Volkswagen hat kürzlich bekräftigt, die Ladeinfrastruktur für Elektroautos an den drei sächsischen Standorten Zwickau, Dresden und Chemnitz auszubauen. Auch deutschlandweit treibt das Unternehmen die Installation von Strom-Tankstellen voran. Die Marke Volkswagen teilte nun mit, im kommenden Jahr hierzulande rund 750 neue Ladepunkte zu planen, darunter erstmals auch Schnelllader mit bis zu 300 kW. In Summe sollen bis Ende 2021 bis zu 2000 Ladepunkte in Betrieb sein.
Aktuell gebe es an den zehn Volkswagen-Standorten in Deutschland mehr als 1200 Ladepunkte. Ein Großteil davon sei öffentlich zugänglich und könne auch von E-Auto-Fahrern genutzt werden, die nicht bei Volkswagen arbeiten. Der größte „Ladepark“ befinde sich in Wolfsburg mit rund 500 Ladepunkten. Weitere Ladeparks stehen in Hannover, Braunschweig, Salzgitter, Kassel, Emden, Osnabrück, Zwickau, Chemnitz und Dresden. Alleine in den vergangenen zwölf Monaten habe Volkswagen trotz Coronavirus-Pandemie mehr als 50.000 Ladevorgänge an seinen Standorten verzeichnet. Der Strom dafür stamme zu 100 Prozent aus regenerativen Quellen, betont das Unternehmen.
„Das Jahr 2020 war der angekündigte Auftakt zur großen E-Offensive von Volkswagen. Wir haben den ID.3 erfolgreich auf den Markt gebracht und legen mit dem ID.4 bereits das nächste Modell nach. Auch beim dringend notwendigen Aufbau der Ladeinfrastruktur leistet Volkswagen einen wichtigen Beitrag“, so Thomas Ulbrich, Vorstand E-Mobilität der Marke Volkswagen. „Insgesamt brauchen wir in Deutschland und Europa aber deutlich mehr Ladepunkte, wenn sich das Elektroauto schnell etablieren soll. Im kommenden Jahr sind deshalb weitere Anstrengungen aller Beteiligten in Politik und Wirtschaft notwendig.“
Bis 2025 sollen an den Standorten der Marke Volkswagen rund 4000 Ladepunkte entstehen. Künftig soll zudem jeder Volkswagen-Händler in Deutschland mindestens einen AC-Lader mit 11 kW Leistung und einen DC-Lader mit 22 kW anbieten. Daneben beteiligt sich der Konzern weltweit am Aufbau von Schnellladenetzen, in Europa wurde dazu zusammen mit weiteren Autobauern das Joint Venture Ionity ins Leben gerufen.
Europaweit sieht der Volkswagen-Konzern laut einer Meldung aus dem letzten Jahr den Aufbau von insgesamt 36.000 Ladepunkten bis 2025 vor, 11.000 davon sollen durch die Marke Volkswagen errichtet werden.
Über die Tochter Elli bietet Volkswagen mittlerweile auch eigene Ladestationen für das Zuhause, Ladedienste und Ökostrom-Tarife an. In den vergangenen drei Monaten habe Elli eine fünfstellige Zahl an privaten Wallboxen ausgeliefert, berichtet das Unternehmen. In Deutschland werde die Nachfrage durch das Förderprogramm für private Ladestationen angetrieben, das den Kauf vernetzter Wallboxen mit 900 Euro bezuschusst. Volkswagen bietet aktuell zwei förderfähige Produkte der ID.-Charger-Reihe an.
Andreas meint
Habe neulich versucht beim örtlichen VW Händler an der Säule zu laden. Keine meiner vielen Ladekarten wurde akzeptiert. Dabei ist es eine öffentliche Ladesäule gemäß Ladesäulenverordnung (keine Zugangsbeschränkung zum Grundstück). Was oben gelebt wird ist unten noch nicht angekommen. Gruß
Egon Meier meint
Ladepunkte sind überall gut.
OK .. am Autohaus nicht hyper-optimal aber meist (hier im Ort) liegt ein Supermarkt, ein Imbiss, ein Baumarkt in lauflage und dann kombiniert man eben einen Besuch.
