Mit seiner neuen Tochter Cariad will Volkswagen ein führendes europäisches Software-Unternehmen etablieren. Das soll konzernweit kosteneffizient neueste Digitaltechnik für verschiedenste Modelle ermöglichen. Doch der Aufbau von Cariad stockt, das sorgt laut einem Bericht für umfangreichere Verspätungen bei geplanten Vorzeige-Elektroautos.
Audis Leuchtturm-Modell Artemis wird nach Informationen der Automobilwoche erst 2027 anlaufen, eigentlich erhofften sich die Ingolstädter einen Start schon im Jahr 2024. Bei der Luxusmarke Bentley gerate der Zeitplan für den Umbau zur reinen Elektroauto-Marke bis 2030 in Bedrängnis. Auch beim neuen, rein elektrischen Macan von Porsche und beim Audi-Schwestermodell Q6 e-tron drohten weitere Verzögerungen. Beide sollten eigentlich ab diesem Jahr anlaufen.
Cariad liege bei der Software für die neuen Modelle weit hinter den Zeitplänen zurück, schreibt die Branchenzeitung. Deshalb werde die Entwicklung der Zwischenlösung 1.2 für Porsche und Audi und der Einheitssoftware 2.0 für alle Marken wieder getrennt. Audi behalte die Führung bei 1.2, VW übernehme sie bei 2.0. Letztere solle erstmals 2026 bei VWs Vorzeige-Stromer Trinity eingesetzt werden.
Eigentlich sollte die Software 2.0, die autonomes Fahren bis Level 4 ermöglicht, schon 2024 im Audi Artemis starten. Weil das nicht möglich ist, plant der bayerische Premiumhersteller dem Bericht zufolge 2025 eine abgespeckte Version des Artemis ohne neueste Selbstfahr-Technik. Statt der Software 2.0 solle eine Weiterentwicklung der Zwischenvariante 1.2 zum Einsatz kommen.
Werner Mauss meint
Oh Gott, alles so wirr und schwierig bei VW. Und dann noch die Rückschläge durch Qualitätsmängel. Alles so furchtbar, so dass es Ende des Jahres wieder nur knapp zur Quotenerfüllung auf den Punkt reicht. Wir meinen es ja so ernst mit den E Autos, aber dann immer diese Schwierigkeiten wie ein Startup. Aus lauter Mitleid verkneife ich es mir je wieder ein Fahrzeug aus einem deutschen Lügenkonzern zu kaufen.
alupo meint
So denken wohl viele. Anders lassen sich die zweistelligen prozenzualen weltweiten Verkaufsrückgänge im Vergleich zum Vorjahresquartal nicht erklären.
Zum „Glück“ gab es es die diversen Krisen, wie die des Chipmangels (aber hallo: die Verbrenner haben davon weniger und sollen weniger betroffen sein. Aber gerade sie haben einen schlimmen Absturz erlebt) oder der Kabelbaumknappheit. Andererseits gab es im Vorjahresquartal auch genügend „Ereignisse“, die geringe Absätze erklären. Und nun kommt das Verkaufsminus on top auf die Q2/2021 sales obendrauf.
hu.ms meint
Die verkaufsrückgänge sind bei tesla in diesem zeitraum in ähnlicher grössenordnung. Sie haben alle zulieferprobleme, der eine mit halbleitern, der andere transportprobleme aus china.
Also immer schön auf dem teppich bleiben. :-))
hu.ms meint
Den käufern ist es doch zu 98% egal, wer welche software entwickelt hat. Entscheidend sind problemlose funktionen wenn man fährt. Und da hat VW massiv aufgeholt.
Wir haben erst kürzlich wieder die jährliche vergleichsfahrt gemacht: e-Golf, ID.3, M3 und Kona.
Jeder hat vor- und nachteile bzw. funktioniert in teilbereichen nicht optimal:
Mein ID.3 kann nicht automatisch einparken und hat prbleme beim spurhalten auf landstrassen in starken kurven, dafür ist er auf der AB beim spurwechsel zum überholen besser als das M3, das z.b. die geschwindigkeitsbeschrünkungen auf schilderbrücken meist nicht erkennt (ist wohl in USA nicht üblich :-)) und auch mal ohne grund bremst. Der e-Golf aus 2017 ist überraschend gut unterwegs – der kona fällt bei der ladeplanung zurück.
alupo meint
„und hat prbleme beim spurhalten auf landstrassen in starken kurven, “
Die maximale Kurvenkrümmung hat sich in den letzten Jahren doch durch EU Vorgaben kontinuierlich verschlechtert. Daran kann kein Autobauer bei Neuwagen was ändern.
