Volkswagen enthüllt auf der IAA diese Woche sein neues Kompakt-Elektroauto ID.3 und zeigt diverse weitere neue Voll-Stromer. Im Vorfeld der Frankfurter Automesse betonte Europas größer Autobauer in einer Mitteilung: „E-Mobilität ist die Zukunft“. Die Wolfsburger fassten zusammen, wie sie die alternative Antriebsart vorantreiben.
Der beste und effizienteste Weg zu einer sauberen, CO2-neutralen Mobilität liege aus heutiger Sicht in der Elektromobilität, so Volkswagen. „Das E-Auto für alle“ sei daher der Kern der E-Offensive des Konzerns. Bis 2025 wolle man – „je nach Marktentwicklung“ – bis zu drei Millionen reine Elektroautos pro Jahr bauen und verkaufen. Mehr als 70 neue elektrifizierte Modelle sollen auf den Markt kommen, darunter 50 reine Elektrofahrzeuge. In die E-Offensive sollen bis Ende 2022 mehr als 30 Milliarden Euro fließen, die Gemeinschaftsunternehmen in China über die kommenden Jahre noch einmal 15 Milliarden Euro zuschießen.
„Die Marke Volkswagen will attraktive Modelle zu bezahlbaren Preisen auf die Straße bringen und dem E-Auto weltweit zum Durchbruch verhelfen“, unterstrich das Unternehmen. Grundlage der Strategie sei der von Grund auf für Elektroautos konzipierte Modulare E-Antriebs-Baukasten (kurz MEB). Mit dem MEB stehe den Marken des Konzerns erstmals eine gemeinsame Plattform für Elektrofahrzeuge zur Verfügung. Die Architektur ermögliche die Herstellung von E-Autos im Volumensegment. Ihr Pendant im Premium-Segment sei die Premium Plattform Electric (PPE), die von Audi und Porsche entwickelt wurde.
Die auf den neuen Plattformen aufbauenden Modelle sollen hohe Reichweiten und Fahrspaß sowie mehr Platz im Inneren als bei ähnlich großen Verbrennern bieten. Hinzu kommen eine zunehmende digitale Vernetzung. Design und Innenraum können mit dem MEB flexibel gestaltet werden – vom Kompaktauto über SUVs bis zum Bus ist alles möglich, so Volkswagen. Zugleich schaffe der MEB die Grundlage, um das E-Auto für möglichst viele Menschen erreichbar zu machen. Bis 2028 sollen weltweit bis zu 15 Millionen E-Autos auf Basis des Baukastens gefertigt werden und so „erhebliche Skaleneffekte garantieren“.
Bis 2025 soll die Marke Volkswagen mehr als 20 reine E-Modelle auf den Markt bringen. „Volkswagen will das Elektroauto für möglichst viele Menschen attraktiv und bezahlbar machen“, versicherte der Anbieter. Ab Ende 2019 laufe dazu in Zwickau der ID.3 vom Band. Wenig später folge das SUV ID. CROZZ, der Bulli-Nachfolger ID. BUZZ und die Limousine ID. VIZZION. Bis 2023 investiere allein die Marke Volkswagen rund neun Milliarden Euro in die Elektromobilität.
Der MEB soll zusammen mit der PPE für viele Elektroautos weiterer Konzernmarken die Grundlage bilden. So wolle etwa Audi zum Jahr 2025 zwölf Autos mit reinem E-Antrieb in allen wichtigen Märkten anbieten und rund ein Drittel seines Absatzes mit elektrifizierten Modellen erzielen. Auch die spanische Konzerntochter Seat „setzt voll auf E-Mobilität“ und werde bis Anfang 2021 sechs Elektro- und Plug-in-Hybridmodelle vorstellen, erklärte Volkswagen. Ähnlich leite Skoda die Ära der Elektromobilität ein: Der tschechische Autohersteller arbeite an zehn E-Modellen, darunter sechs rein batteriebetriebene.
„Drei Technologiefelder“ im Fokus
Volkswagen habe sich das Ziel gesetzt: „Elektromobilität soll für Millionen Menschen erschwinglich sein.“ Die Modelle der neuen ID.-Familie sollen das Potenzial von E-Fahrzeugen bei Reichweite, Platzangebot und Dynamik „maximal ausschöpfen – und Elektromobilität zu günstigen Preisen bieten“. Eine Schlüsselrolle spielten bei der großen E-Offensive „drei Technologiefelder: Erstens eine solide Ladeinfrastruktur auch auf längeren Strecken. Zweitens eine einzigartige Produktionsplattform, auf der E-Autos zu wettbewerbsfähigen Preisen hergestellt werden können. Und drittens ein neu entwickeltes Batteriesystem, das skalierbare Reichweiten für unterschiedliche Kunden- und Fahrprofile ermöglicht.“
Eine funktionierende Ladeinfrastruktur sei der Schlüssel, um Vertrauen bei den Kunden zu schaffen und der E-Mobilität zu einem schnellen Durchbruch zu verhelfen, so Volkswagen. Dafür habe man das Thema Laden in die E-Strategie integriert und treibe den Ausbau der Ladeinfrastruktur zuhause, bei der Arbeit, im öffentlichen Raum und an den Autobahnen voran.
