BMWs 2014 eingeführter Sportwagen i8 sollte im April auslaufen, wegen einer Coronavirus bedingten Pause der Produktion wurde das Plug-in-Hybridauto aber noch länger gefertigt. Am 11. Juni lief das letzte Fahrzeug der Baureihe vom Band. Der zweite, schon 2013 eingeführte Stromer von BMWs Submarke i – der i3 – wird weiter hergestellt, wahrscheinlich sogar noch bis 2024. Die Kapazitäten könnten demnächst erhöht werden.
Die Produktion des rein elektrischen i3 in Leipzig könne BMW kurzfristig verdoppeln, sagte Werksleiter Hans-Peter Kemser laut der Automobilwoche am Rande einer kleinen Feier zum Produktionsende des i8. „Wir produzieren derzeit in einer Schicht 116 i3 am Tag“, so Kemser. „In zwei Schichten könnten wir 250 pro Tag bauen.“
Ob mehr i3 gebaut werden, hänge von der Nachfrage nach dem Kleinwagen ab. BMW orientiere sich am Markt und produziere „nicht auf Halde“, erklärte Kemser. Mit der aktuellen Stückzahl liege die am 18. Mai nach zwei Monaten Unterbrechung hochgefahrene Produktion des i3 bereits wieder auf dem Vor-Corona-Niveau.

Um die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie abzufedern, hat die Bundesregierung ein Konjunkturprogramm beschlossen. Die Maßnahmen umfassen eine Verdoppelung des staatlichen Anteils an der mit der Industrie aufgelegten Elektroauto-Kaufprämie „Umweltbonus“. Für Modelle zu einem Netto-Listenpreis bis 40.000 Euro wie den i3 gibt es damit bis auf weiteres 6000 Euro Zuschuss vom Bund, die Hersteller gewähren zusätzlich 3000 Euro als Bruttorabatt (3570 Euro). Hinzu kommt die vorübergehende breite Senkung der Mehrwertsteuer auf 16 Prozent.
Optisch hat sich der aktuell vor Förderung ab 39.000 Euro kostende i3 seit seinem Start vor knapp sieben Jahren nur geringfügig verändert, etwa durch neue Lackierungen. Auch der Antrieb ist weitgehend gleichgeblieben, die Batteriekapazität wurde jedoch deutlich erhöht: Statt anfänglich 22,6 kWh für 190 Kilometer Reichweite werden nun 42,2 kWh für 359 Kilometer mit einer Ladung gemäß der auslaufenden NEFZ-Norm verbaut. Ebenfalls neu ist der seit 2017 verfügbare i3s mit etwas mehr Motorleistung und sportlicherer Ausstattung.
Im vergangenen Jahr wurden laut der Automobilwoche erstmals etwa 40.000 i3 hergestellt. Wie viele es in diesem Jahr werden, hängt von der Entwicklung der Corona-Krise und der Nachfrage nach Elektroautos ab. Der i3 ist durch die höhere Förderung zwar nun deutlich günstiger zu haben, mittlerweile gibt es aber mehr vergleichbare Modelle zu erschwinglicheren Preisen – etwa Opel Corsa-e, Peugeot e-208 oder auch der etwas größere, im September startende VW ID.3.
Wasco meint
Vom i3 wurden bis April auch nicht so viele gebaut und er ist nur 8. In der BEV Rangliste in Europa mit ca. 6000 Einheiten. Vom e Golf wurden doppelt so viel verkauft und vom Model 3 sogar 4 Mal so viel. Gut das man die Produktion erhöht, auch wenn der Wagen wieder ein Update braucht.
Andreas meint
„gemäß der auslaufenden NEFZ-Norm“.
Diese Formulierung für jahrzehntelangem Betrug am Kunden kann man sicherlich noch einige Jahre nutzen.
