Nach längerem Zögern treiben mittlerweile fast alle etablierten Autohersteller den Ausbau ihres E-Mobilitäts-Angebotes voran. Auch deutsche Autobauer haben diverse neue Modelle und Milliarden-Investitionen angekündigt.
BMW, Daimler & Volkswagen
Der BMW-Konzern will bis 2025 mindestens 25 neue E-Fahrzeuge auf den Markt bringen, teil- wie vollelektrisch. Für die Modelloffensive erhöhen die Münchner ihre Aufwendungen für Entwicklung und Forschung auf einen neuen Rekordwert von sieben Milliarden Euro. Einen Ausblick auf einige der geplanten Batterie-Autos gibt es in diesem Jahr. Bis Ende 2019 sollen bereits mehr als eine halbe Million elektrifizierte Fahrzeuge von BMW auf der Straße sein.
Die Daimler AG hat angekündigt, mit Investitionen in Höhe von 10 Milliarden Euro zum führenden Premium-Hersteller von Elektroautos werden zu wollen. Neben Plug-in-Hybrid-Ausführungen bestehender Modelle planen die Schwaben dazu diverse reine Elektroautos, die unter der neuen Stromer-Marke EQ vertrieben werden. 2020 sollen erstmals 100.000 E-Fahrzeuge vom Band rollen.
Volkswagen will bis Ende 2022 an 16 Standorten weltweit batterieelektrische Fahrzeuge produzieren. In den nächsten sieben Jahren sollen die Marken des Konzerns 80 neue Stromer auf den Markt bringen, darunter rund 50 reine Elektrofahrzeuge und 30 teilelektrische Plug-in-Hybride. Bis 2025 wird eine Produktion von bis zu drei Millionen E-Autos pro Jahr anvisiert. Für „die Industrialisierung der Elektromobilität“ sind Investitionen von mehr als 20 Milliarden Euro vorgesehen.
Renault-Nissan-Mitsubishi & Toyota
Die französisch-japanischen E-Mobilitäts-Pioniere von Renault-Nissan-Mitsubishi wollen ihre Forschungs- und Entwicklungs-Aktivitäten in den nächsten Jahren umfassend verknüpfen, auch eine komplette Fusion ist im Gespräch. Elektrische Autos der Allianz sollen künftig auf einer gemeinsamen, von Grund auf für den alternativen Antrieb konzipierten Plattform aufbauen. Über den neu aufgelegten Fonds „Alliance Ventures“ sind ergänzende Investitionen in vielversprechende kleinere Unternehmen und Startups geplant.
Auch Toyota gehört zu den Pionieren bei Elektroantrieben, hat sich bislang aber auf Hybridautos und Wasserstoff-Stromer konzentriert. Ende 2016 haben sich die Japaner aufgrund der Marktentwicklung dazu entschlossen, in Zukunft zusätzlich auf Batterie-Autos zu setzen. Ab 2030 ist ein jährlicher Absatz von mindestens einer Million Akku- und Wasserstoff-Fahrzeugen sowie 2,5 Millionen Plug-in-Hybriden geplant. Der japanische Hersteller will dazu eng mit anderen Unternehmen zusammenarbeiten, darunter Mazda sowie die Zulieferer Denso und Panasonic.
Ford & General Motors
Auch US-amerikanische Traditionshersteller haben sich zu Elektromobilität bekannt. Ford verkündete kürzlich, in den nächsten vier Jahren 9 Milliarden Euro in die Elektrifizierung seines Angebots zu investieren. Im Fokus stehen vor allem Hybrid-Ausführungen populärer Baureihen, aber auch neue reine Elektroautos sind geplant. Bis 2022 sollen bei Ford 40 Hybrid- und Elektro-Modelle erhältlich sein.
General Motors hat bereits vergleichsweise früh in Elektroautos investiert, in den kommenden Jahren soll das Engagement weiter ausgebaut werden. GM will als einer der ersten Anbieter bereits 2021 mit dem Verkauf von Batterie-Modellen Geld verdienen. 2026 will der Hersteller pro Jahr erstmals eine Million Elektroautos verkaufen, dazu sollen ab 2023 mindestens 20 neue Batterie-Autos und Wasserstoff-Stromer angeboten werden.
