Nachdem sich zuletzt Unfälle mit möglichem Bezug zu Teslas fortschrittlichem Fahrerassistenzsystem „Autopilot“ gehäuft hatten, meldete sich das deutsche Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) zu Wort. Der Elektroautobauer solle den „irreführenden Begriff Autopilot“ bei der Bewerbung des Systems nicht mehr nutzen, forderte das KBA. Nun hat Tesla das Ergebnis einer Umfrage veröffentlicht, das die Bedenken der Behörde zerstreuen soll.
Das Marktforschungsunternehmen puls hat im Auftrag des kalifornischen Herstellers dessen deutsche Kunden Anfang November befragt, um herauszufinden, wie diese die „Autopilot“-Funktion der Elektroautos Tesla Model S und Model X wahrnehmen. Das Ergebnis: 98 Prozent der befragten Besitzer sagten, dass sie verstehen, dass bei der Verwendung des Assistenzsystems der Fahrer zu jedem Zeitpunkt die Kontrolle über sein Fahrzeug behalten muss. Sieben Prozent der 675 Teilnehmer der online durchgeführten Umfrage gaben allerdings an, unter „Autopilot“ ein vollautonomes System zu verstehen, das auch ohne Aufsicht des Fahrers komplett selbstständig fahren kann. 99 Prozent der Befragten bestätigten, die Selbstfahr-Funktion bereits genutzt zu haben.
Das Kraftfahrt-Bundesamt hatte Käufer eines Tesla kürzlich in einem Brief ermahnt, dass ihr Elektroauto nicht „ohne ständige Aufmerksamkeit des Fahrers betrieben werden“ könne. Laut Tesla belegt die puls-Umfrage, dass „entgehen anderslautender Presseberichte der deutliche Großteil“ seiner deutschen Kunden die Funktionalität und Einschränkungen des „Autopiloten“ richtig einschätzt.
Tesla hatte sich bereits vor einigen Wochen öffentlich gegen die Kritik des Kraftfahrt-Bundesamtes zur Wehr gesetzt und darauf hingewiesen, dass auch in der Luftfahrt zum Einsatz kommende Unterstützungssysteme mit der Bezeichnung „Autopilot“ unter Aufsicht des Piloten arbeiten. Tesla nannte die Warnung des KBA damals „besonders ironisch mit Blick auf die berühmte deutsche Autobahn“ und fragte: „Glauben sie, dass die Deutschen das auch missverstehen?“.
Tesla plant, den „Autopiloten“ laufend zu verbessern und seine Elektroautos in wenigen Jahren auf Wunsch auch komplett autonom fahren zu lassen. Davor müssen jedoch noch diverse technische und rechtliche Fragen geklärt werden. Seit Mitte Oktober werden alle neuen Elektrofahrzeuge von Tesla mit der erforderlichen Hardware für vollautonomes Fahren ausgeliefert. Bis die Funktionalität offiziell freigeschaltet wird, sollen die Stromer im „Schatten-Modus“ im Hintergrund während der Mensch fährt lernen, unterschiedliche Verkehrssituation richtig einzuschätzen.
TwizyundZoefahrer meint
Wieviele Unfälle hat es denn gegeben, damit man von gehäuft sprechen kann, 10, 5, oder gar weniger? Wieviele Verbrenner haben in einem Jahreszeitraum gebrannt und sind Menschen darin umgekommen im prozentualen Vergleich zu EAutos? Warum erreichen EAutos weit höhere Punktzahl bei Sicherheitstests als Verbrenner? Die Medien machen hier gezielt Meinung gegen etwas das lt. Stammtisch nicht sein darf und sein kann, da es ja augenscheinlich nicht aus dem vor Hyperintelligenz strotzenden Deutschland kommt. Lesen können viele leider kaum und etwas verstehen leider noch viel weniger. Die erwischt es dann leider halt, das kommt mit dem Blick auf die Natur jeden Tag vor.
pillenpepi meint
leider passiert diese natürliche selektion mittlerweile zu selten. dann überleben diese leute, vermehren sich, und verursachen damit noch mehr schwachsinn, der dann in diversen bedienungsanleitungen als hinweis steht. *ironiemodus aus*
M. Jordi meint
Es ist bekanntlich viel gesünder, am biologischen Gift eines Knollenblätterpilzes zu sterben als an chemischem Zyankali.
Nach derselben Logik ist es lange nicht so schlimm, wenn zehn Leute nach selbst gebauten Autounfällen sterben wie wenn einer verletzt wird, der den Autopiloten unbeaufsichtigt fahren liess.
McGybrush meint
Mit Tesla ist es wie bei Trump. Ohne die negative Presse wäre die Sache nicht so gross geworden wie sie derzeit ist.
Wenn jemand wie das Internet/Presse was unliebsames Hyped dann muss man damit rechnen das es Anhänger findet die es vorher nie gegeben hätte weil keine von gewusst hätte. Und die wiederum machen es grösser damit noch mehr drüber berichtet wird.
Dr. M. meint
Im Gegenteil zu den „Testern“ des KBA haben die Fahrer der Fahrzeuge von Tesla offensichtlich die Bedienungsanleitung gelesen – letztere können das nämlich. Lesen meine ich. Beim KBA scheint diese Fähigkeit hingegen keine Einstellungsvoraussetzung zu sein.
Oder es war Absicht:
Wie wir ja spätestens seit heute auch ganz offiziell wissen (http://www.spiegel.de/auto/aktuell/absprache-zwischen-kba-verkehrsministerium-und-autoherstellern-a-1120641.html) nimmt es ja das KBA nur bei Tesla so genau, ansonsten wird industriefreundlich gegrüsst.
McGybrush meint
Ich frag mich wie die 2% ess mit solchen „unwissen“ es geschafft haben an Geld für ein +80.000Eur zu kommen?
Ich versteh es ja wenn es in einem Dachia Sandero die Grundausstattung wäre. Aber nicht bei einem Auto was man sich derzeit eher bewusst kauft und nicht aus versehen weil die Farbe schick ist. Hatten die 2% kein Verkaufsgespräch?
Martin meint
??
Hans meint
Die „ess “ und „Dachia“ so schreiben werden wohl nie Tesla fahren
McGybrush meint
Doch. Zumindest(ens) kann ich mir ein Model 3 leisten und werd dieses und andere Hochvolt Autos mit meiner Ausbildung sogar beruflich reparieren dürfen. Und Leute die sich mal verschreiben können immerhin lesen, zuhören und verstehen sind aber per se nicht dumm. Ich mach halt zwischen Brot und Stempeluhr mal gerne Flüchtigkeitsfehler. Wer ess und Dachia falsch schreibt lebt im Tesla dennoch sicherer als andere Zeitgenossen.