Tesla hat im Oktober sein millionstes Fahrzeug in Europa ausgeliefert. Um was für ein Modell es sich handelt, verriet der Elektroautobauer nicht. Wahrscheinlich erhielt ein Kunde die Limousine Model 3 oder das SUV Model Y, die den mit Abstand größten Teil des Absatzes der Marke ausmachen. Daneben bietet das US-Unternehmen hier noch die Premiumlimousine Model S und das große SUV Model X an.
„Vor 14 Jahren haben wir den ersten Tesla Roadster an Kunden in Europa ausgeliefert. Heute haben wir die Marke von 1 Million Tesla-Fahrzeugen auf den Straßen Europas erreicht“, teilte Tesla am 20. Oktober 2023 mit. Der Roadster, das erste E-Auto des Konzerns, wurde von 2008 bis 2012 gebaut. Der ab 2009 auch in Europa vertriebene Wagen setzte auf zahlreiche Bauteile der britischen Sportwagenmanufaktur Lotus.
Das 2012 in den USA gestartete Model S war dann schon in weiten Teilen eine Eigentwicklung, wie üblich mit Komponenten von Zulieferern. Seit 2013 wird diese Baureihe auch in Europa verkauft – und das erfolgreich: 2017 war die Limousine das meistverkaufte Auto der Oberklasse in der Region. Im Jahr 2015 führte Tesla as große SUV Model X ein, das mit seinen Flügeltüren für Aufsehen sorgte. Seit 2016 wird das Elektroauto auch an europäische Kunden verkauft.
Mit dem 2017 eingeführten Model 3 nahm Tesla erstmals den Massenmarkt ins Visier. Die mittelgroße Limousine wurde 2019 in Europa eingeführt und schaffte es in der Region schon zum meistverkauften Auto unabhängig der Antriebsart. Das gelang auch dem zweiten Angebot der Marke für den Massenmarkt, dem 2020 in den USA und 2021 in Europa gestarteten Mittelklasse-SUV Model Y.
Während Tesla das Model S und X exklusiv in den USA fertigt und von dort exportiert, wird das Model Y seit März 2022 auch in seiner deutschen Fabrik in Brandenburg nahe Berlin hergestellt. Das Model 3 kommt aus Teslas China-Werk in Shanghai über den Seeweg zu europäischen Käufern.
Nicht zum Verkaufsergebnis hierzulande trägt der neue Cybertruck bei, der Pick-up wird nicht in Europa angeboten. Für weiteres Wachstum auch außerhalb von Nordamerika soll ein geplantes kompaktes Elektroauto sorgen.
Im September hatte Tesla einen weltweiten Meilenstein verkündet: In dem Monat wurde das 5-millionste Elektroauto von dem 2003 gegründeten Unternehmen produziert. Erst vor etwas über einem Jahr hatte die Marke das 3-millionste gefertigte E-Auto gemeldet, vor sieben Monaten das 4-millionste.
Tesla hat in diesem Jahr auch schon einen weiteren Meilenstein für Europa bekannt gegeben: das zehnjährige Jubiläum der Eröffnung der ersten „Supercharger“-Ladestation. Am 29. August 2013 waren die ersten sechs Ladestationen in Norwegen eröffnet worden. Nach zehn Jahren umfasst das unternehmenseigene Schnellladenetz 36 Länder in Europa, im Nahen Osten und in Afrika (EMEA), mit Unternehmensangaben nach über Tausend Standorten und mehr als 13.000 einzelnen Ladeplätzen. Über 70 Prozent des Supercharger-Netzes in EMEA sind dabei mittlerweile auch für E-Autos anderer Marken zugänglich.
Ossisailor meint
Ich gratuliere Tesla zu diesem Meilenstein. Ohne dieses Unternehmen wäre die Entwicklung der E-Mobilität nicht annähernd da, wo sie heute ist. Und sie würde sich auch nicht so weiterentwickeln, wie erhofft.
Zu wünschen bleibt, dass sich auch der US-Heimmatmarkt rasanter entwickeln möge, als er dies bislang zeigte. Und natürlich, dass die Autoindustrie – auch und gerade in Europa – den Turnaround zur E-Mobilität zügig schafft, und zwar in robustem Zustand und zu wettbewerbsfähigen Bedingungen.
MichaelEV meint
Das klingt ja so, als würde die Aufgabe nur aus einer Antriebswende bestehen und dann bleibt alles wie es ist.
Meine Glaskugel verrät das offensichtliche: Dabei bleibt es nicht. Eine Mobilitätswende schließt sich direkt an bzw. läuft parallel los. Und gegen die ist die Antriebswende für die Autohersteller nur Kindergeburtstag.
andi_nün meint
Meine Glaskugel sagt, eine Mobilitätswende wird es nicht geben, die Antriebswende ist entscheidend.
MichaelEV meint
Wer das glaubt wird von der Zukunft erneut vollkommen überrascht.
Für viele Autofahrer besteht die Beziehung zum Auto daraus, dass man von A nach B kommt. Sobald sich selbiges besser bzw. günstiger lösen lässt, ist das eigene Auto obsolet.
Sobald der Posten Personalkosten in Form des Fahrers aus der Rechnung verschwindet, brechen da alle Dämme.
Seien wir mal ehrlich, wer bei dem Status quo, die Autos stehen in der Regel 23h am Tag herum und transportieren die verbleibende Stunde meistens nicht mehr als eine Person, kein Optimierungspotential sieht, braucht die Begriffe Klima- und Umweltschutz nicht in den Mund zu nehmen.
EVrules meint
Und hier zeigt sich die Krux an der Sache, die eMobilität ist nicht der Heilige Gral, solange nicht auch eine Mobilitätswende geschieht.
Immer mehr und mehr PKW wären sukzessive unterwegs, es wird wohl weniger Energie verbraucht, aber eine Entlastung der Verkehrsdichte, die Schaffung neuen Lebensraumes und viele weitere positive Punkte geraten in Vergessenheit.
Peer meint
Weiter so. Es wird immer besser.
Jakob Sperling meint
Daniel könnte jetzt ausrechnen, wie viel der deutsche Steuerzahler somit an Tesla bezahlt hat. Ist wohl so 4-5 Mia.
Gut für Tesla und China, schlecht für den deutschen Steuerzahler. Aber die scheinen das zu lieben.