Bei der Volkswagen-Tochter Audi hat im April letzten Jahres mit Markus Duesmann ein von Konzernchef Herbert Diess hochgeschätzter Manager die Führung übernommen. Der gelernte Ingenieur soll den Ruf der Marke als Technologievorreiter erneuern, die Ingolstädter gelten schon länger nicht mehr als das Maß der Dinge im Premiumbereich. Audi ist laut dem Konzernchef auf einem guten Weg, muss aber noch zulegen.
Seit dem Antritt Duesmanns schicke sich Audi an, „zu alter Stärke zurückzufinden“, sagte Diess im „Audi Mitarbeiter-Podcast“, aus dem das Branchenportal Automobil-Industrie berichtet. Volkswagens Premium-Tochter sei schnell wieder in die Spur gekommen, davon sei er „wirklich begeistert“. Das Tempo müsse nun weiter erhöht werden. „Audi muss schneller und agiler werden“, forderte Diess. Nur dann könne es der Autobauer mit Wettbewerbern wie BMW, Daimler „und insbesondere auch Tesla“ aufnehmen, die nicht in einem derart großen Konzern-Korsett wie Audi bei Volkswagen stecken.
„Schneller entscheiden, schneller entwickeln, schneller am Markt sein“, darum gehe es für Audi, betonte der Volkswagen-Chef. „Wenn man sich Tesla anguckt, wie schnell sie ihre Autos weiterentwickeln und Elektroautos auf den Markt bringen, dann ist Audi schon aufgefordert, da deutlich an Tempo zuzulegen“, erklärte Diess. „Audi muss aufholen!“ Der 62-Jährige bekräftigte im Audi Mitarbeiter-Podcast seinen Respekt vor der Leistung Teslas: Es werde „sicherlich nicht einfach sein“, dem immer erfolgreicheren E-Auto-Pionier aus den USA Paroli zu bieten.
Für den Volkswagen-Konzern sei es aufgrund der Größe schwierig mit agilen Unternehmen wie Tesla Schritt zu halten, Audi könne das aber gelingen. Die Tochter sei dabei, auf den US-Wettbewerber aufzuholen „und an der ein oder anderen Stelle vielleicht sogar zu überholen“. Entscheidende Schritte dazu seien vor allem die konzerneigene Car.Software-Organisation und das von Duesmann ins Leben gerufene Projekt Artemis. Beide Projekte sollen bei Audi die Entwicklung beschleunigen und neuste Antriebs- und Digitaltechnologien für den Konzern einführen.
Markus Duesmann hat neben der Chefrolle bei Audi im Volkswagen-Konzernvorstand die Verantwortung für Forschung und Entwicklung sowie das Thema Software übernommen. Bei Audi forciert er insbesondere die Themen Digitalisierung, E-Mobilität und Nachhaltigkeit. Medienberichten zufolge arbeitet Duesmann an einem Zeitplan für den Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor. In Abhängigkeit des Erfolgs mit Elektroautos soll in jedem Audi-Werk die Verbrenner-Produktion auslaufen. Aktuell hat Audi zwei Elektroautos im Angebot – das SUV e-tron und dessen Coupé-Derivat e-tron Sportback. Demnächst folgt der Gran Turismo e-tron GT, danach der kompakte Q4 e-tron als SUV und SUV-Coupé. Weitere voll- und teilelektrische Modelle sind geplant.
Southwest meint
Vorsprung durch Technik, Tesla jagen, Tesla Fan oder nicht, „Agil“. Alles doch geschwafel und echt egal. Ich hab Elektroauto gesucht … Max 50T und AUDI hat nix. Punkt. Ich schwankte zwischen M3 und ID.3, war dann doch knapp der ID3. Was Audi sagt ist egal, sie müssen liefern….
hu.ms meint
Was war der ausschlag für den ID.3 ?
senrim meint
Die Software!
Southwest meint
Mir gefällt das Design besser, sieht mE. moderner, europäischer als M3 aus. Zudem ist er bei gleichem Accu auch günstiger. ID3 42T für gute Ausstattung und 77 KW Accu. Passt. Meine Arbeitskollegin hat sich mit ähnlichen Rahmenbedingungen ein M3 zugelegt. Kleinere Batterie, dafür Superchargernetz. Das gekloppte um Teslas find ich albern. Ist halt Geschmacksache. Find aber allgemein Klasse, dass Tesla den Stein ins Rollen gebracht hat …
Southwest meint
Ehrlich die Software? Gut, hab mein Auto erst seit ner Woche, aber primär Fahr ich damit (und selten mehr als 100km) und die Software im ID3 ist jetzt nicht von schlechten Eltern, ich find ja fast schon Zuviel des Guten. Am Wochenende muss ich da mal genauer reinlesen. Aber. Tacho und Head Up Display find ich Klasse, das hat mich beim M3 echt gestört, dass mit dem rüberkucken auf dem Bildschirm. Auto vorheizen mit Smartphone, auch echt klasse… in Summe. Software war jetzt nicht so oberwichtig. Bei dir schon?
