BMW-Vorstandschef Oliver Zipse hat Anfang November einen Zwischenbericht zur Geschäftsentwicklung in diesem Jahr vorgestellt, dabei kündigte er auch eine neue Elektroauto-Plattform an. Für viele kam das überraschend, da das Unternehmen bisher den Einsatz flexibler Fahrzeugarchitekturen für mehrere Antriebsarten als beste Lösung beschrieben hat. Tatsächlich wird auch die neue Auto-Basis Verbrenner-Antrieb unterstützen.
„Ab 2025 steht die Erneuerung unserer Plattformen ohnehin an“, sagte Zipse der Automobilwoche. Statt die bisherigen länger einzusetzen, treibe man neue Architekturen mit Fokus auf die Anforderungen von Elektroautos voran. „Wir entwickeln eine neue Architektur, die davon ausgeht, dass die Mehrzahl der auf dieser Plattform gebauten Autos elektrisch sein wird“, erklärte der BMW-Chef. Es sei geplant, ab 2025 bis Mitte des nächsten Jahrzehnts alle aktuellen Modelle durch Nachfolger auf der neuen Plattform abzulösen.
Zipse will die geplante Plattform lieber als „Architektur“ verstanden wissen, so die Automobilwoche. Das neue Baukastensystem werde zwar speziell für Elektroautos konzipiert, aber auch als Basis für Verbrenner dienen können. Damit verfolgt BMW seine bisherige Strategie weiter, bei der eine Architektur je nach Bedarf die Grundlage für reine Verbrenner-, Hybrid- oder Elektroautos stellt. Die Produktion erfolgt dabei jeweils weitestgehend auf denselben Bändern.
„Natürlich wird die Elektrifizierung hier einen höheren Anteil haben“, sagte Zipse. „Aber die Logik, die wir derzeit mit dem Ansatz Power of Choice haben, dass wir jedem Kunden den Antrieb anbieten können, den er wünscht, dieser Ansatz wird erhalten bleiben.“ BMW erlaubt zukünftig Kunden der Baureihen X3 und X1 sowie 5er und 7er, diese als Benziner, Diesel, Plug-in-Hybrid oder Voll-Stromer zu bestellen. Weitere Elektroautos auf der aktuellen, fünften E-Antriebs-Generation des Konzerns sind das Gran Coupé i4 und der Technologieträger iNext.
Mit den ab Ende des Jahres kommenden neuen Elektroautos beschleunigt BMW seine E-Mobiliäts-Ziele. Der erste und bisher noch einzige Batterie-Wagen der Marke ist der schon 2013 gestartete Kleinwagen i3. Damals hatte BMW auf eine komplett eigenständige Plattform und Fertigung gesetzt, nutzt aufgrund der Erfahrungen mit dem i3 nun aber lieber geteilte Architekturen und flexible Fertigungslinien. Das Unternehmen geht damit einen anderen Weg als die deutschen Autokonzerne Volkswagen und Daimler, die jeweils reine E-Auto-Plattformen vorantreiben.
„Für die aktuelle Phase unserer Transformation bis 2025 ist die BMW Group genau richtig und robust positioniert: Unser Anteil an E-Mobilität wächst bei maximaler Flexibilität in der Produktion“, betonte Zipse bei der Präsentation der aktuellen Geschäftszahlen. Das Management rechne damit, dass die Nachfrage nach vollelektrischen Fahrzeugen ab 2025 weiter deutlich ansteigen wird. „Genau dann – Stichwort Timing – zünden wir Phase drei unserer Transformation“, so der BMW-Chef. Das Timing sei in der Autobranche „maßgeblich, um die jeweiligen Möglichkeiten voll auszuschöpfen und gleichzeitig gezielt in die Zukunft investieren zu können“.
alupo meint
Eine „eierlegende Wollmilchsau“ ist eben suboptimaler, ineffizienter und teurer herzustellen als einzeln jeweils ein Huhn, ein Schaaf, eine Kuh und ein Schwein. Zumindest habe ich letztere im Gegensatz zu ersterem schon häufig gesehen ;-).
