Nio hat Anfang Februar in den Niederlanden mit der Auslieferung seines großen SUV EL7 in Europa begonnen. Ab sofort werden auch in Deutschland Fahrzeuge übergeben. Das 4912 Millimeter lange SUV ist, neben der bereits seit Ende 2022 an Kunden gehenden Premiumlimousine ET7, das zweite Modell der Marke hierzulande. Demnächst soll die mittelgroße Limousine ET5 folgen.
Der 480 kW (653 PS) starke Allrader EL7 ist im letzten Jahr in China als ES7 auf den Markt gekommen. In Europa vertreibt Nio das Modell wegen eines Rechtsstreits mit Audi als EL7. Der Vorverkaufspreis startet bei 73.900 Euro. Das Fahrzeug ist dabei bereits voll ausgestattet, die Innenraum- und Außenfarbe sowie Rad-Reifenkombinationen können noch frei gewählt werden.
Hinzu kommt der Preis für die Batterie: Nio-Kunden haben die Möglichkeit, den Energiespeicher im „Battery-as-a-Service-Modell“ (BaaS) zu mieten oder zu kaufen. Die 75-kWh-Batterie ist für 169 Euro pro Monat erhältlich und ermöglicht gemäß WLTP-Norm 391 Kilometer Reichweite. Die große 100-kWh-Batterie für 509 Kilometer pro Ladung wird für 289 Euro pro Monat angeboten.
Wenn man sich für den Erwerb der Batterie entscheidet, kostet der EL7 mit der 75-kWh-Batterie 12.000 Euro mehr, für die 100-kWh-Batterie werden 21.000 Euro zusätzlich verlangt. Bei einem Batteriekauf, bei dem die Batterie im vollständigen Eigentum des Kunden ist, ist die Nutzung der auch hierzulande entstehenden Batteriewechselstationen von Nio nicht möglich.
Die Anschaffung der Fahrzeuge erfolgt über die Nio-Webseite oder die Nio-App, über die die Kunden auch auf die Fahrzeugdaten zugreifen und Servicetermine buchen können. Für den EL7 wird dabei auch eine Finanzierungsoption angeboten. Eine weitere Option für den Erwerb ist die „Nio Subscription“ – ein Abo-Angebot mit Laufzeiten von einem bis zu 60 Monaten.
Alle Subscription-Modelle in Deutschland beinhalten Services wie Zulassung, Wartung, Winterräder sowie Abholung und Rücklieferung im Servicefall, einen Leihwagen und Versicherungsleistungen. Ebenso enthalten ist die Möglichkeit für den Batterietausch sowie zukünftig ein Upgrade der Batterie. Die Preise für das Subscription-Modell für Kunden in Deutschland variieren zwischen 1000 und rund 1500 Euro pro Monat.
ShullBit meint
„Nio startet fiktive Auslieferungen des EL7 in Deutschland“ wäre die korrekte Überschrift. In dem Preissegment kann ein NoName-Chinese absolut nicht punkten. Da gehen 90+% als Firmenfahrzeuge weg. Und für minimum 86.000 Euro greift da in Deutschland niemand zu einem Chinesen mit null Prestige und höchst ungewissen Zukunftsaussichten. Das wird ja gern übersehen, aber es sind schon einige chinesische Elektroauto-Startups gescheitert. Einige andere wie Aiways sind klinisch tot und nur noch druckbeatmet am Markt.
Der ET5 könnte Potential haben, wenn Nio ihn für 45.000 Euro mit Batterie bringt, aber vermutlich wollen die inklusive Batterie auch wieder 60.000 Euro haben. Der vermeintliche USP Batterie-Wechselstationen ist eine absolute Totgeburt. Da versenkt Nio nur Kapital, das anders besser in die Markterschließung investiert wäre.
Das alles sind Aussagen in Bezug auf den deutschen Markt. In anderen europäischen Ländern kann Nio durchaus Erfolg haben.
Stefan meint
95.000 € für eine chinesische Klapperkiste??? Da würde ich aber zu 100% einen BMW iX nehmen (inzwischen gibt es wieder Rabatte). Das wird absolut nichts werden in Europa mit so einem Modell. Meinen letzten Audi Etron (Neupreis 105k) habe ich für 370 € netto / Null Anzahlung geleast. Da bin ich kaum teurer als die Akkumiete beim 100 kwh-Modell.
ShullBit meint
Klapperkisten sind das nicht. Die Chinesen können mittlerweile hochqualitative Autos bauen. ET7 und ET sind auch gut gezeichnet – EL7 nicht so. Aber man kann nicht als absoluter Noname mit null Image und null Historie in den deutschen Markt platzen und im absoluten Premiumsegment verkaufen wollen. Auch Toyota, Nissan und Hyundai/Kia sind hierzulande mit ihren Premium-Ablegern gescheitert: Lexus, Infinity, Genesis. Bei den stecken Firmen dahinter, die hier seit Jahrzehnten bekannt und vertrauenswürdig sind anders als Nio.
Markus meint
Stefan, erstmal reinsetzen. Der Nio ist top, ET7 und auch EL7. Ich habe die Probefahrt hinter mir. Das Auto lässt Audi, BMW und Mercedes erblassen. Ganz abgesehen davon, ist der Battery-Swap genau das, was sich der deutsche Vebrennerfahrer wünscht. Ich kenne einen etron-Nutzer, der sich für Langstrecke einen Verbrenner von Audi geben lässt. Das sagt alles. Augen auf beim Autokauf!
ShullBit meint
Lexus und Genesis sind vielen Modellen von Mercedes, BMW und Audi auch ebenbürtig und kosten teils 20.000 Euro weniger. Kauft trotzdem niemand. Batteriewechseln wird sich in der Praxis nicht durchsetzen. Es verteuert E-Autos und skaliert schlecht. Selbst wenn ich mit der Einschätzung wider Erwarten falsch liegen sollte, sind die Nio-Wechselstation auf Jahre kein relevanter Faktor, weil es viel zu wenige davon gibt. Je nachdem welcher statistik man glauben will, gibt es in Europa derzeit 50.000-80.000 Schnellladestationen. Nio hat 10 Batterie-Wechselstationen.
Yoyo meint
Renault hatte das Batterie-Mietmodel auch lange betrieben und damit den Fahrzeigpreus (und eventuelle Leasingraten) niedrig halten können.
Es gab und gibt viele Gründe, dass Renault sich vor wenigen Jahren davon komplett verabschiedet hat.
Ob Nio bei den aufgerufenen Preisen damit glücklich wird, bleibt abzuwarten.
Ich vermute eher, dass das Preismodel nicht funktioniert.
Maik Müller meint
@Yoyo ?? Der baugleiche Clio hat trotz Verbrennermotor, Getriebe … usw einige Tausend € mehr gekostet als die Zoe OHNE Akku. —–> Nein Danke nicht mit mir!
Mike meint
Der Zoe kostete 2016 (also Akkumiete) ca. 15kEUR. Viel billiger war der kleinere Clio auch nicht.
Maik Müller meint
Aber Jetzt :)
Damit gelingt die Verkehrswende für die restlichen 98% der PKW Besitzer nun aber ganz bestimmt :)
Darauf haben doch alle gewartet und werden nun zuschlagen.