Peter Wulf meint
Was ist bei Audi nachhaltig?
Bei der riesige Front mit dem sehr schlechten CW Wert kann man nicht von nachhaltig sprechen.
In den 70/80 Jahren wollte man niedrige CW Werte erreichen um Verbrauch zu reduzieren Umwelt zu schonen.
Dann wurden die amerikanischen SUV zur Gewinnmaxiemierung und PROTZEN erfunden. Immer höhere PS und Gewicht dazu immer grössere Autos.
Adenauer unser erster Bundeskanzlet fuhr ein 600 Mercedes der über 5,00m lang war als Staatskarrosse.
Es gab schon in den 30er Jahren Pkw mit besseren CW werten. Was soll der Wahnsinn und das PROTZEN? Man kann in Europa kaum schneller als 160kmh auf Autobahnen fahren. Das führen schon Mercedes SL 1968 damals Käfer etc 120kmh . Die heute durchschnittliche mögliche Reisegeschwindigkeit ist Verkehrsbedingt 120/130 kmh.
Das konnten wir schon 1970.
ezo meint
Vor ca. 30 Jahren war der CW Wert das Verkaufsargument, jetzt wo dies bei der E-Mobilität wegen des Verbrauchs besonders wichtig ist, baut Audi+Co immer noch diese Backsteinform mit riesigen Kühler-Attrappen
Norman D. meint
Die Mehrheit möchte eine höhere Sitzposition. Diesen Trend sieht man seit Jahren und es ist wohl auch der Grund, warum Tesla das Model Y baut.
Der cw-Wert bei Audi ist durchaus konkurrenzfähig. Je nach Modell liegt man wohl zwischen 0,22 und 0,28. Die Stirnfläche kriegt man mit der Batterie im Unterboden nur reduziert, wenn man die Sitzposition senkt, was die Mehrheit nicht möchte.
Vielleicht findet mit E-Autos ja wieder ein Umdenken statt und die Leute kaufen vermehrt Autos mit geringen Luftwiderstand (ist ja auch der Ansatz von Lucid, Porsche usw.), aber ich glaube da noch nicht dran. Es wird wohl ein Mix werden aus Käufern die sportlich bzw. effizient bei hohen Geschwindigkeiten fahren wollen und Käufern die lieber entspannt mit ACC 130 km/h fahren und leicht ein- und aussteigen können.
Hans Meier meint
Die Industrie möchte SUV, da man hier scheinbar am meisten Geld verdienen kann. Die zahlreichen SUV Werbungen zeigen ziemlich klar, wohin die Industrie will. Was Kunden wollen interessiert niemanden, ausser man kann seinen Gewinn damit maximieren. Die Richtung & Werbung gibt die Industrie vor, nicht die Kunden Herrn Konzernschreiberling da oben. :) nice try.
Ernesto 2 meint
Stimmt.
150kW meint
Sorry, aber die Werbung kann auch keine Wunder vollbringen. Die Leute mögen SUVs auch ohne SUV Werbung.
Andi EE meint
Die Leute wollen Image über ihr Automobil generieren, mit was das geschieht, ist keinesfalls in Stein gemeisselt. Sonst würden all die älteren Herren wohl kaum ohne Schuhlöffel in ihren Porsche schlüpfen können. Prestige ist es, wieso die Menge SUVs kauft. Höhe kann man billig bauen, die SUVs haben ja fast nur Schwächen, fahrdynamisch schlecht, Crashschutz ist schlechter, Überschlagschutz ist mieser weil man das Fahrwerk steifer bauen muss, aerodynamisch sind die allermeisten SUVs komplette Loser, fressen viel Sprit. Aber sie sind günstig und wirken mehr als sie kosten und um das geht es.
Mehr darstellen ist das zentrale Element dieser Fahrzeuge. Da ist 80% Psychologie hinter diesen Käufen, was natürlich jeder bestreitet, klar. Jetzt gehen wir mal davon aus, dass wir alle nach aussen gut wirken möchten. Es ist selbstverständlich auch beim Tesla-Fahrer so, der sich für viel weniger Geld, bomben Fahrleistungen und den Sportwagenlook kaufen kann. Wieso bitte sollte das mit dieser Form nicht auch möglich sein, da man mit Elektromobilen viel geräumiger bauen kann, ist das Pseudo-Aufblasen gar nicht nötig. Ich bin mir sicher und die Verkaufszahlen weltweit zeigen das, SUV-Form ist weder nötig noch sinnvoll für einen Markterfolg. Tesla wird das beweisen, das Nachrennen nach dem Prestige mit diesen fetten SUV-Kisten, ist eine Fehleinschätzung.
hu.ms meint
Es geht ja hier um Audi und deren hauptmärkte sind china und europa. Genao dort sind die SUV aber gefragt, was die verkaufszahlen zeigen. Logisch dass sie als erste BEV SUV bringen. Es kommt ja im mai der Q4 e-tron zu preisen ab 40.000 € netto und durch die MEB-plattforms auch produktionskapazitäten. Die absatzzahlen werden zeigen ob sie richtig liegen oder ob amerikanischen limousinen mehr gefragt sind.
