Die im November von Bund und Industrie beschlossene Erhöhung sowie Verlängerung des „Umweltbonus“ verzögert sich. Bevor Käufer eines neuen Elektroautos in Deutschland wie geplant bis zu 6000 Euro Prämie erhalten, muss die Förderung von der EU genehmigt werden. Das Verfahren macht laut einem Bericht Fortschritte.
Die Bundesregierung habe der EU-Kommission erste Daten zu dem überarbeiteten Umweltbonus geliefert, so Golem.de. Die Kommission habe am Montag auf Anfrage des Portals mitgeteilt: „Deutschland hat am 20. Januar 2020 Informationen über die geplante Verlängerung vorgelegt, die die Kommission nun vorrangig prüfen wird.“
Wie Golem.de weiter berichtet, legte das Bundeswirtschaftsministerium einen ersten Entwurf für die aktualisierte Förderrichtlinie vor. Die Regierung habe dabei die EU-Kommission darauf hingewiesen, dass die verspätete Übermittlung auf interne Überlegungen zu Umfang und Modalitäten der Förderung zurückzuführen sei. Dazu könnte die Frage gehören, ob zukünftig wie von den Grünen gefordert auch elektrische Leichtfahrzeuge bezuschusst werden.
Solange die Kommission die attraktivere Elektroauto-Förderung nicht als zulässige staatliche Beihilfe gebilligt hat, kann sie von Käufern eines Elektroautos nicht in Anspruch genommen werden. Wann der neue Umweltbonus in Kraft treten wird, ist weiter offen. Die Unsicherheit hinsichtlich der Fördersituation führt laut dem Handel zu deutlicher Kaufzurückhaltung am Markt. Hersteller wie Hyundai und Renault haben deshalb die Kaufprämie vorübergehend auf eigene Kosten erhöht.
Bisher erhalten Käufer eines neuen Elektroautos 4000 Euro Prämie – 2000 Euro vom Staat sowie 2000 Euro Netto-Rabatt vom Hersteller. Die im letzten Jahr auf den Weg gebrachte Anpassung sieht für Elektroautos bis zu einem Nettolistenpreis von 40.000 Euro eine Prämie von 6000 Euro vor. Für teurere Fahrzeuge bis zu einer Grenze von 65.000 Euro soll es 5000 Euro geben. Die Summen gelten jeweils auch für mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzellen-Stromer. Für Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge gibt es maximal 4500 Euro.
Heureka meint
Die mutmaßliche Verzögerung der Bundesregierung hat auch Gutes hervor gebracht, nämlich, dass die Hersteller sehr wohl in der Lage sind, auch ohne Förderung günstige Preise anzubieten. Die deutsche Umweltprämie ist also nicht mehr, als eine Profit-Subvention für die Hersteller – auf Kosten der Steuerzahler.
Gäbe es keine Umweltprämie, wären BEVs kaum teurer, vielleicht sogar günstiger. In jedem Fall sollte die Förderung bei einem max. Kaufpreis von 30.000 € enden, dafür vielleicht auch (mit einem niedrigeren Betrag) für E-Bikes, Pedelecs etc. gelten. Das darüber hinaus eingesparte Fördergeld ließe sich dann auch vortrefflich in den Aufbau einer funktionierenden Lade-Infrastruktur investieren.
Efahrer1723 meint
Sowohl bei Renault als auch im besonderen bei Hyundai sind die Rabatte massiv gefallen, seit es die Ankündigungen zu dem selbst übernommenen Umweltbonus gibt.
Carwow-Angebot für einen Hyundai Ioniq 14.000€ Rabatt, seit Montag von allen Händlern nur noch 8.000€. Diese Ankündigungen sind also ein reiner Medien-Gag und Verbraucherverarsche vom allerfeinsten.
Eddy meint
Ewiges Aufregen über die Verhinderer
hat doch eh keinen Sinn.
Nur nach Stimmenverlust kommen
sie in die Gänge. Deshalb wird meine
Familie (15 Wahlberechtigte) demnächst
die Grünen wählen.
1000 Ionen immer weiter... meint
we too
Alf meint
????????????
Nix anderes seit 1983 mit der Zweitstimme.
Und ab dem nächsten Mal mit Erststimme.
400GON meint
[„Die Bundesregierung habe der EU-Kommission erste Daten zu dem überarbeiteten Umweltbonus geliefert“]
Das klingt nicht nach einem schnellen Entscheidung bzw. Inkraftsetzung.
Uns Bürger*innen bleibt aber immer noch die Mittel der Demokratie zu nutzen.
Ich habe meine Wahlkreisvertreter (MdB’s) angeschrieben und mich nach den Gründen für die „Hängepartie“ erkundigt. Mir wurde daraufhin mitgeteilt, dass meine Frage nun beim Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (Thomas Bareiß) zur Beantwortung liegt.
Also nur Mut, schreibt/sprecht eure Volksvertreter*innen an, tretet mit Ihnen in den Dialog, macht deutlich das es hier vorangehen muss und zeigt dass wir als Verbraucher schon weiter sind als die Politik.
Kommentare schreiben hilft da nur bedingt.
Vanellus meint
Sehr schön, da mal nachzufragen.
Die ZEIT hatte vor ca. 2 Wochen mal bei der Kommission nachgefragt, wann denn mit einer Äußerung zu rechnen sei. Antwort: uns liegt kein Antrag aus Deutschland vor. Im Dezember wurde aus Berlin demnach wahrheitswidrig behauptet, die Prüfung auch die Kommission dauere so lange. Man fasst es nicht.
Aber der Schuldige ist klar ausgemacht: es waren die GRÜNEN. Die sind zur Zeit in der Opposition. Ihr Einfluss auf das Regierungshandeln (in diesem Fall Bundeswirtschaftsministerium) scheint unermesslich zu sein.
Peter W meint
Es stimmt also, was bereits berichtet wurde. Unsere Regierung hat den Antrag am 20.1.20 bei der EU eingereicht. Damit ist klar, dass uns unsere Volksvertreter belogen haben, als sie behaupteten, die EU würde das ganze verzögern.
Alex meint
Richtig, dann ist wohl der öffentliche „Druck“ in diesem Fall erfolgreich geworden.
Da war ja sogar die Rede von Verschwörung (der ich sogar zustimme)
Endlich geht’s weiter!
Ich will ein eAuto bestellen, also los los :)
Axel P. meint
Erst gelogen und dann verschleppt! Diese Regierung hat den letzten Rest von Vertrauen und Respekt bei mir endgültig verspielt. Ich werde 2021 zum erstem Mal in meinem Leben die Grünen wählen, und zwar mit beiden Stimmen!
Daytrader meint
Hier in München ist im März Kommunalwahl. Da werde ich auch zum ersten Mal die Grünen wählen. Die haben die FDP als Patri der Besserverdienenden abgelöst. Dann darf man nur noch mit BEV in die Innenstadt. Das kommt mir entgegen, wenn die Pendler aus dem Speckgürtel nicht mehr die Straßen verstopfen. Und der Lärm der AMG-Fraktion geht mir auch auf die Nerven…
Fireball meint
Du kannst Dein e-Auto sofort bestellen. Den BAFA Antrag kannst Du auch nach der Lieferung. Ist also kein wirkliches Problem.