BMW-Aktionäre forderten bei der Hauptversammlung des Autokonzerns in der vergangenen Woche mehr Tempo bei der Entwicklung von Elektroautos. BMW hat zwar als einziger großer deutscher Hersteller frühzeitig auf Elektromobilität und eine nachhaltigere Produktion gesetzt, das derzeit aus nur zwei Stromer-Modellen bestehende Angebot der „grünen“ Submarke BMW gilt jedoch als zu speziell für den Markt. Das Kompakt-Elektroauto i3 bietet in der Praxis nur um die 160 Kilometer-Reichweite, der teilelektrische Plug-in-Hybrid-Sportwagen i8 gerade einmal 37 Elektro-Kilometer. Auch die Teilzeit-Stromer der Kernmarke BMW können nur wenige Kilometer elektrisch fahren.
Der bayerische Hersteller sei zwar führend in der Oberklasse und bei batteriebetriebenen Fahrzeugen technologisch gut aufgestellt, man dürfe sich aber „nicht die Butter vom Brot nehmen lassen“, forderte Fondsmanager Ingo Speich von Union Investment. Die Reichweite der BMW-i-Modelle sei „derzeit noch klar die Achillesferse“ und müsse schnellstmöglich erhöht werden, so Speich. Er warnte: „Die Konkurrenz schläft nicht“.
Neben US-Branchenprimus Tesla Motors könnte auch die Elektroauto-Konkurrenz deutscher Hersteller bald für größeren Druck sorgen, fürchten die BMW-Aktionäre. Volkswagen und Daimler haben bereits angekündigt, ihre Modellpalette in Zukunft verstärkt mit elektrifizierten Pkw erweitern zu wollen – darunter auch Langstrecken-Stromer ähnlich den über 400 Kilometer bietenden Teslas Model S und Model X.
BMW-Chef Harald Krüger erwiderte, dass die demnächst kommende, gemeinsam von Bund und Industrie finanzierte Kaufprämie in Deutschland für einen Schub sorgen werde. Das nächste Modell der i-Reihe kündigte er jedoch erst für 2021 an. Fondsmanager Speich wie auch Daniela Bergdolt von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) kritisierten, dass i3 und i8 erst in fünf Jahren um weitere elektrifizierte Modelle ergänzt werden sollen. „Am Anfang war BMW ein bisschen zu früh dran und jetzt verlässt uns der Mut“, so die Aktionärsschützerin.

Die Verkaufszahlen des Ende 2013 eingeführten Stadt-Elektroautos i3 und des ein Jahr später gestarteten Plug-in-Hybrid-Sportlers i8 entwickelten sich bisher schlechter als ursprünglich erwartet. Im vergangenen Jahr setzte BMW etwa 24.000 i3 und rund 5500 i8 ab – das entspricht 1,5 Prozent des Gesamtabsatzes. Aktionärsschützerin Bergdolt bemängelte, dass die Modelle „besser laufen“ könnten. „Der Milliardenaufwand dafür hat sich bislang nicht gelohnt“, ergänzte Fondsmanager Speich.
Auch die enorme Popularität von Teslas Ende 2017 in Produktion gehendem Kompakt-Elektroauto Model 3 kam zur Sprache. Der Stromer für den Massenmarkt mit einem US-Grundpreis von 35.000 Dollar vor Steuern wurde nur wenige Wochen nach seiner Weltpremiere bereits fast 400.000 Mal reserviert. „Von Elon Musk lernen heißt siegen lernen“, lobte Fondsmanager Speich die Erfolgsbilanz des Tesla-Chef.
BMW-Vorstand Krüger „begrüße“ zwar, dass Konkurrent Tesla für „emotionale Begehrlichkeit von Elektrofahrzeugen“ sorge und wünsche den Kaliforniern „viel Erfolg“. Er bekräftigte jedoch, dass BMW wettbewerbsfähig sei und Elektromobilität „ein Marathon, kein Sprint“. Die Diskussion um E-Mobilität sei „hoch emotional“, so Krüger. Entscheidend sei dabei, „die Dinge voranzubringen“. BMW i sorge für neue Kunden für BMW und ermögliche den Zugang zur Elektromobilität. Zudem seien bereits 20 Prozent der Carsharing-Flotte DriveNow elektrisch angetrieben.
Der BMW-Chef bekräftigte, dass das Modellangebot von BMW i weiter ausgebaut wird. Ab Sommer soll der i3 mit erhöhter Batteriekapazität und 50 Prozent mehr Reichweite in den Handel kommen, 2018 nach langer Wartezeit der bereits 2012 vorgestellte BMW i8 Roadster. 2021 soll der BMW i NEXT folgen. „Unser neuer Innovationsträger soll autonom fahren. Er ist digital vernetzt. Er besteht aus intelligentem Leichtbau. Er weist ein völlig neues Interieur auf. Und er bringt die nächste Generation der Elektromobilität auf die Straße“, kündigte Krüger an.