Said Sharipour meint
@AndiEE
Du widerspricht dir gewaltig: Gerade Tesla hat doch diese aufgeblasen Kisten Model X und S mit denen man kaum noch in ein Parkhaus passt. Dazu mit einer schlechten Raumausnutzung wegen Flügeltüren und ähnlicher Gimmicks. Auch beim M3 ist das Package eher schlecht, wo ist denn der angebliche der Vorteil?Zudem besteht doch 50% des Tesla Portfolio aus SUV, also muss doch was dran sein dass die Kunden solche Fahrzeuge verlangen. Marketing kann es ja nicht sein, darauf verzichtet doch Tesla.
Andi EE meint
@hu.ms
Aber das kannst du in dem Stadium nicht sagen. Model 3 und Y sind sehr geräumig, es ist eine neue Art von Fahrzeug. Basierend auf der gleichen Grösse eines Verbrenners, hat man hier deutlich mehr Platz. Es ist doch jetzt ein unterbrechungsfreier Innenraum, es gibt einen Frunk zum Kofferraum hinzu. Und man hat Fahrleistung die nah oder bei einem Porsche sind. Meiner Meinung nach auch eine tolle Optik die den Massengeschmack trifft.
Was bitte soll die Verkäufe behindern? Der Preis, offensichtlich ist hier noch einiges möglich (heute erfahren wir mehr). Ich bin da extrem zuversichtlich, das Fahrzeug kommt ausser in Deutschland, extrem gut an. Und Deutschland hat eine Automobilindustrie, wo die Leute extrem stolz drauf sind. Was den Schluss nahe legt, dass die Leute aus Prinzip nicht den zukünftg grössten Widersacher kaufen werden, der der deutschen Autoindustrie den Rang ablaufen könnte. Da steckt das nationale Interesse hinter der kategorischen Ablehnung hinter. Nicht die Ablehnung weil das Model Y hierzulande noch nicht verfügbar ist. Ich amüsiere mich jeweils über die Bekenntnisse, wieso man den ID3 dem Model 3 vorgezogen hat. Das hat was von freiwilliger Selbstkasteiung für die Nation. ;-)
StugiLife meint
Ein Auto in “ Sportwagenlook“ finde ich fast noch peinlicher als diese prolligen SUV! Ich persönlich verzichte auf beides und fahre Kompaktklasse. Damit ist man adäquat unterwegs, fällt nicht unangenehm auf und findet selbst in den Städten noch Parkplätze.
Ist aber nur meine Meinung, soll jeder glücklich werden wie er gerne mag.
TwizyundZoefahrer meint
@AndiEE, das mit der Selbskasteiung ist schon ein spezielles Problem. Im Freundes und Bekanntenkreis kauft man vorsätzlich und redet es sich nachher schön, das brauch ich doch eh nicht.
Mein Freund, der mit mir damals die erste Zoe kaufte, ich hab’s ja hier schon geschrieben, musste unbedingt einen ID3 First kaufen obwohl er wusste dass er Fehler hat, die er bei der seiner Erstzoe auch hatte. Jetzt sagt er, er wandelt, hast doch recht gehabt und kauft Tesla. Ähnlich sieht’s im Bekanntenkreis aus, sie ärgern sich.
Die Hauptaussage ist, die können sich doch jetzt keine Fehler mehr erlauben, ausserdem haben die das schon lange in der Schublade.
Und dass von Leuten mit Motorschäden und unendlichen Reparaturen. Ich verstehe es nicht.
hu.ms meint
@ AndiEE:
nicht nur D – in ganz europa verlor tesla massiv marktanteile. Bisher waren sie mehr oder weniger alleinanbieter in der preisklasse und konkurrierten nur mit verbrennern. Jetzt sind endlich alternative angebote vorhanden und schon gehen die marktanteile massiv zurück. Diese entwicklung wird sich 2021 massiv fortsetzen. Nicht nur in europa sondern auch in china mit einer verzögerung von ca. 9 monaten.
