August 2006 veröffentlichte Tesla-Geschäftsführer Elon Musk einen Blogeintrag mit dem Titel „Der geheime Tesla Motors Masterplan (nur zwischen dir und mir)“. Zu dieser Zeit hatte Tesla noch nicht einmal das erste Modell – den Roadster – auf den Markt gebracht.
Musk hoffte dennoch, mit seinem Unternehmen tatkräftig beim Wechsel zu einer nachhaltigeren und auf alternativen Antrieben basierenden Wirtschaft behilflich zu sein. Trotz diverser Rückschläge scheint heute, knapp acht Jahre später, ganz wie angekündigt alles nach Plan zu verlaufen.
Zwar hat Tesla bisher nur etwa 30.000 Elektroautos verkauft, doch das aktuell angebotene Model S begeistert Verbraucher wie Fachleute und beweist, dass Elektroautos zuverlässig, aufregend und begehrenswert sein können.
Teslas Vier-Punkte-Plan aus dem Jahr 2006 scheint bislang also durchaus aufzugehen.
Stufe Eins des Plans sah den Bau eines Sportwagen vor, der die Marke Tesla und die Idee eines modernen Elektroautos bekannt machen sollte. Dies geschah und gelang mit dem auf der Lotus Elise basierendem Roadster, der schneller als ein Porsche GT3 RS ist und bis heute eine große Fanbasis genießt.
Im Anschluss so Musk, sollte das verdiente Geld in die Entwicklung eines erschwinglichen Elektroautos fließen. Musk kündigte einen Preis von „ungefähr der Hälfte“ des damals knapp 89.000 Dollar teuren Roadster an.
Das Model S wurde mit rund 70.000 Dollar für die Grundversion mit 60-kWh-Batterie allerdings teurer als geplant. Praktischer und für eine größere Zielgruppe geeignet als der zweisitzige Roadster war es jedoch allemal.
Zudem wurde – und wird – das Tesla Model S dem hohen Preis mehr als gerecht, davon zeugt nicht zuletzt das hervorragende 5-Sterne-Ergebnis beim Crashtest der US-Behörde NHTSA und auch die bis heute anhaltenden Lobeshymnen des einflussreichen US-Verbrauchermagazins Consumer Reports. Für ein Automobil-Startup stellt dies eine enorme Leistung dar, DeLorean (mehr auf Wikipedia) und erst im letzten Jahr Fisker Automotive haben gezeigt, dass es leider auch anders ablaufen kann.
Als nächste Stufe sollte ein „sogar noch erschwinglicheres Auto“ auf den Markt gebracht werden, das sich zur Zeit noch in der Entwicklungsphase befindet. Im Anschluss an das – sozusagen als außerplanmäßige Zwischenstufe – 2015 auf den Markt kommende Elektro-SUV-Crossover Model X soll dann endlich die Entwicklung dieses mit um die 35.000 Euro deutlich erschwinglicheren Elektroautos mit der Bezeichnung „Model E“ vorangetrieben werden.
Der finale Akt des Tesla-Masterplan sah die aktive Reduzierung der CO2-Emissionen von Kraftwerken vor, zu diesem Zweck sollten eigene Null-Emissions-Stromtarife und -Angebote eingeführt werden. Tatsächlich können Käufer eines Model S bereits heute Solaranlagen von SolarCity – auch hier ist Elon Musk involviert – für ihr Fahrzeug beziehen und viele der unternehmenseigenen Supercharger-Ladestationen werden durch Solarenergie gespeist.
Tesla scheint jedoch nicht nur seinem ursprünglichen Elektroauto-Masterplan gerecht zu werden, sozusagen nebenher hat das Unternehmen seinen Aktienkurs aus dem Jahr 2010 in Höhe von 17 Dollar auf mehr als 250 Dollar vervielfachen können. Mitverantwortlich für diesen rasanten Anstieg war auch die kürzlich erfolgte Ankündigung einer „Giga-Batteriefabrik“, die Kosten und Effizienz der eingesetzten Batterien zukünftig stark optimieren soll.
Auf weitere acht Jahre!
Noah meint
Bitte weiterhin die tolle Berichterstattung über Tesla!
Habe euch gerade einen Link geschickt, vllt etwas interessantes…
ecomento.de meint
Danke, eben geantwortet!
VG
ecomento.de