Außerdem ist es selbstverständlich, dass ein Autohaus heute einen leistungsfähigen Ladepunkt hat – wie will man sonst glaubhaft BEV verkaufen.
@jörg2
Ein exclusives Ladenetz ist kontraproduktiv. Dann gibt es noch mehr proprietäre Lösungen. Das mag für VW zwar gut sein aber für die breite Entwicklung der e-Mobilität nicht.
Ionity ist schon ein guter Ansatz – schließlich gibt es für VW-Konzern-Kunden Privilegien und die Lader sind gut und sinnvoll verteilt. Schließlich brauch man sowas nur für Langstrecken.
Vor Ort bitte die Wallbox und/oder irgendwelche/überall die 22kw-Lader.
Jörg2 meint
@Egon Meier
Im Eigentum (= „proprietär“) sind solche Dinge immer bei irgendjemandem.
Von „kein anderer kann hier technisch laden“ habe ich nicht geschrieben.
Aktuell jamern die VDA-Mitglieder über fehlende Lademöglichkeiten und haben selber (teilweise) die „Kriegskassen“ voll.
Schneller Aufbau eigener Netze im Interesse des Absatzes vieler (eigener) BEV und dann gucken, ob es Schnittmengen mit anderen Ladenetzen gibt.
Ich glaube, das wäre schneller gegangen.
Ist aber egal: die Realität ist eine andere.
Jörg2 meint
Wie schon öfters geschrieben:
Ich glaube, VW würde bei seiner BEV-Strategie besser fahren, wenn es ein eigenes Ladenetz (unter voller Kontrolle, tief integriert im Navi…) hätte.
Durch konsequente Nutzung eigener Standorte und Händlerstandorte müsste das einfacher umsetzbar sein, als für viele andere.
Im Idealfall ungefördert und damit ungegängelt.
Ob und wem das dann geöffnet wird, kann VW ja frei festlegen.
Mit dem jetzigen Schritt, die Händler in die Pflicht zu nehmen, könnte es in diese Richtung gehen.
Herbs meint
„ …wenn es ein eigenes Ladenetz (unter voller Kontrolle, tief integriert im Navi…) hätte.
Durch konsequente Nutzung eigener Standorte und Händlerstandorte…“
Volkswagen scheint den Händlern ja Ladestationen vorzuschreiben, aber ich verstehe nicht, wie mir da eine tiefe Integration im Navi gross weiter hilft.
Das hilft mir doch noch nicht mal als Destination charger, mein Ziel auf Langstrecke dürfte ja selten das Industriegebiet mit VW Händler sein.
Und als Zwischenziel möchte ich doch auch nicht von der Autobahn abfahren. Da ist doch ein Autohof schon das Maximum, das die Leute tolerieren dürften. Und selbst Tesla Fahrer laden doch an nicht-SC, wenn der SC einen Umweg bedeutet.
Belegung der Ladestationen kann man ja integrieren, ohne dass diese einem gehören. Das kann ja schließlich fast jeder App anzeigen.
Jörg2 meint
Um zu sehen ob frei und aktiv?
Um es für eine Minutenzeitspanne vor der Ankunft (5 Minuten?) reservieren zu können (hatte Porsche mal vor)?
Bitte nicht vergessen: ICH meine die jetzige Aufbauphase, in der man vielleicht froh ist, wenn 100%-verfügbare Säulen beim Händler sind, der vielleicht auch mal nicht so ganz direkt am Weg, neben der Wohnung, vorm Einkaufsladen…. ist.
Herbs meint
Ich weiß nicht, ob es im Sinne des Anbieters ist, wenn er die Säulen reservierbar macht. Angeblich gibt es ja viel zu wenige, das bringt ihm ja dann nix, wo sie ja vermutlich eh rund um die Uhr belegt sind. Aber auch hier ist vermutlich die Frage: bietet big T es an? Falls nein, braucht man es nicht, geht ja dann auch so.