Bisher mussten die käufer, die schnell ein reichweitenstarkes BEV haben wollten die limousinen-karosserieform „schlucken“. Inzwischen werden mehr gefragte karosserieformen von anderen herstellern angeboten und die zulassungszahlen zeigen, was gekauft wird.
Ich habe es hier schon gefühlt 100 mal geschrieben: tesla hat versäumt, karosserieformen zu entwicken die in den jeweiligen märkten starkt gefragt sind. Das war bisher unwesentlich. Je mehr konkurrenten jetzt aber aufkommen desto stärkter wird sich dieses versäumnis auswirken. Einfach die nächsten quartals-zulassungszahlen abwarten. Wird so kommen…
150kW meint
„Kühler-Attrappen“
Hinter dem e-tron Kühlergrill befindet sich ein….. KÜHLER!
CaptainPicard meint
Ich finde es interessant dass dieser Wettbewerb gegen Tesla vor allem bei deutschen Autobauern permanent ein Thema ist. Von den Franzosen oder Koreanern oder Japanern hört man dazu nichts.
Yogi meint
Wer hat kürzlich einen Tesla in Japan auseinandergebaut und 6 Jahre Rückstand festgestellt?
nicko_e meint
sogar noch schlimmer(ehrlicher),..die Aussage der jap. Ingenieure war,..
„was da Tesla hat,..das können wir nicht,..“
David meint
Ein Tesla-Fanboy. In der Praxis ist Tesla auf dem Weg zum Nischenanbieter, wie der Stern jüngst schrieb. In Deutschland ist das schon so: einstelliger Marktanteil unter den BEV, VW dagegen über 35%. Sie werden zerquetscht in VWs Preisschraube, die sie durch ihre Millionen Fahrzeuge auf einer Plattform beliebig anziehen können, wenn China oder Korea sich regt. Dass Tesla dabei in Mitleidenschaft gezogen wird, wäre nur ein Kollateralschaden.
https://www.stern.de/auto/news/tesla—der-gigant-von-gestern-auf-dem-weg-in-ein-nischendasein-30205982.html
Werner Mauss meint
@David, sind sie auf dem Autokriegspfad? Sie kommen mir mit ihrem „Zerquetschen “ etwas einseitig rüber. Befassen sie sich mal ein bisschen mit der Geschichte, dann werden sie sehen wer wen zerquetscht.
Allerdings könnte man bei den Zwei bis Dreitonnen Dino EAutos sicher den Audi Slogan verändern:
Audi: Fortschritt durch zerquetschen anderer Fahrzeuge
Carsten Mühe meint
Das war doch letztes Jahr, jetzt sind es also nur noch 5 Jahre Rückstand :-)
Stoner meint
Oder 7 Jahre
Philipp meint
Die Modelle von z.B. Renault stehen ja auch offensichtlich nicht im Wettbewerb zu Tesla. BMW, Daimler und Audi aber definitiv.
Michael B meint
Genau, kurz und treffend ihre Analyse.
Wessi meint
Von Tesla selbst habe ich diesen Anspruch auf Wettbewerb oder auf (Welt-) Marktführerschaft auch noch nicht vernommen. Oder kann mir jemand einen Beleg dafür liefern, dass Tesla so etwas schon geäußert hat.
Scheint ein deutsches Phänomen zu sein. :-(
Achja meint
Das Ziel von Tesla sind 20M Autos im Jahr 2030 zu produzieren. Wen das nicht Weltmarktführer ist weiss ich nicht?
Werner Mauss meint
@Captain Picard, je schlechter das Produkt, umso lauter das Geschrei!
Stoner meint
Stimmt, ein hohler Topf klingt am lautesten.
Flo meint
Wir können alle nur froh sein über Tesla, dass sie den Wettbewerb derart in Schwung gebracht haben.
leotronik meint
Paroli geben muss nur der, der irgendwie nicht auf Höhe des Anderen ist. Das hat Herr Diess richtig erkannt. Audi ist noch nicht auf der nötigen Höhe.
Alter_Schwede meint
Das sehe ich aber zum Teil anders:
Audi bietet kein A4-E-tron als Model 3 Konkurrent, aber, Tesla hat grob 2 Themen wo die vor Audi stehen:
– Erfahrene E-entwicklungsteams
– Gimmicks via over-the-air
Bei vieles ist aber Audi weit vorne:
– erfahrene ‚rest vom Auto“-Entwicklungsteams
– Premium-zu-Preis
– Fahrkomfort
– Qualität
– Servicenetz
– Verkäufernetz
simon meint
Deutlich günstigers Leasing beim etron
Es kommt ja auch noch der Q4, also eine Art A4 als BEV
Schön das VW und Audi aufholen will, man merkt es ja schon an den ID. Modellen, besonders der ID.4 kommt ja gute Noten von Tesla Fahrern, das VW es ernst meint.
