Das chinesische Elektroauto-Start-up Nio hat noch vor dem offiziellen Markteintritt in Deutschland am 7. Oktober seine hierzulande erste „Power-Swap-Station“ (PSS) eröffnet. In China gibt es schon über 1000 der Stationen für den automatischen Batteriewechsel. Die erste deutsche PSS steht im schwäbischen Landkreis Augsburg in Zusmarshausen.
In den nächsten Tagen sollen abschließende Tests und die Kalibrierung der Technik durchgeführt werden. „Mit der Auslieferung der ersten Fahrzeuge in Deutschland können Nio User schon bald die revolutionäre Ladelösung, darunter den vollautomatischen Austausch der Batterie, selbst erleben“, so das Unternehmen. Hergestellt wurde die Station in einem neuen Werk in Ungarn, aus dem künftig weitere Ladeeinrichtungen für Europa ausgeliefert werden sollen.
Die erste Batteriewechselstation in Deutschland der Marke ist ein Kooperationsprojekt von Nio und Sortimo, dem Betreiber eines der größten Ladeparks in Europa, strategisch direkt an der stark frequentierten A8 zwischen München und Stuttgart gelegen. Das Gemeinschaftsprojekt startete im Juni 2022 zusammen mit dem Installationspartner TSG Deutschland und wurde nun nach drei Monaten Bauzeit fertiggestellt.

Die Anlage in der Größe einer Doppelgarage sei später für rund 100 „Swaps“ am Tag ausgelegt, erklärt Nio. Bis zu 13 Batterien würden mit 40 bis 80 kW Ladeleistung netz- und batterieschonend mit Energie gefüllt, ohne typische Spitzen im Stromnetz zu verursachen. Innerhalb von rund fünf Minuten könne das Batteriepaket eines Fahrzeugs durch ein voll aufgeladenes ausgetauscht werden. Mit 550 kW Anschlussleistung ermögliche die Batteriewechselstation den Nutzern „ein außergewöhnliches Ladeerlebnis ohne das lokale Strom-Verteilnetz unnötig zu belasten“. Bei jedem Tausch würden der Zustand der Batterie und des elektrischen Systems geprüft, um sicherzustellen, dass sowohl das Auto als auch die Batterie in optimalem Zustand sind.
„Nio errichtet als erster OEM in Deutschland ein funktionierendes Power-Swap-System, welches für alle Nio Modelle standardisiert ist und einen vollautomatischen Batterietausch in nur fünf Minuten ermöglicht. Nio User bekommen dadurch maximale Flexibilität: neben der Möglichkeit jederzeit auf eine andere Batteriegröße zu wechseln und so zukünftig bei Bedarf das Fahrzeug upzugraden, gehören Gedanken, die die Lebensdauer ihrer Batterie betreffen, der Vergangenheit an“, so Ralph Kranz, General Manager Nio Deutschland.
Hierzulande wird Nio zuerst die große Limousine ET7 ab 69.900 Euro an Kunden verkaufen. Welche weiteren Modelle exportiert werden, ist noch offen. Die Chinesen bieten auch die SUV ES6 und ES8 sowie den SUV-Crossover EC6 an. In Arbeit sind zudem die Limousine ET5 und das SUV ES7 im Mittelklassesegment.
BotU meint
Wir betreiben eine solche Station ( gebraucht) , aus China, seit 2019. Zeigen die Funktionsweise den politisch Verantwortlichen, den Automobilherstellern und Interessierten. Der Wechsel erfolgt in weniger als 3 Minuten bei dieser alten Station. Die Neuen wechseln in 20 Sekunden. Diese Technik existiert dort seit 2008!!
Der Wagen, welcher mitgeliefert wurde, hat auf seiner Batterie eine Laufleistung von 1,7 Millionen km, gebrauchtes Taxi.
Man kauft den Wagen OHNE Akku, er gehört dem System.