„Die Zukunft gehört der nachhaltigen Mobilität“, diese sei „Auftrag und Verpflichtung zugleich“, so der BMW-Vorstand. Welcher Antrieb sich durchsetzt, sei Krüger zufolge allerdings noch offen. In Zukunft würden demnach Batterie-Elektroautos für die Kurzstrecke sowie die Brennstoffzelle für lange Strecken eingesetzt werden. BMW wolle aber weiterhin den Verbrennungsmotor optimieren, und auch der effiziente Dieselmotor soll vorerst „eine wichtige Rolle“ spielen.
Bodo TW783 meint
Andy – kommentarlos abgehakt.
Ansonsten: Wozu baut BMW eigentlich in seinem i3 die ganze Leichtgewichtstechnik ein, wenn dann doch 1,3 bis ,15 t Masse bei rauskomen ? Und das nicht etwa infolge schwerer Akkupacks – die wiegen nun mal nur 165 kg. Wenn all die angeblich tolle Carbon- und Alu-Verwendung kein leichteres Fahrzeug ermöglicht als die gesamte sonstige Konkurrenz, dann muss ich schon sehr als den Konstrukteursfähigkeiten dieses Herstellers zweifeln…
JuergenII meint
So, welche Konkurrenz ist denn leichter oder genauso schwer?
Ein Zoe wiegt leer schon 1.502 Kg, sein zulässiges Gesamtgewicht kommt mit 1.965 Kg schon ziemlich an 2 Tonnen ran.
Zum Vergleich wiegt der i3 BEV leer 1.270 und voll 1.620 kg.
Ist Dir eigentlich klar, wie schwer es ist ein Fahrzeug leichter zu konstruieren? Da jubelt die Konkurrenz schon wenn sie 40 Kg einsparen kann. Hier sind es über 300 Kg.
Leonardtronic meint
Fiat Chef hats offen ausgesprochen:Bitte kauft nicht unser Elektroauto.
BMW sagt das nicht so gerade aus, sondern verkleidet die Antwort in teuere, unpraktische Sondermodelle die kaum einen ansprechen und verlangt dafür soviel Geld dass die Kunden wegbleiben.
BMW will soviel E-Autos bauen dass Know-how gesammelt werden kann aber nur als Nischenware. Vollwertige E-Autos will BMW z.Zt. gar nicht bauen.
Als Dank von mir werden ich kein BMW kaufen :-)
McGybrush meint
Der Fiat Chef sagt 3 Jahre später sinngemäß aber auch: „Wenn Tesla mit Ihrem Model ≡ Erfolg und Gewinne macht dann werden wir diese Technik kopieren und in unsere Autos einbauen“.
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„Der Weltbedarf an Photokopierern liegt bei 50 Stück.“ – Xerox
„Die Titanic ist unsinkbar.“
„Mehr als 640 Kilobyte Speicher braucht kein Mensch“ – Bill Gates
„Das Abonnement-Modell für den Kauf von Musik ist gescheitert” – Steve Jobs 2003
„Alles, was erfunden werden kann, wurde bereits erfunden.“ Charles Duell (Chef eines Partentamtes 1899)
„Wer zum Teufel, will denn Schauspieler sprechen hören?“ Chef von Warner 1927
„Die weltweite Nachfrage nach Kraftfahrzeugen wird eine Million nicht überschreiten – allein schon aus Mangel an verfügbaren Chauffeuren.“ – Gottlieb Daimler
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Damit will ich sagen. Ich geb ein sch… auf das was der Fiat Chef sagt. Die Nachfrage an eAutos (auch aus aus Wirtschaftlichen gründen) bestätigt es. Wir sind ja grade mal am Anfang. Der Boom hat ja noch nicht angefangen. Denn die Leute kaufen nicht nach Technik sondern nach Portemonnaie. Und eAutos sind bald billiger als Verbrenner. Dann kippt der Markt ohne das es mit Fördergeldern nötig gewesen wäre.
Karsten Berg meint
Kein Problem BMW-Board ! Während Sie noch bis 2021 an dem i5 tüfteln, machen Sie es so wie Elon Musk, und holen in Nullkommanichts eine ‚light‘-Version vom i3 aus der Schublade, der sich gut als Einstiegsversion a la ‚VOLKS-EV‘ für alle Zwecke verkaufen liesse. Packen Sie’s an!
JoSa meint
Hallo Andy
Ich hätte da einen Luxusartikel für dich und der ist absolut Umweltfreundlich.