Bei meinem Tesla kommt hinzu, dass er aufgrund der OTA-updates diese Änderungen der Vorgaben ebenfalls zeitnah in sein Fahrverhalten einbaut.
Anderes Beispiel: früher konnte ich mein Model S auf der AB ca. 10 km ohne Kontakt meiner Hände zum Lenkrad alleine fahren lassen. Das hat Tesla in mehreren Schritten angepasst. Naja, ich lege meinen linken Unterarm auf die linke Lenkradspeiche. So fährt er dann auch 100 km ohne einen echten Eingriff meinerseits auf der Autobahn. Ich agiere somit nur als Supervisor und kann mir somit die Landschaft ansehen. Ich kann also damit leben.
Randy meint
Wer so verantwortungslos unterwegs ist wie Du, dazu noch verkehrsgefährdend, dem gehört die Fahrerlaubnis entzogen.
Tesla-Fan meint
Ach!
David meint
Die Software bei den aktuellen MEB Versionen ist ja beeindruckend stabil und funktionabel. Das hatte man VW gar nicht zugetraut.
Es geht hier um Software zum autonomen fahren. Da werden noch einige Firmen feststellen, dass das gar nicht so ganz einfach ist. Besonders Tesla, wo ja die autonomen Funktionen von Gesetzes wegen kupiert wurden und sie in richtigen rechtlichen Problemen sind. In Europa ist jetzt schon klar ist, ohne Radar und LIDAR wird es keine Zulassung für Level 3 geben. Tesla hat beides nicht. Das kann man aber nicht später mal im Baumarkt kaufen und dann einfach einbauen, sondern die Software muss ja von Anfang an darauf entwickelt werden und da ist bei Tesla gar nichts passiert. Besonders bei LIDAR nicht, wo das Datenmodell ein ganz anderes ist, weil das System keinen Datenstrom, sondern Vektor-Informationen liefert.
Werner Mauss meint
Ich bin beeindruckt, ganz sicher.
alupo meint
Ob er Deine Ironie versteht…
Sureface meint
wo steht das man Radar oder Lidar für Level 3 braucht?
Es ist nur Redundanz gefordert. Das heißt aber nicht, dass man unterschiedliche Technologien einsetzen muss, sondern für bestimmte Aufgaben mehrere Sensoren braucht. Können auch 2 Kameras sein die beide das gleiche Gebiet abdecken. Zumal son Lidar oder Radar keine Kamera ersetzen kann, sondern nur Ergänzen. Denn ohne Kamera muss das Auto zwangsweise anhalten, weil es nicht mehr weiß wo es ist. Fahrspuren erkennen kann derzeit nur die Kamera, nicht Lidar und auch nicht Radar,
Tesla-Fan meint
Redundanz ist nicht gesetzlich vorgeschrieben.
Im Gesetz (ECE R-157) stehen dem Hersteller für den Fehlerfall 3 Möglichkeiten zur Auswahl:
a) Rückfall auf ein Teilsystem,
b) Übergang auf ein getrenntes Backup-System,
c) Wegschalten der übergeordneten Funktion.
Tesla-Fan meint
https://op.europa.eu/de/publication-detail/-/publication/36fd3041-807a-11eb-9ac9-01aa75ed71a1
Tesla-Fan meint
Hatte ich es schon mal erwähnt? – Wenn die Deutschen kommen ist Tesla hin.
Muaaaah !!!
Tesla-Fan meint
Hochmut kommt vor dem Fall.
David meint
Ich denke übrigens, das wird noch der Fall sein. Für das autonome fahren ist Tesla überhaupt nicht bereit, da ist nach dem Streit mit mobileye kein Wissen im Haus verblieben. Wie 2016 lässt man die armen Opfer einfach jenseits der Grenzen der Systeme fahren. Das wird irgendwann untersagt werden und dann steht man im Regen.
BEV meint
davon träumst du …
ich frag mich langsam was aus Deutschland noch werden soll
Kokopelli meint
Wieso, als Unternehmensberater muss er doch hochfundiertes Wissen haben…*hust* Heute einen Auftrag der Automobilindustrie, morgen einen aus der Dentalindustrie.
Bislang sehe ich noch keinen Vorsprung der deutschen Automobilindustrie. Ich bin nun den i4 M40 gefahren, der angeblich so effizient sein soll…Warum verbraucht der Karton nur mehr als mein Model Y auf der gleichen Strecke. Aber die Schildererkennung von Mobileye funktioniert beim i4 erheblich besser als bei meinem Model Y…Aber in GB zeigt Tesla gerade, dass das einfach per Update gefixt werden kann und die Schildererkennung hervorragend funktioniert.