Ben meint
Schönes Märchen, Video von Björn Nyland, mit aktueller Technik, der Wechsel dauert 5/6min.
https://www.youtube.com/watch?v=VmWL1hZQmD0
Ben meint
Und nochmals es bleibt dabei es ist halt einfach ein Märchen und getrolle, hier noch ein Video von nextmove direkt aus China, dem Heimatmarkt, das Video ist von 2020 und der Wechsel dauert 12 min. wie kann es also sein das eine gebrauchte 2019er Station angeblich 3min braucht.
https://www.youtube.com/watch?v=gYkYvaeNwMc
Gunarr meint
In China fahren etwa 200 k Autos rum, bei etwa 1 k Wechselstationen. 13 k Ersatzbatterien auf 200 k Autos sind 0,065 sinnlos herumliegende Batterien pro Auto. Ich finde das akzeptabel, denn der Mehrwert durch die längere Lebensdauer der Batterien, die geringeren Standzeiten der Autos und die Entlastung des Stromnetzes wiegt die extra Ressourcen, die die Ersatzbatterien brauchen, mehr als auf. Auch die Kosten für Nio sollten sich in Grenzen halten.
Draggy meint
Für Nio sicher, die Zahlen das auch nicht, zumindest wenn es mal läuft, aber für uns sieht das mit den Kosten sicher schon anders aus. Wer erstmal so ein Auto hat ist fest gebunden da könne Preise schnell steigen.
MAik Müller meint
Ich finde allein die Möglichkeit den Akku EINFACH zu tauschen hervorragend.
Dadurch können diese Fahrzeuge sehr sehr lange betrieben werden.
20 Jahre sind so selbst mit der aktuellen „schlechten“ Akkutechnik möglich.
Ich würde deshalb für so ein Fahrzeug MEHR Geld ausgeben wollen als für die anderen Eauto mit festverbauten Akkus.
Ben meint
Ja das wirst du auch da der Akkutausch nur über ein Abomodel zu Verfügung steht wenn du keine Batterie kaufst, man bezahlt dann montatl. Grundgebühr + Kosten pro Battteryswap + kW/h.
Wobei ich dies nicht als Problem ansehe da Luxus und Erleichterung halt schon immer teurer waren/sind.
Yogi meint
Im Land der automobilen Weltmarktführer baut nun ein Chinese die erste Wechselstation BEV…dessen Produkt Björns 1000km gleichauf zum antikem Stinker schafft….
Bauxit meint
Daran erkennst du dass es eine Sackgasse ist, sonst würden andere Hersteller das längst auch anbieten. Die Idee ist ja nicht neu, sie ist nur schlecht, teuer und unwirtschaftlich.
M. meint
Wow, auf 1000 km mit optimal liegenden Wechselstationen (nicht immer die gleiche beim im-Kreis-fahren) spart man 20-30 Minuten. Auf EINTAUSEND km.
Man darf halt in den Stunden nicht groß auf die Toilette müssen, oder Hunger bekommen.
Vielleicht erkennt man diesen Zeitvorteil später, wenn man schimmelige Essensreste unter den Nio-Sitz hervorzaubert. Wie lange die Reinigung dann wohl dauert, wenn ein NIO-Fahrer sich nicht eingestehen wollten, dass ER das Problem ist, nicht das Auto?
Der Test zeigt nur auf, wer aktuell bei Effizienz und Ladezeit vorne dabei ist.
Es ist KEIN Test für die Fahrzeit auf 1000 km. Nur kann man anders den Unterschied zw. den Autos halt nicht aufzeigen – weil er im Grunde irrelevant ist.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Eigentlich bin ich davon ausgegangen, dass solche Tausch-Systeme in mehreren Pilotprojekten ausgetestet und als für nicht gut empfunden wurde. Jetzt sind ja die Chinesen nicht blöd und in China scheint das ganze ja in einem Markt wirtschaftlich zu funktionieren. Bin echt gespannt, welche Rahmenbedingungen dazu notwendig sind. Schließlich wurde ja auch mal vor langer Zeit mal behauptet, Autos mit elektrischen Batterien, das funktioniert nie, tut es aber irgendwie doch….
David meint
In China funktioniert das in Megacities, wo man pendelt und einmal in der Woche den Akku wechselt. Weil man in seinem Wohnviertel Block Y Stockwerk 23 keinen Ladeanschluss bekam. Hier sieht das ganz anders aus. Und das hat Nio noch nicht verstanden.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Ok, wenn das die Erklärung ist.
Für mich ist es dann wiederum interessant, ob und wann Nio das erkennt und wie und wie schnell sie dann darauf reagieren.
Roman L. meint
Daher werden Sie auch nur ca 1000 außerhalb Chinas installieren. Vermutlich vorwiegend an Autobahnen für das rasche Reisen.
Deine These erinnert mich an das Tanken heutzutage, dass funktioniert auch schon seit ein paar Jahren ganz gut.
