Elektroautos sind auf dem Vormarsch, bis auf Weiteres werden aber noch Benziner und Diesel die Neuzulassungen dominieren. Für die Autohersteller kann das zu einem Problem werden, da sie mit Verbrennern gesetzliche Emissionsvorgaben zu verfehlen drohen. Die dadurch fällig werdenden Strafzahlungen kommen laut dem Marktanalysten Dataforce in diesem Jahr möglicherweise auf fünf Hersteller zu.
Während in der EU die Grenzwerte im Rahmen des WLTP-Emissionszyklusses im laufenden Jahr noch bei 116 Gramm CO2 pro Kilometer liegen (95 Gramm nach dem ausgelaufenen NEFZ-Zyklus), sinken die Werte bis 2025 auf 98 Gramm CO2 pro Kilometer. Fünf Jahre später sind es dann nur noch 52 Gramm pro Kilometer.
Dataforce geht laut der Automobilwoche davon aus, dass in diesem Jahr die Marken Volkswagen und Seat sowie Nissan, Dacia und Citroen die CO2-Vorgaben reißen könnten. Ohne die durch elektrifizierte Fahrzeuge erzielten „Supercredits“ würde es nach Einschätzung von Dataforce auch für Ford und Skoda schwer. Supercredits gibt es für Fahrzeuge mit CO2-Emissionen unter 50 Gramm, darunter fallen reine Batterie- und Brennstoffzellen-Elektrofahrzeuge mit 0 g CO2/km oder extern aufladbare Plug-in Hybride, sofern sie CO2 Emissionen von unter 50 g CO2/km aufweisen.
Für 2035 plant die EU, das Aus des Verbrennungsmotors bei Pkw und Transportern zu besiegeln: Dann sollen nur noch emissionsfreie Fahrzeuge neu zugelassen werden dürfen. Das bedeutet faktisch ein Verbrenner-Verbot und die Komplettumstellung auf Elektroautos und Wasserstofffahrzeuge.
Die Automobilbranche hat den Kampf gegen das Ende der Verbrennertechnik mittlerweile weitgehend eingestellt. Einige Marken haben bereits Zeitpläne, um in der EU nur noch E-Autos anzubieten. Während etwa Audi und Mercedes das ab 2030 planen, wollen Volumenmarken wie Fiat oder Opel in der Region schon von 2027 an nur noch Voll-Stromer verkaufen.
Martin Sommerkorn meint
Willkommen am Stammtisch Leute! Fakt ist das für die Förderung der Wallboxen ein Ökostrom Tarif Voraussetzung war und wohl die meisten Wallboxen während der Förderung Installiert wurden. Auch kommt der Strom für Öffentliche Ladesäulen mittlerweile zum großen Teil aus Regenerativen Quellen!
BEV meint
dass ausgerechnet VW es nicht schafft, deutet doch schon drauf hin, dass die anderen mit ihren großen Kisten nur PHEV Schimmel betreiben
Dann gibts dieses Jahr noch eUps bei VW und dicke Verbrenner im Angebot bei BMW und Mercedes, damit man die Quote nicht übererfüllt
elbflorenz meint
Alles kein Problem für die deutschen Hersteller. Die können doch ihren CO2-Ausstoß in Zukunft mit den stark gesunkenen CO2-Ausstoß der Privathaushalte verrechnen lassen. Besonders mit denen, die mit Gas heizen (müssen). Vielleicht zahlt VW dann sogar Ausgleichszertifikate – nicht mehr an Tesla, sondern an die Leute, die bei 18 Grad im Home-Office bibbern. :-)))
Übrigens – der LNG-Gasdeal mit Katar ist wohl geplatzt. Die einen sagen, dass die Preise zu hoch und die Laufzeiten zu lang waren. (wohl mindestens 20 Jahre)
Andere sagen, es gibt ein Währungsproblem.
Ich hoffe inständig, dass der erste Grund stimmt. Den zweiten Grund möchte ich mir lieber nicht vorstellen …
Flo meint
Danke PHEV-Klimabetrug und zu laschen Vorgaben wird eben weiter gekleckert.
Dagobert meint
Die 0 g/km bei Elektroautos sind genau so ein Klimabetrug. So pustet ein ID3 mit einem realen Verbrauch von 19 kWh/100 km beim deutschen Strommix (420 g/kWh in 2021) pro km 80 g CO2 in die Luft. Er tut das nur nicht lokal, aber wo das passiert ist dem Klima herzlich egal.
Wer so etwas fährt und dann auch noch seine Verschmutzungsrechte, von real gar nicht existierenden Einsparungen, über die THG-Quote Verkauft. Der hat der Umwelt einen Bärendienst erwiesen und würde mit seinem Lebensstil dem Klima weniger Schaden, wenn er einfach beim Diesel geblieben wäre…
Gunnar meint
Dagobert, die 80g CO2 pro km vom ID.3 würden in einem Verbrenner erreicht werden, wenn er weniger als 3,44 Liter pro 100 km verbraucht. Deine genannten 19kWh/100km sind nicht der WLTP, sondern der durchschnittliche Realwert von Verbrauchsmonitor. Nehmen wir ebenfalls den durchschnittlichen Verbrauch eines Golfs von Spritmonitor mit 7,6 l, dann hat der Golf 176 g CO2 pro km in die Luft geblasen.
