Ab September werden mit dem ID.3 erste auf VWs neuem Modularen E-Antriebs-Baukasten (MEB) basierende Fahrzeuge an Kunden übergeben. Auf den Kompaktwagen folgt noch in diesem Jahr das SUV ID.4, diverse weitere Modelle der elektrischen ID.-Familie und anderer Marken sind geplant. Im Interview mit Autoblog äußerte sich der E-Mobilitäts-Vorstand der Marke Volkswagen Thomas Ulbrich zu den aktuellen Plänen für zusätzliche E-Autos im VW-Portfolio.
Der ID.3 ist das kleinste mit dem regulären MEB vorgesehene Modell. Darunter versorgt VW die Nachfrage vorerst weiter mit dem nachträglich von Verbrenner- auf Batterie-Antrieb umgerüsteten e-up!. Ab 2023/2024 werde ein von Grund auf als Elektroauto konzipierter Kleinwagen auf Basis einer modifizierten Variante des MEB folgen, erklärte Ulbrich. Zuletzt war spekuliert worden, dass es erst 2025 soweit sein könnte.
Das wahrscheinlich größte beziehungsweise längste von VW mit dem MEB realisierte Modell wird laut Ulbrich eine verlängerte Limousine im D-Segment (Obere Mittelklasse) für den chinesischen Markt – „oder etwas Ähnliches“. Bezogen auf das Gewicht stelle der für 2022 angekündigte, auch in einer Transporter-Ausführung geplante Minibus ID. Buzz das obere Ende dar. Für den ID. Buzz könnten Anpassungen am MEB nötig sein, merkte Ulbrich an.
Die Marke habe nicht vor, alle möglichen Segmente mit MEB-Modellen zu bedienen, so der VW-Manager weiter. Zwar seien viele Fahrzeugarten geplant, ein Sportcoupé wie die 2017 zum dritten Mal in ihrer Historie eingestellte Baureihe Scirocco gehöre aber beispielsweise nicht dazu.
Später könnte VW auch strapazierfähige Nutzfahrzeuge wie Pickup-Trucks elektrisch anbieten. Ob dies mit dem MEB oder anderweitig erfolgen würde, ist offen. Eine E-Version etwa des VW Amarok sei „eine schwierige Entscheidung“, da der Antrieb solcher Fahrzeuge nur mit Batterie problematisch erscheine, so Ulbrich. Man habe jedoch das Startup Rivian im Blick, das 2021 auf einer dem MEB ähnlichen Skateboard-Plattform ein SUV und einen Pickup einführen will. Auch Elektroauto-Branchenprimus Tesla, Ford, General Motors und weitere Hersteller bereiten entsprechende Modelle vor. Ulbrich räumte ein, dass die technische Machbarkeit wohl zunehmend gegeben sei.
Bereits fest steht, dass VW neben ID.3, ID.4, ID. Buzz und einem gegen Mitte des Jahrzehnts kommenden Kleinwagen mit dem ID.5 eine SUV-Coupé-Variante des ID.4 anbieten wird. Mit dem ID. Space Vizzion ist zudem ein Elektro-Kombi in Vorbereitung, auch eine Serienversion der Limousinen-Studie ID. Vizzion gilt als gesichert. Vorerst eingefroren ist dagegen der Spaß-Stromer ID. Buggy, da das für dessen Kleinserienfertigung als Partner ausgesuchte Startup e.GO Mobile saniert werden muss.
simon meint
Aber ob VW eine Plattform für einen Pick up hat?
Für den Buzz muss die Plattform ja schon modifiziert werden.
Aber eine modulare Schwerlastplattgorm für kleine Trucks und Pick ups wäre was.
MAN, Scania, Ford und Rivian das wäre ein gutes Team.
Mal schauen was unter dem neuen Ford Chef so alles noch kommt.
Egon Meier meint
Plattformen sind auch nicht in Stein gemeißelt. VW und andere modifizieren die Plattformen je nach Bedarf.
Das passiert gerade mit der MEB-Plattform um sie für den ID.1 und ID.2 passend zu machen.
Das gleiche könnte es nach ‚oben‘ geben.
Allerdings zweifle ich manchmal an der Sinnhaftigkeit.
Mit der Länge verändert sich massiv das Gewicht und die Belastung. Dann passen Radaufhängungen, Federung, Bremsen und vieles andere nicht mehr bzw sind überlastet.
Das merkt man schön bei VW wenn auf eine Plattform zuviel draufgepackt wird: die Reparaturanfälligkeit steigt.
Beispiel Passat: Plattform passte so halbwegs zu Fahrzeugsdimensionen. Auf der gleichen Plattform der Sharan (höheres Gewicht) – nicht mehr so gut…
Damit ist VW aber nicht alleine.
Freddy K meint
Man und Scania gehört zu VW
NiLa meint
Schade, keine Spaßautos. Hoffentlich kommt da von anderen was. Was Sportcoupes oder Cabrios angeht, sieht es allgemein sehr mau aus.
Leser meint
Absolut kein Bedarf, ich dachte Spaßautos gab es jahrelang genug bei E-Autos. Jetzt wird es mal Zeit für praktische, alltagstaugliche Autos..
NiLa meint
Dann bleiben Roadster, Muscle Cars etc. halt Verbrenner. Komme ich auch mit klar.
Davon abgesehen, wüsste ich nicht, welche bezahlbaren elektrischen Spaßautos a la Mustang, MX5 oder meinetwegen Scirocco verfügbar wären oder waren. Der erste Tesla Roadster fällt kaum in diese Kategorie.
simon meint
Mazda MX30, Honda e, BMW i3.
Alles irgendwie auch Spaß Autos.