Egon Meier II meint
Das Problem mit der hohen Geschwindigkeit auf der Autobahn, wird denke ich durch die nächste Regierung in Form eines Tempolimits gelöst.
Jeru meint
Leider sehe ich das auch so kommen und wäre gleichzeitig ein Armutszeugnis.
Das Symbol „Tempolimit“ wird von den Fakelträgern eingefordert werden. Danach können sich einige besser fühlen, obwohl diese Maßnahme weder die Unfallzahlen noch CO2-Emissionen entscheidend beeinflussen wird. Aber man hat es den „Rowdys“ gezeigt!
Die Zahlen zur Unfallstatistik sprechen eine eindeutige Sprache: Ein Tempolimit ist keine Hauptursache für hohe oder geringe Todeszahlen auf der Autobahn.
Petzi meint
Ein Tempolimit wird langfristig das Kaufverhalten ändern. Deshalb sind die Hersteller ja auch dagegen. Das wird dann aber auch den CO2-Ausstoß stärker senken als nur der Rückgang Durchschnittsgeschwindigkeit.
Lorenz Müller meint
Jeder 186PS Diesel schafft die 250 kmh auf der Autobahn, ich denke nicht, dass sich Leute PS-Starke Autos für die Autobahn kaufen. Im Gegenteil, die meisten AMG’s, RS Modelle und M Modelle fahren mit Tempo 30 in der Fußgängerzone. Mein alter Audi A5 bevor ich auf BEV umgestiegen bin hat bei Tempo 180 gerade mal 7L/100km verbraucht (in der Stadt 10-11), konstant eine Geschwindigkeit zu fahren ist viel Sparsamer als einige vermuten würden.
Andi EE meint
@Lorenz Müller
Das ist Käse was du hier behauptest. Bei 180km/h hast du 2.25x so viel Luftwiderstand wie bei 120km/h. Und bei 120km/h verbraucht ein Fahrzeug wie der A5 kaum unter 5l. Das ist völlig absurd deine Behauptung. Du fährst mal anteilig 180km/h, mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit hat das nix zu tun, da wäre dein Verbrauch ganz woanders. Aber ja, eins von vielen Verrbrenner-Märchen halt wieder.
150kW meint
Das Kaufverhalten ändert sich primär wegen EU Vorgaben. Demnächst bleibt den Herstellern gar nichts mehr anderes übrig als E Modelle zu verkaufen und somit stehen den Kunden auch nur noch E Modelle zur Verfügung. Ein Tempolimit bringt um Faktor 1000 weniger.
Lorenz Müller meint
@Andi EE
Wie viele BEV Fahrer bist du scheinbar nie einen Vernünftigen Verbrenner gefahren. Bei einer konstanten Geschwindigkeit auf der Autobahn ist so ein Diesel erst richtig sparsam, bei 120km/h sind Verbräuche von unter 5L definitiv denkbar, hab ich aber nie Ausprobiert. Der A5 ist sehr windschnittig, obendrein war er auch nochmal um ein paar Zentimeter tiefer, bei Tempo 160 schaltet der erst in den höchsten Gang. Wenn man dann auch noch Drive Select auf Eco gestellt hat war das Ding ein wahres Effizienz-Monster.
Auch mit meinem jetzigen Fahrzeug (BEV), komme ich schneller ans Ziel wenn ich schneller Fahre, dafür sorgt die gute Ladeleistung und vermutlich auch das Zwei-Gang-Getriebe.
MichaelEV meint
Da bin ich ganz anderer Meinung. Wenn man sich die Praxis anschaut, ist ein Tempolimit lange überfällig:
-Regulär Sicherheitsabstände auf der linken Spur, die jenseits von Gut und Böse sind
-Regelmäßig begegnet man dem Schauspiel, dass jemand schon mit 150-160 auf der linken Spur unterwegs ist und jemand, der meint nur Vollgas fahren zu können, mit max. 1m!!! Abstand dahinter nötigend an der Stoßstange klebt
-Angepasst, im Sinne von „mit Fehler anderer rechnen“ sind die Geschwindigkeiten sehr häufig nicht. Häufig greift eher das Prinzip „Augen zu und durch“
-Diese Zustände unterstützen, dass viele „angepasste“ Fahrer nichts mehr auf das Rechtsfahrgebot geben, weil sie ansonsten ihre eigene Gefahr erhöhen und selber nicht vorwärts kommen -> teilweise viele 100te Meter lange Ketten auf der linken Spur, rechte Spur ist nahezu frei -> verlieren tun alle (Durchschnittsgeschwindigkeit sinkt)
=>Das es auf freien Autobahnen evtl. kein Grund für ein Tempolimit gibt, mag so sein. Da aber ein großer Teil der Verantwortung dieser „Freiheit“ von keinem Tempolimit absolut nicht gerecht wird, MUSS es endlich ein Tempolimit geben.
