Bei Volkswagen herrschte zuletzt Unruhe: Vorstandschef Herbert Diess soll mit seiner Forderung nach einer frühzeitigen Vertragsverlängerung für mehr Durchsetzungsvermögen insbesondere die Arbeitnehmervertreter verärgert haben. Einfluss auf die Strategie hat das vorerst nicht, der Aufsichtsrat sprach Diess und seiner E-Mobilitäts- und Digitalisierungs-Offensive im Dezember das Vertrauen aus. Zum Jahresende schilderte der einflussreiche Gesamtbetriebsratsvorsitzende Bernd Osterloh seine Sicht der Dinge.
„Der Aufsichtsrat sollte wohl als getrieben erscheinen. Das ist aber nicht gelungen – und das war der Aufsichtsrat auch nie“, sagte Osterloh der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er hoffe, dass man sich im neuen Jahr auf das operative Geschäft konzentrieren kann – denn das sei „sehr nötig“. Das Unternehmen habe in den vergangenen Wochen ein „teilweise sehr unruhiges“ Bild in der Öffentlichkeit abgegeben, aber Diess habe seine Unterstützung.
Volkswagen investiert massiv in Zukunftstechnologien, die jüngste Planungsrunde sieht in den kommenden fünf Jahren rund 73 Milliarden Euro für E-Mobilität, Hybridisierung und Digitalisierung vor. Europas größter Autokonzern will zahlreiche Stromer diverser Marken einführen, den Anfang machen die ersten Baureihen der Elektroauto-Familie VW ID. Beim im September gestarteten Kompaktwagen ID.3 gab es Software-Probleme, das im Januar folgende Kompakt-SUV ID.4 soll von Beginn an voll funktionale Digitaltechnik bieten. Laut Osterloh hapert es nicht nur bei der Software.
Der Betriebsratschef verlangte vor allem in der Modellentwicklung eine bessere, gemeinsame Planung „von Anfang an“. Volkswagen habe „ein gravierendes Problem“, meinte er zu Lieferproblemen bei Halbleitern für Elektronik-Teile. „Wir können das Auto dann nicht bauen. Kurzfristige Lieferalternativen gibt es nicht.“ Personalausfälle wegen des Coronavirus bei einem Zulieferer von Sitzen seien ebenfalls kritisch – und „dass Händler in einigen EU-Ländern wieder geschlossen haben“.
Mittelfristig warnte Osterloh vor einem Engpass bei den für die Expansion mit Elektroautos nötigen Batteriezell-Kapazitäten. Bislang bezieht Volkswagen Zellen von Lieferanten aus Asien, ab 2024 sollen aus einer neuen Fabrik in Salzgitter flankierend eigene Akkus kommen. Auch Autozulieferer müssten hier investieren, forderte der Betriebsratschef. „Man kann sich doch nicht immer nur beschweren“, sagte er zur Kritik daran, dass Autohersteller Komponenten selbst fertigen. Und im Ladenetz-Ausbau müsse die Energiebranche ihren Beitrag leisten.
Neues E-Auto für Wolfsburg, Tesla bei Akkus im Vorteil
Volkswagen hat kürzlich ein neues Elektroauto-Vorzeigeprojekt am Konzernsitz beschlossen. In Wolfsburg entstehe eine „richtungsweisende Fabrik“ für die hochautomatisierte Fertigung des zukünftig führenden Batterie-Modells der Kernmarke. Bei dem Projekt handelt sich laut der dpa um die Entwicklung und Fertigung eines elektrischen Volumenmodells mit dem Arbeitstitel „Aeroliner“. „Bei dem Fahrzeug soll die neueste, von uns in Eigenleistung entwickelte Software-Generation eingesetzt werden, die ab 2025 anläuft“, erklärte Osterloh. „Und der Aeroliner könnte ein Mehrmarken-Modell werden in einer deutlich sechsstelligen Stückzahl pro Jahr – alle in Wolfsburg gebaut.“
Osterloh äußerte sich auch zu Elektroauto-Pionier Tesla. Volkswagen-Chef Diess sieht den Branchenprimus in wichtigen Bereichen moderner Mobilität als Maßstab für die etablierten Hersteller. In Wolfsburg nehme man den US-Rivalen „sehr ernst“, bestätigte Osterloh. Volkswagen habe aber insbesondere bei Fertigungsthemen „jahrzehntelange Erfahrung. Da müssen wir uns nicht verstecken“. In der Vereinheitlichung von Batteriezell-Ausführungen etwa sei derzeit jedoch Tesla im Vorteil: „Aktuell haben wir noch rund zwei Dutzend mehr Zellvarianten als Tesla.“
Rene meint
Hier eine weitergehende Information in welche Richtung es in Zukunft gehen wird.