BEV meint
auf wen das wohl bezogen ist …
dass nicht jeder einen Tesla kauft, dürfte klar sein, auch diese ganzen Firmenflotten (vor allem in deutschland) wird nicht nur ein Hersteller bedienen
aber mal im ernst, stand heute würde ich keinen Laien ein BEV als einziges Fahrzeug auch für Langstecke empfehlen, das von einem Hersteller kommt, der mit dem Thema Laden und Routenplanung und Bezahlung nichts am Hut hat, das ist eine Zumutung, das kannst niemanden antun, der sich mit der Materie nicht auseinandersetz, fakt ist, dass es nur einen Hersteller gibt, der das Thema stand heute gut umsetzt, auch wenn man dabei auf die eigenen Ladestationen begrenzt ist, es gibt soviele davon und es ist so einfach, dass es keinen Grund gibt das nicht zu nutzen, auch nicht ob das jetzt paar cent mehr oder weniger kostet
ein normaler Autofahrer fährt 90% in der näheren umgebung und nur sehr selten weitere Strecken als 300km
aktuell hat man das Gefühl, dass das viele immer noch nicht verstanden haben oder einfach nichts dran ändern wollen damit es scheitert
deswegen kann ich vielen Leuten heute kein BEV empfehlen, ich sag immer sie sollen ihr altes Auto weiter fahren oder zumindest nur den Zweitwagen als BEV, falls man überhaupt einen Zweitwagen braucht, sonst lieber ein eBike.
DerMond meint
Zeitpläne und Softwareentwicklung passen eh nie zusammen wenn man von nicht halbgarem Softwarestand ausgeht. Und in Bereichen wo drumherum viel passiert und neue Anforderungen dazukommen erst recht nicht.
Ich hätte beliebig viel Geld darauf gewettet dass wir irgendann so eine Überschrift wie die obige sehen würden.
EselAusWesel meint
die aktuelle Version der Software für die MEB-Fahrzeuge ist sehr gelungen und gehört sicher zur Spitzengruppe, was Autohersteller so anbieten. Dauerte zwar 1-2 Jahre, weil man den Stand gerne bei Auslieferung der ersten MEB-Fahrzeuge gehabt hätte, aber Stand jetzt ist das IST top.
Warum sollte die Software jetzt bei diesen Nicht-MEB-Fahrzeugen bremsen? Eine reine Portierung kann da nicht so aufwendig sein. Liegt es an Anforderungen der Töchterunternehmen, die hier vielleicht zu eigenständig unterwegs waren? Oder doch tatsächlich an der Portierung? So oder so klingt das schlecht geplant für den VW Konzern. Da muss man mehr vereinheitlichen. Sonst wird sich das Invest nicht rechnen, was eigenes aufgebaut zu haben statt Google/Apple besser zu integrieren wie z.B. Renault.
GrußausSachsen meint
Sind Sie Software-Experte, dass Sie den aktuellen Release Stand im Vergleich mit anderen Herstellern (egal welcher) bewerten können? Dass Sie qualifizierte Aussagen zu einer Portierung treffen, vor der jede mir bekannte IT-Abteilung (in größeren Unternehmen) Respekt hat und kaum Aussagen zur Komplexität oder dem aufwand in Personentagen wagt. Und Sie sagen „… kann da nicht so aufwändig sein“.
Ich verbeuge mich vor so viel Know How und Zuversicht.
EselAusWesel meint
Ich bin Software-Experte. Ja. Aber um die Software verschiedener Hersteller miteinander zu vergleichen, muss man kein Experte sein. Die einzige relevante Metrik ist, was der Kunde als Mehrwert wahrnimmt. Und die aktuelle Version (die ja quasi nur auf den neusten Modellen vorinstalliert ist und noch nicht massenhaft ausgerollt ist aus ältere Fahrzeuge wegen fehlenden OTA etc) muss sich da gegenüber keinen Konkurrenten verstecken.
Eine Portierung ist pipifax. Aber ich habe ausschließlich seit Jahrzehnten in software-getriebenen Unternehmen gearbeitet. So manche Antworten deuten ja daraufhin, dass bei VW katastrophale Software-Zustände herrschen, weil es wohl immer ein reines hardware-geführtes Unternehmen war.
Martin B. meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Gunnar meint
„Warum sollte die Software jetzt bei diesen Nicht-MEB-Fahrzeugen bremsen? Eine reine Portierung kann da nicht so aufwendig sein.“
Einfache Erklärung: Die SW der aktuellen MEB-Fahrzeuge ist zugekauft. Für die zukünftigen SW-Architektur will die CARIAD die SW selber entwickeln. Die MEB-Plattform ist eine Insellösung und hat nichts gemein mit den PPE- oder SSP-Plattformen.
hu.ms meint
Die MEB-software ist ZUM TEIL zugekauft.
