkosten über die Lebensdauer sehen und nicht nur die Sprit/Stromkosten, da ist das BEV auf lange Sicht klar im Vorteil.
Michael S. meint
@Ebi ich bin da voll bei dir, aber ich glaube, gerade der Verbrauch ist für viele ein ausschlaggebendes Signal. Schließlich wird gerade beim Auto oftmals nicht rein rational entschieden und gerechnet. Wie viele Menschen kennen schon ihre realen Kosten pro km Fahrt?!
Und die Frage ist ja für mich, wie wir größere Käuferschichten erschließen können. Es würde viele Diskussionen vereinfachen, wenn man auch Menschen ohne eigene Lademöglichkeit sagen kann „Aber ist halt trotzdem immer noch billiger als Verbrenner“. So stecken wir aktuell weiter an dem Punkt „klar ist mir Umweltschutz wichtig und ich würde auch mehr dafür bezahlen, aber mehr Geld fürn e-Auto und dessen Unterhalt will ich dann doch nicht zahlen“.
Außerdem frage ich mich ernsthaft, ob bei diesen km-Kosten ein vergleichbares E-Auto tatsächlich über die Lebensdauer günstiger wird als der Verbrenner (wenn man steigende CO2-Bepreisung außer acht lässt).
Insofern mein Fazit: Umweltschutz schön und gut (finde ich auch persönlich extrem wichtig), nur die meisten Leute interessiert am Ende nur der Preis. Und da muss sich eben was tun.
Michael S. meint
Ach ja, und selbst wenn man jetzt einen Verbrauch in Richtung 15 kWh/100km (inkl. Lade- und Akkuheizverluste, Sommer wie Winter, Stadt und Autobahn) ansetzt (was ich im Schnitt eher unrealistisch sehe), kommt man auch nur bestenfalls auf 4,50€-7,50€. Und man will ja vielleicht auch nicht immer nur für den minimal möglichen Verbrauch fahren…
Bernhard meint
Ich habe 30.000 km Erfahrung mit einem Kona 64. Ich nutze diese Beschleunigung, die möglich ist, überhaupt nicht. Das ist für mich albernes Posergetue. Ich schwimme einfach im normalen Verkehr mit. Da reicht ECO vollkommen aus. Ich habe einen Sommerverbrauch von 12 kWh/100 km und einen Winterverbrauch von 15 kWh/100 km. Mein Haushaltsstrom kostet mich 24,5 ct/kWh. Natürlich kann ich in einer eigenen Garage laden. Damit ist der Einphasenlader, der maximal 3,6 kWh zu Hause erlaubt überhaupt kein Problem. Im Sommer damit 3 €/100 km im Winter 3,70 €/100 km. Da lade ich 90 % meines Strombedarfes.
Aber all das ist nett, für mich persönlich aber nur nebensächlich. Ich brauche einfach ein Auto und als endlich mit dem Kona ein bezahlbares Auto mit realistischer Reichweite auf den Markt kam, war mir der Gedanken des Fahrens ohne fossile Brennstoffe am wichtigsten. Aus dem Gedanken des Statussymboles Auto habe ich mich mit dem Kona übrigens verschlechtert. Der Vorgänger war ein SLK 280.
Günni2001 meint
Du liegst mit Deinen 20 kWh/100km schon sehr gut. Mein E-Auto braucht die als Fahrstrom allemal. Dazu kommen die Ladeverluste, Verlust im Winter durch Vorheizen, Klimaanlage usw. hinzu. Da kommen bis zu 20% auf den Fahrstrom hinzu.
GregH meint
Also wenn man sich einmal vom Bordcomputer löst und den Jahresschnitt inkl. Ladeverlusten auswertet, sind 20 Kilowattstunden ein realistischer Wert für unseren Zoe ZE40. Dabei ist man dann auch gar nicht sooo zügig unterwegs wie viele immer meinen…
Sicher gibt es Tage mit 13 Kilowattstunden, aber eben auch sehr viele Tage an denen es morgens sehr kühl ist, Wind aufkommt, 6 Monate mit Winterreifen usw.
