Shell Deutschland hat bekanntgegeben, ab sofort die Mitte des Jahres angekündigten 50 Schnellladesäulen auf seinen Tankstellen sukzessive in Betrieb zu nehmen. Dies erfolgt in Kooperation mit dem Energieversorger EnBW. Den Anfang machten diese Woche eine Shell-Tankstelle in Reutlingen sowie eine in Neu-Ulm.
„Bislang konnten wir, gemeinsam mit starken Partnern, unseren batterieelektrischen Kunden bereits ein Angebot für die Ladung zu Hause, bei der Arbeit und im öffentlichen Raum machen. Jetzt gehen wir mit den ersten Hochleistungsladesäulen in unserem deutschen Tankstellennetz an den Start“, erklärte Jan Toschka, Chef des Shell-Tankstellengeschäftes in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Auf die 50 „Hochleistungsladesäulen“ mit insgesamt 100 Ladepunkten sollen weitere Ladeangebote folgen.
Mit der EnBW als Partner errichtet Shell sogenannte High Power Charger (HPC) mit einer Ladeleistung von bis zu 300 kW. Die besonderes schnellen Ladesäulen sind mit CCS- und CHAdeMO-Anschlüssen ausgestattet. Elektroautos, die die volle Ladeleistung nutzen können, sollen mit der Technik Strom für 100 Kilometer in drei bis vier Minuten zapfen können – noch gibt es solche Modelle allerdings nicht in Serie. Zwei moderne aktuelle Stromer sollen an einer Säule gleichzeitig Strom für 100 Kilometer in weniger als zehn Minuten laden können.
„Wenn wir die Klimaziele von Paris erreichen wollen, müssen wir den globalen Energiemix dekarbonisieren. Dazu wollen wir unseren Beitrag leisten und sauberere Energielösungen anbieten“, so Toschka. „Wir sind überzeugt, dass die Bedeutung der Elektromobilität allen vorab im Pkw-Sektor zunehmen wird. Aus Sicht von Shell sprechen wir dabei sowohl über Brennstoffzellenfahrzeuge als auch über batterieelektrische Fahrzeuge. Diese Entwicklung möchten wir unsererseits mit einem entsprechenden Angebot unterstützten.“
hu.ms meint
Wer fährt denn zum laden an eine tankstelle oder ladesäule und verbringt dort mind. 30 min. mit laden – vorausgesetzt die säule ist sofort nutzbar?
Wer zum laden darauf angewiesen ist, dem wird ganz schnell klar dass ihm eine BEV viel zu viel „ladezeit“ kostet und er wird keines kaufen.
Die erste käuferwelle sind ganz klar leute, die dort wo die fahrzeuge lange rumstehen laden können. Also nachts zu hause oder tagsüber am arbeitsplatz.
Und da nur eigenheimbesitzer ladeanschlüsse bzw. PV-anlagen ohne die zustimmung anderer intstallieren können sind diese ganz klar im vorteil.
Alle anderen (mieter, wohnungseigentümer) werden warten müssen – bis der gesetzgeber die rechtslage verbessert – oder auch nicht bzw. nur teilweise….
Ergebnis:
Wer schon „gut situiert“ ist hat auch bei der elektromobilität klare vorteile.
Strom aus einer neu installierten PV-anlage kostet an sonnigen tagen die entgangene einspeisevergütung von aktuell 10,4 ct kwh = keine 2 € auf 100 km.
TwizyundZoefahrer meint
Shell, eine der teuersten Firmen zum laden, wirklich nur im absoluten Notfall zu empfehlen. Habe diese App, früher The new motion schon lange, aber wie einige andere Frühanbieter durch Roaming viel zu teuer. Deren Ideen waren zuerst gut, doch dann begann das Abzocken. Meiden und sterben lassen. Preise über 39cent DC und 29cent AC sollte man grundsätzlich boykottieren. Die Lader sind schon vom Steuergeld vergoldet und überbezahlt. Bei einem Einkaufspreis von maximal 1cent pro KWh ist die Gewinnspanne unserer sich aus jeder Verantwortung stehlenden Energieversorger mehr als ausreichend.
Takioshino meint
Hallo TwizyundZoefahrer,
wie kommst du auf 1 cent Einkaufspreis, wenn an der Börse der Strompreis aktuell zwischen 3 und 4 cent pendelt. Alle weiteren Umlagen werden hier nach meinen Kenntnisstand auch fällig. Ich sehe hier den EK-Preis eher bei 15 – 20 cent, netto inkl. Betriebskosten.