Leser meint
Ja, vielleicht sollte man mal eine nutzerfreundliche praxisnahe Realitätsnorm erfinden, mit der angegeben wird, wie weit das Fahrzeug mit einer vollen Ladung auch unter widrigen Bedingungen MINDESTENS fahren kann..
DerMond meint
„mit der angegeben wird, wie weit das Fahrzeug … auch unter widrigen Bedingungen MINDESTENS fahren kann.“
Das wären immer 0km, da nicht alle Verbrauchsanteile abhängig von der Fahrstrecke sind.
Olli meint
BMW gibt auf deiner Seite den Verbrauch nach WLTP an, sowie einen praxisnahen Verbrauch, den man auch wirklich erreichen kann, aber alles außer Tesla ist hier ja Mist.
Jennss meint
Ich finde den i3 noch immer cool. Für ein Facelift wünsche ich mir:
– Leichtere Lenkung (ggf. Progressivlenkung)
– Knackigeres Anfahren (Drosselung ausbauen)
– 60 kWh netto
– Evtl. eine i3 rs-Version mit 240 PS
anderername meint
„Evtl. eine i3 rs-Version mit 240 PS“
Da es sich um BMW und nicht Audi handelt, dürfte es dann eine Mi3-Version handeln…
LiPo meint
Einen i3s gibt es ja seit 2018, mit 14 Mehr PS
Rene meint
Ja, immer noch tolles Auto – möchte meinen nicht tauschen; wünsche mir:
– 160 Ah
– REX
Kokopelli meint
Wir fahren und mögen ihn auch, aber ich würde ihn sofort gegen ein Tesla Model 3 tauschen. Der i3 braucht dringend ein Update:
– Fahrdisplay mit größerem Anzeigefeld
– größerem Akku, mindestens 50 kWh
– bessere Aerodynamik
– Software OTA fähig (nicht nur das olle Navi)
Andreas meint
Wer braucht denn 240 PS? Und wer rechnet noch in PS? Das entscheidende ist doch das Drehmoment.
THeRacer meint
… so ist es! Diese Ideen gehen mir auch schon seit mindestens 2 Jahren durch den Kopf.
( bin seit über 5 Jahren begeisterter i3 Fahrer der die unvergleichliche Agilität, Leichtfüßigkeit und Wendigkeit und auch das prägnante Design schätzt.
Würde u. a. noch um folgendes wesentliches ergänzen:
– beheizbares Lenkrad ( dann kann der Warmluftpuster im Winter mindestens 3*C runtergestellt werden )
– Anhängerkupplung für kl. Anhänger u. vor allem Fahrradträger!
– Niro-Bremsscheiben
– blätter- u. wasserdichte Frontbox ( behelfe mir z.Zt. mit einer Baumarktbox )
– …
Und sobald es die Akkutechnik hergibt, gern auch mit 60 kWh. Würde erfahrungsgemäß
hochgerechnet für 350-450 km je nach Außentemperatur reichen )
… und natürlich für die noch größere Freude am Fahren/Beschleunigen noch ein paar mehr PS ( 200 statt 170 ) und Drehmoment ( 300NM statt 250 ) für die i3sr Version !! ;-))
… dann würde ich nicht mehr auf den TMy aus brandenburgischer Produktion warten …
caber meint
mir würde vorschlagen:
– mehr Sensoren und erhebliches Softwareupdate
– grösserer Kofferraum (range Extender raus)
– 60Kw/h Akku
caber meint
korr. „ich“
Michael Ante meint
würde mir bei 25.000km Fahrleistung,
bessere Sitze mit vernünftigem Seitenhalt wünschen ☺️
Egon Meier meint
Leider zeigt sich wieder, dass ein früher Start nicht immer für den Läufer gut ist.
BMW war früh dabei und hat – in seiner BEV-Euphonie – Desin-Fehler gemacht.
Man hat ein reines BEV-Fahrzeug konstruiert das 1. nicht skaliert und 2. zu teuer in der Fertigung ist.