Wenn diese Kombilösungen irgendeinen technichen Vorteil bieten könnten gäbe es Flugzeug-Uboote, Rennrad-Mountainbikes, Formel1-Geländeautos oder ganz trivial sehr gute Allwetterreifen.
Je mehr Flexibilität durch nur eine einzige Konstruktion abgedeckt bzw. gefordert wird, desto mehr Kompromisse müssen eingegangen werden und desto schlechter ist sie „optimal auf einen Verwendungsfall“ angepasst.
Die Quadratur des Kreises hat noch niemand geschafft und BMW ist dazu ganz sicher nicht in der Lage.
Aber einige werden entgegen jeglicher Logik sogar daran glauben….
caber meint
1+
BMW ist für mich out. Der I3 ist gestorben, besitzt eine veraltete Software und wird nicht weiterentwickelt.
Egon Meier meint
1***
was wir beide mal einer Meinung sein werden .. hätte ich doch niiiiie gedacht
Also sind wir auch beide jetzt der Meinung, dass VW auf dem richtigen Weg ist ..
MichaelEV meint
„Also sind wir auch beide jetzt der Meinung, dass VW auf dem richtigen Weg ist“
Ich glaube dieser Meinung sind hier auch viele andere. Nur ihre Auslassungen in andere Richtungen sind leider vollkommen daneben.
Skodafahrer meint
Heute haben die Verbrenner noch Reichweitenvorteile.
Der Motorwirkungsgrad des Verbrenners, ist bei hohen Auslastungen wie sie ein Dauerlinksfahrer mit seinem Firmenwagen hat, recht ordentlich.
Mit einem Elektroauto kann man da heute noch nicht mithalten.
Alle heute angebotenen Elektroautos wurden zur Zeit wesentlich höherer Batteriekosten ausgelegt. Bald kommen Elektroautos die mit größeren Batterien mit Verbrennern mithalten können.
Ab 800-1000km WTLP Reichweite mit schneller 900V Aufladung wird der Durchbruch für große Elektro-Limousinen zur Großserienproduktion kommen.
Dieser Zeitraum ist wohl das Jahr 2021-2023.
2021 Mercedes EQS (Reichweite?), Tesla Model S Plaid und Lucid Air beide über 800km Reichweite.
2023 kommt wohl auch die nächste Batteriegeneration für die VW MEB Fahrzeuge.
2023 Will Tesla seine komplette Roadmap vom Battery-Day umgesetzt haben, mit +54% Reichweite.
BMW scheint etwas spät dran zu sein.
caber meint
hoffentlich kommt bald die Geschwindigkeitsbegrenzung 130Km/h auf der Autobahn, dann ist es zu Ende mit den Dauerlinksfahrer und der unverantwortlichen Raserei auf der Autobahn.
NiLa meint
Halt dich rechts, dann musst du keine Angst vor den bösen „Dauerlinksfahrern“ haben.
Rene meint
Egoismus first – von Trump gelernt?
NiLa meint
Nein, in der Fahrschule aufgepasst. Stichwort „Rechtsfahrgebot“ oder auch „Schulterblick“. Das sind keine Fremdwörter oder?
caber meint
Sorry, das ist eine Unterstellung und kein Argument
Jeru meint
Das Tempolimit wird kommen. Aber nicht weil es sinnvoll ist, sondern weil Menschen wie sie ein Zeichen setzen wollen. Diesem Rowdytum muss endlich Einhalt geboten werden! Sonst kommt der Wackeldackel noch ganz durcheinander. Schrecklich.
Alle anderen halten sich einfach an die Regeln und fahren rechts. Das Menschen auch bei Tempo 130 km/h unzählige Gründe finden tödliche Unfälle zu erzeugen, zeigt der Blick nach Frankreich. Dort haben die Menschen verlernt Auto zu fahren oder ignorieren bewusst Risiken.
