Der schwedische Elektroautohersteller Polestar hat im April das Projekt 0 angekündigt: Bis 2030 soll „ein wirklich klimaneutrales Auto ohne Emissionsausgleich“ entwickelt werden. Nun gibt es ein Update der Volvo-Schwestermarke zu dem Vorhaben.
Die Herausforderung bestehe darin, die Emissionen in der gesamten Lieferkette sowie in Produktion und Logistik zu beseitigen. „Ein so komplexes Produkt wie ein Auto wirklich klimaneutral zu machen, ist eine nie dagewesene Herausforderung und es war von Anfang an klar, dass dafür ein eigenes internes Projektteam erforderlich sein würde“, so das Unternehmen. Polestar habe daher Hans Pehrson, den ehemaligen Leiter der Forschungs- und Entwicklungsabteilung, mit dem Projekt beauftragt und es damit in den Mittelpunkt der Forschungs- und Entwicklungsarbeit der Marke gestellt.
Pehrson ist Ingenieur und seit über 30 Jahren in der Autoindustrie tätig. Er und sein Team sollen die Herausforderungen des Projekt 0 nicht allein bewältigen: Man bereite einen Aufruf an Zulieferer, Unternehmer, Innovatoren, Investoren, Universitäten, Forscher, Behörden und Verbraucher im Allgemeinen vor, um an diesem wichtigen und ehrgeizigen Ziel mitzuwirken, erklärte Polestar.
Das Projekt 0 ist laut Polestar in drei Phasen unterteilt, die zum Ziel 2030 hinführen: Die erste Phase werde sich mit der Forschung befassen und in erster Linie auf die CO2e-Verursacher (CO2-Äquivalente) abzielen, die heute am weitesten von technologischen Lösungen entfernt sind. Im Fokus der Arbeitsgruppe stehe nun der Aufbau von Kooperationen, um gemeinsam technische CO2e-Quellen in der gesamten Lieferkette bis hin zu kleinsten Komponenten zu finden – von der Materialgewinnung (oder recycelten Quellen) bis zur Fahrzeugübergabe. Jeder Schritt müsse danach bewertet werden, ob Lösungen bereits verfügbar sind oder ob noch Forschungsbedarf besteht.
Klimaneutralität für Konsumgüter „absolutes Muss“
„Das Erreichen von Klimaneutralität ist künftig für alle Konsumgüter ein absolutes Muss. Autos sind komplex, sie bestehen aus Zehntausenden von Komponenten und basieren auf einer komplizierten Schichtung von Zulieferern und Subherstellern. Ein Auto klimaneutral herzustellen ist daher nicht nur eine extrem wichtige, sondern eine äußerst schwierige Herausforderung. Diese zu verstehen und anzunehmen ist der erste Schritt. Um das Ziel zu erreichen, müssen wir auf eine Art und Weise zusammenarbeiten, die es bisher nicht gegeben hat. Dies ist kein Alleingang“, so Hans Pehrson.
Polestar sucht aktuell nach Forschungs- und Kooperationspartnern und erste Gespräche mit bestehenden und zukünftigen Zulieferern hätten bereits begonnen.
Details zu dem im Projekt 0 entstehenden Auto sind noch nicht bekannt. Das aktuelle Angebot besteht aus dem demnächst auslaufenden Hybrid-Coupé Polestar 1 sowie der hochbeinigen Elektro-Limousine Polestar 2. Die von der Marke geplanten neuen Modelle sollen alle Elektroautos sein. Als Nächstes stehen ein SUV und ein Crossover sowie die Sportlimousine Polestar 5 an.
LMausB meint
@ ecomento-redaktion:
„Klimaneutralität für Konsumgüter „absolutes Mus““ –> „Mus“ muss Muss
ecomento.de meint
Danke für den Hinweis – aktualisiert!