Jeru meint
Das was Sie beschreiben gilt für die „deutsche Welt“ ohne Tempolimit. In der „französischen Welt“ mit Tempolimit haben sich andere Verhaltensweisen herausgebildet, die jedoch nicht weniger gefährlich sind. Mit dem Ergebnis, dass die Todeszahlen nicht (!) deutlich geringer sind als in z.B. Deutschland.
In Frankreich wird nicht nur auf der linken Spur, sondern auf allen Spuren sehr häufig so nah aufgefahren, dass man das Nummernschild nicht mehr erkennen kann. Das ist Standard und nur eines von vielen Beispielen.
Die Menschen finden auch bei Tempo 130 km/h genügend Gründe tödlich zu verunglücken und das sieht man auch an der Statistik. Weder in Deutschland, noch in anderen Ländern ist die Anzahl der tödlichen Unfälle direkt an das Tempolimit geknüpft. Das sind die Fakten.
MichaelEV meint
Schwache Argumente, das haben sie doch normalerweise besser drauf…
Was bringt ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen? Laut Verkehrsforschern anhand echter Beispiele: weniger Unfälle, weniger Tote, mehr Sicherheit für alle, besserer Verkehrsfluss und weniger Stau, kaum sinkende Durchschnittsgeschwindigkeit (bzw. für die Nicht-Raser eine höhere), homogenerer Verkehr und bessere Auslastung, weniger Kosten
Und natürlich auch weniger CO2!
Die Fakten sind klar. Warum sie da mit anderen, nicht vergleichbaren Beispielen ablenken wollen, bleibt ihr Geheimnis.
Wir werden es zum Glück nie erfahren: Was würde passieren, wenn Frankreich kein Tempolimit hätte? Ich würde jede Wette eingehen, dass die Zahl der Unfälle und Toten signifikant steigen würde!
Jeru meint
@MichaelEV
„Laut Verkehrsforschern anhand echter Beispiele: weniger Unfälle, weniger Tote, mehr Sicherheit für alle [..]“
Ich denke dieses Thema ist sehr vielschichtig, einige Schlagworte habe ich bereits angesprochen. Eine meiner Thesen: Menschen die an das Fahren ohne Tempolimit gewöhnt sind und Abstand halten, machen bei der Fahrt mit Tempolimit weniger „dumme Sachen“. Sind die Menschen an das Tempolimit gewöhnt, fangen Sie an „dumme Sachen“ zu machen. Die Frage muss doch lauten: Was bringt ein Tempolimit langfristig, also in einem „eingeschwungenen“ System? Diese Frage beantworten doch unsere europäischen Nachbarn: Das Tempolimit hat keinen wesentlichen Einfluss auf die Todeszahlen (Bsp. Frankreich vs. Italien). Und ihre These, dass wir Deutschen grundsätzlich die besseren Autofahrer sind, halte ich für gewagt, um es vorsichtig auszudrücken.
Es ist außerdem zu beobachten, dass auf einem Autobahnabschnitt nicht nur ein Tempolimit eingeführt wird, sondern auch die Infrastruktur verbesser wird. Grundsätzlich teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) mit:
„Auf Abschnitten ohne Tempolimit war unangepasste Geschwindigkeit bei 45 % der Verkehrstoten eine Unfallursache (135 von 301 Unfalltote), bei Streckenabschnitten mit Geschwindigkeitsbegrenzung bei 50 % der tödlich Verunglückten (61 von 123 Unfalltote). Insgesamt starben 71 % der Todesopfer auf Autobahnen auf Strecken ohne Tempolimit. Allerdings liegt laut der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) auch der Anteil von Strecken ohne Geschwindigkeitsbegrenzung am gesamten Autobahnnetz bei 70 %, was den hohen Anteil der Unfalltoten auf Strecken ohne Tempolimit relativiert.“
Kurz: Ca. 70% der Todesfälle in Bereichen ohne Tempolimit, die jedoch auch 70% der Infrastruktur ausmachen.
MichaelEV meint
Ja, das Thema ist vielschichtig und komplex. Deswegen erschließt sich mir nicht, wie sie die Wirkung eines Tempolimits pauschal ohne Datenbasis wegreden wollen. Warum wählen sie Frankreich und nicht andere Nachbarn (NL, CH, DK) und schon fußt es in einer eklatant anderen Aussage (ca. 60% Reduktion)!
Die beste Annäherung ist die Untersuchung von Streckenabschnitten vor und nach dem Tempolimit. Und die Ergebnisse sind eindeutig.