Bauxit meint
In etwa so sinnvoll, wie beim Verbrenner an der Tankstelle den leeren Tank gegen einen vollen auszutauschen.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
@David: Hier wird ständig von „smarten“ vernetzten Wallboxen und bidirektionalem Laden geredet, wo sich für mich als Privatnutzer nicht wirklich der Sinn ergibt. Zu Zeiten wo ein hoher Strombedarf besteht will ich die Kiste Laden, weil ich mit leerem Akku von der Arbeit heimgekommen bin oder Morgens will ich zur Arbeit los und brauch den vollen Akku.
Ich fand dies Wechselakkulösungen bisher auch schwachsinnig, da viele Akkus „nutzlos“ rumstehen. Wenn solche Wechselstationen aber mit ausreichend Reserven ausgestattet werden, dann könnte man die gleichzeitig als Speicher für die Netzversorgung nutzen. Ich denke hier liegt Potential, wenn man ein wenig weiter und vor allem größer denkt. Dann müssten es aber eher 500 bis 1000 Akkus sein, statt nur 13.
Jiang meint
Leider, im Deutschland bekommt auch nicht jeder Eauto Besitzer eigenen Parkplatz. Ich habe ein Nio in Shanghai, mit Ladeanschluss in Garage. Was mir gefällt ist, nach 100TKm, oder 5 Jahren, ich immer noch ein Akku mit 90% Kapazitäten haben kann. Es kann natürlich auch ganz normal laden. Tauschen, ist eine Möglichkeit, die die andere Autos nicht haben.
elbflorenz meint
Shanghai. Aha.
Sehr interessant.
Vor dem Manner-Cafe am West-Bund steht eine Tesla-Ladesäule – obwohl man an der Stelle gar nicht mit dem Auto hinkommt.
Stehen die Säulen jetzt schon als Dekoration in China?
Jiang meint
„Vor dem Manner-Cafe am West-Bund steht eine Tesla-Ladesäule – obwohl man an der Stelle gar nicht mit dem Auto hinkommt.“
Ein Fehler von Firma Tesla? Wer schon über 1000 Ladesäulen in Shanghai gebaut hat.
Futureman meint
Die werden bei jedem Auto ca 15-20.000€ alleine für die Stationen und den Extraakku aufschlagen. Damit werden sie langfristig allerdings nicht wettbewerbsfähig bleiben.
Viele laden eh lieber zu Hause ohne 5 Minuten eingesperrt im Auto zu sitzen.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
„Viele laden eh lieber zu Hause ohne 5 Minuten eingesperrt im Auto zu sitzen.“
Nach der Logik brauch es dann auch keine öffentlichen Ladesäulen. Und was ist mit den Laternenparkern, die keine Lademöglichkeit zuhause haben?
Thomas meint
Naja, das „funktioniert“ in China wohl, weil es staatlich gefördert wird.
Ben meint
Naja in China funktioniert dies auch nur weil die Stationen der Staat zahlt und NIO das Geld über die Abos kassiert. Ansonsten wäre das System nicht tragbar. Aussage von ehemaligen NIO MA bei Weltmeister.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Tesla hat auch nur funktioniert, weil am Anfang genügend Investoren ihr Spielgeld da reingepumpt haben und jetzt?
Ben meint
Ist es nicht ein extremer Unterschied ob Investoren Geld in die Hand nehmen und in ein Unternehmen…naja investieren oder ob hier der Staat die Kosten eines Unternehmens trägt.
Wenn man kein Gewinn macht brechen die Investoren weg, China hingegen pumpt seit Gründung Mrd. in NIO, ohne Sinn und Verstand.
alupo meint
“ ..und in China scheint das ganze ja in einem Markt wirtschaftlich zu funktionieren.“
Das glaube ich nicht. M.W. schreibt Nio konsequent rote Zahlen, daher nichts mit wirtschaftlich. Ob die jemals damit in die Gewinnzone kommen bezweifle ich. Ich beschäftige mich aber nur am Rande mit chinesischen Unternehmen weil für mich dort ein Invest absolut nicht in Frage kommt. Dennoch war ich kürzlich überrascht zu lesen, dass selbst BYD ohne den Verkauf von Verschmutzungsrechten rote Zahlen schreibt. Ich dachte echt, dass die schon halbwegs auf festem Grund stünden.