Marco meint
Sowas von richtig! Mir tun diese Dauerlinksfahrer regelrecht leid mit ihrem Stresspegel und dem Daueraufblenden ;)
NiLa meint
Ist eigentlich ganz entspannt, auch ohne Lichthupe. Nur gelegentlich zieht mal eine Schlafmütze mit 100 auf die linke Spur rüber, dann bremst man, wartet bis er am LKW vorbeigekrückt ist, und gibt wieder Gas.
Macht echt Spaß, sollten Sie auch mal probieren.
Jörg2 meint
Die Streichung des Rechtsfahrgebotes bei Beibehaltung des Rechts-Überholverbotes würde ja erstmal reichen.
;-))
NiLa meint
Wenn man Unfallzahlen wie in den USA möchte, wäre das in der Tat eine adäquate Maßnahme.
Jörg2 meint
@NiLa
Wie? „Unfallzahlen“?
Ich dachte, es geht um „entspanntes“ Fahren? Eventuell noch um soetwas wie „keine Verbote“?
Unfallzahlen und -folgen würde man ja schon durch eine Verringerung der Höchst- und Differenzgeschwindigkeiten hinbekommen.
EMfan meint
Der einzige Grund warum hauptsächlich E Auto Fahrer ein Tempolimit fordern ist doch der, dass ab 130 km/h die Reichweite extrem sinkt. Quasi aus reinem Egoismus darf dann ein Verbrenner selbstverständlich auch nicht schneller fahren, schon garnicht wenn er wesentlich preiswerter ist. Wo kämen wir den da hin!
Jörg2 meint
@EMfan
Ich kann mich nicht entsinnen, dass, als in den 70igern des vorigen Jahrhunderts, die Geschwindigkeitsbegrenzung außerhalb geschlossener Ortschaften diskutiert und dann eingeführt wurde, rasend viele E-Autos auf den Strasse gewesen wären.
Es scheint andere Gründe wohl auch zu geben.
Die damalige Einführung der „100km/h-Sicherheitsgeschwindigkeit“ führte zu keinerlei Revolutionen, der deutsche Außendienst ist nicht zusammengebrochen und es haben sich keine Hundertschaften von „ich will aber schneller fahren“-Piloten entleibt.
Die 100km/h gelten heute noch.
EMfan meint
@Jörg2
Anfang der 70er führte die Ölkrise zur Einführung des Tempolimits auf Landstraßen und der Richtgeschwindigkeit von 130 kmh auf den Autobahnen. Kraftstoff war knapp und sollte nicht bei hohen Geschwindigkeiten sinnlos verheizt werden. Die aktuelle Diskussion um ein Tempolimit greift exakt die gleichen Gründe auf, egal ob E Auto oder Verbrenner.
Jörg2 meint
@EMfan
Da schau bitte nochmal in die Geschichtsbücher oder frag jemanden, der dabei gewesen ist.
Jörg2 meint
@EMfan
Und? Nochmal nachgeschlagen? Und eventuell festgestellt, dass die unfallbedingte Geschwindigkeitsbegrenzung auf Landstrassen (100km/h) nichts mit der dann stattfindenden Ölkrise zu tun hat?
GeHa meint
Beim i3 war ja das Konzept der Technologieoffenheit so erfolgreich, das sie den jetzt nur noch als BEV anbieten…
Ich verstehs nicht: Die waren als erstes mit einem deutschen eMobil am Markt, haben gesehen das die Kombi Batterie + Verbrennermotor abstinkt, richtigerweise wird nun „nur“ mehr Batterie angeboten und trotzdem habens schiss davor weiter in die Richtung zu gehen.
Irgendein Betonschädel in der Eigentümerfamilie is schon so verkalkt, das kein notwendiger Richtungswandel möglich ist.
NiLa meint
Die Mehrheit der Käufer möchte nun mal immer noch Verbrenner. Gerade bei BMW und ähnlich sportlich angehauchten Herstellern dürfte das der Fall sein.
Die Taktik, nicht zu früh Alles auf BEV zu setzen, kann durchaus aufgehen.
Daniel S meint
Ausser bei Porsche mit dem Taycan.
NiLa meint
Der Taiwan spricht neue Kundengruppen an – oder wird einfach als Zweit-, naja Drittfahrzeug gekauft.