176g zu 80g ist schon ein gewaltiger Unterschied, mehr als das Doppelte. Da wird also dem Klima mit einem Verbrenner deutlich mehr Schaden zugefügt als mit einem BEV.
Und die Schere wird von Jahr zu Jahr weiter auseinander gehen (die kurzfristige Delle wegen dem Ukrainekrieg mal außen vor gelassen). Von Jahr zu Jahr wird die CO-Bilanz des deutschen Strommixes besser.
Und was noch gar nicht berücksichtigt ist in der Rechnung: Beim deutschen Strommix ist die ganze Vorkette (well to tank) der Rohstoffverarbeitung schon ein berechnet, beim Verbrenner nicht. Rechnet man also richtig und berücksichtigt auch die Vorkette, wird der Golf mit 7,6 l Verbrauch sogar 238 g CO2 pro km in die Luft blasen, also das DREIFACHE als der ID.3 bei aktuellem Strommix.
Powerwall Thorsten meint
@ Gunnar:
„Thorti“ gibt eine 1+
diesmal wollte wohl eher Dagobert „stänkern“
Wolfgang meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
HeldH meint
Ich empfinde es immer schön, wenn man mit Argumenten und nicht mit Meinungen diskutiert. Bis auf ein paar Ausnahmen findet es hier wirklich statt. Dafür danke.
atamani meint
@Gunnar
Naja, eine 1+ bekommen Sie von denen, die offensichtlich auch keine Ahnung haben bzw. bewusst Falsches verbreiten…
Behauptung:
„Beim deutschen Strommix ist die ganze Vorkette (well to tank) der Rohstoffverarbeitung schon ein berechnet, beim Verbrenner nicht“
Ist natürlich FALSCH!
Siehe Umweltbundesamt:
Für die spezifischen Treibhausgas-Emissionen berechnet in CO₂-Äquivalenten (CO₂e) beträgt der Wert ohne Vorketten 382 g/kWh für 2020 und 428 g/kWh für 2021. Berücksichtigt man zusätzlich die Vorketten-Emissionen der Stromerzeugung, ergeben sich für 2020 Treibhausgas-Emissionen in Höhe von 438 g/kWh CO₂e und für 2021 von 485 g/kWh.
Ach ja, und zum Verbrauch des Golf von 7,6 Litern: Durschnittsverbrauch aller Golf Benziner mit Automatik von 100 bis 204 PS (Diesel wären natürlich noch weniger) 6,1 Liter
Offensichtlich sind die 7,6 Liter frei erfunden…
Laut UBA hat Benzin eine Wheel to Wheel Bilanz von 2780gCO2/Liter.
Macht bei 6,1 Liter 170gCO2/km.
Also keine Verdreifachung, sondern nicht mal eine Verdoppelung!
Aber immer Gut, wenn man mit Argumenten und nicht mit Meinungen diskutiert…
Ach ja, noch eine Anmerkung. Ein ID3 spart(großzügig gerechnet) also pro km rund 100gCO2.
Bei angenommenen 200000km Fahrleistung im Auto Leben(ca 17 Jahre) sind das 20 Tonnen CO2 oder ca 1,3 Tonnen/Jahr.
Dabei ist der höhere Herstellungsaufwand eines E Autos noch nicht berücksichtigt!
Die Bundesregierung hat einen CO2 Preis von 30 Euro/t festgelegt!
Der CO2 Preis im Handel kostet gerade 84 Euro/t.
Ein Benzin Auto müsste also rund 40 bis 100 Euro CO2 Kompensation begleichen pro Jahr!! bzw das E Auto 40 bis 100 Euro weniger Abgaben Zahlen…
Die Wirklichkeit: E Auto Prämie, THG Quote, KFZ Steuer Befreiung, Dienstwagenbesteuerung 0,25%, Anrechnung mit 0g CO2 Flottenpool(95Euro/g Überschreitung), Energiesteuer Strom 2,05 Cent/kwh statt Benzin 64 Cent/L + 8Cent CO2 Steuer/L, EEG Steuerbefreiung(Bund).
Als Beispiel: Ein Golf 1.5 Tsi zahl rund 922 Euro an Steuern(KFZ+Energie+Mwst auf Sprit). Ein ID3 zahlt 173Euro Steuern(Energie + Mwst auf Strom)
D.h ein Benziner zahlt alleine 750Euro mehr Steuern im Jahr. Dazu rund 350Euro THG Quote. Dazu kommen 6000Euro Kaufprämie E Auto, 2090 Euro Strafsteuer für den Benziner(117gCO2).
