BMW hat weiter mit Vorwürfen zu kämpfen, Elektroautos nicht energisch genug voranzutreiben. So setzen die Bayern vorerst weiter auf für mehrere Antriebsarten geeignete Plattformen, und der beliebte Batterie-Kleinwagen i3 ist kürzlich ohne Nachfolger ausgelaufen. Dennoch können die Bayern zum Halbjahr einen deutlich gewachsenen Stromer-Absatz melden.
Die BMW Group hat im ersten Halbjahr weltweit insgesamt 75.891 vollelektrische BMW- und MINI-Fahrzeuge verkauft und damit den Elektroauto-Absatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt (+110,3 %). Dieser Zuwachs unterstreiche den Fokus des Unternehmens auf den Hochlauf der Elektromobilität und bestätige die hohe Begehrlichkeit seiner rein elektrischen Modelle bei Kunden weltweit, so der Konzern.
„Trotz eines sehr herausfordernden Umfelds konnten wir den Absatz vollelektrischer Fahrzeuge im ersten Halbjahr weltweit mehr als verdoppeln“, freut sich Vertriebsvorstand Pieter Nota. „Dabei sind es nicht nur die elektrifizierten Modelle, die unsere Kunden rund um den Globus begeistern: Dank unseres innovativen, nachhaltigen Produktportfolios lag die Marke BMW in der ersten Jahreshälfte weltweit erneut auf Platz 1 im Premium Automobilsegment.“
Die BMW Group lieferte im ersten Halbjahr 1.160.443 Fahrzeuge der Marken BMW, MINI und Rolls-Royce aus. Verglichen mit den ersten sechs Monaten 2021, dem stärksten ersten Halbjahr der Unternehmensgeschichte, war der Absatz damit um 13,3 Prozent rückläufig. Industrieübergreifend sei dieses Jahr weiter geprägt von den Auswirkungen der geopolitischen Lage in Osteuropa, den Auswirkungen der zeitweisen Covid Lockdowns in China sowie den anhaltenden Engpässen bei der Verfügbarkeit von Halbleitern, erklärt BMW.
Den Absatz vollelektrischer Fahrzeuge will der Konzern bis Jahresende gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppeln. Man liege nach dem ersten Halbjahr „voll auf Kurs“, dieses Ziel zu erreichen, heißt es. „Besonders nachgefragt sind bei den Kunden die neuen rein elektrischen Innovationsträger der BMW Group. Das unterstreicht unter anderem der Auftragsbestand des vollelektrischen BMW i4 mit über 34.000 Einheiten in Europa.“
In diesem Jahr ergänzen das Elektroauto-Angebot eine entsprechende Version des 3er – der neue „i3“ – in China, der BMW iX1 sowie der BMW i7. Im nächsten Jahr sollen unter anderem der BMW i5, der vollelektrische MINI Countryman sowie der rein batteriebetriebene Rolls-Royce Spectre folgen. „Mit diesem schnell wachsenden Produktangebot und der hohen Nachfrage will die BMW Group bereits Ende 2025 mehr als zwei Millionen vollelektrische Fahrzeuge auf die Straße gebracht haben“, so das Unternehmen.
Ab Mitte des Jahrzehnts soll die neue rein elektrische „Neue Klasse“ einen „signifikanten Beitrag“ zum Absatzvolumen der BMW Group leisten. Die Plattform besitze das Potenzial, die Marktdurchdringung der E-Mobilität zusätzlich zu beschleunigen, erklärt BMW. So könnte der Anteil von 50 Prozent vollelektrisch angetriebener Fahrzeuge am weltweiten Absatz des Konzerns bereits vor 2030 erreicht werden. Die Marke MINI soll ab Anfang der 2030er-Jahre über ein ausschließlich vollelektrisches Angebot verfügen. Rolls-Royce wird ab 2030 ebenfalls zur rein elektrischen Marke.
Fritzchen meint
Die aktuelle Zulassungsstatistik zeigt: Der Verkauf von eAutos ist noch immer eine Nische. Die Gesamtzulassung alles eAutos ist wohl eher kleiner als die eines VW-Golf in normalen Zeiten. Liegt wohl am Preis der Monsterautos. Und wie viele Zulassungen gehen an Leasing- oder anderen Firmen?
stromschüssel meint
Ein Marktanteil von gut 14 Prozent an den Neuzulassungen (Diesel gut 18 Prozent) hat nur noch wenig mit einer Nische zu tun.
Ebi meint
Das liegt IMO in erster Linie an der eingeschränkten Lieferfähigkeit von BEV.
Michael meint
irgendwie passt diese positive Meldung nicht zu den aktuellen Zulassungszahlen von Juni 2022 in Deutschland. Es mag ja sein, dass BMW weltweit tolle Verkäufe hat – im Stammmarkt Deutschland wird nach dem Wegfall vom I3 BMW im Herstellerranking von BEV ganz schön weit zurückfallen…
brainDotExe meint
Dieses Jahr startet aber auch der iX1, welcher potentiell ein höheres Volumen als der i3 haben wird.
andi_nün meint
Nehmen wir mal das Positive, 72k Mini Cooper SE und 60k iX3 bisher sind echt gut.