Ehrlich betrachtet ist der 100km Preis nicht berauschend wenn man öffentlich laden muss. Selbst mit separatem Stromzähler, Wallbox mit Fahrstromanbieter und teurer Installation kommt man heute gerade noch auf 21 Cent je Kilowattstunde. Wenn dann die ca. 4 Eur je 100km zunächst attraktiv klingen, kippt die Stimmung sowie man überdenkt, wie weit man mit dem normalen Haushaltsstrom zu 29 Cent hätte fahren können für das investierte Geld.
Marco meint
Hast du ein Eigenheim? Mit PV kannst du für 8 Cent laden. Dann schaut die Rechnung brutal gut aus!
Michael S. meint
@Marco wie gesagt, dass die ganze Sache für Menschen mit eigenem Ladeanschluss ein No-Brainer ist, das ist mir klar. Es geht mir um den Teil der automobilen Bevölkerung, die diesen Vorteil eben nicht hat. Und dafür ist der Vergleich. Solange öffentlich laden diese Kosten verursacht, wird eine Argumentation mit diesem Personenkreis schwierig. Letztlich ist ja das Ziel, vom Verbrenner weg zu kommen.
Marco meint
@Michael S.
Ja, OK, das verstehe ich. Es gibt doch für einige noch Hürden.
Ich bin gespannt, ich wohne in AT. Anscheinend soll es bald möglich sein PV-Strom an meine Eltern, Schwester, Nachbarn, etc. zu verkaufen. Das wären sogenannte Energiegemeinschaften.
Dann könnte ich meinen Eltern die in einem schönen Mehrparteienhaus in der Stadt den Strom um sagen wir 10 Cent verkaufen.
Was ich sagen möchte: die Politik muss hier Möglichkeiten schaffen! Ihr habt ja bald Bundestagswahl, da würde ich mal sehr genau darauf achten wer hier eher in Frage kommt.
Hans-Georg Michna meint
Doe Rechnung ist schräg. Ich lade für 23 Cent/kWh (Yello Autostrom), und mein Verbrauchs-Durchschnitt über alles ist 16 kWh / 100 km (Tesla Model 3 SR+). Dazu kann man noch berücksichtigen, dass der gesamte Haushalt diesen Stromtarif nutzt.
AK swiss meint
Na hoffentlich wird damit nicht eine Welle losgetreten und andere Anbieter wollen jetzt auch Sondertarife bekommen. Der Einheitspreis war sooo bequem!
150kW meint
Wer selber 0,69€ verlangt, konnte ja auch nicht glaubhaft argumentieren das 0,79€ böse sind. Daher logischer Schritt.
ID.alist meint
Wer verlangt 69 Ct ? Ich dachte EnBW hätte Einheitstarif? Wird zumindest so auf meine mobile+ App gezeigt.
Tom meint
Ich bezahle dank ADAC-Karte 39cent…
150kW meint
AdHoc zahlt man bei EnBW 0,69€/kWh + 0,06 Pro Minute.
AK swiss meint
Selber Schuld, wenn man keine EnBW-Karte hat. Kostet genau nix.
Tom meint
Ok, jedoch muss man sagen wer ad-hoc lädt ist selbst schuld. Würde mich mal intressieren wieviel % aller ladevorgänge überhaupt adhoc sind…
ID.alist meint
Danke, habe ich nicht gewusst.
Olli meint
Falsch. Der ENBW Stadard-Tarif ist 0,39€ für AC und 0,49€ für DC.
150kW meint
Ja, beim Standard Tarif, ich rede von ad hoc!
Sebastian meint
EnBW verlangt 39 oder 49 cents für DC
Ebi meint
Du redest mit Fleiß die IonityPreise schön.
Sebastian meint
Hehe…
Das ist dann nun endgültig die eine Karte für alles.
Michael Höhne meint
Ich werde auch weiterhin IONITY wegen deren Preispolitik boykottieren.