Grundfunktionen wie die antsteurung des motors , akku-temperierung, laden und rekuperieren hat VW selbst entwickelt.
Franz Bauer meint
VW hat, auch nach einer eigenen Aussage zum Start von CARIAD keine selbst geschrieben Zeile Code beigesteuert. Die Motoransteuerung kommt vom Hersteller, dieser wird nämlich ebenfalls eingekauft. Tippe mal auf Bosch.
Gunnar meint
„Die MEB-software ist ZUM TEIL zugekauft.“ Dieser Teil liegt bei größer 98%, darin enthalten auch die von dir genannten Grundfunktionen für Motoransteuerung, Akku-Temperierung, Laden und Rekuperieren. Natürlich als Blackbox, versteht sich.
Das, was VW selber entwickelt hat, ist vernachlässigbar. VWs Anteil beschränkte sich auf Applikation, also Datensatzeinstellung etc. Das ist keine SW-Entwicklung, sondern Integration.
hu.ms meint
Kann nicht stimmen: CARAID wurde von VW gegründiet um eben möglichst viele software zukünftig selbst zu erstellen. Es ist noch in keinem serienfahrzeug im einsatz.
Tesla-Fan meint
Also wenn ich Bosch wäre und den Motor liefern würde würde ich jede Garantie ablehnen, wenn VW da an der Firmware rumstümpert.
Einen Parameter falsch gesetzt und in wenigen Momenten sind die Permanentmagnete zu heiß geworden und der Motor in der Folge kaputt.
So, wie man eine auch eine CPU durch gut gemachte, aber fehlerhafte BIOS Einstellungen in den Halbleiter-Himmel befördern kann.
hu.ms meint
Bis caraid zum einsatz kommt baut VW die e-motore selbst.
Genauso wie die akku-zellen.
hu.ms meint
Nachtrag:
So wie sie eben bei verbrennern auch den motor selbst bauen.
Anderes wie z.b. stuerung von wischer, fensterheber oder licht ist bei den fahrzeugen beider antriebsarten zugekauft.
BEV-spezifisches wie die ladeplanung – erst seit einem jahr akzeptabel – wurde angeblich gemeinsam mit zulieferern entwickelt.
Gunnar meint
Motor bauen und Motor-SW schreiben sind aber schon zwei sehr verschiedene Paar Schuhe.
Und die Motoren im MEB sind zugekauft, die hat VW nicht selbst gebaut.
hu.ms meint
Die e-motore werden wie die akku-packs (zellen werden von LG aus Polen zugeliefert) in Braunschweig bzw. Salzgitter gebaut.
Kasch meint
Das layout, die Funktionalität soll bei VW inzwischen durchaus gelungen sein. Dies definiert allerdings nicht der Programmierer – um Funktionswünsche zu definieren ist gesunder Menschenverstand ausreichend. Wenn man allerdings an diversen Steuergeräten munter auf 8 und 16 bit im Mix rumprogrammiert, bis geforderte Funktionen irgend wann, teils rein zufällig, meist klappen, ohne bei größeren Updates gravierende Fehlfunktionen hervorzurufen, oder gar abfakeln, hat man eine äusserst fragile Basis, die immer wieder zu Ärger führen wird. So hats mir zumindest ein am Q4-etron involvierter Audi-Mitarbeiter erklärt.
EselAusWesel meint
Danke für die Info. Das finde ich doch sehr erschreckend wie rückständig die Software dann im VW-Konzern all die Jahre behandelt wurde, wenn die Aussage zutrifft. Aber so unglaubwürdig klingt es nicht, wenn man drüber nachdenkt.
Man muss ja nicht wie im Hobby-Bastler-Bereich die dahingerotzte, nicht oder schlecht dokumentierte Software/Treiber, natürlich Closed-Source, akzeptieren und herumexperimentieren bis alles wie gewünscht funktioniert. Das muss bereits in den Verträgen mit den Zulieferern als Anforderung stehen, dass alles dokumentiert sein muss, was man alles eigenständig steuern will etc. ggf. die API selber vorgeben, damit das Interface schnell integriert ist. Könnte mir vorstellen, dass das bedeutet sich auch von bestimmten Zuliefernen ohne Software-Kompetenz verabschieben zu müssen. Da muss ein richtiger Kulturwandel her. Zumindest wenn man seine Software als Unique-Selling-Point ansieht und nach SAP mit CARIAD den zweitgrößten Softwarehersteller Europas aufbauen will.
Deine Info hat das für mich nochmal spannender gemacht, danke.
