Stellantis sucht nach einem Standort für seine vierte europäische Batterie-„Gigafabrik“. Der Autokonzern plant bereits mit dem Joint Venture Automotive Cells Company (ACC) drei Fabriken in Frankreich, Deutschland und Italien. Für die weitere Fabrik ohne die ACC-Partner Total und Mercedes-Benz soll es schon einen Standort-Favoriten geben.
Spanien habe derzeit die größten Chancen für die vierte europäische Batteriefabrik, da Stellantis dort drei Fahrzeugwerke betreibt, berichten lokale Medien. Der wahrscheinliche Standort sei Saragossa. Die neue Fabrik solle zusammen mit dem chinesischen Batteriehersteller CATL betrieben werden und LFP-Zellen (Lithium-Eisenphosphat) produzieren. Bereits im November gab es Berichte, nach denen ein solches Werk der beiden Unternehmen geplant ist.
Nach Informationen des Portals La Tribuna de Automoción würde das Gesamtprojekt auf ein Investitionsvolumen von rund 2,5 Milliarden Euro kommen. Es soll eine finanzielle Unterstützung der Zentral- und Regionalregierung geben. Die Verhandlungen darüber seien einer der Kernpunkte für die finale Entscheidung von Stellantis für oder gegen die Fabrik.
Stellantis-Einkaufschef Maxime Picat sagte Ende 2023, dass noch „einige Monate“ benötigt würden, um den Plan für das Joint Venture mit CATL fertigzustellen. Es werde etwa drei Jahre dauern, bis die „Gigafactory“ nach der Finalisierung der Details in Betrieb genommen werden kann.
LFP-Batterien würden es Stellantis ermöglichen, qualitativ hochwertige, langlebige und erschwingliche Elektroautos in den Segmenten Pkw, Crossover sowie kleine und mittelgroße SUV anzubieten, so die Unternehmen im letzten Jahr in einer Erklärung. „Heute haben wir in Europa keine Produktionskapazität für LFP“, sagte Picat. „In den nächsten fünf bis zehn Jahren wird es eine sehr wichtige Technologie sein.“
Stellantis bringt mit dem Citroën ë-C3 bald ein Elektroauto auf den Markt, das für einen niedrigen Verkaufspreis eine LFP-Batterie nutzt. Auch die Schwestermarken Fiat und Opel planen günstige Einstiegs-Stromer. LFP-Akkus gelten als robust und sicher, haben jedoch eine geringere Energiedichte im Vergleich zu anderen Lithium-Ionen-Akkus.
Thomas meint
Spanien ist prädestiniert für die stromintensive Akku-Industrie. Sonne und Wind quasi im Überfluss, zudem wurde der Atomausstieg bis 2030 bekräftigt (siehe IWR-Pressemeldung vom 29.12.23). Somit vermeidet man (absehbare, vermeidbare) Kostendesaster wie zum Beispiel Hinkley C im UK oder Flamanville in FR.
libertador meint
1. Der Ausstieg läuft ab 2027 bis 2035.
2. Die Kosten für den Weiterbetrieb haben mit den Kosten von neuen Anlagen nichts zu tun.
3. Politisch ist das in Spanien noch nicht durch. Die Opposition (PP) hat sich dagegen positioniert und auch Vertreter der Wirtschaft, wie der Meldung von Reuters zu entnehmen ist.
4. Inwiefern soll das Abschalten die Bedingungen für die Akkuindustrie verbessern. Indem dadurch der Bedarf für Akkus auch in Spanien größer ist?
PS: Das ist eine Meldung von Reuters (lieber immer quellennäher angeben).
Thomas meint
2. Es geht um das politische Signal: wer aussteigt, plant keinen Neubau. Zudem entfallen ja mit einem Ausstieg auch die externen Kosten für das GAU-Risiko, welche ja auch von den ortsansässigen Firmen getragen werden.
3. Politische Unsicherheiten gibt es immer. Die Zeit läuft aber gegen die AKW-Befürworter. Je höher der Anteil an fluktuierenden EE, desdo teurer der Einsatz von Grundlastkraftwerken (auch von abgeschriebenen: Retrofit-Kosten, schlechte Regelbarkeit schränkt wirtschaftliche Handlungsoptionen ein)
nie wieder Opel meint
Spanien kann Atomausstieg auch undemokratisch. Siehe AKW Lemóniz ´78. Die spanische Opposition ist kein Kindergarten wie in D.
