Der chinesische Elektroautobauer NIO treibt derzeit die Expansion nach Europa voran, 2022 steht auch Deutschland auf dem Programm. Das große SUV NIO ES8 erreichte nun bei den hier maßgeblichen Crashtests im Euro-NCAP-Programm fünf von fünf Sternen. Auch das Plug-in-Hybridauto 01 der chinesischen Marke Lynk & Co sowie die neue Generation des Wasserstoff-Brennstoffzellen-Stromers Mirai vom japanischen Hersteller Toyota erzielten fünf Sterne. Audis E-SUV Q4 e-tron erreichte ebenfalls fünf Sterne.
NIO ES8
Dem NIO ES8 wurden in der Kategorie Schutz von erwachsenen Insassen 82 Prozent der Gesamtpunktzahl verliehen. Der Schutz von Kindern liegt mit 84 Prozent ebenfalls auf einem hohen Niveau. Beim Schutz von gefährdeten Verkehrsteilnehmern – der Fußgängersicherheit – wurden 72 Prozent der Punkte erreicht. Bei den Sicherheitsassistenten gelang dem ES8 mit 92 Prozent ein sehr gutes Ergebnis. Mit Blick auf Letzteres betonten die Tester die „exzellenten Ergebnisse“ des autonomen Notbremssystems.
Lynk & Co 01
Das seit 2020 in Deutschland verfügbare SUV mit Verbrenner-Elektro-Antrieb Lynk & Co 01 schaffte im Bereich Schutz von erwachsenen Insassen mit 96 Prozent der Gesamtpunktzahl ein sehr gutes Ergebnis. Beim Schutz von Kindern ergaben sich 87 Prozent, beim Schutz von gefährdeten Verkehrsteilnehmern 71 Prozent. Die Sicherheitsassistenten wurden mit 81 Prozent bewertet. Vor allem das Ergebnis beim Erwachsenenschutz sei „eindrucksvoll“, so Euro NCAP. Es werden zudem die umfassenden aktiven Sicherheitsfunktionen hervorgehoben.
„Mit den neuen Modellen von BYD, XPeng, DFSK, Seres usw. ist eine Welle von in China hergestellten Fahrzeugen mit alternativen Antrieben in Europa im Gange. Leider sind viele dieser Fahrzeuge für die europäischen Verbraucher in puncto Sicherheit noch nicht so transparent. Lynk & Co und NIO zeigen jedoch, dass ‚Made in China‘ nicht länger ein abwertender Begriff ist, wenn es um die Sicherheit von Autos geht. Hier haben wir zwei neue Autos, beide aus chinesischer Entwicklung, die in unseren Tests sehr gut abgeschnitten haben“, unterstrichen die Euro-NCAP-Tester. „Es ist klar, dass alle Hersteller wissen, dass Euro NCAP hohe Anforderungen an sie stellen wird, wenn sie Autos in Europa verkaufen wollen, und es ist erfreulich, dass sie bereit sind, die Investitionen zu tätigen, um die besten Sicherheitsbewertungen zu erhalten.“
Toyota Mirai
Schon länger auch in Europa am Start ist der japanische Autoriese Toyota. Die Marke hat hier aktuell unter anderem die zweite Generation ihrer mit Wasserstoff betriebenen Brennstoffzellen-Elektro-Limousine Mirai im Programm. Nun liegen auch für dieses Modell die Ergebnisse bei Euro-NCAP-Crahstests vor: 88 Prozent beim Schutz von erwachsenen Insassen, 85 Prozent beim Schutz von Kindern und 80 Prozent beim Schutz von gefährdeten Verkehrsteilnehmern. Die Sicherheitsassistenten wurden mit 82 Prozent bewertet.