TwizyundZoefahrer meint
Glauben und Wissen. In Schwachlastzeiten ist der EK oft sogar Negativ, das heißt der Versorger bekommt Geld, mit dem er seine Speicherseen füllt oder günstig Gas aus Russland kauft um seine Pufferspeicher zu füllen. Strom gibt es soviel, dass er eigentlich so gut wie nichts kostet. In D lässt sich halt der Verbraucher am besten abzocken, da er an Märchen glaubt. Wäre die Energieversorgung staatlich, würde der Preis hierzulande unter 10cent liegen.
hu.ms meint
Wieder mal pauschalaussage. Die stromproduktion muss differenziert gesehen werden: An sonnigen tagen zwischen märz und oktober gibts – besonders feiertagen – überschussmengen aus PV und windendergie, weil auch dann die „grundlast“ kohlekraftwerke durchlaufen. Im winter sind aber auch mal engpässe zu verzeichnen.
Wenn die thematik so einfach wäre, wären wir bei diesem thema schon viel weiter…
FP meint
Leider hast Du mit allem Recht. Traurig aber wahr. Der Markt wird es richten – wenn die übermächtigen und wenig zimperlichen Konzerne samt der unzähligen Lobbyisten ihn den lassen. Es ist bedauerlich dass Moral „ganz oben“ kaum mehr vorkommt.
TwizyundZoefahrer meint
Die Grundversorgung, Bahn, Telefon, Post, Energie und Wasserversorgung zu privatisieren gehört zu den größten Fehlern die ein Land machen kann. Privatisierung bedeutet immer die schlechteste Leistung zum höchsten Preis.
Jörg2 meint
Hat jemand Informationen, wie man dann online an die Daten über Verfügbarkeit und Preis kommt und wie diese Säulen in die bestehende Autonavigation integrierbar sind?
nilsbär meint
Shell steht zwar auf der dunklen Seite der Macht, aber Schnellladesäulen in der Stadt – egal, ob bei Tankstellen, Parkhäusern, Ladeparks – sehe ich als einzige Möglichkeit, die Masse der Laternenparker zur E-Mobilität zu bringen. Sofern man hier nicht abgezockt wird. Eine Deckelung der Strompreise, sagen wir mit dem durchschnittlichen Haushaltsstrompreis von 30 Cent/kWh wäre hilfreich.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
„Eine Deckelung der Strompreise, sagen wir mit dem durchschnittlichen Haushaltsstrompreis von 30 Cent/kWh wäre hilfreich.“
Nenn es doch Einheitlichen Verkaufspreis, kurz EVP. Wäre doch eine tolle Idee, oder nicht?
Lux meint
@onlyafool: Klappt in Luxemburg auch wunderbar ????
Wäre schön in DE
Thomas meint
Preisgrenzen werden sicher nicht kommen, im Gegenteil! Die Politik will den Ausbau von Ladesäulen. Der findet nur statt, wenn Investoren ein lukratives Geschäft in Aussicht haben. Das ist derzeit nicht der Fall. Ich gehe davon aus, dass die (Fahr-)Strompreise massiv steigen werden. Bei 80 Cent bis 1 Euro pro kWh dürfte der Reibach groß genug sein und Ladesäulen aus dem Boden schießen (außer im ländlichen Raum).
Einzige Lösung aus meiner Sicht: Der Staat muss selbst Ladesäulen errichten und betreiben. Dort einen fairen Preis verlangen und der Kostenexplosion wäre ein Dämpfer verpasst. Zudem wäre der Staat nicht gehalten ausschließlich lukrative Standorte zu erschließen. Um dem Umstieg Tempo zu verleihen, könnte der Preis so gestaltet werden, dass die TCO eines E-Autos günstiger wären als die eines vergleichbaren Verbrenners. Und zwar nicht nur für Vielfahrer….
Swissli meint
Aus Autofahrersicht:
100 km mit dem Verbrenner kosten ca. 10€ Treibstoff.