Martin B. meint
Na ja, 8 bit eher nicht. Die Cortex A57 des ICAS1 können aber eines tatsächlich sehr gut… 32 und 64 bit ohne Performanceverlust (na ja, fast ohne). Der SoC von Renasas ist allerdings nicht mehr der schnellste für heutige Verhältnisse. Da steckt eines der Hauptprobleme… alle Sensordaten mappen und bewerten in RealTime… Cariad hat alle Mühe die müde Krücke durch Softwareoptimierung stabil zu bekommen.
Kasch meint
VW kann kaufen, oder finanzieren was sie will – solange man auf technischer Ebene nicht zusammenwächst, sich täglich verzahnt, sondern primär auf wirtschaftlicher Ebene miteinander agiert, kann man schlechter und isolierter als früher dastehen. Solange ich selbst nicht komponentenübergreifend entwicklen kann, fahre ich mit Zulieferern eher besser, denn die sammeln auch bei der Konkurrenz Entwicklungserfahrung und sind in bestimmten Rahmen austauschbar. Merke: kein Manager, kein Einkäufer, sprich kein Kaufmann im allgemeinen, ist in der Lage eine technische Entwicklung wirtschaftlich sinnvoll zu steuern.
Andi EE meint
@Kasch
Wahre Worte, die Technik müsste doch für die vielen Marken zusammengelgt werden. Und wenn es irgendwo funktionieren müsste, dann bei der Software. Ein einziger Standard, dann ein Skin wo jede Automarke optisch verschieden darstellen kann. Aber unter der „Haube“ müsste es gleich sein.
Das Problem ist halt, dass Cariad nicht das Niveau von Tesla, Google oder Apple hat. Im Konzern traut vermutlich niemand ausser VW, diesem Konstrukt in der Zukunft grössere Sprünge zu. Das ganze OtA und alle Komponenten die mit diesem neuen Standard harmonieren müssen … ein Riesenthema.
Gleiche Problematik gab es übrigens bei der F-35 seit Jahren. Das automatische Wartungssystem will nicht funktionieren. Häufig liegt es ehen nicht an der Zentrale, wenn die Komponenten nicht korrekt über den Status rückmelden oder das gar nicht implementiert ist, kann die Software die alles steuern und verwalten soll noch so clever sein … ohne korrekte Rückmeldung bleibt das System doof.
Das ist so eine Riesenaufgabe, beim OtA ist grösste Aufgabe, alle Komponenten so zu bauen, dass sie sinnig Rückkeldung geben, dass sie bezüglich vieler Variablen steuerbar werden. Mit dem Standardkram den man bisher verbaut hat, kommt man da nicht weit.
Dass die noch von autonomen Fahren reden, ist einfach ein Witz. Das ganze Marketinggeschwafel, welches auf nichts Geleistetem basiert, in einer Techniksparte die komplizierter nicht sein könnte. Die armen Angestellten stehen ja sowieso schon gewaltig unter Druck. Das ist einfach kontraproduktiv, so was zu fordern, dieser Berg ist für VW mindestens 10x zu hoch.
EsGeht meint
Vielen Dank für deine Einschätzung – sie scheint mir äußerst zutreffend.
elbflorenz meint
Der Berg ist vielleicht nicht 10x zu hoch. Aber ohne Hilfe von außen wird es nicht gehen.
Und da die direkte Konkurrenz von Tesla und Google wegfällt, Apple in Sachen autonomes Fahren faktisch ausfällt (und auch viel zu teuer wäre), bleibt eigentlich nur mehr Unterstützung aus der Greater Bay Area. War ja schon einmal im Gespräch …
DerÄlbler meint
Ob Cariad das Niveau von Tesla hat oder nicht, das kannst Du doch überhaupt nicht beurteilen. Gerade die von dir angesprochene Harmonisierung mit den verschiedenen Komponenten eines Fahrzeugs beherrscht VW doch mittlerweile besser als Tesla. Beispiele gibt es genug, zb. warum werden die verbauten Matrix Scheinwerfer nicht von der Software angesteuert, sie funktionieren immer noch nicht wie geplant. Oder warum gibt es keine Apple CarPlay Anbindung? Essentielle Dinge funktionieren nicht, oder werden seit Jahren immer wieder verschoben. Cariad ist neu, Tesla werkelt schon seit 10 Jahren an ihrer Software mit überschaubarem Ergebnis. Das solltest du mal ehrlich reflektieren.
Tesla-Fan meint
„Beispiele gibt es genug, zb. warum werden die verbauten Matrix Scheinwerfer nicht von der Software angesteuert, sie funktionieren immer noch nicht wie geplant.“
Wie, wenn nicht von Software, werden sie dann angesteuert?
Woher weißt du, was bei Tesla geplant war?
„Oder warum gibt es keine Apple CarPlay Anbindung?“
Technisch kein so großes Ding – aber Tesla wird einen Teufel tun, Daten freiwillig mit Apple zu teilen. Wozu?
