Daimler-Chef Dieter Zetsche hat davor gewarnt, dass durch die Elektroauto-Offensive des Herstellers die Rendite sinken könnte. Spätestens Mitte des nächsten Jahrzehnts soll der süddeutsche Autokonzern mit Stromern aber so viel Geld wie mit Verbrennern verdienen.
Zetsche verkündete auf der Hauptversammlung vor wenigen Wochen, dass Elektroautos gut für die CO2-Bilanz von Daimler seien, „aber nicht so gut“ für die Konzernbilanz – „jedenfalls vorübergehend“. Der Umstieg auf emissionsfreie Mobilität sei eine betriebswirtschaftliche Herausforderung. „Deshalb geben wir beim Thema Effizienz keinen Deut nach“, betonte der Daimler-Chef.
„Wir rechnen für 2025 mit einem Anteil von 15 bis 25 Prozent rein elektrischer Fahrzeuge. Dann sollte klar sein, dass der Antriebsstrang eines Elektrofahrzeugs bei der Marge auf einem Niveau mit dem Verbrennungsmotor ist“, sagte nun Jochen Hermann, Entwicklungsleiter für Elektromobilität bei Daimler, der Branchenzeitung Automobilwoche.
„Das Anfangsniveau der Fertigungs- und Materialkosten ist immer eine Herausforderung“, so Hermann weiter. Er unterstrich: „Es fällt einem nicht in den Schoß, die Profitabilität dort hinzubekommen, wo die klassischen Antriebe schon sind, aber das ist der Anspruch.“
Der Daimler-Konzern will bis 2022 bei seiner Kernmarke Mercedes-Benz in jedem Segment mindestens eine elektrifizierte Variante anbieten. Im Fokus steht dabei die neue Stromer-Marke EQ. Der Kleinwagen-Hersteller Smart soll ab 2020 nur noch Elektroautos verkaufen. Gleichzeitig elektrifiziert Daimler seine Vans, Trucks und Busse. „Und wir haben noch viel mehr vor – auch über unsere Produkte hinaus“, kündigte Zetsche an.
McGybrush meint
Mann könnte der Aussage auch was gutes Abgewinnen. Wenn 2025 ein E-Auto identische Rendite abwirft dann können wir uns schon auf 2030 freuen. Denn dann werden die geilsten Elektrokarren gebaut weil sie damit richtig Kohle verdienen. Und 2040 erst… Die steigende Rendite hört ja 2025 nicht auf. Ab da fängt der Rummel dann erst mal richtig an Fahrt auf zu nehmen.
Ernesto 2 meint
Ich glaube ihm kein Wort, denn: er warnt; spätestens 2025…; betont; verkündet…;..er rechnet damit…; er unterstreicht… UND:
„er hat noch viel mehr vor….“
Ich denke: er quatscht verdammt viel, ohne daß irgendwas nennenswertes dabei herauskommt. Man kann nur hoffen, daß die Kleinaktionäre sich rechtzeitig von Ihren Daimler Aktien trennen, weil von so viel heisser Luft kann einem schnell übel werden.
alupo meint
Die Dividende für das Geschäftsjahr 2017 nehme ich auf jeden Fall mit.
Aber ich halte die Augen und die Ohren auf um nicht in Zukunft auf meinen Aktien sitzen zu bleiben.
Uwe meint
Diese „Berechnung“ verdient den Namen nicht. Das ist maximal eine Schlussfolgerung auf der Basis der heutigen Daimler-Praxis: Zu jedem Modell eine E-Variante! d.h. keine eigene E-Plattform sondern teure Umbau-Varianten.
Da ist VW wesentlich weiter.
Von den mehr als hundert reinen E-Auto-Plattformen weltweit gar nicht zu reden. Fragt Mal bei eGo-Life ab wann dort Geld verdient wird. Die bauen schon am zweiten, weil sie wissen dass spätestens 2020 Kapitalrückfluss da ist.
E.OFF meint
Das heißt Herr Hermann nicht mehr so viel Golf spielen und mal was arbeiten für Geld damit die Rendite passt …
Wenn Daimler so viel Steuern zahlen müsste wie ein Selbstständiger oder wie der Mittelstand wäre das Geschrei noch größer….
midget meint
Bedeutet:
Erst nach 2025 werden voraussichtlich E-Autos in erwähnenswerter Stückzahl gebaut.
Selbst „compliance cars“ folgen erst nach 2020…
M3 meint
Hier erkennt man die wahre Denkweise. Was zählt ist wie hoch die Rendite ist und nicht wie geil das eigene Auto wird. Statt für die Technik zu brennen wird nur in Zahlen gedacht…
midget meint
Betriebswirtschaftliches Denken ;-)
alupo meint
Klar, bei den Jungs gehts um die aktuellen Bonizahlungen und nicht um die Boni in über 5 Jahren.
Da sind die meisten schon im Dauerurlaub ;-).