Gerry meint
…und der meistverkaufte i3 wird eingestellt 😂.
Stattdessen werden Riesenpanzer gebaut die kein vernünftiger Mensch braucht. 🙄
Schade, ein kleiner elektrischer BMW wäre sicher wieder ein Bestseller (mehr noch als der exotische i3).
FahrradSchieber meint
Solange Mitarbeitende und Zulieferer sich erdreisten, für ihre Leistungen Geld zu verlangen, solange muss ein Unternehmen für seine zuküntige Entwicklung Gewinne erwirtschaften.
Und da kann es sinnvoll sein, sich weniger Autos mit hoher Marge von „unvernünftigen Menschen“ bezahlen zu lassen, als viele Autos mit geringer Marge von „vernünftigen Menschen“.
Das letzte Mal, als jemand festgelegt hat, was für ein Auto man „zu brauchen hat“, war das eher schlecht für die Umwelt. Mit 2-Takter und so ;-)
Gerry meint
Und wohin hat uns diese Denkweise der Gewinnmaximierung gebracht ?
Aber stimmt schon, Vernunft oder Verstand ist bei den Käufern solcher (Panzer-)Autos nicht zu erwarten…😂
brainDotExe meint
Vernunft steht beim Autokauf meist nicht an oberster Stelle, es ist meist eine emotionale Entscheidung.
Gunnar meint
„BMW hat weiter mit Vorwürfen zu kämpfen, Elektroautos nicht energisch genug voranzutreiben“
BMW ist hier genauso im Plan wie alle anderen etablierten Hersteller auch, egal ob VW, Mercedes, Stellantis, Renault, Volvo etc.
Sie haben alle nur das Ziel, die CO2-Vorgaben einzuhalten, nicht mehr und nicht weniger.
Gerry meint
…sehr dumm von den etablierten Herstellern, damit haben sie den Erfolg von Tesla beschleunigt. 😂
elbflorenz meint
Das ist einfach eine dumme Lüge, was Sie hier VW und Mercedes unterstellen.
Und es wird auch nicht zur Wahrheit, wenn Sie das alle 2 Wochen wiederholen.
Flo meint
Das ist die Wahrheit – leider
elbflorenz meint
Jaja, die Wahrheit … so wahr, wie die Wahrheit bei den russischen oder ukrainischen Kriegs-Erfolgsmeldungen …
LOL meint
Was denn sonst
Sowohl VW als auch Mercedes hatten zum Jahresende viele E Fahrzeuge günstig angeboten oder sogar selbst zugelassen um die Quote zu erfüllen
Wasco meint
Somit sind es insgesamt:
250k i3
72k Mini Cooper SE
60k iX3
16k iX
11k i4
Jin meint
Der Witz dabei ist ja auch noch, dass die INSGESAMTEN i3 über all die Jahre gerade mal so viel waren, wie Teslas „schlechtes“ letztes Quartal.
brainDotExe meint
Wieso Witz?
Welchen Absatz peilt Tesla und welchen BMW an und was wurde davon erreicht?
Alleine das ist relevant.
alupo meint
Js, ich finde es auch schade, dass nach Tesla erst sehr viele Chinesen auf den Plätzen 2ff der BEV-Weltrangliste kommen.
Und nur hohe Stückzahlen führen bei gegebenen Preisen zu auskömmlichen Margen. Klar, die Zukaufspreise sowie die Art der Fertigung (Gigacasting, strukturelles Akkupack etc.) spielen auch eine bedeutende Rolle.
BEV meint
BMW möchte bis 2030 3mio Fahrzeuge verkaufen und bis dahin muss der Anteil an BEVs drastisch steigen sonst wird das nichts
brainDotExe meint
@BEV Ja, BMW möchte den Absatz in 2030 auf 3 Mio. Fahrzeuge gesteigert haben.
Davon sollen mindestens 50% BEVs sein.
Sprich 1,5 Mio. Stück, da sehe ich in den 7 Jahren bis dahin jetzt keine großen Probleme die zu erreichen.
Da ist das aktuelle Wachstum eigentlich schon zu groß.
Herbs meint
Was hat die Produktion pro [Zeitraum xyz] von [Hersteller A] mit der Produktion pro [Zeitraum zyx] von [Hersteller B] im Kontext eines Blog Beitrags über [Hersteller B] zu tun?
AK swiss meint
Das doppelte von fast nichts ist immer noch nicht viel.
brainDotExe meint
Man muss das immer relativ sehen.
Wie viele BEVs haben denn die direkten Konkurrenten Audi und Mercedes im selben Zeitraum verkauft?
Michael meint
Also die direkten Konkurenten in China haben in China mehr verkauft als BMW. BMW baut ja auch BEVs für den chinesischen Markt.
brainDotExe meint
Das ist keine direkte Konkurrenz, da keinen Premiumhersteller.
