Nach dem Marktstart des eActros für den schweren Verteilerverkehr im letzten Jahr treibt Mercedes-Benz Trucks die Einführung weiterer Batterie-Modelle voran. Für das Fernverkehrssegment soll 2024 der eActros LongHaul mit einer Reichweite von etwa 500 Kilometern mit einer Batterieaufladung serienreif sein. Erste Prototypen des 40-Tonners durchlaufen bereits Tests, ab diesem Jahr wollen die Entwickler den E-Lkw auf öffentlichen Straßen erproben.
Der eActros LongHaul soll Hochleistungsladen, das sogenannte Megawatt-Charging, ermöglichen. Zudem bereitet Mercedes-Benz Trucks zusätzliche Varianten des eActros vor und im Juli soll der eEconic für den Kommunaleinsatz als zweites vollelektrisches Serienfahrzeug im Werk Wörth vom Band laufen. Ziel sei es, so das Unternehmen, bis 2030 den Anteil lokal CO2-neutraler Neufahrzeuge in Europa auf über 50 Prozent zu erhöhen.
Um Lkw-Kunden aus Europa an die Elektromobilität heranzuführen, richtet Mercedes-Benz Trucks ab Juni eine mehrwöchige Informationsveranstaltung rund um den Standort Wörth aus. „Das große Interesse an unserer eActros-Fahrveranstaltung in Wörth ist ein weiterer Beleg für den Zuspruch, den die E-Mobilität von Kundenseite bereits erfährt. Die Kunden senden damit ein starkes Signal an alle Akteure, nun zügig und mit vereinten Kräften immer mehr Elektro-Lkw auf die Straße zu bringen, Ladeinfrastruktur auszubauen und Kostenparität zu schaffen“, so die Chefin von Mercedes-Benz Trucks Karin Rådström.
Daimler Truck peilt an, bis 2039 in Europa, Japan und Nordamerika nur noch Neufahrzeuge anzubieten, die im Fahrbetrieb CO2-neutral sind. Seit 2018 beziehungsweise 2021 rollen dazu batterieelektrische Ausführungen des Stadtbusses Mercedes-Benz eCitaro und des Lkw Mercedes-Benz eActros in Serienproduktion vom Band. Weitere lokal CO2-neutrale Fahrzeuge sollen folgen. Ab der zweiten Hälfte der Dekade will Daimler Truck sein Fahrzeugangebot zusätzlich um Serienfahrzeuge mit Wasserstoff-Brennstoffzellen-Elektroantrieb ergänzen. „Ein CO2-neutraler Transport auf den Straßen bis 2050 ist das ultimative Ziel“, so der Konzern.
David meint
Das wird anstrengend. Das Geschäft mit Nutzfahrzeugen ist nicht so einfach, da muss der Preis stimmen. Aber die Lieferketten stehen in der Kritik und müssen grüner werden. Und zum Glück ist Kraftstoff gerade sehr teuer. Mercedes ist zur richtigen Zeit da und begleitet seine Kunden in das Elektrozeitalter.
Michael meint
Wieviel Actros wollen dann mit 1 Megawatt gleichzeitig an der Autobahnraststätte laden? 20? Oder gar 100? 100 Megawatt, das werden dicke Leitungen. Ist das noch Mittelspannungsnetz?
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Und, wo ist das Problem?
LOL meint
Stimmt hast recht, warum neue Aufgaben läsen, fahren wir halt weiter mit Diesel,
Ach weist was, gehen wir gleich wieder zurück auf die Bäume zu den anderen Affen, warum was ändern?
Inside118 meint
Die Frage von Michael ist nicht so falsch wie man auf den 1. Blick glauben mag. Schon heute fehlen auf Deutschen Rastplätzen 20 – 25’000 Stellplätze pro Nacht. Wo sollen denn all die eStellplätze eingerichtet werden? Dafür andere Stellplätze abbauen? Da ist der Ärger auf den Rastplätzen vorprogrammiert. Viel schläuer wäre es erst die nötige Infrastruktur bereitzustellen und dann die neue Technologie zu pushen.
Christof Sappel meint
Glückwunsch an Mercedes, daß sie nicht dem Wasserstoffwahn verfallen sind.
Trotzdem eine „kleine“ Kritik.
Wie wär´s, die Effizienz noch zu erhöhen ?
https://sonomotors.com/de/solar-integration/
Wie BEV richtig sagt, sollte der Güterfenverkehr wieder zurück auf die Schiene.
