Audi wird seit diesem Jahr von dem Ex-BMW-Manager Markus Duesmann geleitet. Der Diplom-Ingenieur übernimmt zudem bei der Konzernmutter Volkswagen die Verantwortung für Forschung und Entwicklung. Ende Mai gab Duesmann das Hightech-Projekt „Artemis“ bekannt, aus dem unter anderem ein „hocheffizientes Elektroauto“ hervorgehen soll. Zu den Plänen gibt es nun neue Details.
Die Ingolstädter wollen mit Artemis ein Flaggschiff-Modell im elektrischen Luxus-Segment schaffen, schreibt Autocar. Das für 2024 anvisierte Modell soll Anleihen an der 2017 vorgestellten Studie einer autonomen Elektroauto-Limousine Aicon (abgebildet) nehmen und insbesondere den kommenden Luxus-Elektroautos Mercedes EQS und Jaguar XJ Konkurrenz machen. Dazu seien neueste Technik in den Bereichen E-Antrieb, Batterie, autonomes Fahren und Vernetzung vorgesehen.
Das geplante Elektroauto mit dem Arbeitstitel „E6“ befindet sich laut dem Bericht noch im Anfangsstadium und könnte später als Audi A9 e-tron auf den Markt kommen. Das Ziel sei ein technologisches Vorzeigemodell für die E-Auto-Offensive der Marke und des Volkswagen-Konzerns. Das Format soll dem des Fließheck-Modells A7 ähneln, im Inneren dank des Elektroantriebs aber Platz wie der größere A8 zur Verfügung stellen.
Duesmann will die Marke mit den vier Ringen wieder zum Technologie-Führer der Branche machen. Im Fokus stehen dabei die schnelle und unbürokratische Einführung von modernen Elektroauto- und Selbstfahr-Technologien. Die bestehende enge Stromer-Partnerschaft mit der Konzernschwester Porsche will Duesmann Autocar zufolge im Rahmen von Artemis weiter intensivieren. Die beiden Unternehmen treiben bereits die Premium Plattform Electric (PPE) für hochwertige und leistungsstarke Elektroautos voran.
Artemis soll breite Fortschritte bringen
Artemis soll neben der Technologie für den mutmaßlichen Top-Stromer A9 neue Lösungen für andere Modelle der Marke liefern. Das Team rund um den Motorsport-Chefingenieur und bisherigen Treiber des autonomen Fahrens bei Volkswagen Alex Hitzinger sei unter anderem damit beauftragt, einen Hightech-Nachfolger des Kleinwagens A2 voranzubringen, so Autocar. Einen ersten Ausblick darauf gebe die Studie AI:ME. Auch Serienversionen des AI:RACE/PB18 e-tron und AI:Trail 4×4 sollen im Gespräch sein.
Neben fortschrittlichen Fahrzeugen gehören laut Insidern neue Methoden für den schnellen Aufbau von Prototypen zum Aufgabengebiet von Artemis. Damit soll insbesondere die Entwicklung von schon in Arbeit befindlichen Modellen und die Datensammlung beschleunigt werden.
Die aktuelle Elektro-Offensive von Volkswagen mit konzernweit 75 geplanten E-Modellen bis 2029 binde alle Kapazitäten, erklärte Duesmann bei der Bekanntgabe seines Vorstoßes mit Artemis. „Da lag die Frage nahe, wie wir zusätzliche Hightech-Benchmarks realisieren, ohne die Leistbarkeit bestehender Projekte zu gefährden, und zugleich neue Chancen in den Märkten nutzen.“ Mit Artemis strebt der neue Audi-Chef „eine Blaupause für einen schnellen und agilen Entwicklungsprozess im Konzern, so agil wie bei einem Rennteam“ an.
Neben diversen Plug-in-Hybriden hat Audi heute das Elektro-SUV e-tron sowie dessen Coupé-Derivat e-tron Sportback im Programm. Bereits vor Duesmann bestätigt wurden der Sportwagen e-tron GT und das Kompakt-SUV Q4 e-tron. Weitere Voll-Stromer sollen folgen, darunter Kleinwagen und sportliche Edel-Elektroautos. Bis 2024 will Audi rund 12 Milliarden Euro in seine Elektrifizierung investieren.
