BMW hat im März bekannt gegeben, sich neu auszurichten: Das Unternehmen werde „kompromisslos elektrisch, digital, zirkulär“. Ab 2023 will der Konzern rund ein Dutzend vollelektrische Modelle auf der Straße haben, nach 2025 soll eine komplett neue elektrische Antriebs- und Batteriegeneration eingeführt werden. Der seit 2019 BMW leitende Manager Oliver Zipse findet, dass die Strategie gut durchdacht ist.
Im Jahr 2013 hatte BMW mit dem Kleinwagen i3 ein von Grund auf als Elektroauto konzipiertes Modell eingeführt, anschließend dann aber nur noch teilelektrische Versionen bestehender Baureihen auf den Markt gebracht. Erst ab diesem Jahr bietet die Kernmarke BMW weitere Voll-Stromer an, die auf flexiblen, für mehrere Antriebsarten ausgelegten Architekturen basieren. „Es gibt die Auffassung, dass wir eine Pause eingelegt haben, tatsächlich haben wir das aber nicht getan“, sagte Zipse kürzlich der Nachrichtenagentur Reuters. „Wir haben darauf gewartet, dass die Elektromobilität ein größeres Volumen erreicht.“
Aktuell geht BMW davon aus, dass der Absatz vollelektrischer Fahrzeuge zwischen 2025 und 2030 im Durchschnitt jährlich um mehr als 20 Prozent zulegt. Das Unternehmen schätzt, dass im Jahr 2030 mindestens 50 Prozent seines weltweiten Absatzes aus vollelektrischen Fahrzeugen bestehen wird. BMW erwartet, noch viele Jahre auch klassische Verbrenner zu verkaufen. Die britische Tochter MINI soll allerdings ab Anfang 2030 nur noch Elektroautos anbieten.

Dass BMW auf geteilte statt antriebsspezifische Plattformen setzt, halten viele für einen Fehler. Die nächste Fahrzeugarchitektur der Bayern wird zwar mit Fokus auf Elektroantrieb entwickelt, erlaubt aber auch Hybrid- und klassische Verbrenner-Systeme. „Wenn man die Entwicklung im Markt mit diesen rein elektrischen Plattformen betrachtet, dann sehen die Autos alle ähnlich aus“, meinte Zipse. „BMW bedient sehr spezielle, hohe Preise zahlende Kunden, diese wollen meiner Meinung nach keine gleich aussehenden Autos.“
Neben den bereits verfügbaren BMW i3, MINI Cooper SE und BMW iX3 kommen dieses Jahr mit dem BMW iX und dem BMW i4 zwei weitere Elektroautos des Konzerns zu den Händlern. Anschließend sind vollelektrische Versionen der BMW 5er Reihe und des BMW X1 geplant. Hinzu kommen die BMW 7er Reihe sowie der Nachfolger des MINI Countryman und weitere Modelle mit reinem E-Antrieb. BMW will 2023 in 90 Prozent seiner heutigen Marktsegmente mindestens ein vollelektrisches Modell auf der Straße haben.
Nach 2025 sieht BMW mit der „Neuen Klasse“ eine grundlegende Neuausrichtung seines Produktangebots vor. Die Neue Klasse zeichne sich durch eine vollständig neu definierte IT- und Software-Architektur, eine neu entwickelte und hoch performante elektrische Antriebs- und Batteriegeneration sowie ein sehr hohes Niveau von Nachhaltigkeit über den gesamten Lebenszyklus aus. Verbunden würden diese Stränge durch eine kompromisslos für elektrische Antriebe optimierte Gesamtfahrzeugarchitektur, die bei Digitalisierung und Elektrifizierung Maßstäbe setzen soll.
E-Mobilerer meint
Oh je, Herr Zipse. Ich denke bei Ihrer Einstellung hat man Ihnen nicht alles erzählt. Oder waren Sie in den Jahren, als Sie in anderen Positionen waren, nicht anwesend. Dann hätten sie auch mitbekommen wie alle hohen Herren, sogar bis in das mittlere Management hinein, die guten Pläne der Mitarbeiter, die wirklich gute Ideen hatten, komplett zerredet, wegdiskutiert und schlicht ignoriert haben. Wie viele Meetings hat es gegeben, in denen diese Überausbedenkenträger damit BMW, fast, den Todesstoß in Sachen E-Mobilität gegeben haben. Ich habe davon einige miterlebt und schüttle jetzt noch den Kopf, das man denkt ich habe Tremor. Und der I12 hat es wahrlich auch nicht gerissen. Schade eigentlich. Ich kann Herrn Breitfeld vollkommen verstehen. Er hat ja auch deutlich Worte gefunden zu seinem Weggang. Wir können nur hoffen, ob in Zukunft die superschnellen E-Autos von BMW kauft. Sonst wird es recht dunkel im FIZ in München.