Leonardo meint
Ich lese immer von zig Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung.
Was gibt es bei Elektroautos noch großartig zu entwickeln?
– Akkuzellen werden zugekauft (da forschen andere)
– Elektromotore (sind seit ca. 100 Jahren ausgereift und nur um Nuancen zu verbessern)
– Wärmepumpenheizung (auch nix Neues)
– Ladeparameter (gibt der Zellhersteller vor)
Bleibt noch die Leistungselektronik und Akkuklimatisierung an der man feilen kann.
Ich meine daß der Großteil der Forschungsgelder in den Hybriden versteckt wird da hier das schwierige Zusammenspiel völlig unterschiedlicher Antriebe kombiniert werden muß.
Wie und wo die Akkus und Antriebstechnik untergebracht werden hat genauso wenig mit Forschung und Entwicklung zu tun wie die Frage wo Auspuff und V6 Motor ins Auto passen, das ist ihr Handwerk.
Daniel meint
Diese Hersteller werden über Menge und Preis ihrer E-Autos ihre Verbrenner-Oldtimer zu schützen versuchen. Gut gibt es Tesla!
Daniel meint
Und eGo und Streetscooter und Sono Sion und viele mehr die die alten Firmen nur zu gern beerben. Also liebe „etablierte“ Hersteller: Augen auf!
Peter W meint
100.000 von Daimler, 100.000 von VW usw. Das reicht gerade mal für Leute die ein E-Auto wirklich haben wollen. Die restlichen Millionen kaufen weiterhin das Althergebrachte.
atamani meint
Ich weiß nicht wo sie 100000 lesen…im Text steht(bei VW):
„Bis 2025 wird eine Produktion von bis zu drei Millionen E-Autos pro Jahr anvisiert“
Lesekompetenz!
151kW meint
2025 steht da. Bitte lesen. Das ist in 7 Jahren, also in ca. einer ganzen Autogeneration…
atamani meint
Ja. Ich kann lesen im Gegensatz zu Anderen…hab ich ja auch SO ZITIERT…STEHT im Text…
50 reine E Fahrzeuge in 7 Jahren, d.h sie haben im Schnitt 7 Modelleinführungen pro Jahr…das ist wahnsinnig viel…
Die Investitionsentscheidungen dafür wurden ja schon getroffen…
Zeigen sie mir einen, der mehr schaffen will…
151kW meint
Ja, und wie wir ja vom Ankündigungsweltmeister wissen, wird es genau 3 E-Autos geben, der Rest wird ein klassischer Verbrenner sein, bei dem die irgendwo nen Emotor drangeflanscht haben. Das verkaufen die dann als „Modelleinführung“ und schwups, sind die auf die 50.
Und es werden GANZ sicher keine 50 reinen Efahrzeuge sein. Zu oft betrogen, zu oft gelogen, zu oft nichts umgesetzt. Die können nicht viel mehr als Ankündigungen und Karosseriebau.
alupo meint
@“Lesekompetenz“
„bis zu 3 Millionen“, d.h. es können auch 0,000 Millionen sein, nur die Maximalzahl ist begrenzt auf 3 Millionen, es können also beliebig weniger sein.
Nirgendwo wurde verkündet dass es 3 Millionen wären, auch nicht 2 oder eine. Wie gesagt, Lesekompetenz ;-).
atamani meint
@alupo
Der Nächste, der offenbar einen Text nicht gleichzeitig lesen UND verstehen kann…
Ich habe einen Absatz aus dem Ecomento Bericht zitiert! Offenbar können Sie nicht ein Zitat von einer Aussage unterscheiden!
Der Bericht ist eigentlich eine schöne Zusammenfassung…aber für einige ist selbst das zu schwer…
Zitat:
„bis zu 3 Millionen“, d.h. es können auch 0,000 Millionen sein“
Na klar…bei Investitionen von 20 Mrd Euro werden es 0,0 Autos…ohje…da fehlt es an ganz anderen Kompetenzen…ist Ihnen das nicht selber peinlich?
M3 meint
„Treiben voran“???
Ich lese nur „will bis 2025“, „hat angekündigt“, „geplanten Batterie-Autos“…
Wenn man einen vorantreiben sehen will, kann man sich Tesla anschauen.