Weil du ja so auf althergebrachte Sachen stehst :)
Ein Fortbewegungsmittel, dass immer startbereit und aufgewärmt ist.
Mit eingebauter Sitzheizung, Automatik und Callback-Funtion.
Kann man es sogar noch benutzen, wenn das Gehirn von Alkohol und bescheuerter
Automobilwerbung stark beeinträchtigt ist.
Und wenn es leer ist, geht das Pferd automatisch auf die Wiese Tanken.
Nur nichts neues ausprobieren, wenn wir mit drei Litern Öl zwei Liter aus der
Erde holen können. Wie viel gefördertes Öl dann in 1 Liter Benzin oder Diesel steckt
will ich nicht wissen. Du bestimmt auch nicht.
Warum fällt mir jetzt das Lied „iDisco von Farin Urlaub“ ein ???
Gruß
JoSa
Andilectric meint
Danke für deine smarte Antwort auf Andy´s Elektrophobie-Bericht. Man sollte Kritikern natürlich auch Gehör geschenken, es gibt keine Technologie, die perfekt ist oder ohne Nebenwirkungen auskommt. Die Batterietechnologie ist auch sicher noch nicht endgültig ausgegoren und es kann schon sein, dass wir Schwankungsprobleme im Netz bekommen. Aber Blackouts… ne, glaub ich nicht. Dann dürften die Leute auch nicht ihre Kaffeemaschine, den Fön und den E-Herd gleichzeitig laufen lassen. Da geht nämlich auch einiges durch die Leitungen. Bitte cool und offen bleiben, aber keine Panik verbreiten. Andy, alles wird gut. Öl ist aber leider irgendwann aus, oder der IS kann nicht mehr liefern oder wie auch immer. Wir brauchen einfach eine andere Antriebstechnik oder ein Pferd;)
Dr.M meint
Der i8 kostet über 100.000 Euro, der i3 ab 35.000, aber wehe man will noch etwas mehr Reichweite oder gar mehr Ausstattung wie Autopark oder Autopilot oder LED-Scheinwerfer – dann liegt der Preis für das Wägelchen (und bei aller Qualität und Innovation, mehr ist der i3 nüchtern betrachtet nicht) locker bei über 55.000 Euro. Und bei aller Unkerei über die Preise des Model 3 in DE, das wird Tesla leicht hinbekommen.
JuergenII meint
Irgendwie ist der Krüger der größte Flop im Konzern:
„In Zukunft würden demnach Batterie-Elektroautos für die Kurzstrecke sowie die Brennstoffzelle für lange Strecken eingesetzt werden. BMW wolle aber weiterhin den Verbrennungsmotor optimieren, und auch der effiziente Dieselmotor soll vorerst „eine wichtige Rolle“ spielen.“
Die Brennstoffzelle wird keine Rolle spielen, da viel zu teuer und vom Wirkungsgrad uninteressant für den PKW. Man sollte sich lieber auf chemische Batterien konzentrieren. Elektrolyt auszutauschen geht viel einfacher, und die heutigen Tankstellen sind relativ einfach umzubauen. Ganz anders beim Wasserstoff.
Der Diesel ist die motorische Sackgasse schlechthin, auch wenn BMW die Abgase einigermaßen unter Kontrolle hat.
Das einzige wirkliche Zukunftsprojekt bei fossilen Verbrennern wäre noch der serielle Hybrid, dessen Motor im optimalen Drehzahlbereich läuft und einen Akku speist. Simpel, billig in der Konstruktion und wartungsarm für den Autofahrer, der damit so gut wie keine Kompromisse eingeht, bis es wirklich langstreckentaugliche alternative Antriebe gibt.
Andilectric meint
Der Hybrid kann aber doch auch nur eine Übergangstechnologie sein. Ich denke, es wird in 10 Jahren kaum mehr neue Hybridautos zu kaufen geben, weil reine E-Autos erschwinglich sein werden (damit meine ich keine BMWs oder Daimler, sondern eher Nissan, Renault u. Co.) und dann genügend Reichweite bieten. Bis dahin wird halt herumgedoktert… auch mit Hybriden usw. Ob die reinen E-Autos dann austauschbare Elektrolyte, Wechselakkus oder whatever haben werden, wird sich zeigen müssen.
Andy meint
Elektrofahrzeuge sind totale Sackgasse. Auch wenn seit dem 1800-er Jahren immer wieder aus der Mottenkiste geholt werden. Chemische Batterien haben naturgesetzlich eine weit geringere Kapazität als Kohlenwasserstoffe. Zudem ein Mangel an Kohlenwasserstoffen besteht nicht. Die Gesamtwirkungsgrad von Erzeugung bis Motornabe ist bei Elektrofahrzeuge auch nicht besser, eher miserabler.