Beim E-Auto sind es für 100 km ca. 20 kwh. Im Vergleich dürfte die kwh dann max. 50 Cent kosten, ansonsten ist E-Auto fahren teurer als Verbrenner. Und TCO Argumentation wird nicht funktionieren, weil die Leute direkt in Liter und kwh denken und vergleichen. So gesehen sind die 50 Cent/kwh schon mal eine erste Marktobergrenze, auch wenn die Ladesäulenbetreiber z.Zt. auch mit höheren Preisen experimentieren.
Aus Sicht der Tankstelle:
Ich geh davon aus, dass die Ladeinfrastruktur (langfristig) nicht teurer ist als die Treibstoff Zapfsäulen Infrastruktur – vermutlich sogar günstiger (aber hier nicht berücksichtigt).
Die Marge auf Treibstoffe ist 10-15%. Damit verdient eine Tankstelle an 100 km Verbrenner Autofahrt also 100-150 Cents.
Auf die 20 kwh für 100 km E-Auto bezogen, müsste die Marge pro kwh 5-7.5 Cent betragen, damit die Tankstelle denselben Gewinn (bei weniger Umsatz) halten kann. Das wäre dann sozusagen die Wunschuntergrenze der Tankstellenbetreiber.
Gehen wir von 20 Cent/kwh Einkauf aus, wären das Verkaufspreise von 25-27.5 Cent/kwh.
Kurzum: 25-50 Cent/kwh sind an Tankstellen realistisch. Langfristig wirds eher bei 25 Cent sein.
Nicht vergessen, die Tankstellen werden im Gegensatz zu heute künftig sehr viel Konkurrenz haben: Zuhause (Eigentum, Miete, Nachbar), beim Arbeitgeber, öffentliche Parkplätze/Parkhäuser, Einkaufscenter, Discounter usw.
Ob der Wettbewerb funktioniert, hat der Kunde grösstenteils in der Hand: überteuerte Ladestationenbetreiber meiden und die Info weiterverbreiten. Umgekehrt konsequent günstige Anbieter nutzen und weiterempfehlen. Und natürlich auch: möglichst immer zuhause laden – denn das ist die grösste und härteste Konkurrenz für die Ladeanbieter.
PS: staatliche Preisobergrenzen wären kontraproduktiv. Denn dann werden die Anbieter alle genau den (leider doch zu hohen) Preis der Obergrenze verlangen. Dazu gibts leider genug Beispiele in der Wirtschaftsgeschichte.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Ja, „Staat“ und „kostengünstig“ funktioniert nachweislich nicht. Deswegen ist leider in vielen Fällen Bahnfahren teurer als privatwirtschaftlich angebotenes Fliegen.
Hermann meint
Swissli,
Ihre Berechnung hat einen Haken.
EineZapfsäule mit zwei gegenüberliegenden Zapfpistolen kann in der Stunde 12 Kunden mit einem Gesamtbedarf von 500 Litern Treibstoff abfertigen. Gehen wirvon einem 7 Liter/100 km Verbrauch und ihrer Schätzung von 1 bis 1,5 Euro Deckungsbeitrag je 100 km Verbrauch aus, dann bringt die Stunde einen Deckungsbeitrag von 70 bis 100 Euro.
Die oben genannte Ladesäule liefert 200 kw/h aus.
Nimmt man nur die 70 Euro, dann braucht man für die Ladesäule einen Deckungsbeitrag von 0,35 Euro /kWh netto.
Zuzüglich Umsatzsteuer und zuzüglich einem Bezugspreis von 20 Cent liegt derAbgabepreis dann bei gut 60 Cent je kWh.
ich denke, es wartet noch so manche Überraschung auf die BEV-Fahrer.
Swissli meint
@Hermann:
Wir müssen mit groben Annahmen rechnen. Wo wir uns einig sind, sind wohl die 50 Cent Obergrenze bzgl. Treibstoffvergleich. Es bezahlt nur jemand in einem absoluten Notfall mehr für den Strom als für Treibstoff. Tankstellen können von Notfällen aber sicher nicht leben.
Will die Tankstelle gleich viele Fahrzeuge pro Tag abfertigen wie bisher, braucht es (momentan) mehr Ladesäulen als Zapfhähne. Stand heute bräuchte es wohl 4x mehr Ladesäulen. Die Frage ist, ob und wieviel 4 Ladesäulen teurer sind als 1 Zapfsäule. Andererseits könnte ich mir auch vorstellen, dass bei der Ladesäule kein Gewinn angestrebt wird, weil durch die Ladewartezeit die Shops mehr Gewinn abwerfen werden. Die Ladesäule ist dann eigentlich nur Köder für den Shop. Schon heute werfen die Shops mehr Gewinne ab als mit dem eigentlichen Treibstoffverkauf.