Die durchschnittliche Haltedauer eines 911 liegt bei wie vielen Jahren? 10? 15? 20? Natürlich können Sie den Bestandskunden davon nicht alle 3 Jahre einen neuen verkaufen.
alupo meint
Wenn „sportlich“ eine schnelle Beschleunigung versprechen sollte, dann können wohl nur extrem uninformierte Kreise daran glauben, dass das mit einem normalen Verbtenner vin BMW geht.
Mein leistungsmäßig vergleichsweise schwach ausgestattetes Model S packt die 0 auf 100 in 4,4 Sekunden. Das reicht auch für viele BMW Motorräder, und das ohne die Kupplung zu ruinieren und eine Lärmwolke zu streuen.
Sportlich und Verbrenner? Das ist wie Musik hören ex Streaming oder Grammophon ;-).
NiLa meint
Ein unverwechselbarer Klang, eine entsprechende Fahrwerksabstimmung und ggf. selber schalten gehören halt auch dazu. Aber ja, wem es nur ums schnell Geradeausfahren ohne sonderliche Fahrerinvolvierung geht, ist mit einem Tesla sicher gut bedient.
Irgendwann vielleicht sogar autonom, dann ist es mit dem Fahrspaß ganz vorbei. Wer’s mag…
Thrawn meint
Das Thema „Selber Schalten“ ist für mich das beste Beispiel für Konditionierung der Kundschaft.
Als Krücke gedacht, um das vergleichsweise schmale nutzbare Drehzahlband eines Verbrenners auch mit höheren Geschwindigkeiten nutzen zu können, wird es als Sinnbild des sportlichen Fahrens begriffen.
Damit ist der Elektroantrieb, der solch einer Krücke nicht bedarf, weil konzeptionell überlegen, bei den Hard Core Petrol Heads als unsportlich abgestempelt.
Bin mal gespannt, wie lange es dauert, bis einer auf die Idee kommt, ein E-Auto mit Viergang Handschaltung auf den Markt zu bringen.
NiLa meint
@Thrawn: schon mal nen halbwegs aktuellen Lamborghini gefahren? Gibt’s serienmäßig mit Automatik, Handschaltung kostet extra und ist langsamer – wird aber trotzdem gerne und oft bestellt, weil das Fahrgefühl einfach viel involvierender ist.
Jeru meint
@Thrawn
Naja das Vorhandensein von Gängen hat ja noch andere Eigenschaften. Zum Beispiel lässt sich dadurch bei „jeder“ Geschwindigkeit ein bestimmer Betriebspunkt anfahren. Ein ausgedachtes Beispiel: Möchte man 250 Nm und 150 PS, schaltet man bei 80 km/h in den 3. Gang bei 4.000 U/Minute. Korrigieren Sie mich aber diese feine Abstimmung ist beim E-Antrieb nicht so leicht möglich, da eben nur ein Gang vorhanden ist.
Außerdem ist das Fahren natürlich dann sportlich, wenn man auch wirklich etwas tun bzw. beherrschen muss. Ob das die Fahrdynamik oder eben das Schalten ist, sei mal dahingestellt. Ein Tesla Model 3/S ist mit Sicherheit an der Ampel schneller, typisch für jedes E-Fahrzeug. Ist es deshalb sportlich zu fahren? Ich denke nicht. Der Sprint an der Ampel war noch nie das Kriterium für ein sportliches Fahrzeug.
Jörg2 meint
Ich bin ja der Meinung, dass „sportlich“ auf den Sportplatz gehört (= nichtöffentliche Fahrbahn).
Was in die Öffentlichkeit gehört, umschreibt §1 StVO recht genau.
Die paar Kröten, um mal nen Tag auf der Rennstrecke zu fahren, sollten die „Sport-Piloten“ schon haben!?
Es könnte natürlich sein, dass dann auf der Strecke rauskommt, dass sie dann doch nicht so arg „sportlich“ fahren können….