Ein Vortrag von Tony Seba ist Professor an der Stanford Universität und unterrichtet Studenten.
Vortrag ist in Deutsch 30 min. Empfehlenswert
https://www.youtube.com/watch?v=KgymYCRWbis
In Englisch 63 min
https://www.youtube.com/watch?v=2b3ttqYDwF0
wiesmaim meint
Wird schon so sein, dass sich Elektromobilität – von mir aus auch autonom -durchsetzt. Die daran anschließende (interessantere) Frage ist doch, wie lange sich Mobilität und Transport noch auf Rädern vollziehen wird.
Florian Axt meint
Sehr guter Aspekt. Wenn man nach vorne blicken will dann muss man auch noch oben gucken und ich denke auch dass das Auto von Übermorgen eher eine Drohne sein wird oder eine Rakete. Zufall dass Tesla aus dem selben Genie stammt wie Space-X? Und dann schickt der crazy californian auch noch Satelliten ins All um auf der Ganzen Welt internet zu haben?? Schon gut dass der Betriebsrat da im Interesse der Fließbandarbeiter an den strategischen Entscheidungen des Konzern mitbestimmt. DAs hat damals in England bei der Einführung der Dampfmaschine und des Webstuhls auch geholfen.
Flo meint
An diesen Äußerungen sieht man wie schnelllebig das Business ist. Vor einem Jahr hat er noch gegen E-Autos gewettert. Warten wir mal ab wie sich der ID.4 schlägt (v.a. Effizienz & OTA-Fähigkeit), die Versprechungen setzen die Meßlatte sehr hoch.
ShullBit meint
Das Problem ist eventuell, dass sich Osterloh als Betriebsratschef dauernd zu strategischen Fragen äußert, was nicht sein primäres Aufgabengebiet ist? Osterloh ist mittlerweile so etwas wie eine nicht legitimierte Neben-Presseabteilung bei VW. Sicher: Neben dem Betriebsratsposten ist Osterloh auch Mitglied des Aufsichstrates. Aber für den Aufsichtsrat spricht üblicherweise der Aufsichtsratsvorsitzende und der heißt nicht Osterloh. Problematisch ist das vor allem dann, wenn Osterloh in den Medien strategische Ansichten platziert, die manchmal deutlich von denen des Vorstandes abweichen.
Und ehrlich gesagt: Ein Betriebsratschef, der durch den Betriebsratsposten zum Multimillionär wurde, ist mir etwas suspekt. Mit der Lebensrealität eines Fließbandarbeiters bei VW hat Osterloh schon lange nichts mehr gemein.
udkw meint
Ich finde es ausgesprochen gut, dass B. Osterloh und damit der Betriebsrat und damit die Arbeitnehmer die Macht haben, sich in die strategische Entwicklung von VW einzuschalten. Dass das nicht unerfolgreich ist, mag man daran erkennen, dass Volkswagen einer der größten Automobilkonzerne der Welt ist und die Kolleg*Innen gutes Geld verdienen!
Und Multimillionär? Was für ein Blödsinn! Sein Gehalt ist seiner Leistung angemessen!
Andi EE meint
Einschalten ja, aber doch nicht öffentlich. Die Kakophonie muss doch vermieden werden.
udkw meint
Das stimmt!
ExExperte meint
50% des Aufsichtsrats besteht aus Arbeitnehmervertreter, genau wie es das Gesetz vorschreibt. Dazu hatte Osterloh auch lange den Sitz des stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden inne, und in seiner Funktion ist er verpflichtet die strategische Ausrichtung bzw. das operative Geschäft mitzugestalten. Er hat zb. das Ressort IT geschaffen.
