Der Daimler-Konzern und die BMW-Gruppe bringen in diesem Jahr mehrere neue Elektroautos auf den Markt und fahren die Produktion von rein sowie teilelektrischen Modellen deutlich hoch. Schon mit dem aktuellen Angebot an Elektrofahrzeugen haben die deutschen Premium-Hersteller zunehmenden Erfolg, beide meldeten für das erste Quartal 2021 deutliches Wachstum beim E-Absatz.
BMW
Die BMW-Gruppe lieferte in den ersten drei Monaten des Jahres 636.606 Fahrzeuge der Marken BMW, MINI und Rolls-Royce aus (+33,5 %) und erzielte damit im ersten Quartal eine neue Bestmarke. „Vor allem hat die große Nachfrage nach unseren elektrifizierten Fahrzeugen den Absatz beflügelt. Wir haben in den vergangenen drei Monaten mehr als doppelt so viele E-Fahrzeuge verkauft wie im Vorjahreszeitraum“, sagte Vertriebsvorstand Pieter Nota. „Damit sind wir auf Kurs, bis Ende dieses Jahres mehr als 100.000 vollelektrische Fahrzeuge auszuliefern und insgesamt mindestens eine Million elektrifizierte Fahrzeuge auf der Straße zu haben.“
Mit 70.207 Einheiten konnte die BMW Group den Absatz sowohl von Plug-in-Hybrid- als auch vollelektrischen Fahrzeugen im ersten Quartal des Jahres weltweit mehr als verdoppeln. Das aktuelle Angebot des Konzerns bestehend aus dem BMW iX3, dem BMW i3 und dem MINI Cooper SE wird im Laufe des Jahres mit dem BMW iX und dem BMW i4 erweitert. „Das Interesse unserer Kunden an diesen beiden Fahrzeugen ist groß und unterstreicht eindrucksvoll unser perfektes Timing: der BMW iX und der BMW i4 kommen genau zum richtigen Zeitpunkt“, so Nota.
Die BMW-Gruppe will ab 2023 rund ein Dutzend vollelektrische Modelle auf der Straße haben. In den kommenden Jahren folgen dazu unter anderem entsprechende Versionen der BMW 5er Reihe, des BMW 7er, des BMW X1 sowie des Nachfolgers des MINI Countryman. In zwei Jahren will der Konzern in rund 90 Prozent seiner heutigen Marktsegmente jeweils mindestens ein rein elektrisches Modell auf der Straße haben.
Bis 2025 soll der Absatz vollelektrischer Modelle jährlich im Schnitt um deutlich mehr als 50 Prozent steigen und damit gegenüber 2020 mehr als verzehnfacht werden. Die BMW-Gruppe erwartet, dass im Jahr 2030 der Anteil an vollelektrischen Fahrzeugen mindestens 50 Prozent ihres weltweiten Absatzes betragen wird. Bei der Marke MINI soll dieser Anteil bereits im Jahr 2027 erreicht werden. Anfang der 2030er-Jahre soll MINI ein ausschließlich vollelektrisches Angebot haben. Insgesamt plant die BMW-Gruppe, in den nächsten rund zehn Jahren etwa zehn Millionen vollelektrische Fahrzeuge auf die Straße zu bringen.
Daimler
Die Daimler-Kernmarke Mercedes-Benz Cars hat im ersten Quartal 2021 weltweit 590.999 Pkw verkauft (+22,3 %). Der globale xEV-Anteil – mit xEV fasst Daimler Plug-in-Hybride und vollelektrische Fahrzeuge zusammen – am Absatz von Mercedes-Benz Cars lag bei etwa 10 Prozent mit rund 59.000 Einheiten, darunter mehr als 16.000 vollelektrische Pkw. In Europa war mehr als jeder vierte verkaufte Pkw von Mercedes-Benz und der Kleinwagen-Marke Smart ein xEV.
Der im Januar vorgestellte neue kompakte Elektro-SUV EQA trifft laut den Schwaben auf eine positive Kundenresonanz. „Rund 20.000 Bestellungen für den EQA sind ein tolles Feedback unserer Kunden und ein vielversprechender Start in unser Mercedes-EQ-Jahr 2021“, sagte Mercedes-Vertriebschefin Britta Seeger. Die ersten Auslieferungen des EQA an Kunden sind Ende März gestartet.