Jürgen Baumann meint
„Wir haben keine Pause eingelegt“ Ah ja. Als ex i3 Fahrer kann ich nur bestätigen, dass man im Tiefschlaf war.
ch_paramedic meint
BMW hat 2013, ein gutes Produkt auf den Markt gebracht und danach kläglichst verschlafen.
Ich habe den i3 4 jahre gefahren und war auch mit dem Fahrzeug zufrieden.
EInzig meine Garage, wohlverstanden eine richtig richtig grosse Garage in Dielsdorf in der Schweiz, die haben es verstaanden, Kunden nach dem Kauf zu ignorieren. Darum würde ich auch nie mehr einen BMW mit 4 Reifen fahren. ANders sieht es bei mir mit 2 Rädern aus.
Ich habe mir den First Edition Ioniq 5 bestellt und warte gespannt.
Dieselfahrer meint
Wir haben gewartet……aber keine Pause gemacht. Hä?
Andreas Kühweg meint
So so „Wenn man die Entwicklung im Markt mit diesen rein elektrischen Plattformen betrachtet, dann sehen die Autos alle ähnlich aus“.
Jetzt wird mir auch endlich klar, warum ich auf dem Parkplatz immer wieder versuche einen i3 mit meinem ZOE Schlüssel aufzumachen.
Michael S. meint
Ich glaube, der hat sich einfach zu lange das eigene Portfolio angeschaut. Dort hat man ja schon ein neues Modell, wenn bei dem einen Auto die Heckklappe 3cm höher ist als bei den anderen…
Gerd meint
Hat Zipse eigentlich keine PR-Agentur, die ihn davor schützt, sich mit solchen Ausagen lächerlich zu machen?
Aber OK, wenn die PR-Agentur so verpeilt ist wie die Designabteilung – das würde dem, was noch von BMW übrig ist, entsprechen.
Frank meint
„Wir haben darauf gewartet, dass die Elektromobilität ein größeres Volumen erreicht.“
Das war also der Plan: Andere Hersteller sollen mit ihren Produkten für Skaleneffekte sorgen. Wenn dann die Preise so sind, dass wir ordentlich Gewinn machen können, liefern wir auch. Und inzwischen können wir uns ja um die Weiterentwicklung der Niere kümmern.
Super Plan eines Premium-Herstellers. Gesundheit, Umwelt, Klima – alles egal. Hauptsache die Umsatzrendite stimmt. Wie lange noch?
chipwomen meint
Du verwechselst BMW mit der Wohlfahrt…
Vanellus meint
Ist es zuviel von einem so großen Konzern verlangt, dass er seiner gesellschaftlichen Verantwortung nachkommt?
Alupo meint
BMW-Chef über E-Mobilität: „Wir haben keine Pause eingelegt“
Wie jetzt? Was kam denn die vielen Jahre nach dem i3 hinzu? Habe ich etwas nicht bemerkt)???
Auch die Kündigungen vieler MA des i3 Teams zeigt mMn den Frust der ehemaligen BMW Mitarbeiter deutlich. Das bekannteste Beispiel war wohl H. Breitfeld. Der Frust über die Beendigung des BMW BEV-Weiterentwicklungsprogrammes war für ihn und viele andere im i3 Team wohl zu hoch. Nur aus einer großen Frustration verlässt man doch so ein bisher renommiertes Unternehmen wie BMW und geht zu nur in der Szene bekannten Startups in z. B. China.
BMW hat kein langstreckentaugliches BEV zu verkaufen.
Aber in einer Sache bin ich deutlich optimistischer als BMW selbst. Die durchschnittlichen BMW eAuto Steigerungsraten werden sicherlich höher sein als nur 20% (denn ansonsten sehe ich BMW in 2030 nicht mehr als eigenständiges Unternehmen).
MiguelS NL meint
Ja, ist schade.
den i3 gibt es meines Wissens seit 2013. Davor gab es kleine Testprojekte mit Mini E (2008) und Active E (2012). Und es sieht danach aus dass erst in 2022 neue Modelle geliefert werden (iX3 und i4).