Sein Gehalt entspricht genau seiner Funktion eines Hauptabteilungsleiters, die Aufsichtsratsvergütung muss er laut Satzung spenden! Verstehe diese Neiddebatten hier nicht, im Vergleich mit zb. US Unternehmen sind die Managergehälter hierzulande ein Witz.
Schon klar dass sich die Tesla Fraktion hier amerikanische Verhältnisse wünscht, die können sich gerne in der GF bewerben, dort werden noch händeringend Lohnsklaven gesucht.
Andi EE meint
@udkw
Und du hast natürlich auch recht, der Aufsichtsrat nimmt in den allermeisten Fällen eben seine Ausichtspflicht viel zu wenig wahr und winkt alles durch. Eigentlich ist das viel eher das Problem unserer Firmenkultur … die mangelnde Kontrolle, die sind einfach froh über die Bezüge als Aufsichtsrat. Nicht unbedingt Sinn der Sache. ;)
Thomas meint
Bislang haben sich die meisten Arbeitnehmer-Organisationen als stetige Bremser einer nachhaltigen Entwicklung gezeigt. Sie haben ständig Angst um den Status Quo an Arbeitsplätzen und versuchen darum notwendige Veränderungen zu verhindern. Die blasen doch erst in das Elektro-Horn seitdem auch wirklich dem letzten klar sein sollte dass dies die Zukunft ist. Zum Glück hat sich Diess frühzeitig gegen den Betriebsrat durchgesetzt und den Konzernumbau frühzeitig angestoßen.
ShullBit meint
@udkw Im Rahmen von Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wurde die Vergütung von Osterloh öffentlich. Er erhält 200.000 EUR Grundgehalt. Und er erhält wie Manager Boni, womit sein Jahreseinkommen bei 750.000 EUR lag. Nur das er gar keinen Managerposten im Konzern hat und kein Konzernmanager ist. Osterloh hat das Einkommen von 750.000 EUR auf Nachfrage dann auch öffentlich bestätigt.
Osterloh ist seit 2005 Gesamtbetriebsratschef. Die Grundrechenarten beherrschen Sie sicherlich. Natürlich ist er von der Volkswagen AG längst zum Multimillionär gemacht worden. Jener Volkswagen AG gegenüber der er die Interessen der Arbeitnehmer vertreten soll.
K. Ramm meint
@shullbit:
Sie vergessen die Steuern.
Roland meint
Nach einem „on-dit“ wird sich die Anlaufkurve des ID.4 aufgrund von Zulieferproblemen flacher gestalten als geplant.
Ein Ergebnisproblem wäre damit vorgezeichnet.
Ganz anders Tesla:
Mit über 800.000 ausgelieferten Fahrzeugen im kommenden Jahr 2021 wird das Unternehmen hochprofitabel aufegstellt sein.
Richard meint
Haben Sie eine Quelle für dieses Gerücht? Laut mir bekannten Berichten betreffen diese Zulieferproblem die id-Familie nicht:
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/auto-wolfsburg-lieferprobleme-bei-halbleiter-herstellern-kurzarbeit-bei-vw-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-201218-99-746373
Heureka meint
„Mit über 800.000 ausgelieferten Fahrzeugen im kommenden Jahr 2021 wird das Unternehmen hochprofitabel aufegstellt sein.“
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Tesla in 2021 auch nur annähernd 800.000 Fahrzeuge verkaufen wird, zumal der Wettbewerb – mit immer mehr BEV-Modellen – stärker anzieht und Tesla seine Qualitäts- und Serviceprobleme einfach nicht in den Griff bekommt.
Wie Tesla hochprofitabel werden will, mag sich mir auch nicht erschließen. Bisherige Gewinne waren einzig mit Verkäufen von CO2-Zertifikaten an FCA realisierbar. Die CO2-Transaktionen werden allerdings ’21 auslaufen – FCA fusioniert mit PSA und produziert eigene BEVs, so dass CO2-Vorgaben intern kompensiert werden können.