ICH denke, dass es für die Masse ohne eigenen Stellplatz keinen Unterschied macht, ob irgendwo in der Pampa ein 11-22kw Lader steht. ICH denke, das überzeugt den Laternenparker nicht vom BEV. Die Masse wird es nicht überzeugen, dass sie öfters bei speziellen Supermärkten, im Industriegebiet oder weit weg von der eigenen Wohnung im oder um das Auto rumhängen müssen, um genug Strom für die Woche rein zu nuckeln. Das sind Argumente für Überzeugungstäter, oder sportlicher Ehrgeiz für Garagenparker, wenn die Ladesäulen beim Aldi kostenlos sind. ICH denke, die Masse der Laternenparker will frühestens umsteigen, wenn umme Ecke immer über Nacht ein Anschluss frei ist, oder auf Arbeit und es keine Blockiergebühr gibt. Oder wenn Laden mega schnell wird und den Akku nix tut.
ICH denke, eine zusätzliche 11kw Dose beim VW Händler hilft den allerwenigsten.
By the way, was ich mich immer wieder frage: wo ist eigentlich das Renault eigene Ladenetz, wo sich der/die/das ZOE verkauft wie geschnitten Brot? Die sind ja noch nicht mal bei IONITY investiert und für die Kunden geht offensichtlich die Welt nicht unter ????
Jörg2 meint
@Herbs
Wir müssen ja mit den Realitäten leben. Unsere Orakel interessieren ja keinen (bei den eigenen Orakeln natürlich immer -> „leider“).
Ich glaube, die Lösung für die Ballungsräume ist die schnelle Nutzung vorhandener Infrastruktur und das Hochfahren der Ladeleistung von Säule und Auto.
Also keine langen Planungs- und Genehmigungsverfahren und das Suchen von Tiefbaukapazitäten um Strassenzüge mit Steckdosen für Laternenparker auszurüsten.
Sondern schnelle Nutzung vorhandener Gewerbeflächen (z.B. Händlernetz der Autohersteller) mit Elektroanschluss, um Schnellladesäulen (eventuell gepuffert) hinzustelle.
Überzeugen würde ein „Ladeerlebnis“ (was für ein Wort!) ähnlich dem Tanken: hinfahren 10…15 Minuten vor Ort, fertsch (aktuell vielleicht 1x mehr pro Monat als mit dem Verbrenner).
An aufgebuddelte Städte für Schnarchlader glaube ich nicht. Baurecht, Tiefbaukapazitäten.
Ich glaube an Schnelladesysteme und große Akkukapazitäten.
Herbs meint
Na da sind wir ja mal einer Meinung: ich glaube auch an Schnelladen. Mache ich auch heute gerne.
Und dass das Auto davon nicht besser wird, nehme ich tatsächlich auch in Kauf, da ich ja von A nach B kommen will.
Ich verstehe immer nicht die Faszination des 1 Mio. Meilen Akkus. Bis dahin ist der Rest des Autos vermutlich 4 mal auseinander gefallen. Und auch second life Batterien müssen nicht ewig halten.
Ein wenig buddeln für langsame Lader würd ich trotzdem. Die Mischung macht es vermutlich. Aber halt eher weniger beim Autohaus im Gewerbegebiet.
eBiker meint
@Herbs
Ich bin da komplett bei dir. Vorallem die Blockiergebühr darf es in Wohngegenden (über Nacht) nicht geben.
Was nützt mir die nahezu immer freie Ladestation direkt vor meiner Haustüre, wenn ich da nicht einmal in der Woche über Nacht mein Auto dran hängen kann, ohne das ich ein Vermögen wegen der Blockiergebühr zahle.
Aber zum Glück werden ja jetzt immer mehr Schnelllader gebaut, lieber ein 100kW Lader gegen Gebühr beim Supermarkt wie ein kostenloser 11kW – der bringt nämlich Leuten die nur einmal die Woche zum einkaufen fahren gar nix.
Herbs meint
@eBiker:
Am Liebsten wäre mir, wenn kostenlose Lader alle kostenpflichtig wären. Dann hätten wir auch eher einen Überblick zur Auslastung der bestehenden Infrastruktur, weil nicht jeder noch von 92-99% lädt weil es nix kostet ????
150kW meint
Flächendeckend wäre das nicht und daher braucht man eine „tiefe Integration“ eh für die anderen Säulen. Bringt also keinen Vorteil.
Jörg2 meint
@150kW
Nein, natürlich wäre ein solches „VW-Ladenetz“ nicht „flächendeckend“. Kein Ladenetz ist „flächendeckend“. Da ist auf der Fläche immer noch etwas Platz zwischen Ladesäule A und Ladesäule B. ;-))
Ein Ladenetz muss engmaschig sein. Die Maschengröße irgendwie zur Akkugröße/Reichweite passen….