Es gibt zwar inzwischen einen neuen Mini E aber leider nach dem Stand des i3 2013 und ich habe den Eindruck sogar in geringere Mengen als den i3 in 2013.
Gunnar meint
Herr Breitfeld…jaja…was ist denn nun mit Byton? Man hört da gerade nichts gutes.
Und Herr Breitfeld ist aktuell nicht gerade für Verlässlichkeit bekannt. Er hat Byton verlassen, war dann nur ein paar Monate bei Iconiq und ist jetzt bei Faraday Future, die bisher auch nur heiße Luft produzieren.
Und denkst du wirklich, dass BMW intern nix gemacht hat all die Jahre?
Der i3 wurde beständig weiterentwickelt. Der ix3 ist mittlerweile in Serie und hat für einen SUV seiner Größe einen ziemlich effizienten Antrieb.
Der iX und der i4 werden noch dieses Jahr an Kunden übergeben. Deren Entwicklung startete mal mindestens vor 4 Jahren. Das klingt nicht nach Pause.
MiguelS NL meint
Der iX3 wird so viel ich weis, vorerst nur in China an Kunden geliefert. Im Feb waren es rund 1.200 Stück.
McGybrush meint
Also soweit ich weis haben den einige deutschen Händler schon und diesen auch schon an YouTubern verliehen. Er sollte ursprünglich nur für China sein. Konnte ja keiner Ahnen das es dann doch so schnell geht. Nur USA lässt man wegen der guten Konkurrenz aus. Das haben die intern wohl schon erkannt.
Gunnar meint
nein, auch in Europa
MiguelS NL meint
Ja, iX3 kommt.
Aber so viel ich weiß, haben noch keine Kunden einen erhalten.
Irgend wo im Internet steht dass dieses Jahr 12.000 Stück (von China) exportiert werden sollen, d.h rund 1.000 Stück pro Monat. Wieviele davon nach Europa weiß ich nicht.
JürgenSchremps meint
Bei dem aktuellen Kundenstamm ist eine schnelle Absatzsteigerung von BEVs vollkommen ausgeschlossen. Der durchschnittliche BMW Kunde ist ja genau das Gegenteil von dem aufgeschlossen, gut ausgebildeten, auf Ökologie und Klimaschutz achtende Kunde. Die Mehrheit kauft um Aufzufallen
McGybrush meint
Ich Arbeite seit 20 Jahre bei BMW und fahre privat ein Tesla. Pauschal stimmt diese Aussage also nicht.
JürgenSchremps meint
Sie sind ja dann Tesla Kunde und nicht BMW Kunde. Schon ein Armutszeugnis dass BMW selbst für den gutbezahlten BMW Ingenieur kein BEV im Angebot hat und auch in den nächsten 2 Jahren nicht haben wird. Audi hat wenigstens bald den Q4etron und Mercedes den EQA.
Yoyo meint
Dann arbeitest du nicht in Leitender Position und hast keinen BMW-Firmenwagen.
Ich kenne Zeiten, wohl auch VW-Mitarbeiter sich nicht getraut hatten, mit etwas anderem als einem Volkswagen auf den Firmenplatz zu fahren.
Aber die Zeiten ändern sich und BMW hoffentlich auch.
Ralph Rechner meint
Ich muss Ihnen echt recht geben, obwohl ich selber (noch) einen E87 mit LPG und einen 3 Monate alten i3 fahre. Im Konsens kaufen bei BMW in der Tat nur noch Leute gemäß den Attributen, noch auffälliger, noch aggressiver, noch lauter, noch mehr PS, noch schneller ….. Zum Thema Umweltverträglichkeit ff. kommen da keine Fragen, wie der Händler selbst versichert hat. Und für diese neue sich gebildete Klientel ist das BEV die wahre Pest.
Jaaaaa und da BMW die Jahre so schön am BEV weiter gearbeitet hat, stehen soviele tolle BEV in deren Portfolio, dass ich als ehemals eingefleischter BMW-Fahrer dann überzeugt Tesla fahren werden muss. Marketing können sie in München, kommt nur nicht bei halbwegs ausgeprägten Intellekt an !!! Wir können uns herrlich lange über die Aussagen vom Zipse auslassen, bringt aber keine Punkte, der haut jeden Tag einen neuen Kalauer in solcher Häufung heraus, da wissen wir heute Abend nicht mehr was er am morgen verlautbart hat.
Anti-Brumm meint
Na gut, vielleicht haben sie keine Pause bei der Elektrifizierung gemacht.
