VW-Markenchef Herbert Diess hat bei der Präsentation der Geschäftszahlen für das vergangene Jahr bekräftigt, künftig Elektromobilität in den Mittelpunkt der Unternehmensstrategie zu stellen. „Die Richtung stimmt. Wir stärken unsere Basis, um Volkswagen bis 2025 zum Weltmarktführer in der E-Mobilität zu machen“, sagte Diess.
Die Vorbereitungen für die Elektro-Offensive „laufen planmäßig“, so Diess weiter. Den Start von VWs Elektro-Offensive will er in den kommenden Monaten weiter vorantreiben. Mit dem neu geschaffenen Vorstandsressort „E-Mobilität“ unter Leitung von Thomas Ulbrich bündelt die Marke ihre Stromer-Aktivitäten dabei erstmals auf Vorstandsebene.
Zwickau: 1500 MEB-Stromer pro Tag
VWs neue Generation von reinen Elektroautos auf Basis des Modularen E-Antriebs-Baukastens (MEB) startet 2020. Derzeit wird das Werk Zwickau für rund eine Milliarde Euro zum europäischen Kompetenzzentrum für E-Mobilität ausgebaut, dort werden in Zukunft alle MEB-Fahrzeuge für den europäischen Markt produziert. In Zwickau werden später bis zu 1500 MEB-Fahrzeuge pro Tag vom Band rollen, teilte VW mit. Weitere „Leitwerke“ sind in China und Nordamerika geplant. Die neuen Batterie-Autos von VW sollen „fast zeitgleich“ in den drei großen Regionen anlaufen.
Als erstes Modell der neuen Elektroauto-Familie I.D. kommt 2020 der VW I.D. auf den Markt. In kurzen Abständen sollen das SUV I.D. CROZZ und der I.D. BUZZ als „Bulli der Zukunft“ eingeführt werden. Mit der Limousine I.D. VIZZION hat VW kürzlich einen Ausblick auf das kommende I.D.-Flaggschiff gegeben. Rund um ihre neuen Elektrofahrzeuge wollen die Wolfsburger „ein umfassendes Ökosystem“ schaffen, das von der Ladesäule über den grünen Strom bis zu digitalen Diensten reicht.
„Die hohe Nachfrage nach dem e-Golf zeigt, dass sich das Elektroauto zunehmend durchsetzt. Wenn Technologie und Preis stimmen, dann steigen die Kunden gerne um. Mit der I.D.-Familie werden wir uns an die Spitze der Elektro-Bewegung setzen“, erklärte Diess.
Geschäftsjahr 2017
Die Marke Volkswagen blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2017 zurück: Der Autobauer hat 6,23 Millionen Fahrzeuge verkauft und den Umsatz auf 80 Milliarden Euro gesteigert. Das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen legte erstmals seit fünf Jahren wieder zu und erreichte mit 3,3 Milliarden Euro das höchste Niveau seit 2012. Die Rendite vor Sondereinflüssen verbesserte sich von 1,8 Prozent im Vorjahr auf 4,1 Prozent.
„Mit TRANSFORM 2025+ haben wir uns auf den Weg gemacht, Volkswagen zukunftsfähig aufzustellen. Nach einem guten Start werden wir jetzt weiter Tempo machen. Unsere Elektro-Strategie liegt voll im Plan. Wenn wir die bisherige Schlagzahl halten, dann bin ich zuversichtlich, dass auch 2018 ein gutes Jahr für Volkswagen wird und uns die langfristige Transformation der Marke gelingt“, sagte Herbert Diess.
Leotronic meint
Gerade der Plan von VW ist Mist. Es werden nur soviele EV gebaut um die Flotillengrenze von 95mg/km CO2 zu schaffen. Und das ist erst ab 2020 nötig. Bis dahin wird kein Finger krumm getan. Soviel zu deren Plan.
Fritz! meint
Sagen sie leider immer wieder, wenn auch nicht in der Deutlichkeit.
Schummeln, verzögern, behindern, so haben sie bislang gehandelt. Vielleicht ändern sie sich ja, aber da bin ich wahrscheinlich hoffnungsloser Optimist.
Jörg meint
Eine „Strategie“, die „im Plan liegt“.
Heee? Was meint der gute Mann? Was soll mir diese Worthülse sagen?
Das deren Strategie und Planung irgendwie inhaltlich und zeitlich aufeinander abgestimmt sind?
Das möchte ich denen doch wünschen!
M3 meint
Ach der Ankündigungsweltmeister wieder…
Wie sieht den die Elektro-Strategie genau aus?