Mit der Luxuslimousine EQS, dem kompakten SUV EQB und der Business-Limousine EQE finden 2021 drei weitere Premieren von der Elektroauto-Submarke Mercedes-EQ statt. Die neuen Modelle ergänzen das aktuelle Angebot von insgesamt sechs vollelektrischen Pkw. „Bei der Elektrifizierung halten wir das Tempo weiter hoch: Am 15. April präsentieren wir mit dem EQS das Flaggschiff-Modell unseres vollelektrischen Portfolios. Ich bin überzeugt, dass der EQS als echter Game Changer in Sachen Fahrerlebnis und Connected Services unsere Kunden auf der ganzen Welt faszinieren wird“, so Seeger. Mercedes-Benz Cars werde zudem sein xEV-Portfolio auf annähernd 30 Modellvarianten bei den Plug-in-Hybriden bis Ende 2021 erweitern.
Auch die leichten Nutzfahrzeuge von Mercedes-Benz werden zunehmend in E-Versionen angefragt, der eSprinter und der eVito trugen Unternehmensangaben nach insbesondere in Europa zum Wachstum bei. „Mit rund 1.200 verkauften elektrifizierten Transportern im ersten Quartal haben wir das Vorjahresergebnis im gleichen Zeitraum um rund 150 % übertroffen. Dies unterstreicht unser strategisches Ziel, führend im Bereich der Elektromobilität zu sein“, sagte der Leiter von Mercedes-Benz Vans Marcus Breitschwerdt. „In der zweiten Hälfte dieses Jahres werden wir den neuen Citan auf den Markt bringen, gefolgt von seiner elektrischen Version im nächsten Jahr. Damit sind wir in jedem Segment ein Anbieter von Elektro-Vans.“
Alupo meint
Solange echte BEVs mit Alibi-Hybriden in einen Topf geworfen werden beachte ich diese Artikel nicht mehr.
Wenn sie hohe Zahlen bei echten BEVs hätten, wären diese greenwashing-Hersteller nicht auf diese Auspuffautozahlen angewiesen.
Kommt wieder, wenn ihr was tolles zu erzählen habt….
Itschi meint
Das kann man ignorieren, aber das bedeutet halt auch die Realitäten zu verkennen. Solange nicht für alle die Voraussetzungen zur Nutzung vollelektrischer Antriebe halbwegs erfüllt sind, haben die Hybride als Übergangstechnologie einen wichtige Aufgabe.
Tim Leiser meint
„ „Das Interesse unserer Kunden an diesen beiden Fahrzeugen ist groß und unterstreicht eindrucksvoll unser perfektes Timing: der BMW iX und der BMW i4 kommen genau zum richtigen Zeitpunkt“, so Nota.“
Man stelle sich vor, man gibt seinen Katzen zwei Tage nichts zu essen. Dann schüttet man eine Dose Katzenfutter in den Raum. Mit Blick darauf, wie die Katzen sich dafür „interessieren“, sagt man dann: „das beweist eindrucksvoll das perfekte Timing.“. Allerdings sind bis dahin schon einige Katzen zum Nachbarn übergelaufen. Und haben was leckeres bekommen. Halt ohne schöne, wertige Verpackung, mit ganz schlimmen Spaltmaßen. Aber ansonsten viel leckerer und gesünder
David meint
Bei BMW sehe ich nach dem i3-Desaster noch nicht so viel Substanzielles. So glauben, ohne konsequente Plattformstrategie auskommen zu können. Bei Mercedes sieht das ganz anders aus. EQV und EQS machen richtig Lust auf mehr, sind völlig ohne Konkurrenz. Der EQA ist kein so doller Wurf, aber gut genug und dafür fair bepreist.
3er Fahrer meint
BMW macht richtig gute Geschäfte:
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/bmw-meldet-verkaufsrekord-33-prozent-mehr-autoverkaeufe-a-7a3b1e99-2816-420f-832b-0f5abe886032-amp
Aber irgendwie erinnert mich das an Nokia.
Da ging auch kurz vor Schluss richtig die Post ab.
Holger BSB meint
Ich verstehe nicht warum PHEVs mit Ladeleistungen von 3,6kw und Mini-Batterie gefördert werden.
Niels meint
Es wäre meiner Meinung nach sinnvoller mit einer Halbierung der Plugin-Hybrid-Verkaufszahlen Reklame zu machen, statt mit einer Verdoppelung… egal welcher Hersteller.
DerOssi meint
„der BMW iX und der BMW i4 kommen genau zum richtigen Zeitpunkt“
Nope, genau 1 Jahr zu spät… aber naja, besser als nie….
Flo meint
Immer schön BEV und PHEV zusammenrechnen, dann fällt es nicht so auf, dass man immer noch nix richtig Elektrisches hat.