Wenn die Tankstellen überleben wollen, können sie sich überrissene Ladepreise gar nicht leisten. Die Kundschaft wird sich sowieso mind. halbieren (bei 100% E-Autos).
Hermann meint
Swissli,
Wir kennen shells Kalkulation nicht. Von daher üben wir uns in Schätzungen.
ME. sind 50 cent ein Schnäppchen!
Vielen glauben, man könne zu Hause für 30 Cent laden. Das ist , ich sage es ganz unsensibel, eine Milchmädchenrechnung.
Ich bekomme in meiner kleinen Stadt in Deutschland für einen Garagenplatz 50 Euro /Monat bezahlt. Nutze ich den Platz für ein eigenes e-mobil, habe ich folglich monatlich opportunitätskosten indieser Höhe bzw jährlich 600 Euro. Verteilt man diese 600 Euro auf jährlich 15 K Kilometer,
Ergeben sich auf 100 km 4 Euro entgangener Erlös. Jetzt nehmen wir an, das BEV verbraucht 20 kWh auf 100 km x
0, 30 Euro. Dann landet man in der Summe bei 10 Euro Energiekostenauf 100 km.
Duesendaniel meint
Herrmann,
sie haben das Haus vergessen, das zu der Garage gehört, denn in der Garage kann ich ja nicht wohnen. Und die Steuern, die man für die Strasse zahlen muss, denn sonst kann man ja gar nicht fahren. Natürlich nur für E-Autos, ein Verbrenner braucht das alles nicht.
Wir laden unsere Zoe übrigens einmal in der Woche beim Einkauf am Supermarkt voll – für 0€. Und nun?
Heureka meint
„Der Staat muss selbst Ladesäulen errichten …“
Alleine von den Millionen, die Scheuer mit seinem Maut-Wahnsinn verbrannt hat, ließe sich schon so manche Ladesäule bauen ;-)
Swissli meint
Find ich gut, dass die gleich Ladesäulen mit 300 kw installieren, bzw. 2×150 kw.
Mit guten Standorten sind die Tankstellen wichtige Lückenfüller im Ladenetz – schnelles Laden abseits von Autobahnen und zuhause (sofern möglich).
Hoffentlich vermasseln die es nicht mit den Preisen. Eigentlich müssten Ladesäulen bei Tankstellen sehr günstig zu realisieren sein: keine Pacht, Tankplatz und Shop vorhanden, praktisch keine Baukosten.
Andreas meint
„Wenn wir die Klimaziele von Paris erreichen wollen, müssen wir den globalen Energiemix dekarbonisieren. Dazu wollen wir unseren Beitrag leisten und sauberere Energielösungen anbieten“
Bullshit: Shell fährt eine klassische Risikominimierungsstrategie.
Sie haben sich bei Newmotion und Sonnen eingekauft und machen jetzt auch Ladesäulen, um mit ihrem Ölgeld den neuen Strommarkt zu penetrieren und zu kontrollieren.
Den Herren gehen die Klimaziele am Ärmel vorbei.
Einziger Vorteil: Vielleicht eine Bullshit-Studie weniger, die dann durch den deutschen Blätterwald flattert.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Wenn ich eine Ladesäulen von Shell benutzen müsste, würde ich auf jeden Fall keine Ladekarte von Shell benutzen. Laden mit der ADAC-Karte ist günstiger als laden mit der EnBW-Karte, hat aber die selben Leistungen. Aber wer braucht da noch Shell? Und Waren aus den Tankstellen-Shops sind ohnehin überteuert, brauche ich also auch nicht.
Georg meint
Shell hat ja NewMotion übernommen, deren App wurde zu Shell Recharge umbenannt. Laut App hat die Ladesäule in Neu-Ulm an der B10 drei Anschlüsse:
2 mal CCS mit jeweils 135 kW
1 mal CHAdeMO mit leuder nur 50 kW
Kosten: 50 Cent/Minute
Jey Snipe meint
da das ein EnBW Ding ist lädt man als ADAC Mitglied für 39 Cent an DC, 29 Cent AC. Einfach in der EnBW App ADAC Nr. eintragen.
Julius meint
Preise?