Dirk meint
Ich hoffe doch sehr, dass parallel dazu auch grosse Solarparks und Windparks entstehen in diesen sonnigen Flächenländern?
libertador meint
Solange die politischen Rahmenbedingungen nicht durch Klimawandelleugner bestimmt werden, braucht man sich darum keine Sorgen zu machen. Solange ist es gesetzt, dass die Emissionen des Stromsektors immer weiter abnehmen, durch sinkende Zertifikate.
nie wieder Opel meint
Erstmal ist die AKW-Erzeugung weiter hochgefahren. Aber auch Wind und Solar. Spanien ist Abhängig von seinen Gas-und AKW.
Solar privat war bislang überhaupt kein Thema.
Matthias meint
„Nie wieder Fakten“ wäre wohl die treffendere Bezeichnung.
Spanien hat in letzter Zeit kein „AKW erzeugt“, denn die derzeitigen Atommeiler wurden in den 1980ern in Betrieb genommen, danach drei alte kleine stillgelegt, zuletzt 2017. Somit ist die Erzeugung von Atomstrom ziemlich konstant bei ca. 55 TWh bzw. 23%. Kohleverstromung wurde von 20% auf 1% zurückgefahren. Erdgas war schon bei 31%, 2023 nur noch 22%, je nach Bedarf. Laufwasser und Speicherwasser tragen 10% bei, Biomasse nur 1%, somit verlässliche erneuerbare Grundlast. Der EE-Ausbau ist langsam, aber stetig, mit viel Potential. Wind ist auf gut 24% angestiegen, alles landgestützt. Größter Zuwachs ist bei Solar, gegenüber 2018/19 mit 5% auf 16% 2023 verdreifacht. Sogar 2024 über 7% PV-Anteil, in zwei Wochen im Januar! War am Wochenende 6./7. sogar auf dem Niveau von Erdgas.
nie wieder Opel meint
Deine Zahlen stimmen so nicht. Beispiel:
AKW 2022: 21,5 Prozent
AKW 2023: 22,2 Prozent
nie wieder Opel meint
Gas +AKW fast 45 Prozent.
Quayle meint
@Opel
Die von Dir genannten Zahlen stehen doch fast genau so im obigen Post, oder nicht?
nie wieder Opel meint
„Nie wieder Fakten“ wäre wohl die treffendere Bezeichnung“
behauptet das Gegenteil. Ja, was denn nun?
AKW + Gas für Spanien weiterhin von hoher Relevanz wie von mir behauptet, oder kein Fakt?
Elektroenergieerzeugung aus AKW gestiegen, kein Fakt?
S EDE meint
Hi Dirk,
2023 hat Spanien 54TWh Atom, 55TWh Gas, 61 TWh Wind und 40TWh Solarstrom produziert. Exportiert haben Sie fast 12 TWh ins Auslaund.Wenn Sie die AKW’s nicht nach und nach Abschalten, werden Sie immer mehr ins Ausland schieben müssen. Bei einem jählichen PV Zubau von 6 GW in 2023 und sonst zwischen 3GW-5GW, bei Wind ähnlich auch kein Wunder.
Jeff Healey meint
Die Kapazitäten für hochwertige Akkus werden in Europa massiv steigen, nicht zuletzt gemeinsam mit chinesischen Partnern. Das sind ungemein wichtige Schritte, die derzeit gemacht werden, weil das meiner Meinung nach auch ein deutlicher Hinweis für Außenstehende darauf ist, wie die meisten Hersteller die weitere Entwicklung des (E)-Fahrzeug-Absatzes beurteilen.
Und in der Hinsicht ist ein klarer Umschwung zur E-Mobilität zu erkennen, ganz egal was so Experten wie der Herr Indra oder (Un)Sinn von sich geben.
Mike meint
Die Wirtschaft hat schon auf BEV umgeschwenkt. Geld fließt vor allem in Akkuentwicklung. Kein vernünftiger Investor investiert noch einen müden Euro/Dollar in Verbrennertechnik, höchstens, um noch ein paar Jahre von den bisherigen und der Erfordernis nach Ersatzteilen zu leben, aber nicht für Weiterentwicklungen.
Georg Porso meint
Alles Gute weiterhin in Ihrer Blase!
Gunnar meint
Welche Blase?
