Das Elektroauto-Startup NIO liefert seit Mitte 2018 sein erstes Modell aus. Die Chinesen teilten nun mit, im Rahmen einer von der Regierung angeordneten Sicherheitskontrolle fast 5000 Einheiten des großen SUV ES8 in die Werkstätten zurückzurufen. Es habe mehrere Berichte über Brandentwicklung im Bereich der Batterie gegeben.
Betroffen von dem Rückruf sind von April bis Oktober 2018 produzierte Fahrzeuge, der Großteil davon kam in China auf die Straßen. In Europa sind noch keine Stromer von NIO unterwegs. Der Hersteller erklärte, die Batterien der brandgefährdeten ES8 auszutauschen. Die Aktion werde zwei Monate in Anspruch nehmen.
Eine zusammen mit dem Lieferanten durchgeführte Untersuchung habe ergeben, dass das Batteriesystem von 4803 Einheiten des ES8 mangelhaft sei. Bei einem der darin enthaltenen Module bestehe das Risiko, dass ein Kabelstrang gegen das Gehäuse des Moduls gepresst werde. „In extremen Fällen“ könne die Isolierung des Kabelstrangs zerschleißen und einen Kurzschluss verursachen.
NIO teilte weiter mit, auch die in seinen Batteriewechsel-Stationen gelagerten Energiespeicher des betroffenen Typs auszutauschen. Das Unternehmen versicherte den Kunden, für durch das Batterie-Problem entstandene Sachschäden aufzukommen.
Nach Europa will NIO „in spätestens fünf Jahren“ expandieren. Hierzulande wird das 2014 gegründete Startup vor allem auf sein zweites Serienauto ES6 setzen, das nach NEFZ-Norm 510 E-Kilometer am Stück fahren kann. Der ES6 ist deutlich kleiner als das größere SUV ES8 und verfügt über fünf statt sieben Sitze.
Neben dem ES6 und ES8 verkauft NIO das in Kleinstserie produzierte Hochleistungs-Elektroauto EP9. Im April wurde zudem ein erster Ausblick auf die geplante Limousine ET gegeben. Seinen Kunden bietet NIO neben Ladezubehör für zuhause breitflächig verteilte Batteriewechsel-Stationen und einen mobilen Ladeservice an.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Schade, wirft ein schlechtes Licht auf Batteriefahrzeuge. Dabei ist die ordnungsgemäße Verlegung eines Kabels eigentlich eine Trivialaufgabe.
Wolfbert G. meint
Stimmt: Die Vielzahl der Fahrzeugbrände von Verbrennern (sic!) im letzten Sommer wirft ein schlechtes Licht auf die Erfüllung der Trivialaufgabe, in den letzten 100 Konstruktionsjahren wenigstens(!) deren Feuersicherheit zu gewährleisten. Da haben die EV-Hersteller ja noch ein *paar* Jahre Zeit …
Stadt_Land_Flusszelle meint
Was kann ein Verbrenner dafür wenn ein BEV brennt? Mit dem Finger auf andere zu zeigen ist keine gute Strategie…
Egon meier meint
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Was kann ein Verbrenner dafür wenn ein BEV brennt? Mit dem Finger auf andere zu zeigen ist keine gute Strategie…
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Das war ein sarkastischer Hinweis darauf, dass die Anforderungen an die BEV-Bauer – ansgesichts ständiger Benzin/diesel-fahrzeug-Brände – ein kleines bisschen unangemessen ist.
Das vorhandene (geringe) Brandrisiko bei BEV wird in den Vordergrund gerückt und das erheblich höhere bei Verbrennern ignoriert.
Du verstehst das?
Ist normal. Wenn ich als BEV-Interessent mit H2-Fans diskutieren rücken die immer die Beschaffungsproblematik für Cobalt (Kongo-Kinderarbeit) und die Entsorgung von Akkus in de Vordergrund und bagatellisieren die H2-Probleme (wirkungsgrad-Tankstruktur-Knallgasgefahr-Kosten …………)
Karla01 meint
Selbst wenn in Relation weniger BEVs brennen wie Verbrenner ist das noch nicht wirklich aussagefähig bei der geringen Anzahl an Fahrzeugen, deren Alter und deren Einsatzart respektive Fahrer. Unabhängig davon dass auch mal ein Fabrikneues Fahrzeug thermisch aktiv wird wegen einem Fehler bei der Produktion, egal welcher Antrieb, ist es bei VKM auch oft so dass es verbastelte Miss-Use-Buden gibt welche dann irgendwann den Geist aufgeben, schlecht gewartet, alles Dinge welche es beim BEV nicht gibt bzw. nur in geringen Umfang geben wird.
Fangt doch am besten einfach erst gar nicht an mit solchen dämlichen Kleinkriegen, als hätte unsere Gesellschaft nicht schon genug Probleme.
Der Zweck und das Gesamtergebnis soll den zukünftigen Antriebs- und Speichermix bestimmen. Nicht eure gefühlte Brandstatistik.
Karla01 meint
Dann gehst am besten mal hin und zeigst denen wie man richtig Kabel verlegt…
Junge Junge. Was alleine schon beim Übergang vom PT Werkzeug oder „Kleinserien Wzk“ auf das Serienwerkzeug inklusive Verlagerung ins Serienwerk passieren kann, weil die Lieferanten zB sich nicht an Abmachungen oder Prozesse halten und dabei die ehemals i.O. bemusterte Qualität zerschießen…oder was auch nur der „Zufall“ (oder irgendwas was man bis dahin noch nicht kannte und nun erst nach dem ersten Schiefgehen via Lessons Learned auf der Agenda hat) erledigen kann obwohl alle ihre Arbeit richtig gemacht haben.
Das ist egal bei welchem Hersteller, ein kleines Ups passiert überall. Das Schicksal ist da bezüglich seiner Wahl zwischen BEV und VKM weniger religös.
Dazu ist die Erfahrung jung bei fast allen Herstellern (auch Modullieferanten) was die Umsetzung der E-Fahrzeuge in einer (Groß) Serie betrifft.
Du hast doch bestimmt auch einen Beruf und auch dort ergeben sich ständig Arbeitspunkte, worum sollte das woanders anders sein? Richtig. Übertrage das, Extrapoliere das auf hunderte/tausende Leute welche an einem Produkt mitwirken und hohe Stückzahlen und die Öffentlichkeitswirksamkeit.
Wenn bei Buchbinder mal 1000 Bücher in die Tonne gehen kriegt das halt keiner mit, das ist beim Fahrzeug halt etwas anders.