Ich hoffe nicht so wie die Diesel-Strategie: Eigene Kunden belügen und betrügen…
Oder wie die Betriebsrat-Strategie: Schmieren und bestechen…
Oder wie die Vorstands-Gehalts-Strategie: Erhöhen und vervielfachen…
Oder die Mitarbeiter-Strategie: Outsourcen und minimieren…
Marc Keizl meint
An den Taten sollt ihr sie messen – nicht an den Worten…
Ich warte immer noch auf die Übergabe meines Anfang September 2017 bestellten eGolfs, der laut Aussage in den Kaufverhandlungen 8 Wochen Lieferzeit haben sollte. Jetzt wird es wohl der 08.04.2018… Wäre nicht der sensationelle Preis fürs Geschäftswagenleasing gewesen, würde ich mich jetzt schon richtig ärgern.
Also: Schaun mer mal, was 2021 so läuft und wer da führend bei innovativen Mobilitätskonzepten ist. Ich persönlich glaube nicht, dass es deutsche Unternehmen sind.
Landmark M3 meint
Ich gewinne den Eindruck das die Leute bei VW so langsam Freude mit der E Mobilität haben und sich auf die neuen Aufgaben freuen.
Ich bin sehr froh das jetzt endlich Bewegung in die Sache kommt.
ulli0501 meint
Hallo Zusammen,
der Ankündigungsweltmeister hat wieder zugeschlagen – 1500 Fahrzeuge pro Tag x 365 Tage = 547.500 Fahrzeuge.
Es geht aus dem Bericht nicht hervor, aber vermutlich ist 2020/2021 mit dieser Menge gemeint. Selbst wenn weitere Werke in China und USA kommen werden diese vermutlich nicht gleich diese Menge an Fahrzeugen herstellen können.
Wenn das die Konkurrenz liest, die bereits 2018 hunderttausende Fahrzeuge produziert dann werden die zittern :)
Zum Thema Ökosystem kann sich VW ja schon mal das von Tesla anschauen, die das seit Jahren haben.
atamani meint
@ulli0501
Ohje, Herr Experte…Sie glauben wirklich es wird an 365 Tagen im Jahr produziert?
Es werden vermutlich eher 300000 Autos im Jahr.
Und das ist ja nur ein Werk…wenn Die Autos laufen, wird es sicherlich mehr.
VW war bei den meisten Entwicklungen immer hinten dran…das war bei den Vans so, dann bei den SUV´s…aber sie sind trotzdem größter Autohersteller der Welt geworden…obwohl sie vor Jahren meilenweit davon entfernt waren…ich denke die haben schon ein bischen Ahnung, mehr als die meisten „Experten“.
Nicht ohne Grund haben die Batterie Verträge in Höhe von 20 Mrd. EURO abgeschlossen…
ulli0501 meint
@atamani:
Bin kein Experte, sondern ich hinterfrage nur die Experten. Wenn VW eine Menge in den Raum stellt sollten Sie sich daran messen lassen – so wie alle Tesla für nicht eingehaltene Produktionszahlen kritisieren sollte das bei Nichterfüllung auch bei VW so sein.
Mir ist der Bericht garnicht geläufig wo VW für 20 Mrd. Batterieverträge abgeschlossen hat könnten Sie den Link kurz schicken. Danke.
Tim Leiser meint
Das ist hier schon oft Geschreiben worden mit den 20 Milliarden. Erst letzte Woche. Einfach mal durchstöbern.
Natürlich muss sich bei an seinen Aussagen messen lassen. Aber seit jeher planen die für 2019/20. Dann darf man die auch erst dann daran messen. Und nicht schon vorher. Tesla hinkt seinen Ankündigungen aber hinterher. Und zwar immer. Natürlich sind die der Konkurrenz meilenweit voraus. Aber es wäre mal erfrischend, wenn die sich mit Ankündigungen zurückhalten. Denn daran misst man eine Firma eben. Mittlerweile nervt das. Und ich sage das als echter Fan von Tesla.
Tim Leiser meint
(Korrektur) Muss sich VW an seinen….
150kW meint
„Wenn das die Konkurrenz liest, die bereits 2018 hunderttausende Fahrzeuge produziert dann werden die zittern ????“
Deine Zahlen sind nur für das MEB in Zwickau. Rechne noch mal mindestens Audi e-tron, e-tron sportback, Mission e oben drauf.
Skodafahrer meint
Die 1500 Fahrzeuge am Tag sind nur MEB, darin sind die Marke ist Porsche oder der neue Audi SUV oder die Kleinstwagen wie VW up! nocht gar nicht nicht nicht enthalten.
Ralf meint
Ui, das sind ja Aussichten ….. grins.
Am meisten zittern werden dann die Verkäufer/ Händler, die nun pronto von E-Auto-Verteufelung auf Angebotsmodus schalten müssen.