Folgende Hersteller werden keine neuen Verbrennungsmotoren mehr entwickeln:
Audi
Citroen
Opel
Fiat
Ford (zumindest für Europa)
Jaguar
Mercedes (ab 2025)
Mini (ab 2025)
Nissan (ab 2025 für Europa)
Klingt jetzt nicht so nach Blase.
South meint
Na, also Maik und Gunnar haben vollkommen recht. Das kann man ja auch ganz leicht in den Medien nachlesen, welche nicht aus E Autoliebhabern besteht. Und. Ein gutes Beispiel oder ein valides oder zumindest logisches Argument, auch gegen E Autos, sehr gerne, hohle Phrasen kannst du dir gerne schenken.
ferchaue meint
LFP wird also von 2029-2034 eine Rolle spielen. Vorher gibt es gar keine Akkufabriken in Europa!
Gunnar meint
So was von falsch.
Ende 2022 hatten wir in Europa Batteriezellfertigungskapazitäten von 124 GWh. Das reicht für 1,65 Millionen BEVs pro Jahr mit 75 kWh Akku.
Bis 2030 sollen es 1,5 TWh sein, das reicht dann für 20 Millionen neue BEVs pro Jahr.
Andi EE meint
Wo kann man das nachlesen?
Gunnar meint
we we we punkt battery-news punkt de oder direkt beim fraunhofer:
Im Februar 2023 waren 86,5 GWh installierte Kapazität in Europa dokumentiert. Ende 2023 sollten die 124 GWh erreicht werden.
2025 sollen es 0,5-0,6 TWh sein, 2030 dann die 1,5 TWh.
Andi EE meint
Ich finde nichts, verlinke es doch bitte, wenn du dir so sicher bist.
Wir reden von Zellproduktion, nicht einfach Batterien zusammenschrauben, korrekt?
Andi EE meint
Und noch was, du schreibst von Fertigungskapazität, das ist ein sehr dehnbarer Begriff. Kapazität kann auch eine leere Fabrikhalle sein. Das sagt gar nichts aus, wenn du nur die „Kapazität“ hast. Die Frage ist, was du tatsächlich fertigst.
ferchaue meint
@Gunnar du hast es erkannt die Fabriken werden erst in der Zukunft gebaut und sind heute noch nicht verfügbar.
Damit bleibt es bei 2029-2034 oder wie ich schon lange schreibe AB 2030.
Gunnar meint
Wie begriffsstutzig kann man denn sein?
Seit wann sind Fertigungskapazitäten für circa 1,65 Mio BEVs irrelevant?
ferchaue meint
@Gunnar lies nochmal erst ab 2028-2034 gibt es die erforderlichen Fabriken bezahlt vom Hersteller. Es spielt keine Rolle was du denkst die notwendigen Fabriken exzitieren noch nicht.
Gunnar meint
nochmal und gaaanz langsam:
Es existieren schon jetzt physisch und ganz real Batteriezellfabriken in Europa in mehreren Ländern. Es werden schon heute tagtäglich Akkuzellen für Elektroautos in Europa hergestellt.
ferchaue meint
@Gunnar Stellantis baut erst noch Akkufabriken.
Deshalb fehlen diese heute und bis 2030.
eBiker meint
Nein hatten wir nicht – die 124 GWh sollten Einde 2022 erreicht werden – wurden es aber nicht. Und nein es reicht auch nicht für 1,65 Millionen Autos – weil die Batterien auch in anderen Dingen verbaut werden.
Gunnar meint
Dann sag bitte, wie viel es sind, wenn du andere Zahlen hast. Mir ging es aber darum, dass es nicht Null ist, so wie der Bot MAiK es darzustellen versucht.
Matthias meint
Halloooo? Hörst du das Echo in den leeren Fabrikhallen, die in Europa 124 GWh Akkus pro Jahr herstellen sollen? Wohin sind diese GWh gegangen, bitteschön? Alle in den Export? Denn Deutschland hat nur ca. 11 GWh an Stromspeichern am Netz, und ca. 100 GWh auf Rädern. Und diese GWh kamen größtenteils aus Ostasien, über mehrere Jahre verteilt. Der Rest von Europa wird da nicht viel mehr beitragen können. Eine gute halbe Million in D 2023 neuzugelassene E-Autos zu 60 kWh macht gute 30 GWh, europaweit sagen wir 100 GWh. Und die Zellen sollen alle hier gefertigt worden sein, nicht in China und Korea?