Aber die guten Designer könnten dann mal von ihrer mehrjährigen Pause wieder zurückkommen.
:-)
Daniel S meint
„Es gibt die Auffassung, dass wir eine Pause eingelegt haben, tatsächlich haben wir das aber nicht getan“
„Wir haben darauf gewartet, dass die Elektromobilität ein größeres Volumen erreicht“
Ja was den nun?
Daniel S meint
denn
AK swiss meint
„Proaktiv gewartet“ nennt man das im Mgmt-Sprech, und das auch noch pausenlos
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Na, wenn das kein Quandtensprung darstellt.
Gerry meint
Nein stimmt schon, BMW hat bei der Emobilität keine Pause eingelegt.
Man könnte es eher Tiefschlaf nennen …, oder Zeichen der Zeit nicht erkannt oder schlicht verheerendes Management.
Uups das wäre ja dann der Zipse selber…????
Yoyo meint
Der war gut!
1+
MiguelS NL meint
Ja, wenigstens gibt es ab 2022 den i4. Ich vermute zwischen den i4 (=BMW 4) und den neuen i3 (=BMW 3) wird
es ähnlich die Verbrenner Ausführungen wenig Unterschied geben. Ich denke dass aber erst mit dem 3er, es günstige Ausführungen geben wird.
Meine irgendwo gelesen zu haben dass die Produktion des i4 in August diesen Jahres starten soll.
MiguelS NL meint
@DerOssi
OpaTesla meint
Zwei Nasenbären und ein Murmeltier. Tolles Foto!
Jörg2 meint
;-)))
McGybrush meint
Was hat denn eine Platform (Verbrenner, Hybrid, Wasserstoff, Elektro) mit dem Design zu tun?
Also ich lese. Alle Elektroautos haben einen Frunk und kein Tunnel im Fond. Wir wollen anders sein. Wir wollen ein Elektroauto was anders ist wie alle anderen Elektroautos. Wir haben Elektroautos mit Kardantunnel und ein BMW Logo das man statt der Haube öffnen kann um Waschwasser nachzufüllen. Funk wollen wir nicht. Hochpreisig zahlende Kunden legen auf Mehrwert kein Fokus. Zie zahlen das aus Langeweile.
Flo meint
+1 ROFL
Stefan meint
BMW will vom Design her Autos mit langer Motorhaube und großer Niere bauen. Kunden des i3 sind nicht die Zielgruppe, die BMW aktuell ansprechen möchte.
Entsprechend ist die Plattform auch nicht auf kurze Motorhauben ausgerichtet.
Aus sehr ähnlichen Gründen hat Mercedes die alte A-Klasse abgeschafft und durch eine Version mit langer Motorhaube ersetzt.
McGybrush meint
Sollen sie doch lange Hauben machen. Da wäre das ein 1er mit einem richtig schönen Frunk und hinten wäre Platz für 3 Leute mit Füsse. Spricht doch nix dagegen die Haube zu lassen.
Beim iX3 sieht man das BMW Haube will und den Platz darunter sogar mit einer Abdeckung unnutzbar macht. Also aktiv ein Mehrwert weggelassen.
caber meint
Die alte A-Klasse (Elch) wurde vor allem wegen des ursprünglich für Akkus vorgesehen Doppelbodens abgeschafft, der war Mercedes zu „teuer“.
Die lange Motorhaube verhindert einen für Innsassen großen Innenraum.
BMW sollte sich mal den Ioniq 5 ansehen.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Manche Manager sammeln am besten Energie während des Schlafes. Und werden dafür auch noch bestens bezahlt; ist wohl eine Form des „autonomen Managens“.
Jörg2 meint
„Wir haben keine Pause gemacht.“
Nur im Angestelltenverhältnis wird nach Arbeitszeit (und dem Bemühen) bezahlt.
DerOssi meint
Vom elektrischen 3er leider immer noch keine Rede… ????????????
Sebastian meint
Der i 4 kommt doch gut hin.
Michael S. meint
Da steht aber nicht die drei drauf. Das ist ein NoGo! :D
Sebastian meint
„Jo Tschabo, hab isch 3er gekäuft “
????
3er Fahrer meint
Der kommt ganz bestimmt.
In 2024…. äh 2025….naja, irgendwann halt dann.
Olli meint
Was genau soll dann der Unterschied zwischen dem ach so gewünschten elektrischen 3er und dem noch in diesem Jahr erhältlichen i4 sein?
Aber wenn der dreier dann da ist, wird gejammert wann endlich der 2er kommt.