Und Fakt ist: Höhere Geschwindigkeiten und höhere Geschwindigkeitsunterschiede sind in der Theorie und rein plausibel erstmal eine Gefahr (wie z.B. auch die Reaktion einer deutschen Polizeigewerkschaft bzgl. differenzierter Tempolimits wie in Österreich zeigte). Das es entgegen der Logik in der Praxis anders sein soll, wäre zu beweisen; und nicht umgekehrt!
Jeru meint
@MichaelEV
Ich schaue mir die europäischen Zahlen an und muss feststellen, dass die Todeszahlen in den Ländern sehr unterschiedlich sein können. Und das schreiben ja auch Sie:
„Warum wählen sie Frankreich und nicht andere Nachbarn (NL, CH, DK) [..]“
Wenn in allen diesen Ländern ein Tempolimit herrscht und es dennoch so starke Unterschiede gibt, kann das Tempolimit schlicht nicht die Hauptursache sein. Das sind die Fakten.
Nun noch einmal meine These:
Menschen finden egal bei welchem Tempo genügend Gründe tödlich zu verunglücken. Auch bei Tempo 130 km/h hat das Fahrzeug verdammt viel Energie. Langfristig werden die Todeszahlen daher durch ein Tempolimit nicht deutlich sinken.
Meine Vermutung:
Die gewonnen Sicherheit wird einfach durch mehr „dumme Aktionen“ wieder aufgefressen. Und das lässt sich sehr schön im europäischen Ausland beobachten.
MichaelEV meint
Was sie schreiben, bringt doch überhaupt keine Kausalität. Es gibt mehr Gründe für Unfälle als die Geschwindigkeit, definitiv ja. Aber das bedeutet überhaupt nicht, dass Geschwindigkeit und Geschwindigkeitsdifferenz damit als Faktor ausgeschlossen ist.
In Frankreich würde es ohne Tempolimit mehr Unfälle geben. Und in Deutschland würde es mit Tempolimit weniger Unfälle geben.
Jeru meint
@MichaelEV
„In Frankreich würde es ohne Tempolimit mehr Unfälle geben. Und in Deutschland würde es mit Tempolimit weniger Unfälle geben.“
EIn kurzfrsitiger Effekt liegt natürlich nahe aber womit lässt sich das langfrisitg konkret begründen? In Italien (Tempolimit) gibt es wesentlich mehr Tote auf Autobahnen, als in Deutschland (kein Tempolimit).
Aus meiner Sicht sind andere Faktoren viel wichtiger:
– Ausbildung der Fahrzeugführer bzw. das Verhalten bei der Fahrt auf der Autobahn
– Stand der Technik der Fahrzeuge und Infrastruktur
Aus meiner Sicht sind Deutschland und Frankreich hier sehr gut zu vergleichen. Anzunehmen, dass Deutsche grundsätzlich die besseren Autofahrert sind halte ich für sehr fraglich, um es vorsichtig auszudrücken. Warum nehmen Sie also an, dass wir Deutschen uns nach 10 Jahren mit Tempolimit nicht genau so verhalten wie die Franzosen heute?
Meine These: Ohne die Erfahrung von höheren Geschwindigkeitsunterschieden, verliert man den Respekt vor der Geschwindigkeit und verlernt schlicht „das Fahren“.
MichaelEV meint
Und ich würde uns von Mentalität, Infrastruktur und Technik der Fahrzeuge eher mit NL vergleichen und schon reduziert ein Tempolimit die Unfallzahlen um 60%.
Eine sehr steile These. In keinem Land, in dem ich bisher unterwegs war, waren Sicherheitsabstände und der Respekt vor der Geschwindigkeit so gering wie in Deutschland!
Jürgen W. meint
Ein Bekannter von mir hat seinen Audi E-Tron (SUV) gerade zurück gegeben. Keine 200 km Reichweite im Winter sind einfach zu wenig für diese riesige Kiste und das was er kostet.
Da muss Audi aber noch eine Menge Hausaufgaben machen.
Christian meint
Komisch daß die Norweger damit klar kommen im Winter.
Klar, die fahren auch keine 200km mit 180 über die Bahn.
Wessi meint
1+ Ergänzend zu „Die fahren auch keine 180km/h“
Allgemein herrscht in Norwegen ein Tempolimit von 80 Kilometer pro Stunde. Dies gilt nicht für bebaute Bereiche oder Stadtzentren – hier dürfen Sie nur 50 km/h fahren, solange nichts anderes angegeben ist.
xdaswarsx meint
Ich komme mit meinem Audi e-Tron 55 immer mindestens 300km weit.
Voraussetzung: Auto ist komplett geladen und vorklimatisiert und ich fahre nicht schneller als 130km/h.
Habe noch nie so ein geniales Fahrzeug im Winter gefahren.
Klar wären mir 500km im Winter lieber, das wird wohl aber noch 3-4 Jahre dauern.
