Das Center of Automotive Management (CAM) der Fachhochschule Bergisch Gladbach hat seinen „Electromobility Report 2019“ veröffentlicht, in dem die Innovationsstärke der globalen Autohersteller und die Marktentwicklung bei der Elektromobilität bis 2030 analysiert werden.
Die deutschen Automobilhersteller haben laut der CAM-Auswertung im Bereich der reinen E-Mobilität immer noch Aufholbedarf. Unter den exklusiv mit Batterie angetriebenen Stromern (BEV) ist demnach Tesla im Untersuchungszeitraum 2014-2018 mit weitem Abstand bei der Innovationsstärke führend, gefolgt von den chinesischen Herstellern BYD und BAIC. Der Volkswagen-Konzern schließt im Bereich der E-Mobilität schrittweise zu den Top 3 auf und kann die Hersteller Hyundai und Renault überholen.

Tesla erreicht bei der CAM-Analyse vor allem aufgrund seiner reichweitenstarken Elektroautos mit 46,5 Indexpunkten die mit Abstand höchste Innovationsstärke. Dem Volkswagen-Konzern gelingt in der neuesten Auswertung unter anderem durch den Audi e-tron der Sprung von Platz 11 auf Platz 4. Dahinter folgen Hyundai, Renault und Nissan. Der Hyundai-Konzern profitiert unter anderem von der Einführung des Kona im Jahr 2018 als vergleichsweise preisgünstiges E-Auto mit einer hohen Reichweite von 450 Kilometer nach WLTP. Renault kann unter anderem mit dem ZOE glänzen, der das meistverkaufte E-Auto Europas ist.
Daimler und BMW rangieren aktuell auf den Plätzen 15 und 17 hinter den chinesischen Herstellern Dongfeng und Great Wall. Ihnen fehlt laut dem CAM derzeit noch ein breiteres Angebot mit konkurrenzfähigen Reichweiten und Preispositionen in verschiedenen Segmenten. Abgeschlagen folgen die japanischen Hersteller Toyota, Mazda, Mitsubishi, Honda, Subaru und Suzuki, aber auch Ford und Fiat-Chrysler, die bislang nur wenige oder gar keine reinen E-Fahrzeuge im Angebot haben.
Vorabanalyse 2019
Eine Vorabanalyse der Innovationsaktivitäten des Jahres 2019 zeigt dem CAM zufolge „eine enorme Dynamik“ der Hersteller. Danach bleibt Tesla durch Updates des Model S und Model X auch 2019 der innovativste Hersteller im Bereich der rein elektrischen Mobilität. Durch neue, verbesserte E-Motoren erhöht sich die Effizienz der Tesla-Modelle, sodass die Reichweite abermals um jeweils 10 Prozent zunimmt. Des Weiteren wurde das Laden mit den neuen „V3-Superchargern“ in den USA um 50 Prozent beschleunigt.
Der Volkswagen-Konzern schickt sich mit dem Porsche Taycan als Innovationsträger und dem Skoda Citigo e iV sowie dem Seat Mii electric an, in die Top 3 aufzuschließen. Endgültig soll diese Lücke dann 2020 mit dem Volumenmodell VW ID.3 geschlossen werden, das in den nächsten Monaten bestellbar sein wird. Hyundai und Renault können sich im oberen Drittel unter anderem durch neue Modelle bzw. Batterien halten. PSA wird mit dem Peugeot e-208 sowie dem Opel Corsa-e einen Sprung vom Mittelfeld nach oben machen, so das CAM.
Die etablierten Autohersteller werden bei der E-Mobilität weiter durch Aktivitäten von chinesischen Automobilherstellern „unter enormen Innovationsdruck“ gesetzt, sagt das CAM voraus. Bei Daimler und BMW prognostizieren die Experten, dass die Innovationsstärke im vollelektrischen Technologiefeld erst im Jahr 2020 bzw. 2021 mit dem BMW iNEXT und dem BMW i4 sowie dem Mercedes-Benz EQA und dem Mercedes Benz EQB spürbar ansteigt.
Innovationsstärke bei Plug-in-Hybriden
Deutlich anders stellt sich die Innovations-Rangliste des CAM dar, wenn man Plug-in-Hybride (PHEV) betrachtet, also extern aufladbare Fahrzeuge, die zusätzlich für längere Strecken noch einen Verbrennungsmotor an Bord haben. Die deutschen Hersteller führen hier das aktuelle Innovations-Ranking mit deutlichem Abstand an. BMW konnte sich im Jahr 2018 auf 29 Indexpunkte im Plug-in-Hybrid-Innovations-Ranking steigern und liegt damit auf dem ersten Platz. Das resultiert etwa aus der Einführung des kabellosen Ladens für den 530e.
Hinter BMW reiht sich der Volkswagen-Konzern mit rund 26 Indexpunkten ein, z.B. aufgrund des VW Touareg und Porsche Cayenne PHEV oder des Passat GTE. Daimler komplettiert die Top 3 und erzielt mit Modellen wie der C- und E-Klasse als Plug-In-Hybrid-Varianten sowie der verkehrsbasierten Hybridsteuerung, die auf Basis von Navigations- und Verkehrsdaten die Betriebsstrategie des Hybridantriebs anpassen kann, insgesamt 23 Indexpunkte.
BeatthePete meint
Ohh, gugg mal, Tata vor Mercedes und BMW !
hu.ms meint
Die grafik zeigt, das telsa seit 2014 weit voraus war, die anderen aber insbesondere das letzte jahr stark aufholen…
2021 ist tesla eingeholt und nur noch einer von vielen BEV-herstellern.
Komisch, wieder eine bestätigung meiner annahmen…
Im nachbarthema sind es die nicht mehr zunehmenden zulassungszahlen für tesla in europa die letzten 4 monate…
Jörg2 meint
@hu.ms
Das ist eine STUDIE !!!
(Alles, was Du darin über die Zukunft findest, sind Annahmen. Das nun diese Annahmen Deine Annahmen „bestätigen“ ist doch logischer Unsinn.)
hu.ms meint
Korrigiere:
bis 2018 habe lt der grafik die anderen schon gut auf tesla aufgeholt und – meine prognose – bis 2021 ist tesla eingeholt.
Wenn schon jetzt – wo noch vorsprung besteht – so wenig teslas in europa gekauft werden, wie wird das dann 2021 sein, wenn sie ihren technischen vorsprung verloren haben?
Und dann noch die vielen konkurrenzmodelle zum Y in 2021…
Jörg2 meint
@hu.ms
Wir wissen es alle schlichtweg nicht.
Stocki meint
Und täglich grüßt das Murmeltier…
Oswaldo meint
Die deutschen Hersteller sind in der Innovationsstärke führend bei Plug-in-Hybriden !!!
Wer führt eigentlich das Ranking bei Pferdefuhrwerken an? :-)
Peter W meint
Wenn ich „CAM-Studie“ lese weiß ich, dass ich mir das sparen kann.
Wessi meint
haben ja lange genug Toyota Mild Hybride getestet und dann für sooooooo schlecht befunden, dass sie lieber PHEV, was eigenes , entwickeln wollten..
und jetzt verschwinden die beizeiten auch wieder,
(die PHEV meine ich, VW wird es ewig geben als Weltmarktführer in allem)
Ironie? ja bütte