Jeru meint
@Jörg2
Da bin ich grundsätzlich absolut bei dir. Leider gibt es viele Verkehrsteilnehmer, die ihr Fahrzeug nur bewegen aber nicht wirklich fahren können. Das betrifft jedoch auch Menschen mit nur 150 PS und ist nicht weniger gefährlich. Dennoch, wer Rennen fahren will, kann das gerne auf der Rennstrecke tun.
Aus meiner Sicht gibt es jedoch auch hier nicht nur schwarz und weiß. Man kann sportliche Fahrzeuge auch nach den Regeln der StVO auf den Straßen bewegen und trotzdem mehr Spaß haben, als mit einem Caddy. „Sportlich“ ist nicht gleichzusetzen mit „gefährlich“.
Jörg2 meint
@Jeru
Eine Abgrenzung „bewegen“ vs. „fahren“ fällt mir schwer. Ich kenne da keine Kategoriezuschreibungen.
Wenn sich jemand innerhalb der STVO bewegt, aus eigener Sicht vielleicht am „falschen“ Ende des Handlungsspielraumes, dann darf er das, braucht vielleicht zusätzlichen Sicherheitsraum (dem man ihm einfach zugestehen kann) und eine gemeinsame Rückbesinnung auf §1 STVO und die eigenen Fahranfänge.
Wir haben alle gruselig angefangen und werden am Ende unseres Selbstfahrerlebens nicht wirklich die Bestleistungen erbringen. Die vor Saft und Kraft sprotzenden sportlichen Fahrer könnten einfach Rücksicht darauf nehmen. Das ist ganz einfach.
Unplanbares, Unfälle, Unwägbarkeiten… gibts dann noch zu Hauf, die sich, bei gegenseitigen Einräumen großer Sicherheitspolster (große Abstände, gute Sichtbarkeit, geringe Differenzgeschwindigkeiten, ausreichende Zeitpolster…), eventuell gut meistern lassen.
Ein schöner Nebeneffekt der Einführung automatisierten Fahrens wird es sein (so meine Hoffnung), dass es harmonischer und mit weniger Meckerei abläuft. Gemeckert werden kann ja dann gern gegen die KI.
;-))
Heiner meint
Sehe ich genau so. Nachdem der i3 nicht wie erhofft einschlug (evt. kam er zu früh), hat bei BMW ein Umdenken stattgefunden, man hat sozusagen Angst vor der eigenen Courage bekommen. Zahlreiche Entwickler des i3 haben daher zwischenzeitlich BMW verlassen, ich meine gelesen zu haben, dass einige zu Byton gewechselt sind.
Schön zu sehen, dass sich der i3 zwischenzeitlich ganz ordentlich verkauft. Das sollte bei BMW eigentlich erneut zu denken geben.
Andreas_Nün meint
Das Problem bei solchen Kompromissplattformen sind ganz klar die Kosten.
Da aber BMW ohnehin im hochpreisigen und entsprechenden Hochmargensegment anbietet, ist es evtl. kein großes Problem.
ShullBit meint
«Das Problem bei solchen Kompromissplattformen sind ganz klar die Kosten. »
Und das man eben Kompromisse eingehen muss, weil ein Benziner oder Diesel sich im Aufbau doch recht stark von einem BEV unterscheidet. Man braucht an völlig unterschiedlichen Positionen Platz in der Karosse. Man kann Motor und Getriebe nicht in den Unterboden verfrachten. Man kann auf der anderen Seite nicht 400kg Akkupack unter die Motorhaube packen.
Wird am Ende der Kunde 30.000-70.000 EUR für ein kompromissbehaftetes BMW-BEV zahlen, wenn er von anderen Anbietern für das Geld reine BEV ohne unnötige Kompromisse bekommt? Ich habe Zweifel.
Meine persönliche Prognose ist nach wie vor, dass der Markt viel schneller kippen wird, als viele annehmen. Ab 2025 werden fast nur noch BEV verkauft. Mercedes und Co planen aber ganz offiziell, dass auch 2030 noch mehr als die Hälfte der verkauften Fahrzeuge einen Verbrennungsmotor haben wird. VW, Tesla, Geely, etc. sagen herzlich Danke für die Marktanteile, die Mercedes und Co ihnen freiwillig überlassen….