Will man hingegen nur Ankündigungen lesen, ist man bei den „ethablierten“ „Premium“ Herstellern richtig. Die sind schließlich ja auch alle Weltmarktführer… :-)
Rainer Zufall meint
Das Klagen nach den Ankpündigungen hat so nen langen Bart wie die Aussage der Elfer wäre eigentlich ein plattgedrückter Käfer. Natürlich ließt du immer wieder 2025. Ist ja auch erst 2018. Das wirst jetzt noch 7 Jahre lang lesen.
Und bis dahin wirds vermutlich eh was anderes geben wie die Batterie :-P
2019 kommen Fzge raus, 2020, 2021,…..
M3 meint
Stimmt. Nächstes Jahr wird dann was für 2026 angekündigt. Aber spätestens dann sind die alle Weltmarktführer! ????
Ralf meint
….. und gleichzeitig in den USA aktiv die Aufweichung/ Lockerung der EPA rules vorantreiben – das ist für mich für einige deutsche und US-Hersteller schlicht nicht glaubhaft.
Rainer Zufall meint
Warum auch nicht.
Solange die Menschheit mit dem Flugzeug in den Urlaub, mit dem Schiff übers Meer schippert, mit dem Privatflieger von München nach Hamburg fliegt fürs Fisch essen, solange es Formel 1 und Jachten gibt die 200l/h verbrauchen, solange eure tollen Startups Rakteten bauen um Milliardäre für 20 Minuten Spaß ins Weltall zu schießen, solange man Milliarden Tonnen von CO2 für Militär und Kriege rausbläst, solange ists auch völlig wurst ob es Autos gibt welche ab und zu 20l/100km verbrauchen weil sie mit 250 über die Autobahn blasen.
Glaubst du wirklich das DELTA zwischen einem eurer Wunschfahrzeuge und dem aktuell vorhandenen Welt-Fahrzeug-Fuhrpark macht irgendwo den Kohl fett?! Erst recht bei dem was jetzt alles an Energie in die neuen Technologieen gesteckt wird (Entwicklung, Fahrzeuge, Infrastrukturen, Firmen,….), das rechnet sich die nächsten 10 Jahre noch nicht, wenns reicht.
Nichts wird sich rechnen, am Ende wirds immer ums Geschäft gehen mit dem positiven Nebeneffekt von leicht saubereren Städten wenn man in diesen nur noch E-Fahrzeuge zu lässt (in den problematischen Städten).
Mit den Forderungen hier im Forum graben sich die Leute der Mittelschicht Schaufel für Schaufel selbst das Wasser ab, schränken sich ein, nehmen sich die Freiheiten (oder anderen auf deren Augenhöhe) die sie überhaupt noch haben und überlassen das alles den Eliten welche sie den ganzen Tag kritisieren. Denn die, da kannst dir sicher sein, werden weiterhin Veyron und Co fahren wenn sie Bock dazu haben. Oder Flugzeuge fliegen um in Monaco Formel 1 zu schauen. Während du in der S-Bahn neben dem Trottel stehst der schon 3 Tage nicht mehr geduscht hat.
M3 meint
Sehr geil! Da kann was dran sein!
Marco meint
Klasse Kommentar. Daumen hoch!!!
Sepp meint
leider wahr!
Porsche 911 meint
Einer der besten Kommentare die ich bisher hier gelesen hab
Swissli meint
Sodann wird man in den nächsten Jahren etwas mehr Auswahl bei E-Autos haben und die Preise werden sinken.
Schade, dass viele Hersteller immer noch zu sehr auf Hybride setzen. Toyota (2. grösster Hersteller) hat aufs falsche Pferd gesetzt (Brennstoffzelle, Hybride, keine BEV), will sich das aber immer noch nicht eingestehen – bedenklich.
Rainer Zufall meint
Vielleicht weiß Toyota mehr wie du? Mehr wie ich? Vielleicht arbeiten da viele hoch qualifizierte Leute welche einen Einblick haben welchen du nicht hast?
Wie kommst du auf die Idee mehr zu wissen wie die?!
Swissli meint
Weil sie kein BEV im Angebot haben. Und auch keines angekündigt haben – nicht mal als concept car.