Lorenz Müller meint
Solar auf dem Dach von Elektrofahrzeugen sind bei der aktuellen Effizienz von Solar Modulen einfach nicht sinnvoll, auch nicht bei LKW. Die Module sind auf dem LKW schlecht ausgerichtet und produzieren daher viel weniger Strom als wenn man sie fest mit optimaler Ausrichtung installiert. Sollte der Akku des LKWs dann mal voll sein, wird auch nichts mehr produziert, da ja ohne Festanschluss schlecht eingespeist werden kann. Gewicht, Kosten, Haltbarkeit, Brandrisiko beim Unfall, wären dann noch weitere Faktoren. Lieber die Industriehallen damit bestücken, damit ist der Welt mehr geholfen.
Freddy K meint
Bei LKW finde ich schon das diese sinnvoll sind. Dort ist die Fläche im einiges grösser. Und sei es nur um Kühlauflieger damit zu versorgen ohne Diesel zu verbrennen.
Es muss nicht immer nur Antriebsstrom sein.. Gibt such andere Nutzungsmöglichkeiten.
Solar ist ein weites Feld und nicht nur auf zuhause die Standardpaneele beschränkt. Inzwischen gibt es sehr viel. Und selbst wenn nur 1 Mio Fahrzeuge 20kW im Jahr erzeugen würden wären das 20 GW weniger Gasenergie oder Kohleenergie….
Christof Sappel meint
Danke, Freddy . . .
Die neuesten PERC Panele bringen es auf fast 25% Effizienz.
Wenn sie statt Lack bereits auf den Untergrund aufgetragen werden verringert sich das Gewicht.
Der Lichteinfallswinkel wird bis zu 70° optimal genutzt.
Jakob Sperling meint
Ein FCEV-LKW ist nicht ganz so trivial wie einfach Batterien reinbeigen, aber selbstverständlich sind sie da auch heftig dran. Sowohl für Busse wie auch für LKW. Die können auch rechnen.
BEV meint
Wie schwer ist bei dem Fahrzeug der Akku? Wie hoch die Nutzlast? Und ist die Reichweite leer oder bei maximaler Zuladung?
Wäre es nicht an der Zeit zu überlegen ob man im Fernverkehr mehr auf die Schiene bringen kann?
(Wobei ich aus eigenem Interesse sagen muss, dass die Autobahnen nicht durch die Städte fahren, der Zug meistens schon und so sein Güterzug macht oft nicht wenig Krach, kann aber auch deutlich mehr transportieren als ein LKW)
elbflorenz meint
Die DB muss heute schon – obwohl die Wirtschaft z.Z. ja aus diversen Gründen stockend läuft – laufend neue Kunden ablehnen. Auch Güter-Privatbahnen bekommen kaum noch neue Fahrplan-Trassen zugewiesen.
Jetzt steht bei der Bahn für die nächsten 10 Jahre eine umfangreiche Streckensanierung an – mit dem Ziel, die Fahrgastzahlen bis 2030 signifikant zu steigern. Auf Kosten des Bahn-Güterverkehr.
Dabei muss noch bedacht werden: jeder zusätzlich Regionalzug „killt“ die Fahrplantrasse von einem Güterzug.
Jeder zusätzlich ICE/IC „killt“ aber 2 bis 3 Güterzugfahrplantrassen.
Also – eine signifikante Steigerung beim Güterverkehr kann es nur geben, wenn signifikant neue! Strecken gebaut werden.
Das ist aber nicht geplant. Und selbst wenn man da jetzt umdenkt – es würde erst in 15-20 Jahren größere Ergebnisse bringen.
Als großen Erfolg könnte man schon werten, wenn es im Jahre 2029 vielleicht 10-15% mehr transportierte Tonnenkilometer im Vergleich zu 2019 gäbe. Mehr ist echt nicht drinn.
Oder man baut den Personenverkehr drastisch ab … was eher unwahrscheinlich ist …
Kasch meint
Nicht schön was wir über Jahrzente verbockt haben, aber schön, wenn hier mal Jemand kompakt Fakten statt Wunschträume ordentlich formuliert, danke dafür !
Kasch meint
Hoffentlich haben die Dinger gute Navis oder 50m Typ2-Kabel in der Werkzeugkiste. Stell dir vor, du verfährst dich und schaffst es nicht mehr zurück zum Megawattlader. (Späßle muss auch mal sein)
Christof Sappel meint
Jaaaa, Kasch, dann bleibst Du eben ein paar Stündle in der Sonne stehen, bis die Solarmodule die paar Kilometer geladen haben.
So grosse Flächen ohne Solarnutzung sind heutzutage kein Späßle.
SALU2 aus Alicante.