Nik meint
Audi kündigt dauernd ein neues Elektroauto an. Dicke fette grosse Stinkermodelle werden weiterhin aus dem Boden gestampft. Wenn die so weiter machen dann wird es bald ein bitteres grinsendes Ende nehmen. Es ist einfach nur zum kopfschütteln, wie sich diese Marke in Szene setzt.
bensch meint
Schade, dachte der E6 wird eher so ein A5 Pendant mit Innenraumgröße eines A6. Als A9 wieder unbezahlbar. Aber gibt ja noch andere Hersteller.
Ein (geistiger) Nachfolger für den A2 ist m.M.n. bei BMW mit dem i3 entstanden. Seiner Zeit Jahre voraus. Sehr aber schwarz für dessen Zukunft, das Carbon Chassis ist einfach zu aufwändig.
Thrawn meint
Da hat Audi wohl mal wieder seinen Rumpelkammer aufgeräumt und ist auf den MockUp aus dem Film „Ender’s Game“ gestoßen. Und das Marketing so „Hey, lasst uns ne Pressemeldung raus hauen“
https://eu.usatoday.com/story/driveon/2013/10/29/enders-game-audi/3308979/
150kW meint
Das hier ist nur keine Pressemitteilung von Audi, sondern ein (Insider) Bericht eines Auto-Magazins.
alupo meint
Hauptsache es kommt wirklich mal endlich etwas. Also kein Werksumbau oder ähnliches, sondern ein wettbewerbsfähiges Produkt, technisch wie preislich, das auch Gewinne einfährt.
Was ist ja inzwischen schon fast egal. Wir sind inzwischen in der zweiten Jahreshälfte 2020 angekommen, hallöööchen…..
Aber ich verstehe, der Vorgänger Müller war ja nur dazu da um den Dieselbetrug mit einem anderen Aushängeschild auszusitzen. Nachdem diese Strategie nur bedingt erfolgreich war durfte er gehen. Abfindungshöhe war dann wieviel €$¥£. Egal, die Jungs nehmen so ziemlich jede Währung….
EVrules meint
Auf einen rein elektrischen „A2-Großenkel“ würde ich mich freuen! Vielleicht nicht ganz so space-ig wie das AI:ME Konzept aber ich denke, dass die Serienentwicklung schon für sorgen wird.
Mike meint
Auf ein so vernünftiges, von Ingenieuren konzipierte Auto können wir lange warten.
simon meint
Bitte nicht nochmal einen A2, ein Ingenieur sollte nie das komplette Auto konzipieren. Der A2 hat sich überhaupt nicht gut verkauft, er war das hässliche Entlein unter den Audis. Ähnliches bei der alten A-Klasse.
Lieber nicht ganz so vernünftig, dafür kaufen es dann auch noch die Leute. Die aktuelle Mercedes A Klasse oder der Mazda 3 sind gute Beispiele dafür.
EVrules meint
Der A2 war (leider) nach seiner Produktionszeit ein sehr gefragtes Auto und selbst heute sind die Gebrauchtwagenpreise im Vergleich sehr hoch. Klar war/ist er Design-technisch gewöhnungsbedürftig aber bei der Gestaltung, mit welcher Toyota Erfolg hat, ist der A2 in meinen Augen eine Schönheit.
Desweiteren gab es 2011 ein Konzept eines potentiellen A2-BEV-Nachfolgers, der grob eine gemeinsame Linie zwischen Twingo und Zoe trägt und recht gefällig wirkt (s.a. www-netcarshow-com/audi/2011-a2_concept/).
Audi wird mit Sicherheit ein dynamsicheres Außendesign für einen serienfähigen AI:ME finden, auf Basis des MEB, wird so ein Auto mutmaßlich sehr nahe Verwandschaft zu einem ID.3 haben.