„Essentielle Dinge funktionieren nicht, oder werden seit Jahren immer wieder verschoben. “
Die da wären? Bitte etwas konkreter. – Was wurde dir bei Bestellung versprochen und beim Kauf nicht eingelöst?
Und „essentiell“ bedeutet nicht FSD!
Meiner_Einer meint
Nun ja lieber Tesla Fan, ein Tesla hat noch nicht einmal eine funktionierende Schildererkennung….
Andi EE meint
@Der Älbler
Sicher kamn ich das beurteilen, ich habe ja früher auch programmiert. Vor allem Applikationen entwickelt und da hat man immer damit zu, was der „Andere“ zurückgibt. Vieles ist halt dann nicht möglich, weil es keinen Zugriff auf xy gibt. Diie Güte der Software und ansteuerbaren Komponenten von Tesla, scheinst du nicht mal ansatzweise zu begreifen. Ihr schwafelt immer von Parität, dabei kann man selbst als Laie erkennen, dass es mit den vielen Werkstattbesuchen für „Updates“ der ID.Fahrzeuge, nicht funktioniert.
„… Tesla werkelt schon seit 10 Jahren an ihrer Software mit überschaubarem Ergebnis. Das solltest du mal ehrlich reflektieren.“
Mit solchen Sätzchen disqualifizierst du dich selber. Das zeigt nur, dass du von autonomen Fahren / technische Komplexität, null Ahnung hast.
DerÄlbler meint
@AndiEE
Soso, du hast also „früher auch mal programmiert“. Für wen? Tesla, VW, Cariad, oder überhaupt irgendwo im Bereich Automotive? Ich denke nicht, deshalb liege ich mit meiner Einschätzung richtig: Du hast keine Kompetenz um die Software zu beurteilen.
Tesla-Fan meint
Du aber auch nicht.
Tesla-Fan meint
@Meiner_Einer
Zum Zeitpunkt meines Kaufes war von Schildererkennung keine Rede. Ich habe also ein Fahrzeug ohne Schildererkennung erworben. Und der Preis war für mich in Ordnung, so wie es damals beschrieben war sonst hätte ich es nicht gekauft.
Das ich später kostenlos eine Schildererkennung aufgespielt bekommen habe, damit löst Elon sein Versprechen ein, dass die Fahrzeuge mit jedem Update etwas besser werden. Es gibt eine lange Liste an neuen Funktionen, die ich im Laufe der Jahre kostenlos dazubekommen habe, an die ich zum Kaufzeitpunkt nicht im Traum gedacht hätte. Und das finde ich sensationell.
Wer aktuell neu kauft kann da durchaus eine andere Meinung haben.
Bei den Alt-OEM hätte ich jedes Mal ein neues Auto kaufen müssen, wenn ich mehr Funktionen hätte haben wollen.
hu.ms meint
MEB hat doch inzwischen schon tesla-niveau.
CARAID wird noch besser und tesla muss sich anstrengen da mitzuhalten.
Vor allem sollten sie mal die fehlerquellen/rückstände ausmärzen:
Keine geschwindigkeitsbeschränkungen auf schilderbrücken erkennen, grundlose bremsungen, mehr komfort (wie bei VW-MEB) beim überholen auf der AB – um nur einige zu nennen.
Flo meint
VW dürfte aufgrund seiner festgefahrenen Strukturen und zuviel Hähnen auf dem Mist noch Jahre benötigen um das zu vereinheitlichen. Jeder, der schon mal einen Betriebssystem-Rollout in einer größeren Firma mit Tochtergesellschaften miterlebt hat weiß warum.
Andi EE meint
Die schönsten Grafiken und Bildchen im UI, ist das was die Bosse interessiert … der Rest / das was wirklich was bewegt, hat selbstverständlich zu funktionieren, ist ja ein Selbstläufer.
„Meldet euch wenns Probleme gibt, aber die Grafik muss viel besser aussehen, da noch
Farbverlauf, hier muss das Auto in 3D zu sehen sein, die anderen können das auch, die Knöpfe sind noch zu flach, das sieht nach gar nichts aus, … wenn ich nicht wäre, würden die nie was auf die Reihe kriegen.“ Der Boss. 😉
Flo meint
Exakt! …“und weil wir als Porsche nur „Premium“ haben, wollen wir auch noch eine Goldkante am rechten Rand“. :-)
Andi EE meint
😄 stimmt, wenn wir die nicht hätten, die uns die Richtung weisen.
