„Leasingkosten wie ein Siebener-BMW“ und viele Extras treiben den Kaufpreis des Elektroautos BMW i3 stark nach oben, schreibt die Süddeutsche Zeitung und kommt statt des Basispreises von 34.950 Euro auf Anschaffungskosten von 47.169,80 Euro. Nun, so abschreckend scheint die Preispolitik von BMWi nicht zu sein, immerhin sollen bereits mehr als 8000 Bestellungen für den Elektrokleinwagen vorliegen, obwohl der Verkaufsstart erst Mitte November beginnt.
Der Mehrpreis von knapp 12.000 Euro ist laut SZ den üppigen Kosten für „notwendige“ Extras geschuldet. Aber braucht es wirklich immer die Top-Ausstattung für ein Automobil? Darf es nicht auch mal etwas weniger sein, erst recht bei einem Elektroauto? Zumal der BMW i3 – wir durften ihn im September auf der IAA aus der Nähe betrachten, Probe sitzen und auch mitfahren – schon in der Basisversion mehr als gelungen ist.
Ohne den Wunsch nach höherwertiger Ausstattung, Metalliclackierung, 20-Zoll-Rädern, Wärmepumpe, Glasdach und LED-Licht wäre der BMW i3 um einige tausend Euro günstiger gekommen. Die sollte man, vor allem bei Reichweitenangst, lieber in einen zusätzlichen Range Extender stecken, der die Reichweite des BMW i3 auf 300 Kilometer erhöht und ein Nachtanken ermöglicht.
Berechtigte Kritik allerdings übt die Zeitung an den Zusatzkosten für Lademöglichkeiten, die über die heimische Steckdose hinausgehen. BMW berechnet beispielsweise für die Option „Schnell-Laden Wechselstrom/Gleichstrom“ mitsamt dem dafür notwendigen Kabel fast 2000 Euro. Zur Verteidigung von BMW sei jedoch gesagt, dass diese Kosten für Zusatz-Ladeequipment auch bei anderen Herstellern von Elektroautos anfallen können.
Kaufen oder Leasen?
Etwas unglücklich gerechnet finden wir die Leasingkosten: Nur die Wenigsten werden ein Auto nur für zwei Jahre leasen. Bei längerer Leasingzeit dürften die Kosten dafür um einiges niedriger anzusetzen sein als fast 900 Euro, wie die SZ vorrechnet.
Wer das nötige Kleingeld für einen BMW i3 auf der hohen Kante hat, sollte sich vielleicht lieber für einen Kauf entscheiden – denn laut ersten Prognosen könnte der BMW i3 der Restwertkönig unter den Elektroautos werden.