Daimler-Lkw-Chef Martin Daum zweifelt, dass Elektroauto-Pionier Tesla seine Pläne für elektrische 40-Tonnen-Lastwagen mit langstreckentauglicher Reichweite wie angekündigt umsetzen kann. Er setzt bei Lasten-Stromern wegen der großen technischen Herausforderungen zunächst auf kürzere Fahrten im Stadtbereich.
„Anfang 2018 gibt es noch keine Batterietechnologie, die reif genug wäre, zu einem vertretbaren Preis 40 Tonnen mindestens 500 Kilometer bei jedem Wetter und bei jedem Terrain durch die Gegend zu fahren“, so Daum im Interview mit der Süddeutschen Zeitung. Batterien, die der Anforderung eines konventionellen Lkw von einer Lebensdauer von einer Million Kilometer gerecht werden, hält er für unrealistisch.
Die Technik des für 2019 angekündigten Tesla-Lkw will sich Daimler trotz Zweifeln näher ansehen – der Erwerb von zwei Exemplaren zu Versuchszwecken ist Daum zufolge bereits eingeplant. Auch die Fortschritte des US-Startups Nikola Motor und chinesischer Unternehmen will er aufmerksam verfolgen. Der Fokus von Daimler Trucks liege bis auf weiteres aber nicht auf dem Fernverkehr, sondern der City- und Verteilerlogistik.
Neben dem vor kurzem in Serie gestarteten Leicht-Lkw eCanter und dem kommenden Elektro-Stadtbus Citaro will Daimler zeitnah einen schweren Laster mit Batterie-Antrieb anbieten. Daum kündigte an, noch in diesem Jahr einen vollelektrischen Actros für den Verteilerverkehr vorzustellen. Die Basis für die neue Baureihe soll die 2016 präsentierte Elektro-Lkw-Studie Urban eTruck stellen.
Peter W meint
Eines sollte doch klar sein: Der Tesla-LKW ist ein Fahrzeug für amerrikanische Verhältnisse. In Europa ist so ein Monstrum nicht zu gebrauchen, egal wie viele km es fahren kann. Wir haben andere Gesetze und weniger Platz auf den Straßen und Firmengeländen. Die wenig aerodynamische Bauweise ist den Vorschriften für die maximale Länge und dem gesetzlich vorgeschriebenen zu erreichbaren Kurvenradius geschuldet. Wer glaubt, dass ein Tesla-Truck in Europa eingesetzt werden kann, sollte sich mal mit den Gegebneiten hierzulande beschäftigen.
Steff meint
Vor kurzem soll behauptete Daum noch: „Tesla sei zwei Schritte hinter Daimler“. Jetzt muss er sich zuerst zwei Semi besorgen um zu erforschen wie weit hinten erliegt? LOL. Ist das peinlich!
Hoffentlich sind die beiden Fahrzeuge danach in einem besseren Zustand, als das gemietete Model X ;-)
Vielleicht sollte Daimler die Fahrzeuge kaufen, falls sie Probleme beim Zusammenbau haben. Viel Erfahrung mit E-Fahrzeugen haben sie ja nicht…
Fritz! meint
Naja, da er die kaufen will, darf er sie diesmal auch kaputt machen.
Sicherlich war Tesla vor kurzem noch 2 Schritte hinter Daimler, so ist das eben, wenn der einen einen Spaziergang macht (Daimler) und der andere rennt (Tesla). Dann ist der andere ratzfatz vorbei.
Swissli meint
Mal kurz Handgelenk x Pi: Ein LKW auf Filialtour ist 8 h unterwegs pro Tag. Davon ist die Hälfte Abladezeit der Fracht. Somit 4 h effektiv am fahren bei 60 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit = 240 km pro Tag.
Das schafft der „kleine“ Tesla Semi locker, sogar im Winter.
Und hat Daimler was ähnliches in absehbarer Zeit? Nicht? Das ist dann wohl Pech. Und selbst wenn, dürfte es schwierig sein, preislich mitzuhalten.
Peter W meint
240 km pro Tag?
Vom Speditionsgewerbe scheinst Du keine Ahnung zu haben. Ein 40 Tonner verteilt keine Päckchen in der Stadt.
Doctore meint
Ein Tesla Roadster fliegt zum Mars…und man zweifelt, dass der Tesla Truck hält was Elon Musk verspricht?
Vielleicht sollte Hr. Daum sich mal das Video im Web anschauen, wo die 2 Booster Raketen der Falcon Heavy synchron in Cape Canaveral landen.
Selbst NASA Astronauten ist bei dem Anblick die Kinnlade runtergefallen.
Wer jetzt nicht wach wird und den „Typ“ ernst nimmt, dem kann man wohl nicht helfen.
Übrigens hat Tesla in den vergangenen Jahren die etablierten Fahrzeug Premium Hersteller in wichtigen Absatzmärkten teilweise regelrecht an die Wand gefahren und für den Markteintritt in die Fahrzeug Mittelklasse hat Tesla rund 500.000 Vorbestellungen vorliegen.