Also warten wir mal ab. Teslas „goldene“ Zeiten sind m.M. schon vorbei, auch wenn es manche Fans nicht wahrhaben wollen …
Thomas meint
Bitte speichern Sie Ihren Kommentar. Sie können diesen in einem Jahr wieder verwenden, einfach das Jahr anpassen und die Stückzahl auf 1,3 Mio erhöhen.
Heureka meint
Ja, da bin ich mir sogar ziemlich sicher, dass Tesla auch in ’22 auch nur annähernd keine 1,3 Mio. Fahrzeuge verkaufen wird, denn sie werden Qualität und Service wohl auch dann noch nicht in den Griff bekommen haben. Obendrein werden die Mitbewerber fleißig immer mehr gute BEVs in allen Preislagen verkaufen und produzieren. Ich gehe sogar so weit, zu schätzen, dass alleine VW eher > 1 Mio. BEVs absetzt als Tesla irgendwann 800.000. Und überhaupt, wollte Tesla nicht schon vor zwei Jahren 500.000 verkaufen. Daran ‚wurschteln‘ sie jetzt – auf den letzten Drücker – mit Gratis-Zugaben und Versprechen und schaffen es ja vielleicht sogar annähernd, aber dann eben auch erst im dritten Anlauf und qualitätsmäßig bestenfalls auf „Tesla-Standard“. – Bedaure, Tesla nehme nicht nur ich schon längst nicht mehr ernst.
alupo meint
@ Heureka
Tesla hat schon in seiner Langfristplanung von 2014 (!!!) für 2020 einen Absatz von 500.000 Fahrzeugen angekündigt, kann man im Netz jederzeit nachlesen.
Dass sie das damals öffentlich kommunizierte Ziel jetzt sogar trotz Corona hinbekommen finde ich toll.
Aufgrund der bekannten Anzahl coronabedingter Ausfalltage incl. Anfahr- und Abfahrrampen kann man aber hochrechnen, dass Tesla ansonsten sogar über 550.000 Autos verkauft hätte.
Und nächstes Jahr rechne ich auch mit eher mehr als nur einer Million ausgelieferten Fahrzeugen von Tesla. Alleine Shanghai soll 300.000 M3 und 250.000 MY produzieren.
In der Giga Berlin ist übrigens ein Ingenieur von Daimler für die Qualität verantwirtlich, ich denke dass das von Tesla eine gute Wahl war.
Um Tesla braucht man sich nun wirklich keine Sorgen mehr machen. Sie sind wohl das einzige Automobilunternehmen das mit eAutos Gewinne schreibt und inzwischen soviel Cash hat, dass sie morgen schuldenfrei sein könnten. Aber sie wollen ja expandieren und das ist viel besser als Schulden zu begleichen.
Wie hoch ist VWs weltweite id3&4 Kapazität?
hu.ms meint
@ alupo:
Wieviele von den rd. 500K teslas wurden 2020 in nordamerika, europa und china verkauft? Die 3 hauptmärkte sind in etwa gleich gross. Interessant sind die unterschiedlichen zahlen und die gründe dafür.
2021 werden viel mehr BEV von den konkurrenzen gebaut. Allein der VW-konzern plant mind. 660K in europa und china bei mind. 11 unterschiedlichen modellen vom upmiigo bis zum taycan. Wird interessant werden wie sich die anteile der hersteller in den 3 grossen märkten verschieben werden.
Andi EE meint
@hu.ms
Ganz sicher zu Gunsten von Tesla auf allen Weltmärkten. Man muss ja immer die absoluten Zahlen der Verkäufe sehen (Verbrenner + Elektro), daran misst sich, ob ein Konzern erfolgreich ist. Da nimmt es bei Volkswagen stark ab und bei Tesla nimmt es stark zu. Wie stark man Elektromobile quersubventionieren kann, hängt 1:1 vom Erfolg der Verbrennerverkäufe ab. Bei Tesla ist es hingegen klar, die Erlöse müssen alle aus den Elektromobilverkäufen kommen. Von daher haben wir hier im Gegensatz zu allen anderen, relevante Zahlen was die Profitabilität betrifft.
