Die EnBW hat im Januar am Karlsruher Einkaufszentrum Durlach Center den ersten Elektroauto-„Schnellladepark“ der Stadt offiziell eröffnet. Die Station ging bereits Ende des vergangenen Jahres in Betrieb und ist Teil des vom Verkehrsministerium Baden-Württemberg geförderten Projekts „Urbane Schnellladeparks Baden-Württemberg“ (USP-BW). Ziel ist die zügige Weiterentwicklung der Infrastruktur in städtischen Ballungszentren.
Der neue EnBW-Schnellladepark befindet sich direkt am Einkaufscenter in der Durlacher Allee 111 und ermöglicht besonders schnelles Laden mit einer Leistung von bis zu 300 Kilowatt an insgesamt zwölf sogenannten High Power Charging (HPC) Ladepunkten. Je nach Modell lassen sich damit Elektroautos in fünf Minuten mit Strom für 100 Kilometer Reichweite beladen. Geliefert wird wie an allen deutschen EnBW-Ladepunkten Ökostrom.
„Der Ausbau von Schnellladeparks hat für uns strategische Bedeutung, und deshalb gehen wir hier konsequent voran“, so EnBW-Chef Frank Mastiaux. „Gerade im urbanen Raum entsteht so die Möglichkeit, während kurzer Stopps und Besorgungen zu laden. Oder auch dann, wenn man zu Hause keine Möglichkeit dazu hat. Das sind wichtige Bausteine, um die Elektromobilität in den Alltag der Menschen zu integrieren und ihr damit zum Durchbruch zu verhelfen.“
Im Rahmen des Projekts USP-BW errichtet die EnBW insgesamt 16 urbane Schnellladeparks in den 15 größten Städten Baden-Württembergs. Zwei Standorte in Stuttgart sind bereits in Betrieb, weitere sollen in diesem Jahr folgen. Das Energieunternehmen betreibt mit mehr als 450 Standorten das eigenen Angaben nach bundesweit größte Schnellladenetz für Elektromobilität. 2021 soll diese Zahl auf 1000 Schnellladestandorte mehr als verdoppeln werden.
AK swiss meint
Bravo EnBW! Auch von der A5 (auf der Durchreise) noch gut erreichbar. Besser gehts kaum.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Sehr schön, aber warum befindet sich der Ladepark nicht direkt auf dem Gelände des Einkaufscenters? Bei solchen Entfernen müssen ja die Einkaufswagen motorisiert werden.
Und wenn es naß, kalt und dunkel ist jeder Meter zu lang. Geht denn die Frau Mastiaux nicht einkaufen? Oder ist das Wetter in Karlsruhe einfach zu südländisch.
Kein Dach, keine Beleuchtung; jede primitive No-Name-Dorftankstelle ist da besser ausgestattet. Warum sind Stromlader nicht gleichberechtigt gegenüber Sprittanker?
Jörg2 meint
@Pferd…
Vielleicht soll der Fahrer die paar Minuten am Fahrzeug bleiben (unter seinem Fahrzeugdach, nochmal den Einkaufszettel seiner Gattin durchgehend) um die Säule dann zügig wieder frei zu machen. Am HPC wird man zukünftig keine „Einkaufszeit“ mehr stehen.
(Das man an der Sprittanke trockenen Fußes zum Shop kommt, ist ein „Kolletaralschaden“. Das Dach dient der Regenwasserfreihaltung der Spritauffangwanne. An die durschlagende Wirkung von Wassertropfen auf das schüttere Haupt von uns Alten, hat da niemand gedacht.)
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
An einer Bushaltestelle steht man auch nur 5 oder 15 Minuten, trotzdem gibt es in aller Regel ein Dach.
Ich werde nicht aufhören, in dieser Richtung zu argumentieren, denn ich will ja auch den Hausfrieden bei den Mastiaux retten. Und die Presseabteilung der EnBW liest ja gerne Ecomento.
;-)
Priusfahrer meint
Das wäre eine Idee:
Ecomento die „spannende“ Zeitschrift für alle die schon am Morgen unter Strom stehen.
Das monatlich erscheinende Magazin mit allen Neuheiten der Automobil-Industrie und der effizienten, neuen Mobilität.
Jörg2 meint
Hier in Berlin ist auch das Dach so mancher Bushaltestelle ein „Kollateralschaden“. Die Dinger werden den Kommunen für lau von Werbefirmen zur Verfügung gestellt um die Flächen dann als Werbeflächen zu vermarkten.
Vielleicht entdecken diese Werbefirmen mal die Ladesäulen als Ort für Werbeauftritte…
Der Bus-Mitfahrer, so wie der Brötcheneinkäufer am frühen Morgen, hat in der Regel kein eigenes Autodach dabei. Der BEV-Fahrer schon eher. ;-))
Und wenn dann mal alle Ladesysteme nur noch das Steckereinstecken (vielleicht sogar von einem Roboterarm?) und also nicht mehr das Rumgedaddel an irgendeinem Säulenbildschirm benötigen, brauchts vielleicht auch kein Dach.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
@ Jörg2: Mensch, jetzt lass die EnBW doch nicht so einfach davon kommen. Dieser Ladepark ist in der Nähe von der großen repräsentativen, jetzt jedoch coronabedingt nahezu menschenleeren Zentrale. Wenn man da mal mit einem Kunden zu Demozwecken rüberfährt und es regnet, das kann einem dann vielleicht einen lukrativen Vertrag verhageln; muss man operativ strategisch sehen.
Apropos Berlin: der Nachfolger vom BER ist jetzt die Rheinbrücke bei Leverkusen (hatte jetzt einen Baustopp von einem Jahr wg. Verarbeitung schlechten Stahls).
MM meint
Die Entfernung stört mich nicht mal. Mich stört auch nicht das fehlende Dach.
Aber noch immer kann längst nicht jedes Auto mit 200 KW laden, ich habe auch keine Lust, auch nur 15 Minuten da rumzustehen, schon gar nicht 30 oder 40.
Wenn ich dort lade, dann weil ich nebenan einkaufe und die Zeit sinnvoll nutze. Und sobald ich vom Einkauf zurückkomme, fahre ich wieder, weil: ich muss ja nicht voll, ich nutze nur die Einkaufszeit sinnvoll zum Laden.
Dann kostet mich das auch quasi keine Ladezeit.
So ist das sinnlos. Dumm rumsitzen kann ich auch zu Hause.
Jörg2 meint
Ich glaube, genau da geht es in den Städten hin: „E-Tanke“ mit Schnellladern. In ein paar Jahren wird die Ladefähigkeit der Akkus ein Niveau erreicht haben, dass auch die Laderei in wenigen Minuten erfolgen wird. Ähnlich, wie bisher die Sprittankerei.
Ich glaube nicht an das Aufbuddeln der Städte und die Schuko an jedem innerstädtischen Laternenparkplatz.
Jeru meint
Das sehe ich ähnlich. Alle Lade-Standorte und -Leistungen sind notwendig, um den Ladebedarf zu decken. Gerade in der Innenstadt gibt es sehr viele entgegengesetzte „Wüsche“ und „Anforderungen“.
VoglioEMO meint
Wie immer schön zu lesen und zu wissen.
EnBW hat es verstanden und investiert massiv.
Dieses offensive Verhalten erwarte ich auch von den anderen Energieversorgern, gerade im Westen Deutschlands wird hier nicht wirklich viel geboten.