Schade .. jetzt hat man die Entwicklungskosten hoffentlich wieder im Beutel und kann mit bessserer Marge weiter agieren.
Leider ist der Wettbewerb nicht eingeschlafen und hat mit dem späteren Start die Chance, die BMW-Fehler nicht zu wiederholen.
Wer zu früh kommt, den bestraft das Leben.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Naja, Tesla war wesentlich früher dran, war sicherlich aber auch etwas cleverer. „Wer zu früh …“ ist mir eine zu einfache Entschuldigung.
Egon Meier meint
cleverer kann man danach immer sagen .. Glück gehabt und die richtigen Entscheidungen zu richtigen Zeit
Wie gesagt ..das weiß man immer erst viel später
Und 2030 werden wir noch viel viel schlauer sein als heute.
BeatthePete meint
Nein, wenn BMW bei ihrer ursprünglichen E-Strategie geblieben wäre, hätten wir heute bereits seit 2 Jahren einen i5 S/CUV auf einer eigenständigen reinen E-Platform.
Das 2 Jahre vor allen anderen DE- Herstellern.
Aber hätte ….. Fahrradkette.
Andreas meint
Richtig. Wenn Mercedes die A-Klasse mit umfallsicheren Akku ausgestattet hätte, wie eigentlich geplant und wenn die Öl-/Autolobby nicht den Zero Emission Act in den 90igern demontiert hätten… dann hätten wir ein Problem weniger.
Aber auch das ist Fahrradkette.
caber meint
http://www.umweltbrief.org/pdf/Mercedes_A-class_electric_zebra.pdf
Die alte A-Klasse wäre auch wegen der fehlenden Akkus (Elch Test) in Schweden nicht umgekippt
Andreas meint
@Egon Meier: Höchsten früh dran in Deutschland. In anderen Ländern gab es schon erfolgreiche Elektroautos.
Das Problem lag nicht am frühen Start, sondern dass BMW nach dem i3 erstmal aufgehört hatten. Da kam kein i5 oder i7, wie eigentlich geplant. Die besten Leute, die hier dran arbeiten, gingen weg und die i3-Kuh wurde gemolken und gemolken. Grund war nicht das Design, sondern dass genug Firmen und Personen ein deutsches Auto haben wollten. Da spielte auch der lächerlich hohe Preis für den kleinen Akku keine Rolle.
Egon Meier meint
ich sehe es etwas anders:
das Konzept des I3 war nicht tragfähig. Man hatte jedem Menge Geld investiert und das Projekt letztlich vor die Wand gesetzt.
Noch ein Projekt in dieser Richtung traute sich keiner Verantwortlicher durchzusetzen.
Vor ähnlichen Problemen – nur mit weniger Aufwand realisiert – standen Nissan mit dem Leaf und Renault mit dem Zoe. Nur das waren eben schnell hingebastelte Blechtkisten (im Fall des Zoe ein billiger Verbrennerumbau) während BMW sich mit dem Carbon-Konzept ein ganz teures Ei ins Nest gelegt hatte.
THeRacer meint
Aber damit auch das leichteste, langlebigste, nachhaltigste,
wendigste, alltagstauglichste und damit vom Gesamtkonzept her,
eigentlich modernste Auto der Welt.
Kokopelli meint
BMW hatte schlicht keine Ahnung was sie da tun. Der i3 ist ein klassisches Elektrofahrzeug das mit dem langjährigen Verbrenner Know how entwickelt und gebaut wurde. Das Auto muss möglichst leicht sein um die schwere Batterie zu kompensieren und man nehme dazu Carbonfasern. Aber das war ein Trugschluss, das Model S hat gezeigt dass ein schweres Auto genauso effizient sein kann, da das Gewicht bei einem Elektrofahrzeug (fast) keine Rolle spielt. Das Carbonexperiment hat den i3 vor allem eins gemacht: Teuer!