Bei den Elektromobilen ist halt noch alles verfälscht, weil man nicht schnell genug hochfahren kann. Aber das ist ja primär das Problem von Tesla, weil sie nicht alternativ Verbrenner verkaufen können. Aber Tesla skaliert ja wie keine andere Firma der Welt hoch, das scheinst du komplett zu ignorieren. Niemand wächst so schnell wie Tesla, niemand hat derartige Zuwachsraten wie Tesla. Du nimmst ja immer Europa als Massstab, bei uns in der Schweiz ist das Model 3 in mehreren Monaten auf Platz 1 der Verkaufscharts gewesen und das inklusive Verbrenner. Bei uns gibt es ja keine national verblendete Käuferschaft die primär eigene Produkte kauft … was du ja primär Tesla in den USA vorwirfst, aber selbstverständlich und noch in einem grösseren Mass auf Deutschland zutrifft. Und bei uns gibt es keine Monsterprämie wo sich die Hersteller an die Preise der Verbrenner „heranschummeln“ können. Auf der anderen Seite muss man die höhere Kaufkraft hier berücksichtigen, die etwa auf der Höhe von Norwegen liegt.
hu.ms meint
@ AndiEE:
Tesla wird druch die zahlungen von Fiat-Chrysler auch quersubventioniert.
Ohne diese wären sie in der verlustzone !
Und leider keine antwort auf die in den 3 grossen weltmärkten verkauften stückzahlen bei tesla.
hu.ms meint
„Wie hoch ist VWs weltweite id3&4 Kapazität?“
Der VW-konzern plant, seine weltweite mtl. BEV-kapazität von derzeit mtl. rd. 30.000 auf rd. 80.000 bis nov. 2021 hochzufahren.
Die BEV werden natürlich nur gebaut, wenn sie auch bestellt werden. Aber das gilt ja auch für tesla. :-))
Nur dass der VW-konzern 11 BEV-modelle (von mii bis taycan) und tesla 4 im angebot hat.
Andi EE meint
@mu.ms
11 Modelle … du denkst vermutlich, dass das ein Vorteil ist. Ich glaube es kommen im Moment so viele Modelle in der SUV-Klasse (gross und klein) auf den Markt, wie es früher vielleicht in 5+ Jahren der Fall war. Was hat das zur Folge? Die Anzahl die auf Elektromobilität umsteigen und gleichzeitig ihr Auto ersetzen wollen, sind nicht 5x gewachsen. Es hat ein Überangebot an Fahrzeugen in diesem Segment und Zeitraum. Die werden sich den Markt aufteilen müssen, das wird Riesenenttäuschungen absetzen.
Tesla sehe ich aussen vor, weil sie nicht stupide diesen SUV-Markt bedienen. Getreu dem Motto, ein Mix aus Sportwagen und Limousine funktioniert bei der Elektromobilität physikalisch besser, man gewinnt gegenüber dem Verbrenner-Pendant deutlich an Raum und hat somit fast keine Penaltys gegenüber der SUV-Form, aber alle Vorteile der Fahrdynamik, cooles Aussehen, bessere Reichweite, Gewichtsvorteile (Model 3) … so wie es aussieht, kommt das Fahrzeug mit diesem Mix einfach hervorragend an.
Es ist wirklich egal was VW macht, solang sie nicht auch in dieses Segment zielen. Tesla ist ein günstiger Porsche, der digital viel mehr kann und viel mehr Platz hat und mittlerweile bezüglich Marke, mehr als alles andere performt. Wer meint, dass man mit dem ID.3 oder ID.4 (Bauform) ein Model 3 oder Y matchen kann, der versteht den Markt nicht. Tesla wird doch nicht ausschliesslich wegen dem Elektroantrieb gekauft, es ist die Summe von Sportwagen, Limousine, digitale Features, neu gedachtes Interieur mit Glasdach und Smartphone-Bedienung, toller Ladeinfrastruktur, FSD und, und, und …
Du denkst, man kann die Volkswagen-Gruppen Modelle alle in den Markt schieben und die werden dann alle gekauft. Nein, das wird nicht der Fall sein. Die Verbrenner von der Gruppe kanibalisieren die Elektrofahrzeuge auch noch, weil die im Schnitt viel günstiger sind.
hu.ms meint
@ AndiEE:
Einfach die BEV-zulassungszahlen für europa abwarten. Sagen wir für das erste halbjahr 2021. Dann werden wir sehen was gekauft wird. Ich weiss es schon… :-))
150kW meint
„Sie sind wohl das einzige Automobilunternehmen das mit eAutos Gewinne schreibt und inzwischen soviel Cash hat, dass sie morgen schuldenfrei sein könnten.“
Wozu dann die Kapitalerhöhung im Dezember?