Keine 200km sprechen wahrscheinlich für den kleineren e-Tron 50 mit kleinerem Akku und Bleifuß.
BeatthePete meint
Ja und Nein.
Meine Maximale Winterreichweite beim etron 50 und 90% SoC ohne Autobahn waren 188km.
Definitiv kein Bleifuss, maximale Rekuperation ausgewählt, kein Sportmodus.
Peter W meint
Wahrscheinlich sollte er mal über seinen Fahrstil nachdenken. Glücklicherweise kann er ja wieder einen Diesel kaufen …
DerMond meint
Ich könnt edie Geschichte von jemanden erzählen der sich gegen einen e-tron entschieden hat weil er auf der Testfahrt nur 170km Reichweite hatte. Das sind Leute wo man nur einmal freiwillig als Beifahrer mitfährt.
Man muss sich bei der Elektrifizierung nicht von den Extremfällen irritieren lassen.
Envision meint
Kann mal halt nicht in gewohnter Vertreter Manier mit 180 über die Autobahn prügelen, für solche Kandidaten ist sicher ein Diesel die bessere Lösung – oder man gewöhnt sich eben um.
Wobei der Porsche zeigt das mit Zweigang auf der ‚Bahn mehr drin ist.
Und der BMW iX3 hat für das Fahrzeug gerade phänomenale Vebrauchswerte in ersten Tests gezeigt.
BMW spricht davon das bei dem neuen elektrisch erregten Synchronmotor (ESM) anders als die PSM Motoren von VW – sich über die Stromzufuhr der Betriebspunkt sehr fein variabel regeln läßt, welcher bei VW/Audi eher fest auf einem Drehzahlpunkt liegt – BMW spricht davon, das dies die Vorteile eines Zweiganggetriebes wettmacht, mal sehen was der i4 auf der Autobahn dann kann.
Mäx meint
Da sollte man aber bedenken, dass es sich um reinen Heckantrieb handelt, also nur einen Motor.
Was nun passiert, sollten wie im i4 zwei Motoren verbaut werden bleibt abzuwarten.
Ich bin auch gespannt wie sparsam sich das Auto bewegen lässt.
Im iX3 macht zumindest ein Motor schon einmal eine gute Figur wie es aussieht.
Jeru meint
„Und der BMW iX3 hat für das Fahrzeug gerade phänomenale Vebrauchswerte in ersten Tests gezeigt.“
Können Sie so einen Test hier verlinken? Mir ist noch keiner über den Schirm gelaufen..
Danke!
Lorenz Müller meint
Bei 180 von „über die Autobahn“ prügeln zu sprechen ist schon sehr fragwürdig. Selbst mit meinem aktuellen BEV fahre ich ACC mit 200kmh. Perfektes Reisetempo, wo man noch gemütlich fahren kann und trotzdem vorwärts kommt. Zeit ist schließlich auch Geld!
BeatthePete meint
Bei 200km/h und Elektroauto ist aber die Physik massivst gegen dich ;)
… oder sollte ich meinen Ironiedetektor nachjustieren?
Lorenz Müller meint
Unterm Strich ist man bei der Geschwindigkeit schneller am Ziel als wenn ich langsamer fahre, inklusive Nachladen. Irgendwie muss man ja von der hohen Ladegeschwindigkeit profitieren. Das Zweigang-Getriebe spielt da sicher auch eine Rolle.
Mäx meint
Da ist er ja schon wieder, dieser ominöse Bekannte.
Es kann sich dabei ja nur um den 50er handeln, oder falsche Bedienung/falsche Berechnung.
Audi 50 hat 300km WLTP; dass dies optimale Bedingungen beschreibt, sollte jedem klar sein, der sich mit dem Thema beschäftigt.
Dass die Reichweite im Winter sinkt sollte ebenfalls jedem klar sein, der sich mit dem Thema beschäftigt hat.
Wenn man dann vielleicht noch Kurzstrecke fährt ist es genauso.
Übrigens trifft dies auch auf jeden Verbrenner zu–>viel Kurzstrecke, kalte Temperaturen und Winterreifen erhöhen den Verbrauch
Ist auch nicht nur bei Audi so, sondern einfach bei quasi allen Elektroautos so.
Klar sollte daran gearbeitet werden, auch von Audi.
Ist aber kein Audi exklusives Problem und ich glaube auch kaum ein Rückgabegrund.
Also hätte er wohl einfach darauf achten sollen ein Auto mit generell höherer Reichweite kaufen sollen, also zum Beispiel keinen SUV oder auch größere Batterie wenn denn unbedingt SUV.
Aber wahrscheinlich hat er sich jetzt ein PHEV gekauft oder direkt wieder Verbrenner und ist viel glücklicher als mit dem Elektroauto weil es ja von vornherein klar war, dass Elektroautos nix können…