Europaweit wolle der Volkswagen-Konzern mit Partnern insgesamt 36.000 Ladepunkte bis 2025 bauen. Davon allein 11.000 durch die Marke Volkswagen, vor allem an den deutschen Volkswagen-Standorten und bei den rund 3000 Volkswagen-Händlern. Gleichzeitig schaffe der Konzern passenden Infrastruktur-Lösungen – etwa durch die Entwicklung einer mobilen Schnellladesäule oder als Stromanbieter, durch den Kunden CO2-neutralen Strom beziehen können.
alupo meint
Ich bin bekanntlich kein Freund von VW aus den bekannten Gründen, aber auch weil ich deren Autos schon selber hatte und mit beiden mehrmals liegen blieb.
Dennoch finde ich es sehr gut (und anerkennenswert), dass der derzeit weltgrößte Autobauer sich die BEV-Mobilität auf die Fahnen geschrieben hat (klar, mehr ginge immer, aber…). Das hilft auf jeden Fall, die eMobilität auch im verschlafenen Europa (Ausnahmen sind Norwegen und die Niederlande, meine Hochachtung dafür) voranzubringen (die Amerikaner haben es dank Tesla kappiert und die Chinesen sind sowieso absolute „Nur-allerneuste-Technik“-Freaks). Das ist es was ich toll finde (auf jeden Fall nicht die immer noch verkauften stinkenden und giftigen Diesel und Benzin-Direkteinspritzer).
Ich hoffe, dass nicht alle VW Geschädigten so nachtragend sind wie ich es bin und bis zu meinem Tod weiter sein werde. Aber ich lasse mich nach Möglichkeit eben nur einmal reinlegen. War schon immer meine Maxime.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
„Aber ich lasse mich nach Möglichkeit eben nur einmal reinlegen.“
Ich hoffe für dich, du hast dir deinen Tesla nicht wegen FSD oder ähnlichem gekauft, denn dann könnten die Chancen gut stehen, dass deine Maxime über den Haufen geworfen wird. Es sei denn du meinst einmal pro Hersteller.
Jörg2 meint
Beim FSD besteht noch Hoffnung;
beim VW-Diesel schon lange nicht mehr.
(NoA ist fein!!)
Andreas meint
Wäre interessant, ob jetzt die gleichen Autoren, die noch vor wenigen Monaten Nebelkerzen und Falschstudien unters Volk gemischt haben, jetzt die E-Mobilität hochleben lassen.
Vielleicht merkt wieder mal eine Generation an Lesern, wie die Massen konsequent veräppelt werden.
Die 10 Jahre Diesel hätten wir uns und unseren Nachkommen ersparen können.
hu.ms meint
Heute 19:45 h
livestream von der vorstellung des ID.3 auf youtube.
TwizyundZoefahrer meint
Ja, die Klapperkiste ist da. Spannende Videos auf YT. Jo, die Ladung dann doch nur mit 100kw. Viel Plastik. Ja lieber @ Egon Meier, das wird ein echter Flop. Die Benutzeroberfläche der Paystationbildschirme stammt vermutlich noch von windows95. Bei AMS lassen sie ein 1.55 Mann den Innenraum testen. Vor lauter Design werden sich die Rentner die Finger in den Heckklappen quetschen, wenn sie nicht vorher schon die vordere Garagenwand durchbrochen haben. Na das wird ordentlich Storno geben.
Alf meint
jubilieren. sorry 4 se fehla.
Bin vom VW „Viel (selbst) Weihrauch“ ganz benebelt.
Nebel mit Kerzen – hihi
Peter W meint
Ich find die „Selbstbeweihräucherung“ auch übertrieben, aber immer noch besser wie die SUV-Elektro-Betrugsautos von Daimler und BMW.
Afalterbach meint
Ich kann beim besten Willen keine Selbstbeweihräucherung in dem Artikel erkennen, sondern eine nüchterne Zusammenfassung der Elektro Strategie des VW Konzerns für die nächsten Jahre und mehr. Klar, für die Hater hier ist das alles ein bisschen viel, das muss erstmal verkraftet werden in deren kleinen beschränkten Welt. Verstehe ich vollkommen :-)
Peter W meint
Afalterbach, ich bin kein Hater, obwohl ich bei VW schon erhebliche Bedenken habe was deren Ehrlichkeit betrifft.
Über VW und deren Elektrooffensive wird aber so extrem viel berichtet, dass man den Eindruck gewinnt, dass jede neue Schraube mit einem goldenen Bändchen eingeführt wird.
Andererseits ist die Stimmung gegenüber den E-Autos bei den Kunden aber schon sehr negativ, so dass sich VW durchaus berechtigte Sorgen machen muss, ob sie die E-Fzge in den Stückzahlen verkaufen können wie sie müssen. Die Automobilindustrie muss sich aber, wenn es nicht klappt, an die eigene Nase fassen, denn sie haben „das Volk“ selbst geimpft, und jetzt sind die meisten immun, lassen sich nicht anstecken, und wollen kein Auto zum Einstecken :-)
Alf meint
wessen Welt beschränkt ist, darf sich jede/jeder täglich selbst fragen,
jeder Skeptiker, Mobber, Hater, Basher, Fanboy/Fangirl, Verteidiger, Übersohrgehauene, (Be-) Wunderer, Egozentriker usw.
zu welcher Gemeinde gehören Sie?
Alf meint
Egoooooooon Meier!? bitte jubelieren Sie!
Ihr Lieblingshersteller liefert belastbare Fakten.
Sledge Hammer meint
????????????