150kW meint
Als gebrauchter war der A2 aber sehr beliebt. Was zeigt das es mit etwas geringeren Preis wohl besser gelaufen wäre. Ich find den A2 jedenfalls auch recht gut gelungen. Und vor allem war es mal etwas anderes. Ab und zu sollte man mal einen Wagen abseits der normalen Linie raus bringen. Zumindest hätte Audi den A2 e-tron bringen sollen (damals als Konzept vorgestellt). Damit hätte sich Audi im BEV Bereich schon einen Namen machen können.
Ernesto 2 meint
Mein Gott, und wieder ein Fahrzeug das die Welt nicht braucht…ein „Flaggschiff Modell im Luxus-Segment“… wieviel hundert Stück sollen da pro Jahr verkauft werden? Daß die es immer noch nicht begreifen. Die Welt braucht keine Flaggschiffe mehr sondern einen bezahlbaren 3er Kombi der 400 km weit kommt und ENDE !! Da fällt mir nur noch der Begriff Jeans-Management ein; die größten Nieten sitzen an den wichtigsten Stellen !
Jörg2 meint
„Im Fokus stehen dabei die schnelle und unbürokratische Einführung von modernen Elektroauto- und Selbstfahr-Technologien.“
Kann mir jemand diesen Satz erklären!?
Die können doch entwickeln und bauen, was sie wollen. Die gesetzlich festgelegten Zulassungsbedingungen sind gesetzt. Wo wollen die da „unbürokratisch“ werden?
Oder ist damit der eigene, firmeninterne Wasserkopf gemeint, deren Entschlussbeschleunigung nun nach außen als Erfolg herhalten soll… ?
Ich vermute, der Satz kommt aus einer Pressemitteilung und die PR-Abteilung musste das A4-Blatt irgendwie voll bekommen…..
Ludwig Kastor meint
Damit sind leider die bürokratischen Prozesse innerhalb der Firma gemeint.
Gibt leider viele Leute die mitreden aber wenige die endlich entscheiden.
Jörg2 meint
Hab ich befürchtet!
Da wird nichts schneller. Dazu müssten ja Wichtigkeiten abgebaut werden.
Remo meint
So langsam wird es seltsam. Hier liegt der Fokus auf Kleinwagen oder Edelautos und bei den meisten Anderen kommen nur SUVs. Ausser VW selbst, die mit dem ID3, aus meiner Sicht, genau das richtige Segment bedienen, ist das bei vielen anderen ein mächtiges rumgeeierere.
Ein elektrischer A4, oder ein A3 mit dem Platz eines A4 das wäre doch mal ein Schritt in die Zukunft.
EdgarW meint
In Zwickau werden bereits zwei MEB-Audis (vor-)produziert, der Eine ist der bekannte Q4 e-tron, siehe NextNews von letztem Freitag auf YouTube. Beim zweiten Modell dürfte es sich nach meiner Vermutung, denn es gab ja schon Ansagen in dieser Richtung, um ein A3-artiges Modell handeln, natürlich mit größerem Innenraum – der eines A4 sollte machbar sein (ist ja hinten kleiner als ein Passat, den der ID.3 nicht ganz erreicht).
Hans Meier meint
Läuft sicher wie beim VW Buggy der ja auch gekommen wäre wenn… Ka ob im 2024 Audi/VWAG noch so gross mit Geld rumklotzen können für Scheinmodelle. :) Wird mal Zeit das die sinnlose Geldverbraterei aufhört, welche Kunden dann wieder für überteuerte Modelle reinspielen dürfen.
Futureman meint
Ob jetzt alle anderen Hersteller Angst bekommen und Neuentwicklungen sofort einstellen, damit Audi aufholen kann?
Peter W meint
Ein Kühlergrillersatz muss aber schon irgendwie sein. Die Scheinwerfer hinter einem schwarzen Gitter und eine schwarze Frontscheibe werden so ohnehin nicht kommen. Alles nur Hokuspokus.
Sonst aber schon eine elegante Linie.