NiLa meint
@Simon: Das sind einfach nur Kleinwagen zu überzogenen Preisen. Nicht mehr und nicht weniger.
simon meint
Ja Mazda, Honda, BMW i, all das sind für mich eher kleine Stadtflitzer/Pendelautos und meistens auch sehr sportlich.
Ich finde auch das VW erstmal eher Massenwahre liefern sollte.
SUV, Kompaktklasse und vielleicht auch Kombi/Limousine und Pick up.
Wolke7 meint
Leider.Sehe ich genauso
Ebi meint
Bisschen schade, dass der MEB Kleinwagen erst so spät kommt.
Leser meint
Das sehe ich auch so.. und hoffentlich wird beim Kleinwagen auch nochmal bei der Reichweite ein bisschen nach oben korrigiert, weil die angekündigten 300 km (in ca. 5 Jahren) vielleicht doch ein bisschen wenig sind? Oder zumindest eine höhere Reichweite als Option angeboten. Man vergleiche nur mit dem Zoe..
Selnim meint
Underpromise and Overdeliver
Egon Meier meint
Vergleich mit dem Zoe? Das sind nun mal verschiedene Fahrzeugklassen.
Zoe ist Kleinwagen (vergleichbar mit Corsa und Polo) und über den ist noch nicht final entschieden.
Der Kleinstwagen als Nachfolger der e-upmigo soll bei 300 km liegen.
Das wäre dann das Parallelmodell zu Renault Twingo und Fiat e-500
Deren Reichweite beträgt 190 (Twingo) bzw angeblich 320 km.
Der e-500 kostet dafür auch richtig Geld.
Mit 300 im läge ein ID.1 als Kleinstwagen damit richtig gut – ich meine sogar zu gut. Lieber 250 km und deutlich preiswerter.
Eugen meint
An Kleinwagen ist nicht viel verdient, das Segment kann man den Billigheimern überlassen. Ein Kleinwagen mit 400 Km Reichweite wäre am Ende genauso teuer wie ein SUV mit der selben Reichweite, wer würde sowas (ohne Förderung) kaufen? Sieht man ja bei PSA, 30k Listenpreis aufwärts für einen Kleinwagen, absurd, dafür bekommt man auch einen Opel Insignia 2 Klassen drüber.
CaptainPicard meint
Trotzdem verkauft sich die Zoe besser je mehr Reichweite sie bekommen hat…
Eugen meint
Mit riesigen Förderungen und zuletzt hat Renault einen Rekordverlust eingefahren, Opel wiederum verkauft nur noch die Hälfte an Fahrzeugen und hat zum ersten Mal seit langem wieder schwarze Zahlen geschrieben.
Egon Meier meint
„Mit riesigen Förderungen und zuletzt hat Renault einen Rekordverlust eingefahren, Opel wiederum verkauft nur noch die Hälfte an Fahrzeugen und hat zum ersten Mal seit langem wieder schwarze Zahlen geschrieben“
Das könnte etwas mit kreativer Buchhaltung zu tun haben.
Und der Tatsache, dass sie die Kleinwagen für die Normalos eingestellt haben.
Jetzt konzentrieren sie sich auf den Verlustbringern e-corsa.
Marktstart und schon Rabatte .. kann ja noch heiter werden.
Ebi meint
Die Batterie wird bald wohl nicht mehr DER Kostentreiber sein. Die jetzige eUp Lösung dürfte fast ein Minusgeschäft sein, liest man allenthalben – muss Tesla denen noch beweisen, dass man auch Kleinwagen kostengünstig produzieren kann ?
150kW meint
Tesla versteckt selbst schon dass Model 3 SR das es möglichst keiner kauft. So viel kommt da wohl auch bei Tesla nicht rum.
Freddy K meint
Die jetzige E UpMiiGo Lösung wird noch 3-4 Jahre laufen. Bis der ID. 1 da ist. Und je nachdem wieviel gekauft werden wird verdient oder nicht.
Da muss Tesla nichts beweisen. Kleinwägen gibt’s genug. Nur mit 50kWh wären die teurer. Ist auch unnötig.
hu.ms meint
Emden wird erst ende 2022 teilweise auf MEB umgerüstet. Nach bisheriger planung – was der neue VW-marktenvorstand da AN-vertreter-getrieben evtl. ändert weiss keiner.
Vorgesehen waren dort der große kombi (passat-variant) und ein hoher ID.2 (T-cross).
Bekanntlich fährt VW seine MEB-modellpalette entsprechend der bisherigen verbrennernachfrage hoch. Also ID.3 (Golf), ID.4 (Tiguan) und dann die obigen.
Der seat el born (kompakter) und der audi Q4 e-tron (mid-SUV) auf MEB-basis kommen ja parallel anfang nächsten jahres.
Wird echt spannend, was nächstes jahr so in europa gekauft wird und ob VW die mtl. produktionskapazität von rd. 6.500 in Mosel/Zwickau überhaupt auslasten kann.
Gleiches gilt für tesla in Brandenburg.
hu.ms meint
Fehler:
6.500 ist die mögliche wöchentliche kapazität.
Aktuell liegt sie bei 1.500 und nur ID.3.
Freddy K meint
Den Enyag hast noch vergessen. Der basiert auch auf MEB 4.
Und an MEB5 und 2 wird bereits gearbeitet.
Egon Meier meint
du schmeißt da was durcheinander: Der Enyaq basiert bzw ist ein Zwilling des ID.4 und am ID.2 wird bereits gearbeitet.
Die basieren alle auf der MEB -Plattform. MEB 4 und MEB 5 bzw MEB 2 gibt es nicht.