Cupra meint
Irgendwie schon komisch das immer gegen Cariad genagelt wird. Wenn man aber sieht, wo das Projekt herkommt und was sich die letzten 12 Monate so getan hat an Fortschritt, dann wundert es mich shcon echt was da immer so gemeldet wird. Selbst wenn nicht alles optimal läuft, was haben denn andere Hersteller so? Die kaufen etwas ein und bleiben da stehen wo sie sind. Die können nicht einfach sagen, wir wollen das oder das haben, die bekommen nur das was halt zu kaufen gibt. Der VW-Konzern wird auf Dauer mit Cariad der große Profiteur in der Branche sein
GrußausSachsen meint
“ …was sich die letzten 12 Monate so getan so getan hat an Fortschritt…“
als Unwissender in dieser Hinsicht wäre ich dankbar für mehr fundierte Infos von Ihnen dazu.
ich bin sehr gespannt was Sie über die Leistungen der letzten 12 Monate und die Fortschritte zu berichten haben.
den whataboutism überlese ich mal, denn was andere machen interessiert wohl kaum.
Weltmarktführer bei BEV will der Konzern werden, das sind die anderen nicht wichtig.
(hat beim „Rivalen“ Toyota bei Verbrennern immerhin 2 Jahre geklappt…., in jüngster Zeit nicht mehr so, so what)
Cupra meint
Ich muss mir nur die Funktionalität, Schnelligkeit, Umfang und Stabilität anschauen die sich von Version 2.0 auf 3.0 verbessert haben. Es gibt genug Tester von Zeitschriften, Youtuber und auch Besitzer von MEB-Fahrzeugen die fast ausschließlich diese positiven Rückmeldungen abgeben. Sicherlich ist nicht alles Gold was glänzt und VW/Cariad ist wahrscheinlich noch weit vom Optimum entfernt. Wenn ich aber das gebashe hier gegen eben diese Software höre und dann sehe was andere Hersteller so an Software im Auto haben und welche wie funktioniert (ich denke da nur an Tesla mit Schildererkennung und andere Funktionen die bis jetzt nicht gehen, Nissan mit ihrem neuen E-SUV das teils softwaremäßig 20 Jahre zurück ist, etc.), dann sollte man sich mal hinterfragen.
Vielleicht sollte man das mal vollkommen unabhängig welcher Hersteller was nutzt das beobachten und verifizieren und dann wird man sehen, dass jeder Hersteller so seine Probleme hat, teilweise aber auch in manchen Dingen richtig gut ist. Und MEB-Softwarestand 3.0 gehört auf jeden Fall nicht zu den schlechtesten, in manchen Bereichen sogar zu den Besten (Assistenzsysteme z.B.)
hu.ms meint
Caraid-software ist noch in keinem kaufbaren BEV des VW-konzerns serienmäßig installiert. Es wird erst entwickelt.
Powerwall Thorsten meint
Unser lieber David schweigt zu diesem Thema ja lieber – er wird wissen warum – jetzt wisst ihr es auch 😉
Egon Meier meint
ähm …. haben deine Mutmaßungen irgendwas mit dem Thema zu tun oder beschäftigt dich gerade ein höchst persönliches Problem?
Ich lese deine und Davids Kommentare, seine sind zwar nicht sachlich aber meist zweckdienlicher als deine ..
Also … welche Probleme hast du jetzt?
Gunnar meint
Egon, wir sind zwar inhaltlich in den wenigsten Fällen einer Meinung. Aber bei diesem Personenkult, den Totti betreibt, kann ich dir nur beipflichten.
simon meint
Der Macan und der Q6 etron kommen auf der PPE Plattform die gerade in Entwicklung bei Audi und Porsche ist. War hat das mit der gemeinsamen Software Plattform von VW zu tun? Die PPE Plattform ist ja wie die MEB und jeder nutzt seine eigene Software darauf.
Egon Meier meint
ganz so ist das nicht .. VW hatte schon vor, konzernweit über alle Fahrzeugklassen, Marken und Plattformen die gleiche Basis-Software auszurollen.
Das verzögert sich nun.
Ja und .. ärgerlich aber auch nicht mehr. Wenn ich sehen, das der Wettbewerb nix selbst auf die Kette kriegt und es noch nicht mal vorhat – und sich dabei sehend von einem großen Softwarekonzern zum Blechbieger degradieren zu lassen .. ja dann sehe ich die Aktivitäten von VW mit sehr viel Optimismus.
Und welches Software-Projekt dieser Welt kommt nicht mit jede menge Bugs, Verzögerungen, Leistungseinschränkungen auf den Markt? Ich kenne keines. Also ist VW in sehr guter Gesellschaft.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Also hier sehe ich auch gute Chancen für VW. Bei den Fahrzeugkarosserien der verschiedenen Marken haben sie das Platformkonzept vor Jahren sehr gut hinbekommen, und das wird auch bei der Software klappen; ist halt ein dickes Brett. In Amerika ist man bei Software gegenüber Beta-Versionen von Verbraucherseite wesentlich aufgeschlossener.