Stocki meint
Ich weiß nicht wo es anderswo aussieht , aber bei meinem Tesla haben sie die Qualitätsprobleme sehr gut in den Griff bekommen. Und ich musste noch nie in die Werkstatt deswegen. Finde den Fehler.
Rene meint
Hatte noch nie Probleme mit meinem Mod 3
Herbs meint
Da Sie ja scheinbar tiefe Einblicke in die Auslieferungsstrategie von Tesla haben: muss nächstes Jahr eigentlich immer noch alles ans Quartalsende gequetscht werden, wenn in Europa lokal produziert wird? Oder darf dann sich kontinuierlich übergeben werden?
alupo meint
Sie haben offensichtlich keine Ahnung von Bilanzen, Umlaufvermögen, Cash Flow, denn ansonsten wäre Ihnen die Antwort selbst klar und Sie hätten sich mit Ihrem Nichtwissen nicht geoutet.
Ich hatte aber vor einiger Zeit im TFF Forum die Zusammenhänge erklärt und damit auch für alle Unwissenden nachvollziehbar geschrieben, dass dieser Quartalsendspurt erst wegfallen wird, wenn Tesla in allen großen Absatzmärkten eine eigene Fertigung aufgebaut hat. Bei Interesse kann dort also genau nachgelesen werden warum das Tesla so machen MUSS.
Aber Vorsicht, ein paar betriebswirtschaftliche Grundbegriffe und betriebswirtschaftliche Zusammenhänge muss man schon im Kopf abgespeichert haben um die Erklärung für den Quartalsendspurt zu verstehen.
Freddy K meint
Deswegen ja klar das man nur immer zum Quartalsende schneller produzieren kann als sonst……
Hat nur was mit BWL zu tun….Klar..
Oder damit das man zum Ende hin einfach Prüfungen und Nacharbeiten weglässt….
Futureman meint
Immerhin kommt langsam die Einsicht, das Elektromobilität die Zukunft gehört. Einzig an der Umsetzungsgeschwindigkeit hapert es.
Auch ihm sollte klar sein, dass fast jeder (nach neuesten Umfragen 98%) E-Auto-Fahrer nie wieder Verbrenner fahren will. Und jedes neue E-Modell auf dem Markt sorgt dafür, dass weniger Verbrenner nachgefragt werden.
Stocki meint
Absoluter Selbstläufer, wenn sich in den nächsten Jahren das Tankstellen-netz beginnt auszudünnen, wird es sich noch mehr beschleunigen.
„Tankst du noch oder lädst du schon?“
wiesmaim meint
Mit den LFP-Akkus gab es bei Tesla erstmal einen (kleinen) Rückschlag. VW könnte hier Boden gutmachen, aber sie wollen ja alles selber entwickeln, anstatt mit Apple zusammenzuarbeiten.
hu.ms meint
Langfristig strategisch gesehen ist nur komplett selbst entwickelte software sinnvoll.
Hier 5 jahre anzusetzen erscheint sinnvoll.
Ich vermute, das bei den jetzt ausgelieferten ID die zulieferer-software die bisher auf den einzelkomponenten zu finden war im zentralen rechner „zusammengeschustert“ wurde und sich deshalb bei allen bis KW48 gebauten die probleme bei assistenzsystemen und infotainment ergeben haben. Auch bei den ganz neuen wird noch die eine oder andere kleinigkeit auftreten.