Steven B. meint
was ein quatsch – es sind einige modelle die beide hersteller anbieten und die komplett elektrisch betrieben werden. beide konzerne haben ihren aktionären verpflichtungen (im übrigen sind pensionskassen und dergleichen mit deiner altersvorsorge mit grossen beträgen in diesen blue chips investiert) hier andere zahlen zu nennen, würde kein vertrauen in diverse aktienfonds aussenden. wirtschaftsnachrichten bestehen eben nicht nur aus schwarz und weiss, wem es nicht passt – einfach ignorieren. immer dran denken auch deine rente/pension soll zur auszahlung kommen, mercedes, bmw, vw und co in dreck zu ziehen, wird sicher auch deine rente/altersvorsorge gefährden.
Flo meint
Hut ab – Sie haben echt Ahnung. Die Renten werden über das Umlageverfahren finanziert, das können Sie nachlesen. Letztendlich wäre eine Anlage in „Blue Chips“ eine Zockerei und völlig unseriös. Was die Verpflichtung gegenüber Aktionären angeht da haben Sie zwar Recht, das entbindet einen aber nicht davon die Wahrheit zu suchen und auch zu kommunizieren. Ich habe hier niemanden in den Dreck gezogen, meine und Ihre Rente kommt auch dann wenn die von Ihnen genannten Firmen konkurs gehen würden. Die deutsche Autoindustrie trägt nicht mal 5% zum BIP bei und lediglich 4% der Deutschen sind in bzw. über die deutschen Autobauer beschäftigt. Mittelständische Unternehmen sind weitaus wichtiger was den Beitrag zum „Wohlstand“ in D anbelangt auch wenn der VDA das gerne anders darstellt und als Erpressungmittel einsetzt .
Quellen:
https://archiv.bundesregierung.de/archiv-de/wo-legt-die-rentenversicherung-ihr-geld-an–412608
https://www.bmas.de/DE/Soziales/Rente-und-Altersvorsorge/Gesetzliche-Rentenversicherung/finanzierung-der-gesetzlichen-rentenversicherung.html
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2019/04/PD19_139_811.html
PS: Gross- und Kleinschreibung kostet keinen Aufpreis.
Paule6 meint
1+
Steven B. lebt eventuell in den Staaten und meint, dass dies hier ebenso gehandhabt wird. Und in was die privaten Versicherungen investieren ist ihre Sache. Wer dachte seine Rentenversicherung über die aufzustocken ist selber Schuld. Schon vor 20 Jahren zeichnete sich das Modell Lebensversicherung als Rohrkrepierer ab.
Ansonsten ist es auch ein Unding, allerdings politisch gewollt, dass die Zahlen der BEV und Hybriden in einen Topf geworfen werden. Immer schön blenden.
Ernesto 2 meint
1 mit Sternchen* Rente ist nur dort gefährdet und ohne Rendite wenn sie mit privaten Spekulationen betrieben wird. In Chile wurde die privatisierte Rente , die als weltweites Vorbild gelten sollte still und leise verstaatlicht weil das Pleitiers waren die glücksrittermäßig sich selbst am besten die Taschen gefüllt haben Millionen Chilenen gehen wegen diesen Gangstern jetzt einer Zukunft mit einer Hungerrente entgegen. Riesterrente in Deutschland ist staatlich geförderter Betrug, bei dem Sie fast immer über 104 Jahre alt werden müssen um Ihren „Einsatz“ wieder zurück bekommen können. DAS ist ein bombensicheres Betrugsgeschäft auf das auch die Arbeitnehmer der Autofirmen reingefallen sind. Leider.
Wasco meint
Bei BMW wird nicht klar wie viele BEV es waren.
Ich schätze:
5000 vom i3
3000 vom Mini Cooper SE
4000 vom iX3
Zusammen: 12.000 BEV.
Bei Daimler:
6000 ForTwo
2000 ForFour
4000 EQC
1000 EQA
1200 e-Transporter
?
Frank meint
Insgesamt gute Nachrichten. Mich stört aber, dass so getan wird, als sei der Markt in den vergangenen Jahren nicht bereit gewesen für Elektroangebote. Ist es nicht Aufgabe des Herstellers, den Markt bereit zu machen für eine neue Technologie? Sind es nicht die faszinierenden Angebote, die Bereitschaft generieren? Ist nicht der Hersteller dafür verantwortlich, Lieferketten zu generieren?
Genau zur rechten Zeit wäre für mich vor 10 Jahren gewesen.
Ernesto 2 meint
Die Meldung daß der Citan nächstes Jahr als Elektroversion kommt, erinnert mich irgendwie an die Meldung daß nächstes Jahr der neue elektrische Renault Kangoo auf den Markt kommen soll….. Warum nur?