Die frühere Bundesregierung hat neben dem Kauf von Elektroautos auch die Ladeinfrastruktur dazu vorangetrieben. Die etwa ein Jahr erhältliche Förderung für private Ladestationen – sogenannte Wallboxen – ist kürzlich ausgelaufen. Die Unterstützung war überaus gefragt, der Fördertopf musste deshalb mehrmals aufgestockt werden. Die Verbraucherzentralen fordern, dass der Zuschuss für private E-Auto-Ladestationen bis Ende 2022 neu aufgelegt wird.
„Die hohe Nachfrage nach Förderung für private Ladeinfrastruktur hat gezeigt, dass das Interesse an E-Mobilität zunimmt“, sagte der Vorstand des Bundesverbands der Verbraucherzentralen Klaus Müller der Neuen Osnabrücker Zeitung. „Um diesen Hochlauf nicht zu stoppen, sollte die Förderung noch einmal bis Ende 2022 verlängert werden.“
Das von der staatlichen Förderbank KfW organisierte Programm lief von November 2020 bis Oktober dieses Jahres, dann waren die auf insgesamt 800 Millionen Euro ausgeweiteten Mittel erschöpft. Pro Ladepunkt konnten unter anderem Hausbesitzer und Mieter einen Zuschuss von 900 Euro bei der KfW beantragen. Die Antragsteller mussten dabei kein E-Auto besitzen oder planen, eines anzuschaffen – das sollte sich bei einer erneuten Förderung ändern, sagte Müller. „Um Mitnahmeeffekte zu verhindern, sollte die Förderung an den Besitz oder den nachzuweisenden Kauf eines E-Autos gekoppelt werden.“
Auch die neue Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP will Elektromobilität forcieren. Dazu gehört der Ausbau der Ladeinfrastruktur – ob neben öffentlichen private Strom-Tankstellen wie von den Verbraucherzentralen gefordert erneut subventioniert werden, bleibt abzuwarten.
Die weiter bestehende Förderung der Anschaffung von Stromern mit dem von Bund und Industrie finanzierten „Umweltbonus“ will die Ampel-Koalition fortführen, demnächst aber überarbeiten. Kürzlich wurde mitgeteilt, dass der neue Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) die Förderung von Elektroautos und Plug-in-Hybriden mit bis zu 9000 Euro bis Ende 2022 verlängert. Danach soll der Zuschuss zu E-Modellen noch stärker auf Klimaschutz ausgerichtet werden, indem die Anforderungen an teilelektrische Fahrzeuge verschärft werden.
Matthias meint
Man darf nicht vergessen, dass die Verlegung eines Starkstromkabels extra kostet. Für rd.9m Länge habe ich 1200 Euro bezahlt. Ich dachte auch, das sind erstmal Mitnahmeeffekte, wenn man das so ungefiltert liest. Die 900 Euro decken nicht alles ab. Oder hat jeder den Starkstrom an Ort und Stelle? Ich jedenfalls nicht.
Günter meint
Kindergeld gibt es erst, wenn man eine Geburtsurkunde vorlegen kann…
aber beim E-Auto trägt dieser Förderungswahnsinn schon extrem kranke Früchte. Beispiel aus erster Hand, kenne min. 3 Personen die sich ein PHEV inkl. Wallbox haben fördern lassen, denn Akku aber noch nie geladen haben – bzw. die Wallbox hängt seit Monaten unberührt an der Wand des Carports, während die Autos schräg gegenüber als Laternenparker stehen. Und die grinsen noch dabei.
Teilweise entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
David meint
Genau das alles brauchen wir nicht mehr. Die Förderung der Autos kann jetzt in Ruhe abschmelzen und die Förderung von Peripherie braucht kein Mensch mehr.
Insider meint
Und das nur weil du schon alle Förderung bekommen hast…………………
KüstebKind meint
Man kann einfach an einer 240 Volt Schukostecksose jedes Elektroauto mit dem vom Hersteller mitgelieferten Ladegerät aufladen…jedenfalls ging es bei unserem BWM i3, beim Nissan Leaf und nun auch beim Tesla M3.
Manuel meint
Wenn du mehrere Tage Zeit hast bis der Akku geladen ist
three e's meint
Ich bin nur dabei, wenn bereits erwähntes Voraussetzung wird – Zitat Vorstand Klaus Müller: „Um Mitnahmeeffekte zu verhindern, sollte die Förderung an den Besitz oder den nachzuweisenden Kauf eines E-Autos gekoppelt werden.“
Viele hatten kein und wollen sich auch kein E-Fahrzeug anschaffen – es war lediglich die Aufwertung des Stellplatztes im Vordergrund! Nach dem Motto: „einem geschenkten Gaul kuckt man nicht ins Maul“.
Diese Schmarotzer nahmen vielfach denen die Förderung weg, die es zum Laden brauchen.
So nicht
Yoyo meint
Wieso wurden mit der Förderung „denen es weggenommen, die es zum Laden brauchen“??
Jeder E-Auto-Besitzer konnte einen Antrag stellen wie auch Verbrennerfahrer.
Vielleicht hätte man nachträglich einen weiteren Zuschuß von € 500 versprechen können, wenn jemand innerhalb eines Jahres nach Zuschussgewährung für die Wallbox ein E-Auto auf seinen Namen zugelassen und für mindestens 6 Monate behalten hätte.
BEV meint
Wer das Ding schon mal hat, kauft früher oder später auch das Auto dazu…
Oder baut es für seine Mieter ein usw.
Umsonst ist das doch nicht
Chris meint
Ich gebe zu, dass ich jetzt erst mal eine gratis wallbox in der Garage habe. Irgendwann wird sicher ein e Auto kommen aber wann weiß ich noch nicht. Jeder der sich für 30k und mehr ein e Auto läuft wird wohl auch noch 1k für die wallbox haben. Die Förderung ist und war verbrennen von Steuergeld….
Meine wallbox hat mich effektiv 70€ gekostet.