Das werden sicher interessante Kundengespräche beim Händler meines Vertrauens werden……
Bei Smart ist das noch nicht angekommen; die müssen die neuen E-smarts „nur“ an car2go rüberschippern. Das Problem haben aktuell die Händler, die die E-smarts der ersten Generation wie Sauerbier raushauen müssen…..
flip meint
Wird denn jetzt auch schon parallel in die weiteren „Leitwerke“ in China, Nordamerika, usw. investiert oder dient der Standort Zwickau mehr als Blaupause bzw. Launch-Standort?
Maximal 1500 Fahrzeuge pro Tag ab 2020 ist tatsächlich etwas dünn. Vor allem, da anfangs derartige Zahlen noch nicht erreicht werden.
Man sieht halt, die Leute sollen noch ein bis zwei Generationen Hybride kaufen. Das ist die Strategie von Volkswagen und den meisten anderen etablierten Herstellern. Und da liegen sie vermutlich wirklich „voll im Plan“. Kann man finden wie man will.
henry86 meint
Zitat Dies: >>Die hohe Nachfrage nach dem e-Golf zeigt, dass sich das Elektroauto zunehmend durchsetzt. Wenn Technologie und Preis stimmen, dann steigen die Kunden gerne um. <>Derzeit wird das Werk Zwickau für rund eine Milliarde Euro zum europäischen Kompetenzzentrum für E-Mobilität ausgebaut, dort werden in Zukunft alle MEB-Fahrzeuge für den europäischen Markt produziert. In Zwickau werden später bis zu 1500 MEB-Fahrzeuge pro Tag vom Band rollen, teilte VW mit.<<
1500 Fahrzeuge für den gesamten europäischen Markt? Das ist ein schlechter Scherz. Das reicht nicht ansatzweise, wenn man das oben wirklich begriffen hätten. Es wird Zeit, dass die aufwachen. Der Boom der Elektroautos fängt gerade erst an. 2020 geht es richtig los. Wenn die wirklich nur so wenig Fahrzeuge produzieren, wird einem die Wartezeit auf den Trabi (5 Jahre?) dagegen richtig kurz vorkommen.
Porsche 911 meint
Zum einen sind das nur VW Fahrzeuge (nicht VW AG), zum anderen werden die großen Segmente mit dem Portfolio (noch) gar nicht bedient.
Der Golf wird auch weiterhin neben dem ID laufen und auch seine Stückzahlen liefern.
Wenn man natürlich bis 2025 von 60-70% BEV Anteil in Europa ausgeht, ist das zu gering. Nach realistischeren Schätzungen ist VW damit schon relativ gut aufgestellt, sie werden die Stückzahl im Laufe der Jahre sicherlich Richtung BEV steigen lassen (dann eben auch mit einem Angebot in den großen SUV/Sedan Segmenten).
henry86 meint
Zitat:“Der Golf wird auch weiterhin neben dem ID laufen und auch seine Stückzahlen liefern.“
Der Golf wird auslaufen, das wurde von VW bereits angekündigt. Aber abgesehen davon – die 70 Fahrzeuge pro Tag machen den Kohl ja nun auch nicht fett.
Nach realistischeren Schätzungen ist VW damit schon relativ gut aufgestellt,
Definieren Sie realistisch. Wenn heute bereits die Wartezeit über ein Jahr beträgt (Hyundai mit dem Ioniq, Daimler mit dem Smart, VW mit dem E Golf, Tesla mit dem Model 3 … ) , die Fahrzeuge in ein paar Jahren noch günstiger und besser sind, die Infrastruktur besser ausgebaut, warum sollte das dann reichen?
Weil die Leute bei niedrigerem Preis, besserer Ausstattung und besserer Ladeinfrastruktur auf einmal weniger Interesse haben werden?
2025 gehe ich im übrigen davon aus, dass niemand mehr einen Verbrenner neu kaufen wollen wird. 2020 wird das Elektroauto bereits billiger sein als ein Verbrenner ,warum sollte 2025 dann noch jemand Verbrenner fahren wollen? Wegen dem Gestank? Oder den deutlich höheren Wartungskosten? Oder wegen der Wahrscheinlichkeit, in bestimmte Städte aufgrund von Fahrverboten nicht mehr reinfahren zu dürfen?
Tim Leiser meint
+1
Porsche 911 meint
Ich meine den Verbrenner Golf, der wird so schnell nicht auslaufen, das wurde von VW auch so kommuniziert. Aber passt hier nicht ganz in den Kontext.
„2025 wird keiner mehr Verbrenner neu kaufen wollen wird“
Die Antwort ist nicht so einfach, vom Sessel zuhause vielleicht schon, aber als Lenker eines Unternehmens nicht.