Gerade in der unsicheren Phase des Aufbaus der öffentlichen Ladeinfrastruktur wäre jede 100%ig richtige Vorabinformation über die Verfügbarkeit der anvisierten Ladesäule von Nutzen. Wenn dann irgendwann überall Säulen rumstehen und die Preise sich eingepegelt haben, dann kann man da gern so verfahren, wie seit Jahrzehnten bei Tankstellen: wenn ich eine brauche, dann ist auch eine erreichbar und die Preise sind so halbwegs bekannt.
Aktuell stehen alle (außer bei TESLA) halbwegs im Nebel und versuchen mit irgendwelchen Tools Klarheit zu erlangen. Da hat dann so jeder für die Fernfahrt sein Lieblingstool. Plant für die anvisierten Säulen jeweils eine Lösung B und ausreichend Restreichweite ein und freut sich, wenn es klappt.
150kW meint
Nur kann VW halt auch nicht mehr machen als alle anderen auch. Das läuft alles über die gleichen Protokolle.
Jörg2 meint
@150kW
Klar könnte VW mit einem eigenen Netz mehr machen.
VW könnte dafür sorgen, dass gesicherte Daten zur Verfügbarkeit vorliegen und in den Autos im Navi zur Verfügung stehen (inkl. Routing).
Säulen bei den VW/SKODA/PORSCHE…-Händlern hätten in den üblichen Werkstattzeiten technische Betreuung.
Der Händler/Agent hätte „Laufkundschaft“, gute BEV-Verkaufsargumente und ein Tool zur Kundenbindung.
Das lässt VW alles liegen. Warum? Keine Ahnung. Vielleicht kommt man aus altem Autobauerdenken nicht raus.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Naja, also darüber zu berichten, dass man der Belegschaft als E-Autohersteller die Möglichkeit einzurichtet, während der Arbeitszeit zu laden und so den internen Absatz des eigenes Produktes zu fördern, ist ja nett. Aber genauso kann man darüber berichten, dass man im Rahmen der Pandemie neue elektronische Endgeräte angeschafft hat, um die Produktivität der Homeoffice-Arbeiter zu erhöhen. Wenn VW (oder andere) relevante öffentliche 7/24-Ladeinfrastruktur mit mind. 11 kW aufbaut und das zu Preisen von 29 ct./kWh, dann fände ich das berichtenswert.
Herbs meint
Also die Ladesäulen, die ich in Wolfsburg mal gesehen hatte sind öffentlich auf Volkswagen Parkplätzen. Preis je nach der App oder Karte, die Sie nutzen.
Okay, Wolfsburg liegt vermutlich für die wenigsten auf dem Weg, aber zB liegt das Werk Hannover direkt neben der Autobahn A2. Wenn da scheinbar auch viel ausgebaut wird, ist das schon nützlich für alle, oder nicht?
Simon meint
Ich fahre selten Autobahn in Österreich, an den Landstraßen sind so viele Autohäuser.
Peter W meint
Das sollte man anerkennen.
Robert meint
An den Werksstandtorten macht die Strategie für mich Sinn. Ladepunkte bei den Händlern finde ich für die Allgemeinheit total nutzlos. Mit 22kW DC fährt man sowas nicht an. Wohnhäuser für längere Ladepausen sind selten am Autohäusern gelegen.
Kerkhoff meint
Also bei mir würde das Autohaus 50 m von meinem Arbeitgeber entfernt liegen. Ich habe schon mal angefragt, ob ich da gelegentlich laden könnte, aber das Abrechnungssystem ist noch nicht freigeschaltet oder eingerichtet. Die Mitarbeiter wollten sich aber darum kümmern.
Robert meint
Ja okay Arbeitsplätze könnten in der Nähe sein. Dann ist aber 1* Typ2 für die Öffentlichkeit zu wenig. Dann müssten es schon mehr Ladestellen sein. Aber gut was nicht ist kann noch werden.
Unser Händlerlader taucht in der Elli App auch noch nicht auf. Weiß jemand was Elli an den Ländern für DC/AC verlangt?