Macht auf 17 Jahre also rund 27000Euro staatliche Subventionen für rund 20 Tonnen eingespartes CO2(Ohne Batterieherstellungsaufwand)!
Rund 1350 Euro pro Tonne CO2 !!! Nicht 30 oder 85 Euro…
Und wir reden noch nicht von Subventionen für Ladestellen, Dienstwagen, usw. oder der Steuervermeidung bei PV Selbsteinspeisung!
Thrawn meint
Hallo Gunnar,
jetzt stören Sie doch bitte nicht die Diskussion hier mit Ihren Fakten!
libertador meint
Ihre Betrachtung ist irreführend, da sie die 0g/km in Zusammenhang mit der THG-Quote bringen. Die 0g/km werden alleine für die Flottengrenzwerte angewandt.
Kraftwerke sind im EU-Zertifikatehandel geregelt, im Gegensatz zum Verkehrssektor. Deswegen gehen die E-Auto-Emissionen in einen Sektor in dem die CO2-Emissionen gedeckelt sind. Insofern kann man aus der EU-Regelung die 0g/km durchaus verteidigen, da eben 0g/km im Verkehrssektor ausgestoßen werden und die Kraftwerksemissionen gedeckelt sind.
Die THG-Quoten werden allerdings nochmal anders berechnet. Bei dieser werden die CO2-Emissionen des Strommixes berücksichtigt. Auf Basis dieser Berechnung kann man die Differenz zu den Fahremissionen durch Kraftstoff als Quote verkaufen. Die THG-Quote ist dabei unabhängig vom europäischen Zertifikatehandel. Die Quoten sind nicht gedeckelt, sondern es muss ein bestimmter Anteil Quoten pro in Verkehr gebrachtem Kraftstoff nachgewiesen werden.
McGybrush meint
Dem E-Auto und deren Besitzer den gleich Strommix wie dem Durchschnitt zu unterstellen ist so als würde ich einem Veganer den durchschnittlichen Fleischkonsum unterstellen.
Ich behaupte mal eAuto Besitzer haben ein besseren Strommix als nicht eAuto Besitzer.
Gunnar meint
McGybrush, es gibt in Deutschland nur einen einzigen Strommix. Meine PV-Anlage ist da schon eingerechnet. Kurzes fiktives und sehr vereinfachtes Rechenbeispiel:
Es gib in Deutschland ein Kohlekraftwerk und eine PV-Anlage. Beides produziert pro Tag 100kWh Strom. In Summe 200kWh. Der Verbrauch ist genauso hoch.
Wenn die PV-Anlage einen 100kWh-Akku mit Energie komplett voll lädt, bleiben für den Rest nur noch die 100kWh aus dem Kohlekraftwerk übrig.
Lädt der Akku aber jeweils zur Hälfte mit PV- und mit Kohlestrom, dann steht auch dem Rest je zu Hälfte PV- und Kohlestrom zur Verfügung.
Am Strommix ändert das freilich nichts.
hu.ms meint
Sehe ich für mich anders, denn ich habe gleichzeitig PV-Anlage + BEV angeschafft. Also mit dem neuen strom-verbraucher auch neue saubere strom-kapazitäten geschaffen.
Wäre übrigens für alle BEV-käufer sinnvoll. Wenn keine PV möglich, dann anteile an einem neuen windrad kaufen.
MichaelEV meint
Das ist aber sehr stark vereinfacht. Der Strommix variiert stark nach Standort.
Würden sie bei einem EU-weiten Strommix auch sagen, dass z.B. in Norwegen und Polen der Bezug bzgl. der CO2-Intensität gleichwertig wäre?
Noch gravierender wird es beim Zeitpunkt. Wenn man sich z.B. anschaut, wie aktuell Ladevorgänge im Reiseverkehr und EE-Angebot zusammen passen, kann man es niemals auf „nur Strommix“ reduzieren. Aktuell finden massig Ladevorgänge vor allem bei geringer CO2-Intensität statt.
Und BEVs können ihre Ladevorgänge und damit die Nachfrage verschieben. Wer sich nach der eigenen PV richtet, wird zumindest in der Sommerjahreshälfte häufig weit unter dem Strommix unterwegs sein. Da kann man noch sehr viel optimieren, aber wer Ladestrom immer nur auf den Strommix reduziert, wird ganz sicher weit daneben liegen (mit stark zunehmender Tendenz).
THeRacer meint
… Fußgänger und Radfahrer werden sich sicher bei Ihnen bedanken, daß sie Ihre Abgase direkt inhalieren dürfen ;-/
THeRacer meint
… @Dagobert
Thomas Claus meint
Ob irgendeine Marke die Quote nicht schafft ist nicht relevant. Man hat sich ja zu gewissen Pools zusammen geschlossen. Nur wenn der Pool drüber ist kostet es Geld.
MichaelEV meint
Für den Pool müssen die Hersteller auch zahlen. Und wenn es zu wenig ist, sind die Ziele einfach zu niedrig.