FahrradSchieber meint
„…und das wird auch bei der Software klappen“
Das hoffe ich sehr!
Wenn das klappt, würde das den Konzern einen riesigen (und wesentlichen) Schritt weiterbringen und einen massiven Wettbewerbsvorteil bringen.
Tesla-Fan meint
Egon, alles halb so schlimm, ist ja Volkswagen – und Software kann man zur Not billig dazukaufen.
Egon Meier meint
nichtmal das kann Tesla …
Oder wie war das mit der Schildererkennung auf BAB?
Es gibt bestimmt auch einen Softwareladen, der es ohne Phantombremsung schafft.
Kokopelli meint
Ja, Schildererkennung ist zur Zeit ein Thema bei Tesla, aber gerade ist ein Softwareupdate in GB ausgerollt worden und plötzlich funktioniert die Schildererkennung perfekt. Ist nur eine Frage der Zeit bis das auch in D passiert. Tesla schreibt die Software selbst und ist nicht auf Zulieferer angewiesen…Erst jetzt bekommen die VW Kunden der ersten Stunde die Softwareversion 2.4…die Version 3.0 wird noch immer nicht in der Fläche ausgerollt. Das ist VW und Fortschritt…
Aber das ist seltsam, dass Herr Diess, seines Zeichens CEO von VW, klarer sieht als so mancher VW Fan…Er bescheinigt Tesla einen großen Vorsprung zu VW in Sachen Software. Aber Herr Meier weiß das sicher besser und sollte sich mal mit Herrn Diess unterhalten. Dann sieht Herr Diess sicher klarer.
hu.ms meint
Konkret: Diess bescheinigt tesla den vorsprung in der software-archtektur, diese ist längerfristig gesehen von vorteil.
Die funktion und die funktionen der eingestzten (MEB)-software sind doch inzwischen wirklich gut und insgesamt locker mit tesla zu vergleichen. Natürlich hat der eine hier noch defizite, der andere dort.
MAik Müller meint
Autonomes Fahren nach Level 4 kommt frühestens 2030.
Auch das war schon seit Jahren bekannt.
Aktuell sind wir beim simplen Level 2.
Nur Mercedes kann als WELTWEIT einziger Hersteller in 2 Fahrzeugen Level 3 (bis 60kmh auf der Autobahn) anbieten.
Gunnar meint
In zwei Fahrzeugen oder in zwei Fahrzeugmodellen?
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Mercedes: Das sind doch die, bei denen genau wegen dieser Funktion eine Rückrufaktion läuft, oder?
MAik Müller meint
Das ist der weltweit einzigste Hersteller der das überhaupt kann.
Für dich kein anderer kann das :)
eBiker meint
Nein !
Fra p. meint
Ab 2023 dürfen sie nach update auf max. 130km/h. Das gesetz wurde vor kurzem angepasst.
alupo meint
130km/h, na das wäre doch mal was.
Mit 60km/h auf der Autobahn, das ist doch nur ein Witz. Ein ziemlich gefährlicher Witz.
0,000 praxisrelevant!
Gunnar meint
Warum gefährlich?
alupo meint
also ich wollte nicht in einem Auto sitzen, welches mit 60 km/h auf der Autobahn herumschleicht.
Es gibt schönere Tode als von einem LKW mit seinen real 90 km/h und einer Masse von 40 t von hinten angeschoben zu werden.
60 km/h auf der Autobahn, insbesondere auf der deutschen, das ist eher ein schlechter Aprilscherz. Aber mal abwarten wie es weiter geht.
Ben meint
Moment, du vergisst die anderen Beschränkungen, 60km/h auf der Autobahn, außerhalb von Tunneln, bei schönem Wetter( also kein Regen), nur tagsüber, auf bestimmten Strecken möglich( also nicht auf jeden Autobahnabschnitt) und nur im dichteren Verkehr.
Aber trotzdem ein toller Schritt den Mercedes fürs Marketing getan hat. :P
Tesla-Fan meint
So ist es!
Weitere Einschränkungen, in denen eine Aktivierung nicht möglich ist:
Schneefall, kein anderes Fahrzeug voraus, Ausfall von einzelnen Spurmarkierungen und auf Baustellenmarkierungen sowieso nicht.
Frage: Wann dann? Auf HD gemappten Autobahnabschnitten im Stau bis max. 60km/h, und dann auch nur wenn keine Personen (z.B. aus anderen Autos im Stau ausgestiegen) auf der Fahrbahn sind.
Das System ist reines Marketing und real nahezu nutzlos.
Sureface meint
Honda war schon vor Mercedes mit Level 3 Zugelassen.