Andreas_Nün meint
Ja, die Kompromisse sind definitiv da. Also bei den aktuellen Mischplattformen sind die Kompromisse sogar grauenhaft. Eventuell schafft BMW aber eine gute Mischplattform, ich bin zwar skeptisch, aber es kann ja sein. Zudem hat BMW eine treue Anhängerschaft und starke Marke, sowas hilft, nicht ewig, aber es hilft.
Zu ihrem letzten Absatz, bis vor ein paar Monaten war ich dahingehend noch skeptisch, aber wenn ich mir die aktuelle Entwicklung ansehe, haben Sie ziemlich sicher recht. 2025 wird der BEV Anteil wesentlich höher sein, als prognostiziert, zudem wird der Osborne Effekt extrem zuschlagen.
Ich sehe es auch bei meinem Eltern. Die haben 2012 einen Neuwagen gekauft und meistens überlegen die sich so ab 10 Jahren einen Neukauf, aber wollen Sie es noch mind. 5 Jahre fahren und dann wird es garantiert ein BEV. (Ist natürlich nur eine persönliche Story und nicht aussagekräftig).
Marco meint
Ich wollte mein Verbrennerauto noch bis ca. 2022-2023 fahren und mir dann ein BEV zulegen. Jetzt habe ich einen Motorschaden und muss sofort handeln, es wird somit sofort ein BEV.
Es ist jetzt schon interessant, alleine wenn man sich den TCO rechnet.
Ein Manko werden die BEV’s mM nach nicht lösen, ich behaupte mal das der Verkehr weiter zunehmen wird, einziges Manko wie gesagt.
Ansonsten kann ich nur sagen: Ich freue mich auf die Zukunft!
ShullBit meint
Im Moment hat die Mehrheit der Bevölkerung noch große Vorurteile gegenüber BEV – das besagen alle Umfragen. Zu geringe Reichweite, umweltschädlicher als ein Diesel, Laden funktioniert nicht usw. Gleichzeitig gibt es in ganz Deutschland nur ein paar tausend zugelassene BEV. D.h die meisten Menschen haben in ihrem Bekannten- und Verwandtenkreis niemanden, der ein BEV hat und bei dem sie mit eigenen Augen sehen, dass das nicht nur funktioniert, sondern ziemlich geil ist.
Durch die aktuell so hohe Förderung dürften bis Ende 2021 mindestens eine halbe Million BEV in den deutschen Markt gepresst werden. Und dann kennt jeder jemanden mit BEV. Und dann sind die Vorurteile schnell abgebaut und der Markt kippt.
Aktuell haben BEV einen Anteil von knapp 10% an den Verkäufen, bei prozentual deutlich 3stelligen Wachstumsraten (Oktober +365%). Wenn wir für das nächste Jahr mal nur mit 100% Wachstum rechnen und danach nur noch mit 40%, dann ergibt sich folgendes Bild
2021 = 20% Anteil BEV
2022 = 28% Anteil BEV
2023 = 39% Anteil BEV
2024 = 55% Anteil BEV
2025 = 77% Anteil BEV
Und nach 2025 sind Verbrenner dann weitgehend erledigt. Bei Neuverkäufen. Von der Straße werden die letzten Verbrenner erst 2045-2050 verschwinden. Bis dahin haben Zeit, die Infrastruktur für 100% E-Mobilität auf den Straßen zu schaffen.
Peter W meint
Das könnte bedeuten, dass es in Zukunft keinen optimal gebauten BMW mehr gibt. Kompromisse sollte es in der Demokratie, aber nicht bei der Technik geben.
Ja, ich kann mir eine Vesperdose kaufen, in die ein Apfel oder einen Banane passt, aber die Dose wird immer unnötig Platz (Resourcen) verschwenden.
Jeru meint
Grundsätzlich stimme ich Ihnen zu.