Wobei ich bestötigen kann, das das einfach fahren und die grundfunktionen problemlos funktionieren. Sonst hätte man schon von unfällen lesen können.
wiesmaim meint
Ich dachte zumindest bei den Akkus könnte man sich externen Sachverstand holen. Bei der Software ist das Kind schon in den Brunnen gefallen. Aber wer sagt eigentlich, dass alle Marken auf dem gleichen MEB mit der gleichen Software laufen müssen. Was früher funktioniert hat, muss nicht der Erfolgsgarant für die Zukunft sein. Man könnte ja zB Audi mit Apple-Software ausstatten, es bei VW selber probieren und im Skoda den ganzen Schnick-Schnack weglassen. Aber warum einfach wenns auch kompliziert geht.
150kW meint
„Ich dachte zumindest bei den Akkus könnte man sich externen Sachverstand holen.“
Wofür?
wiesmaim meint
„Wofür?“
Für wettbewerbsfähige Preise.
wiesmaim meint
bzw. dass VW überhaupt die benötigten Zellen herbringt.
150kW meint
Für den MEB sollen die Zellen doch schon unter 100$/kWh liegen und von einem Engpass habe ich bisher nichts gehört.
ShullBit meint
Nur Interessehalber: Was genau ist der Rückschlag in Form der LiFePo-Akkus? Es gab zwar einzelne Berichte, dass die Model 3 im Winter Probleme haben. Aber das scheint sich nicht bestätigt zu haben. Man hört nichts mehr davon.
Ich persönlich würde ein Model 3 SR+ sogar bevorzugt aus chinesischer Produktion mit LiFePo-Akkus nehmen. Die sind generell robuster und bei einer Zyklenfestigkeit von 6.000 bis 10.000 sind die schon heute für 2-4 Millionen Kilometer gut. Die Nachteile wie etwas geringere Energiedichte sind nicht praxisrelevant.
wiesmaim meint
Ich hatte das so verstanden, dass aufgrund der Entwicklungsgeschwindigkeit die LFP-Akkus nicht so intensiv getestet wurden und es daher vermehrt zu Produktionsfehlern gekommen wäre. Langfristig bin ich auch der Meinung, dass dieser Akku-Aufbau technisch und ökonomisch überlegen ist. Trotzdem wäre VW meines Erachtens gut beraten sich hier von Anfang an externe Skaleneffekte zunutze zu machen, aber ich bin ja kein hochbezahlter Manager.
Midget meint
Die Ladeleistung des M(ade)InC(hina) Model3 SR+ ist „immer noch“ sehr bescheiden.
Das kann der ID.3 sehr viel besser…
Ebi meint
Abwarten……OTA lässt grüßen
Anonomos meint
Man hört nichts mehr davon? Dann ließ mal im TFT-Forum wie begeistert da viele sind. Das Problem ist noch nicht gelöst. Die Ladeleistungen sind bei einigen auf e-Golf Niveau und auch nicht reproduzierbar, mal geht es gut mal gar nicht und warum das so ist darüber wird viel spekuliert. Da macht sich schon Ernüchterung breit.
Freddy K meint
Aber nicht die wie sie im Model 3 verwendet werden…
Durch das beschichten der Folien mit höherer Dicke leidet nicht nur die Ladeleistung sondern auch die Robustheit….
Dafür sind sie günstiger…
Weniger Rohstoffkosten bei gleichen Produktionskosten…
Carsten Mühe meint
Bei den LFP Akkus ist Tesla jetzt schon abgehängt, deren Batterien haben lediglich eine Energiedichte von 160Wh/kg
BYD ist da mit ihren LFP Blade Akkus bei 275Wh/kg, wohlgemerkt bei halber Baugröße.
Das Festhalten von Tesla an den Rundzellen rächt sich jetzt.
Ebi meint
Die Rundzelle hat längst nicht ausgedient, mit der 4680er wird es einen riesigen Evolutionsschritt geben, den die anderen Zellhersteller nicht so einfach nachmachen können.
150kW meint
Es ist aber auch ein Stück weit so das Tesla mit den 4680er das aufholt was andere mit Pouch und NMC bereits haben. Tesla geht mit ihren „50% Einsparung“ ja von Tesla aus und nicht von den Wettbewerbern ;)