VG | ecomento.de
Günter meint
es gibt kein klimaneutrales Auto. Allein das ausatmen der Mitarbeiter schädigt das Klima. dieses ganze klimabrainwashing nimmt langsam schizophräne Züge an. Jedes Auto das NICHT gebaut wird, ist klimaneutral. BEVs sind weniger schlimm als Verbrenner, sofern man bei der Herstellung und der Fabrik alles richtig macht. Solange in vielen Ländern die Stromproduktion so ist, wie sie eben ist, ist kein einziges E-Auto für die Umwelt ein Segen. Max. die Lärmbelastung reduziert sich etwas. Dafür haben wir jetzt das nervige Piepsen an den Autos.
andi_nün meint
„“Allein das ausatmen der Mitarbeiter schädigt das Klima. dieses ganze klimabrainwashing nimmt langsam schizophräne Züge an. Jedes Auto das NICHT gebaut wird, ist klimaneutral. „“
Völlig richtig, sinnloses Greenwashing der Hersteller. Ich werde mit einem Auto nicht das klima retten, es ist auch nicht umweltfreundlich, es ist bloß etwas weniger umweltschädlich. Das wars dann auch schon.
Gerade Polestar glaube ich kein Wort, sonst hätte man ja von anfang an ein wesentlich verbrauchsärmeres Auto auf den Markt bringen können.
Yogi meint
Ja einem chinesischen Hersteller mit chinesischen Kohle-Zellen, glaub ich natürlich alles.
Anti-Brumm meint
Braucht alles seine Zeit. Windräder und Solarzellen wachsen auch nicht auf Bäumen.
Man sollte die Chinesen in ihren Ambitionen nicht unterschätzen, auch wenn sie mit den negativen Folgen ihres rasanten Wachstums zu kämpfen haben.
Projekte wie dieses brauchen Publicity und müssen gepusht werden, denn der Emissionshandel ist schlichtweg Selbstbetrug an der gesamten Menschheit.
Rene meint
Einverstanden – prinzipiell ist aber jedes Projekt, das sich mit CO2-Neutralität und Nachhaltigkeit auseinandersetzt, begrüßenswert …
Denke, für die Volvo-Bauer in Schweden kann das gerade in Zusammenarbeit mit Northvolt leichter gelingen …
Tommi meint
Warum so negativ? Polestar strengt sich an und das ist auf jeden Fall begrüssenswert.
Natürlich kann man die Aussage immer anzweifeln. Natürlich kann man davon ausgehen, dass die Chinesen alle Ignoranten sind und die Deutschen die besseren Menschen. Finde ich aber überheblich.
Wenn ich eine klimaneutrale Produktion in China aufbauen sollte, dann würde ich schon schauen, wie ich zu klimaneutralen Strom komme, indem ich z. B. Photovoltaik oder Windkraftanlagen installiere oder mich an welchen beteilige. Das geht auch in China.
Im übrigen soll der Polestar 3 in den USA produziert werden.
Gerold meint
Erst sachkundig machen, dann artikulieren …
In diesem Werk produziert auch Polestar: https://emobilitaet.online/news/wirtschaft/6563-volvo-werk-chengdu-sauberer-strom
EVrules meint
Sehr wahrscheinlich sind diese Werte, rein virtuell, wie auch der Strombezug hier in DE, über einen EE-Lieferanten. Im Netz gibt es nur den realen Strommix, der bei Dunkelheit und Windstille eben nicht aus EE-Quellen bedient werden kann – darum hat auch jeder real den gleichen Strom-Mix.
Einzige Alternative wäre PV auf dem Dach zu haben und einen Stromspeicher, aber weder reicht die PV-Leistung auf dem Dach des Werkes für eine durchgängige Produktion, noch ist zu erwarten, dass es entsprechend starke Energiespeicher gibt.
Daher kann das Werk real nur so sauber sein, wie der durchschnittliche Netzstrom, es sei denn es würde nur produziert werden, wenn genug EE-Strom verfügbar wäre.