Aber man muss doch ganz objektiv feststellen, dass die aktuell besten BEV´s auch auf einer Verbrennerplattform stehen. Der Energieverbrauch und die Effizienz bei der Ladung sind aktuell „best in class“. Technisch ist eine Verbrennerplattform also kein Nachteil.
Es bleibt die Frage bezüglich des Platzangebots und den Herstellungskosten. Hier sehe ich Potentiale zur Optimierung, die nur durch eine BEV Plattform zu heben sind.
Das ist wichtig für VW aber auch für BMW? Ich würde mich über einen elektrischen 3er freuen, der technisch alles in den Schatten stellt aber eben Abstriche beim Raumangebot und den Herstellungskosten macht.
jayP meint
die besten BEVs? Hyundai?
Karl meint
Na dann fahre ich weiter meine schlechte reine BEV Plattform, bevor ich auf die ‚besten BEVs‘ auf Verbrennerplattform wechsel …
Mir ist das Platzangebot, Akku-technologie und ständige Weiterentwicklung wichtiger als Top-Spaltmaße und Features bei den verbrennerbasierten EVs
Anti-Brumm meint
Die bisherigen BEVs stehen auf Mischplatformen, weil man sich einfach bisher noch nicht getraut hat, eine eigene Platform zu entwickeln. Mit den nun rasant steigenden Absatzzahlen wird sich das nun auch für Hersteller lohnen, die mit Geld nicht so um sich werfen können wie VW.
Die Vorteile sind allerdings klar ersichtlich. Man sehe sich nur die Platzverhältnisse im ID.3 an. Mir ist auch unverständlich warum Tesla Autos mit klassischen Proportionen baut, obwohl die lange Motorhaube schlichtweg unnötig ist. Nur wegen dem Frunk?
DerMond meint
Die Aerodynamik wird da bestimmend gewesen sein. Der Frunk wird wohl nur Abfallprodukt sein. Wenn man frei wählen kann wo Stauraum hin soll, dann wird man den Raum eher in den hinteren Stauraum packen wo er flexibler eingesetzt werden kann.
Andi EE meint
Ich glaube das Design ist der Hauptgrund. Dieser Limousinen / Coupe-hafte Charakter funktioniert mit der Stummelhaube des ID3 natürlich nicht. Im Design müssen die Proportionen stimmen. Wer die Optik eines M3 / S will, kann nicht auf eine kurze ID3 Haube setzen, das würde optisch seltsam aussehen. Die beiden Teslas haben auch ein ziemlich ausladendes Heck, das braucht eine optische Balance vorne zu hinten. Beim ID3 sind die Überhänge vorne und hinten sehr kurz, auch das ist in sich stimmig.
Ernesto 2 meint
Ich glaube nicht daß die ZOE von Renault auf eine Misch-Plattform aufbaut. Meines wissens nach wurde sie von Anfang an als reines BEV konzipiert. Und die gibt es immerhin schon seit 2012!
Daniel S meint
Porsche Taycan?
Frank meint
Wenn ein Auto-Konzern an die Zukunftsfähigkeit von E-Fuel oder Wasserstoff Autos glauben würde, dann hätte er schon lange in eine Infrastruktur investiert (so wie Tesla mit den Superchargern), da sie aber selbst nicht an die Konkurrenzfähigkeit auf dem Markt glauben, wollen sie einerseits den Steuerzahler anzapfen und andererseits wird das E-Fuel-Gerede benutzt, um möglichst lange noch ihr totes Pferd weiterzureiten.
NiLa meint
… oder um den Kunden eine Alternative zu bieten, die schlicht kein Interesse an Elektroantrieben haben.
Warum sollte ein Fahrzeughersteller die Infrastruktur liefern? Big Oil ist durchaus interessiert, das zu übernehmen, wenn EU-Regularien da nicht permanent bremsen würden.
MichaelEV meint
Welche Regularien sollen denn konkret ausbremsen?
Oswaldo meint
Das geht ja jetzt Schlag auf Schlag bei BMW!
2025 Phase 3 ; demnach zünden Sie ja demnächst Phase 1 und 2 ????
Andreas_Nün meint
Ich lese hier etwas Schadenfreude heraus;-)