Die Nachfrage nach dem Model 3 wird vermutlich exponentiell steigen, wenn die ersten paar zehntausend Fahrzeuge auf der Straße angekommen sind. Das Model 3 und selbst der Tesla Truck ( ohne Anhänger ) beschleunigen von 0-100 KM/H in etwa wie reinrassige Sportwagen der 90iger Jahre. Der neue Tesla Roadster bewegt sich mit 1,9 sek von 0 auf 100 KM/H sogar auf Formel 1 Niveau. Diese, in ihren jeweiligen Fahrzeugklassen, überlegenden Fahrleistungen werden noch viele Autofahrer begeistern.
Das die Menschen mehr Teslas kaufen wollen, als Tesla derzeit liefern kann ist ein „Luxusproblem“ und man sollte sich davon befreien, dass dies Tesla in ernsthafte Schwierigkeiten bringen wird.
*Den Umsatz hat Tesla von rund 400 Millionen US$ in 2012 auf ca. 11.8 Milliarden in 2017 gesteigert. In 6 Jahren ein Plus von ca. 2.900%. Allein in 2017 konnte der Umsatz um 4,7 Milliarden zum Vorjahr gesteigert werden. Ein Plus von rund 68%.
Wenn Tesla in 2018 ca. 150.000 Model 3 ausliefert ergibt das bei einem Durchschnittspreis von 50.000 US$ zusätzliche 7,5 Milliarden US$.
Ich denke die Zahlen sprechen für sich…
* Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/330288/umfrage/umsatz-von-tesla/
Hugo Iblitz meint
„Ich denke die Zahlen sprechen für sich…“
Ich denke, dass dies nur die halbe Wahrheit ist! Neben den Einnahmen (also dem von ihnen erwähnten Umsatz) gibt es auch noch die AUSGABEN die eine entscheidende Rolle haben. Und gerade da gilt leider, dass Tesla immer noch mal mehr ausgibt als es einnimmt.
Das ist im Privathaushalt auch nicht anders, egal ob man ein 450€ Job hat, ein mittleres Einkommen von 3.000€ monatlich oder sogar einer der glücklichen Einkommenmillionäre ist – wenn meine Ausgaben meine Einnahmen übersteigen dann ist es egal wie viel ich verdiene ich erwirtschafte ein ANSTEIGENDES DEFIZIT – über einen längeren Zeitraum führt ein solcher Zustand zum Bankrott!!! Und ist daher nicht empfehleswert.
Es gibt genug Beispiele von Menschen die durch einen guten Job oder durch Glückm (Lotto-Gewinn) mehr Geld zur Verfügung hatten als sie für einen Vernünftigen Lebensstil brauchten – trotzdem landeten sie (meist sehr schnell) in der Privatinsolvenz!
Fritz! meint
Nein, denn Ihr genannter Privathaushalt hat eben nur eine EInnahmequelle, die er eben NICHT wie Tesla durch aktuell gerade stattfindende Investitionen in Aufbau und Entwicklung merklich steigern kann. Die Steigerung der Einnahmeseite wird dieses oder spätestens nächstes Jahr deutlich stärker steigen als die Ausgabeseite.
Und Tesla hat NIE versprochen, vor 2020 Gewinn zu machen. Das werden sie bei den aktuelle Zahlen ziemlich sicher schaffen.
Daniel meint
Tesla treibt die Herde vor sich her…
ulli0501 meint
Hallo zusammen,
Herr Daum wird 59 dieses Jahr und wird in 6 Jahren vermutlich mit einigen Millionen + Betriebsrente seinen Lebensabend verbringen.
Das Zweifel geäußert werden sichert nachwievor Kunden und somit Bonuszahlungen.
Da wir keine Manager mit Visionen haben und auch den Mut diese anzugehen führt nur zu kleinen Maßnahmen, während andere Unternehmen große Schritte machen.
Dies zeigt auch der Börsenkurs nach Daimlers Rekordjahresergebnis 2017, der statt zu steigen gefallen ist. Sicherlich nur ein kleines Indiz und für viele nicht aussagekräftig, aber für mich ein Zeichen, dass die Zukunft anderen Firmen gehört.
Miro meint
„Die Technik des für 2019 angekündigten Tesla-Lkw will sich Daimler trotz Zweifeln…“
Ja, klar zweifelt man…die deutschen Hersteller sehen auch nicht den Vorteil und die Möglichkeit einer radikalen Umgestaltung des Designs zu Gunsten der Aerodynamik. Elektromobilität bedeutet halt eben nicht „nur“ n Akku einbauen und dann passt das.
Ist man zu faul oder gar zu stolz vom derzeitigen Design abzuweichen? Sehe von deutschen Herstellern fast ausschließlich die gleichen Autos/LKW’s wie bisher (nur dass eben ein Akku verbaut ist).