Elektroautos benötigen einen Infrastruktur der in einigen Gebieten der urbanisierten Welt vielleicht da wäre, aber nicht auf 90% der Restfläche.
Damit ist Elektromobilität garantiert nur als Zweitfahrzeug möglich, das heisst für entsprechend betuchte Klientel, die den Ökowahn finanzieren kann und will. Ökologisch ist indes nichts an den Hochleistungsbatterien.
Kurzsichtigkeit ist merkmal der „digital“ und „elekto“ Enthusiasten. Würden tatsächlich millionen an Fahrzeuge nach Feierabend sich ans Netz hängen und versuchen mit 16 oder mehr Amper sich zu laden, wären Blackouts die Regel. Also müssten Zwangsmaßnahmen her. Anders gesagt der Ausflug ins Kino fällt dann mangels Batterie mal ins Wasser, wenn man nicht drann ist mit dem Laden oder nicht viel mehr bezahlen kann als Dringlichkeitsaufschlag oder wenn man sich kein Diesel-Notstromaggregat angeschafft hat für diese Zwecke. Diese werden dann als illegal erklärt und auf dem mSchwarzmarkt gehandelt.
Man bedenke, 20 Jahren waren nicht genug paar Leitungen von der Nordsee bis nach Bayern zu ziehen, aber Strom soll auch dann geben wenn AKW-s und Kohlektraftwerke wegfallen, zwecks Ökologie, Klima oder was für Unfug noch dafür präsentiert werden. Das auch klar bei Windstille nachts im Winter.
Tesla bestätigt lediglich dies alles. Mittelmäßige Fahrzeug vollgepackt mit Batterien ändern nichts daran, dass man sinnlos teure Infrastruktur oder sinnlos viel Zeit benötigt damit zu fahren. Zudem auf absehbare Zeit macht Tesla nicht einmal mit dem 100 TEuro Modelle Gewinn.
Alle abdere Hersteller haben auch nur Gelder verbrannt. Normal ist es nicht, vor allem nach über 100 Jahren Entwicklung. Es ist schlicht eine Ideologie, ähnlich „Energiewende“ oder „Klimaschutz“.
JPK meint
Blödsinn!
McGybrush meint
Ich muss Dir unterstellen das Du dich bisher noch nie mit Elektroautos, Akkutechnik, Stromverbrauch der Welt auseinandergesetzt haben kannst. Sonst würdest Du anders denken. Wenn alle Haushalte (35Mio) in D ab heute ein eAuto über Nacht laden wurden wäre der Strombedarf geringer als zur Mittagszeit von 1980. unser Netzt kann das locker ab.
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Akkus in der Forscung und die im Militär eingesetzt werden haben eine doppelte Dichte als derzeit in Serie Produzierte. Heisst der Tesla mit 550km Reichweite würde dann 1100km damit im NEFZ schaffen. Sie sind nur noch sehr teuer und noch nicht sicher genug für Consumer Produkte.
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Wirkungsgrad.
Ladeverlust 2%
Verlust E Motor 3%
Man hat 90% der Fotovoltaik in Bewegung umgesetzt.
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Verbrenner setzten im Schnitt nur 20% des Kraftstoffs um. Da ist die Verschwendung der Förderung und Aufbereitung noch nicht mal mit drinnen.
Mario meint
genau so…, keine Ahnung, wo Andy seine Weisheiten her hat
McGybrush meint
VW, Mitsubishi und wie sie alle auf der Abgasliste heissen haben doch bewiesen das Verbrenner bereits am Ende der Entwicklung sind. Wenn sie noch so viel Potenzial hätten, warum wird dann wegen 0,5% mehr Effizienz (von ohnehin lächerlichen 20%) so ein Aufriss gemacht. Schau Dir mal die ganze Einspritztechnick, AGR Rückführung, Mototemperaturmanagement, AdBlue gerödel + der Ohnehin schon aufwendige 3Zyl Twin Turbo an. Jedes einzelne System ist hochgradig Aufwending und teuer. Und das wegen ein paar lächerlichen % Wirkungsgrad.
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Aber dennoch sehen sich die Autokonzerne seit ca. 6-7 Jahren gezwungen die Werte zu bescheissen, beschönigen oder zu ignorieren. Weil es einfach nicht mehr geht. Heutige Diesel schon mal auseinandergenommen? Schraub mal nach 40.000km die Ansaugbrücke ab. Dann kannst die die katastrophe HighTech angucken und sauber machen. Peinlich. Einfach nur Peinlich.
newchie meint
Selten so viel Schmarrn gelesen!!!!
Mehr Kommentar erspare ich mir aus zeitgründen!