LOL meint
Sagt wer? NIO sagt schon, dass sie premium sind
Und einige andere machen auch einen guten Eindruck
LOL meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Envision meint
Leider 34000 Europa Bestellungen für den i4 und im größten Markt Europas, Deutschland bisher 1376 Zulassungen im ersten Halbjahr, inklusive Vorführwagen für die über 400 Händler….
Quasi das Einhorn unter den noch erschwinglichen BEV … so selten die Chance einen zu bekommen, warten noch Blindbesteller aus Juli 2021 auf Termin, ich seit 10/21 – dieses Jahr wird’s wohl nix mehr, laut Händler.
brainDotExe meint
Ich warte auch seit 08/21.
Hoffe mal, dass es dieses Jahr noch was wird, da sonst wahrscheinlich der Umweltbonus komplett wegfällt, wenn es nach den bescheuerten Ideen unserer Regierung geht…
Da ja nächstes Jahr mehr als doppelt so viele angepeilt sind, besteht die Hoffnung, dass die Produktion noch im Laufe des Jahres erhöht wird.
LOL meint
100.000 in 2023, wenn ich das richtig verstanden hab.. insg., nicht für Deutschland und ja, im ganzen Jahr
brainDotExe meint
Genau, nichts anderes habe ich ja gemeint.
Weltweit 100.000 Stück nächstes Jahr, der wird ja nur in dem Werk in München gebaut.
BEV meint
Du hast gerade erklärt warum ich das auto gar nicht haben will
Von einem auto träumen, aus dem Alter bin ich raus .. entweder ich bekomme es oder es wird halt ein anderes
Bis die ausgeliefert werden kommt schon fast die „neue Klasse“
Wenn man mal davon ausgeht, dass BMW damit alles richtig machen will und nicht erst 2030 richtige Stückzahlen liefert
David meint
BMW hat sich nach dem i3 etliche Jahre sehr schwergetan mit der Elektromobilität und hat eigentlich erst seit wenigen Monaten drei vollwertige und wirklich konkurrenzfähige Elektromobile. Also werden sich die Zahlen deutlich verbessern.
hu.ms meint
Etwa 6,5% der im 1. HJ verkauften BMW + mini waren BEV.
In D waren aber um die 14% der neuzulassungen BEV.
Zeigt, wie weit BMW hinterher ist.
eBiker meint
Ach BMW verkauft seine Autos nur in Deutschland? War mir neu?
Oder war das so ein: hauptsache meckern Beitrag.
Und das es so schlecht nicht ist, zeigt ja 2021. Bestes Ergebnis aller Zeiten.
elektromat meint
naja 75K im ersten Halbjahr ist etwas mehr als die Hälfte von dem was Tesla im Monat macht, also von der Monatsstückzahl runtergebrochen 12K, also im Monat 10% der Teslaproduktion….. das soll viel sein?
eBiker meint
BMW verkauft bekannterweise auch Verbrenner. Ein Vergleich mit Tesla ist ja immer schön, aber nicht immer Zielführend.
Es gibt noch mehr als genügend Märkte wo reine BEV so gut wie gar keine Rolle spielen. Sieht man ja am weltgrössten Autohersteller Toyota. Die haben im letzten Geschäftsjahr (endet bei Toyota 31.3.) das beste Ergebnis aller Zeiten gehabt, sowohl Umsatz als auch Gewinn, als auch Auslieferungen.
BMW erhöht halt nach und nach seine BEV – passt doch.
hu.ms meint
Die weiteren wesentlichen BMW-märkte sind Europa, USA und China – und da sind die BEV-marktanteile inzwischen auch bei über 10 %.
eBiker meint
Und 28% aller BMW gehen in „sonstige“ Länder.
USA 10% das würde ich gerne sehen – bitte mal mit quelle.
hu.ms meint
@ eBiker:
Nur wer es aus eigener kraft nicht schafft,
braucht einen motor am fahrrad… :-))
Andreas meint
Zielmarkt China, aktuell: China senkt die Steuern auf Verbrenner um 50%, Vollgas voraus.
Zuerst werden die Kleinwagen wegrationalisiert, die etwas größeren gibts nur noch als Elektro und zuletzt werden die Dickschiffe a la X7 auf E umgestellt. Ich würde wetten der letzte Verbrenner wird eher ein großes als ein kleines Auto sein.
GrußausSachsen meint
Mit diesen Rechenkünsten (absolut/relative Angaben in %) ist der Weg zum Marktführer nur eine Marketingaussage entfernt. Gaaaanz toll. 😂 Weitermachen.
P.S. Jeder Verbrenner weniger ist ein Gewinn,
wenn man die nicht gegen Energieverschleuderkisten (absoluter Ressourcenverbrauch) tauscht.
Andreas meint
Die Marktführer zielt auf den Gesamtabsatz ab, am Ende ist nämlich wurscht, welche Antriebsart dieses Auto hat. Also natürlich nicht für die Menschen, die sich hier umhertreiben, die haben auch nur E im Kopf.