Es wird Gründe für den Verbrenner geben, die Incentives für E-Autos werden zurückgefahren, die Besteuerung von Strom eventuell angehoben (?). Fahrverbote in Städte sind nicht umzusetzen solange die Masse noch Verbrenner fährt. Und das wird sie auch im Jahr 2025 noch tun. Die Menschen können nicht einfach ein neues Auto kaufen weil hier Netzexperten den Wandel herbeischreien.
henry86 meint
Es wird Gründe für den Verbrenner geben, die Incentives für E-Autos werden zurückgefahren, die Besteuerung von Strom eventuell angehoben (?).
Ersteres ist ziemlich sicher, und wird von mir auch befürwortet. Allerdings werden Elektroautos eben ohne Subventionen ab 2020 günstiger als Verbrenner, sodass jegliche Subvention ohnehin überflüssig ist.
Und selbst wenn auf Strom ein Aufschlag von 50 % erhoben wird, bleibt das Elektroauto billiger. Der Kostenvorteil des Stromes kommt nicht durch vermeintlich geringer besteuerten Strom als Benzin, sondern durch den besseren Gesamtwirkungsgrad des Elektroautos (selbst nach Abzug aller verluste durch übertragung etc. ist das elektroauto mehr als doppelt so effektiv).
Und da müsste man schon einen Aufschlag von über 100 % erheben, um den Kostenvorteil durch den besseren Wirkungsgrad zunichte zu machen.
Und selbst dann bliebe noch der Kostenvorteil bei den Wartungskosten und die derzeit absehbare längere Lebensdauer.
Fahrverbote in Städte sind nicht umzusetzen solange die Masse noch Verbrenner fährt.
Es geht doch noch nicht mal darum, dass Fahrverbote wirklich umgesetzt werden, sondern dass die Gefahr besteht. Wenn ich also die Wahl habe, kaufe ich ein Verbrenner oder ein Elektrofahrzeug, weiß ich, dass ich mit dem Elektrofahrzeug definitiv kein Problem bekommen werde.
Das weiß ich bei dem Verbrenner nicht. Es mag sein, dass sie recht haben, sicher ist das aber keinesfalls.
Die Menschen können nicht einfach ein neues Auto kaufen weil hier Netzexperten den Wandel herbeischreien.
Das ist richtig, ich spreche deswegen auch immer nur vom Neuwagenmarkt. Auf dem Gebrauchtwagenmarkt wird es sicher noch bis 2030/2035 Verbrenner geben. So schnell wird der leider nicht verschwinden. Zwar haben auch beim Gebrauchtwagenmarkt die Elektroauto Vorteile, allerdings werden auf dem Gebrauchtwagenmarkt daher wohl die Verbrenner immer mit großen Abschlag verkauft werden, sodass diese sich noch länger halten können.
Spricht bei einem Neuwagenkauf immer übrigens nochmal mehr für ein Elektroauto – weil der Wertverlust dort viel geringer ist und man das Fahrzeug zu einem höheren Preis weiterverkaufen können.
Zukunft meint
Das sehe ich auch. VW spielt hier nur mit dem Image und nicht mit Verantwortung in der Auto Branche! 80 Milliarden haben sie eingenommen und nur 1 Milliarde für Zwickauund das war mit umbau bei VW. Das Geld würde ich auch gerne behalten. Geiz ist geil, sage ich da nur.
Christian meint
Uiuiui, Bildleser-Niveau. Selten so eine Käse gelesen!
Fritz! meint
Stimmt, das ist ziemlich harter Tabak, was der Diess und seine Kollegen da von sich geben. Aber nicht umsonst sind sie nun mal die Ankündigungsweltmeister.
Martin Leitner meint
Genau so ist es: viel zu wenig! Aber immerhin ein Anfang – falls er denn auch wirklich so umgesetzt wird. Bisher hat man nur Ankündigungen und Studien gesehen. Ein Reporter durfte einmal einen frühen Prototypen fahren, eingeschränkt auf 30 km/h und miserabel abgestimmt. Jedes Uni-Bastelprojekt stellt innerhalb von 3 Monaten besseres hin als VW nach 1 1/2 Jahren Entwicklung des MEB. Und wenn man wirklich, wie angekündigt, Ende 2019 die Produktion hochfahren will, dann müssten jetzt schon die ersten Prototypen in der Wintererprobung sein. Bei Daimler konnte man schon von der Wintererprobung des EQ lesen. Dass man von VW nichts ähnliches liest, ist meiner Meinung nach nicht auf die unglaublich gute Geheimhaltung zurückzuführen.