Tesla will zukünftig auch batteriebetriebene Nutzfahrzeuge herstellen. Ende 2018 überraschte Firmenchef Elon Musk mit der Aussage, dass er gerne einen Elektro-Transporter mit Daimler-Technik bauen würde. Laut Insidern hat dies zu Gesprächen zwischen Tesla und Daimler geführt, in denen eine Kooperation ausgelotet wird. Daimler-Chef Dieter Zetsche bestätigte diese Woche: „Diese Gespräche finden statt.“
Noch sei nicht absehbar, ob es tatsächlich zu einer Zusammenarbeit kommen wird, betonte Zetsche. Unklar ist, worum es bei den Gesprächen zwischen Daimler und Tesla konkret geht. Das Interesse von Tesla an einem elektrischen Kleintransporter besteht derzeit hauptsächlich darin, die Verbrenner seiner mobilen Service-Flotte auszuwechseln – bevorzugt mit eigenen Stromern. Ob die dazu eingesetzten E-Transporter auch privaten Käufern angeboten werden, ist offen.
Dass es Tesla zunächst nur um den eigenen Fuhrpark geht, lässt eine weitere Aussage von Daimler vermuten: Ein Sprecher teilte diese Woche mit, dass Tesla sich mit Blick auf seine Service-Flotte für den Mercedes-Benz Sprinter interessiert. Die Baureihe wird ab diesem Jahr erstmals in einer rein elektrischen Ausführung – dem eSprinter – angeboten.
Der Sprinter gilt als eines der fähigsten und zuverlässigsten Nutzfahrzeuge seiner Klasse. In Sachen Elektrotechnik ist Tesla der Konkurrenz jedoch deutlich voraus: Für den neuen eSprinter werden rund 150 Kilometer Reichweite in Aussicht gestellt – Teslas großes, schweres SUV Model X schafft heute über 500 Kilometer mit einer Ladung. Der für dieses Jahr angekündigte Lkw Tesla Semi soll sogar über 800 E-Kilometer leisten.
Sollten Tesla und Daimler sich nicht einigen, könnte das US-Unternehmen laut Musk Elektro-Transporter mit komplett eigener Technik produzieren. In diesem Jahr habe allerdings die Einführung des Kompakt-SUV Model Y sowie der erste Elektro-Lkw der Kalifornier Priorität. Musk würde es daher bevorzugen, den Mercedes Sprinter als Basis für Teslas Antriebs- und Batteriekomponenten zu nutzen.
Mercedes und Tesla haben bereits früher eng zusammengearbeitet – etwa bei der Batterie-Version der B-Klasse. Der Daimler-Konzern war zeitweise mit fast 10 Prozent an dem Elektroauto-Pionier beteiligt, trennte sich 2014 aber von den Anteilen. Bei seinen neuen Elektroautos setzt Daimler auf selbst entwickelte Lösungen.
eCar-Fan & TESLA-Fahrer meint
Also ich hätte durchaus auch Interesse an einem MB E-Sprinter mit 600 Km WLTP- oder besser EPA-Reichweite bei voller Beladung.
Das Teil wäre ein hervorragendes (Basis-)Fahrzeug für den Reisemobil-Markt und könnte auch da einen Paradigmenwechsel einleiten. Freilich auch für den ges. Transportsektor, insbesondere den Paketdienst.
Vermutlich binnen 12-18 Monaten realisierbar. Bitte unbedingt gemeinsam bauen!
hu.ms meint
Technisches know-how von Tesla, karossierie, produktionswissen und vor allem kaptial von Daimler. Passt doch.
Tesla wird sich für die verschiedenen fahrzeugklassen noch nach weiteren kooperationspartnern umsehen müssen.
Jörg2 meint
@hu.ms
Wo in dem Post ist die Trennung von Fakt und Vermutung?
„Daimler…Kapital“: Seit Oktober lese ich da eher was von Gewinnwarnung und -einbruch.
hu.ms meint
Einfach mal die bilanzen von Daimler und Tesla ansehen.
Position: Eigenkapital – soweit vorhanden :-)
Jörg2 meint
@hu.ms
Das war nicht meine Frage.
Ich fragte nach Fakt und Fiktion im Post von 12:57
Michael S. meint
Naja, ich hoffe, dass man das ähnlich macht wie bei der Kooperation Sprinter / Crafter. Da war ja die Karosse gleich, der Antriebsstrang aber herstellerspezifisch. Und ich denke mal, dass Tesla auch ein eigenes Front- und Innenraumdesign verwirklichen will.
Jörg2 meint
Wenn ich das aktuell alles richtig lese, könnte es sich auch einfach um den Kauf einer begrenzten Zahl von Karossen handeln, um diese (elektrifiziert) in der TESLA-Serviceflotte laufen zu lassen.
(Also ähnlich dem üblichen Kauf von Transporterfahrgestellen für den WoMo-Bau von Hymer&Co.)
Alter_eg.o meint
Daimler war schon mal weiter. Doch die elektrische B-Klasse, Tesla-getrieben, musste platt gemacht werden, um die Zukunft der E-Mobility zu blocken. Und dann kam Zetsches weise Entscheidung, „die einzige Firma zu sein, die mit E-Mobility Geld verdient hat“, indem er die Tesla-Beteiligung verramscht hat. So machte man noch mehr Kasse, temporär, und setzte die E-Zukunft Daimlers aufs Spiel.
Nur mit Kohle wird es schwer werden, die schwache E-Kompetenz von Daimler zu verbessern. Die Aufrüstung einiger Sprinter durch Tesla reicht da kaum.
150kW meint
„Doch die elektrische B-Klasse, Tesla-getrieben, musste platt gemacht werden, um die Zukunft der E-Mobility zu blocken“
Klar, die Einstellung vom B-ED hat die Elektromobilität um Jahre zurück geworfen :)
Gelmir meint
Doch, die von Daimler… ;-)
Uwe meint
Die Preise bei Kreisel:
67kwh/Batterie mit 200 km Reichweite: 81.900 Euro
90kwh/Batterie mit 300 km Reichweite: 91.900 Euro
Tesla-Ziel ist der Preis um die 50.000 Euro.
Die Basis (Plattform und Serienausstattung ohne Motor dürfte weniger als 20.000 Euro kosten. Die Tesla-S-Pakete mit 90 oder 105 kwh einbauen und dann ist das im Bereich des Möglichen). Und Tesla ist in der Lage die Reichweite durch Software zu konfigurieren, also für alle die gleichen Montagekosten und für die Nutzungsansprüche den Aufschlag)
Peter W meint
Durchaus verständlich, dass Tesla nicht mit Diesel-Transportern herum fahren will. Kreisel hat aber gerade einen Sprinter umgebaut, das könnte Tesla auch machen. Oder mal bei Kreisel nachfragen :-)
Hans meint
Was will Tesla bei Kreisel? Tesla hat gerade keine Zeit um einen Transporter zu bauen, wenn gibt es eine Kooperation zwischen Daimler & Tesla.
Kreisel ist total überhyped.