Evergrande läßt aus der Ferne grüssen…
elbflorenz meint
Natürlich schreiben diese Unternehmen zur Zeit alle rote Zahlen. In der Bilanz. Denn gerade BYD legt ein Expansionstempo hin, dass sogar Tesla übertrifft.
Operativ verdient BYD an jedem BEV Geld. Genau wie Tesla vor 2-3 Jahren.
Mäx meint
Ich finde es immer interessant, wie dann bei anderen Unternehmen auf rote Zahlen gepocht wird.
Bei Tesla war das aber jahrelang kein Problem und da wurde sich immer lustig gemacht, dass jemand denken würde Tesla gehe pleite.
Im Nachhinein weiß man: Tesla war ab und zu knapp davor, hat es aber geschafft sich durchzuwurschteln und ist nun profitabel.
Ich vermag nicht zu sagen ob oder ob nicht BYD das schafft, aber ich sehe da Parallelen zu Tesla was Entwicklung der Zahlen, Wachstum und vertikale Integration betrifft.
alupo meint
Wie kannst Du nur darauf kommen dass rote Zahlen bei Tesla in der Vergangenheit kein Problem waren?
Du hast offensichtlich 0,000 Ahnung von betriebswirtschaftlichen Dingen. Oder verdrehst Du nur die Fakten? Fakt ist doch, dass Tesla nicht nur einmal am Rande der Zahlungsunfähigkeit stand und dann für immer verschwunden wäre. Das sollte doch nun wirklich bekannt sein.
Einmal wurden sie von Daimler in „letzter Sekunde“ gerettet. Zum Glück hat sie ein anderer CEO später alle Anteile wieder verkauft. Der Anteil hätte heute ein Milliardenvermögen an Wert. Ob den heutigen Daimleraktionären das bewußt ist? Vermutlich nicht.
BEV meint
nicht immer zusehr schwarz weis denken
ich war auch überhaupt nicht davon überzeugt und halte es für mich für nicht nötig oder sinnvoll, da das auto dadurch zwangsläufig nachteile (gewicht, bauraum, größe, kosten…) in kauf nehmen muss
ABER!
Wenn das der Weg ist um die letzten davon zu überzeugen, dass Elektromobilität funktioniert! Dann sei es so. Lieber das als immer von H2 zu labern. Also finde ich es gut, dass NIO jetzt auch in deutschland angekommen ist!
Druck machen auf die deutschen eingerosteten Autobauer.
MAik Müller meint
@BEV du musst niemanden von dem Eauto überzeugen.
Die Preise für die Autos müssen nur runter. Dann kauft das automaisch JEDER.
BEV meint
aber nicht das Management, die wollen nicht an der Ladestation stehen, die tanken ja nicht mal ihr Auto selbst und das wovor die „wichtige“ Menschen im Land am meisten Angst haben, ist dass sie zeit an der Ladestation verlieren .. Zeit ist Geld
Egal was es kostet, das sind die, die meinen H2 wäre die Lösung
wobei die das auch aus anderen Gründen sagen, die wollen einfach weiterhin die Abhängigkeiten und eigentlich nur weiterhin Verbrenner verkaufen
Robert meint
Was kostet denn so ein Nio? Also, die meisten werden wohl zuerst in ihren Geldbeutel schauen, und dann ganz schnell überzeugt sein ….dass sie sich so ein Fahrzeug nicht leisten können!
BEV meint
wer sind denn die „meisten“ ? Die meisten in Deutschland kaufen überhaupt kein neues Auto sondern ein gebrauchtes.
Andere habe einen Firmenwagen, das ist besonders in Deutschland steuerlich sehr interessant und deswegen werden sehr viele Fahrzeuge an Firmen verkauft. Die landen dann im Gebrauchtwagenmarkt.
Privatkunden sind in Deutschland bei Neuwägen gar nicht so wichtig.
Und abgesehen davon, der NIO ET5 wird sich wohl in einem Preissegment bewegen, wo sich aktuell auch andere gut wohl fühlen.
Natürlich passt der Akku nicht in einen Kleinwagen, daszu ist es zu groß.
Und ein Kleinwagen muss auch nicht so lange laden, weil der Akku kleiner und das Fahrzeug sparsamer ist. Interessant wird es besonders bei den typischen Oberklassewagen, die schwer und durstig sind, weil damit die „wichtigen“ Leute herumfahren oder fahren lassen… das sind aber genau die, die am Ende die entsprechenden Weichen stellen müssen.