Die Pläne von Fiat Chrysler Automobiles (FCA) zur Elektrifizierung des Konzerns sehen diverse neue teilelektrische Modelle vor. Mit dem in und mit der italienischen Stadt Turin durchgeführten Pilotprojekt „Turin Geofencing Lab“ soll Technologie vorangetrieben werden, die die mit Teilzeit-Stromern in der Innenstadt elektrisch zurückgelegte Strecke maximiert.
Die örtliche Verkehrsbehörde und FCA testen in der norditalienischen Metropole die Steuerung der Zufahrtsberechtigungen von E-Fahrzeugen für verkehrsberuhigte Bereiche (Zona a Traffico Limitato, ZTL). Im Fokus stehen Plug-in-Hybridautos, die mit ihrer Kombination aus Verbrennungsmotor, E-Maschine und extern aufladbarer Batterie längere Zeit nur mit Strom fahren können. FCA entwickelt ein System mit in das Fahrzeug integrierten Sensoren, die verkehrsberuhigte Zonen erkennen. Die Bordelektronik schaltet bei der Einfahrt in einen ZTL-Bereich automatisch den Verbrennungsmotor ab und aktiviert den Elektroantrieb.
Bei dem Projekt in Turin erprobt FCA unter anderem „Geofencing“-Technologie, mit der Zugangsberechtigungen mit Hilfe von elektronischer Standortbestimmung gesteuert werden. Ähnliche Technik hat BMW im letzten Jahr in einem Projekt in Rotterdam eingesetzt und vor wenigen Monaten in die Serie gebracht. FCA testet darüber hinaus Kommunikationsmethoden mit der Infrastruktur der Gemeinde Turin und den Plattformen des stadteigenen Unternehmens 5T, das die ZTL-Zugangsberechtigungen verwaltet.
Das im Rahmen des Turin Geofencing Lab in das Modell Jeep Renegade 4xe installierte Telematiksystem macht den Fahrer mit einer Meldung auf einem Display darauf aufmerksam, dass er in eine verkehrsberuhigte Zone einfährt. Die Elektronik prüft, ob der lokal emissionsfreie E-Antriebsmodus bereit ist und aktiviert ihn automatisch. Bei der Ausfahrt aus der ZTL wechselt das System in den Fahrzeugmodus zurück, der vor der Einfahrt aktiviert war. Wird innerhalb einer ZTL der Fahrmodus in eine nicht-elektrische Stufe geändert, löst die Technik eine Warnung aus und empfiehlt, wieder in den Elektromodus zu wechseln. Ignoriert der Fahrer diese Empfehlung, wird das Auto durch die von 5T verwaltete digitale Plattform der Stadt Turin registriert.
„Das Projekt ‚Turin Geofencing Lab‘ steht für eine großartige Zusammenarbeit zwischen der Stadt Turin, die strenge Vorschriften zum Schutz der Umwelt festlegen muss, und einem Unternehmen wie FCA, das innovative, erschwingliche Lösungen für Autofahrer finden muss, um zur Verbesserung der Luftqualität in unseren Städten beizutragen“, so Roberto Di Stefano von FCA. Sobald das Pilotprojekt abgeschlossen sei, biete FCA die entwickelte Technologie weiteren Kommunalverwaltungen in Italien und im Ausland an.
Daniel S meint
Ganz einfach: ICE definitiv aus aus schalten…
rCr meint
Macht BMW mit den E Drive Zones schon länger. Richtig Sinn ergeben würde es allerdings nur, wenn von den Städten auch solche 100% emissionsfrei-Zonen eingeführt werden, in denen die Plug-in Hybride mit Geofencing eben auch rein dürfen (also wenn sie bei der Grenze automatisch auf E umstellen und stehenbleiben, wenn die Batterie leer ist).
Jörg2 meint
@rCr
Genau so habe ich den Artikel oben verstanden: Bei Einfahrt in eine festgelegte Zone soll das System auf „E“ umschalten (automatisch oder nach Warnton wie beim BMW durch den Fahrer).