Zum Toyota-Modell heißt es von Euro NCAP: „Mit einem Hochdrucktank, in dem der Wasserstoff gespeichert wird, ist die Sicherheit von größter Bedeutung, und die neueste Generation des Mirai gewährleistet dies mit einer Fünf-Sterne-Bewertung. Euro NCAP ist sich der Tatsache bewusst, dass einige Verbraucher Bedenken gegenüber dieser Technologie haben könnten und hat daher die Sicherheit des Mirai bei und nach einem Unfall besonders sorgfältig geprüft und festgestellt, dass der Wasserstoff-Antrieb keine Auswirkungen auf die Sicherheit hat.“
Audi Q4 e-tron
In der jüngsten Runde an Crashtests von Euro NCAP war auch Audis neues Kompakt-SUV Q4 e-tron vertreten, das ebenfalls fünf von fünf Sternen erzielte. In der Kategorie Schutz von erwachsenen Insassen erreicht das deutsche Modell 93 Prozent der Gesamtpunktzahl. Auch der Schutz von Kindern liegt mit 89 Prozent auf einem hohen Niveau. Beim Schutz von gefährdeten Verkehrsteilnehmern wurden nur 66 Prozent der Punkte erreicht, bei den Sicherheitsassistenten 80 Prozent.
„Der Q4 e-tron von Audi schneidet genauso gut ab wie seine Cousins aus dem VW-Konzern, mit denen er sich die omnipräsente MEB-Plattform teilt. Wie der VW ID.4 und der Škoda Enyaq iV vor ihm erhält das Auto die Höchstwertung von fünf Sternen, was für eine solide Gesamtleistung steht“, so die Tester.
Roma meint
Der letzte Burggraben, der Diesel, fällt langsam weg und die anderen Hersteller liefern ein tolles Produkt nach dem anderen ab.
Was noch bleibt ist der teilweise gut erhaltene Ruf von „Made in Germany“ und Patriotismus.
Das allein wird aber auf Dauer nicht reichen, wer jetzt nicht schon einen ausgeklügelten Plan hat dem konsequent gefolgt wird, der wird Federn lassen müssen.
Dagobert meint
96% Occupant Safety für den Lynk & Co 01 und fehlerfrei funktionierende Assitzenzsysteme. Die Zeiten, dass man über die Chinesen in dem Bereich lachen kann sind vorbei, die haben ihre Hausaufgaben gemacht. Den deutschen „Premium“ Herstellern dürfte das Lachen diesmal im Hals stecken bleiben…
Kris Stelljes meint
“ Die Chinesen“ gibt’s nicht. Es wurden zwei Fahrzeuge getestet und die sind vorbildlich. Im Gegensatz zu dutzenden anderen aus China die desaströs abgeschnitten haben.
Dagobert meint
In einer Planwirtschaft kann man schon von „Den Chinesen“ reden, ohne jede Abwertung. Man spricht ja auch gerne von „Deutschen Premiumherstellern“.
Das waren keine „dutzenden anderen“ das war 2007 der erste Versuch einer chinesischen Marke in Europa Fuß zu fassen (Brilliance BS6) und ist im wahrsten Sinne des Wortes krachend gescheitert. Ein peinlicher Gesichtsverlust, das passiert denen nicht noch mal!
Danach hat man sich erst mal vom europäischen Markt zurückgezogen und ist man in Europa „shoppen“ gegangen und hat über10 Jahre lang seine Hausaufgaben gemacht.
Heute kommt man zurück und schlägt mal eben AUDI.
Sie können davon ausgehen, dass hier kein chinesisches Fahrzeug mehr mit unter 5 Sternen auftauchen wird.
Kris Stelljes meint
Suda SA01, Crashtest im Januar 2021 mit katastrophalen Ergebnis, 0 Sterne!
Ist nur ein Beispiel eines aktuellen Chinesen.
Mäx meint
Der Unterschied im Side Pole von den BEVs zum Mirai ist schon krass.
Yogi meint
Das Dach lässt sich bestimmt noch ausbeulen….;-) Und die Prüfer haben zumindest noch ein gedecktes Dach mit intakten Fenstergläsern, paar Osloer kennen das anders…..;-)