Stattdessen reden sie gerne über Brennstoffzelle. Aber diese Entwicklungs-Investitionen sind wohl sunk cost. Das haben sie indirekt auch eingestanden, da sie jetzt doch halbherzig in Richtung BEV gehen wollen (mit Partnerschaften will man den Rückstand jetzt aufholen).
Toyota hat BEV zu lange ignoriert, wie viele andere auch. Das Problem ist, dass sie immer noch der Brennstoffzelle „nachtrauern“.
alupo meint
Toyota ist auch nur rin Verbrennerhersteller, der logischerweise seine vorhandenen Produktionsanlagen so lange wie irgendwie möglich weiter nutzen will.
Weder Toyota noch Daimler sind Heilige, von VW ganz zu schweigen. Mal sehen wie ernst sie es dirsmal meinen. Wenn sie ihren Ankündigungen Taten folgen lassen werde ich zwar dennoch nie mehr ein Auto von ihnen kaufen, aber ich bin ihnen nicht mehr ganz so böse dafür dass sie absichtlich aus niedrigen Beweggründen mir gesundheitlich an den Kragen gingen. Ob man Milliardärsfamilien wie die Piechs und Porsches finanziell aushalten will muss jeder für sich selbst entscheiden. Bei anderen Autobauern gibt es auch Grossaktionäre.
Ok, nicht bei Sono Motors ;-).
Leonardo meint
Die Amis haben Trump gewählt, die Russen…, die Türken… Daraus folgt, nur weil viele Leute entscheiden heißt das noch lange nicht daß dabei was vernünftiges rauskommt.
Warum sollte also Swissli nicht mehr wissen als Tausende bei Toyota.
Rainer Zufall meint
In deinem Beispiel wählen Menschen ihre Kandidaten wegen deren Aussage über Themen welche sie (die Wähler)…mit Verlaub, bei aller Liebe zur Demokratie…in der Regel
* nicht hinreichend tiefgründig hinterfragen und recherchieren
* nicht verstehen
* gar nicht interessiert im Alltag
* emotional geladen betrachten
* religiös motiviert für gut befinden
Das ist was anderes wie wenn Mitarbeiter die Zukunft einer Firma bestimmen. Auch hier gibt es fehltritte, sieht man ja in der Presse, hab da was mitbekommen. Aber auch da. Müller und Co treffen täglich die Entscheidungen welche die Arbeit von 10.000den festigen oder riskieren und nein die(se) Eliten sind nicht alle Arschlöcher denen alles am Arsch vorbei geht.
Ergo -> schlechter Vergleich
Josef meint
Solange sie „teilelektrisch“ mit vollelektrisch auf einen Haufen werfen, zeigen sie nur, dass sie es nicht verstanden haben. Wer will 2025 noch einen schweren Rumpelmotor mit an Bord, wenn der Akku über 600 km reicht?
150kW meint
Z.B. diejenigen die nicht so viel Geld für 600km BEVs haben.
Peter W meint
Abwarten, die Preise werden sinken, und sinken und …
Siehe PV-Module. Da sagten auch alle, dass sich das niemals rechnet …
UliK meint
Ok? Was ist jetzt an den Aussagen im Artikel neu? Das lese ich seid Monaten (Jahren?) ob online oder gedruckt.
Leotronic meint
Ich ergaenze die Ueberschrift mit dem Wort „notgedrungen“. Denn ohne Elektro wuerden sie die CO2 Vorgaben nicht schaffen. Die Zeitplanung und die Mengenplanung ist darauf ausgerichtet.
151kW meint
Die werden exakt genau so viele E-Autos bauen/verkaufen, wie es nötig ist, um die 95 gr zu erreichen. Nicht ein E-Auto mehr…
150kW meint
Und trotzdem immer wieder falsch. Warum liefern BMW und VW so viele BEV nach Norwegen? Welche EU Vorgaben gibt es in einem Nicht EU Land zu erfüllen?
151kW meint
Naja, so vile sind es nun auch wieder nicht:
BMW i3 in 2017
4.407 in Deutschland
5.036 in Norwegen
VW eGolf in 2017
3.026 in Deutschland
6.639 in Norwegen
150kW meint
Bezogen auf die Bevölkerungszahl bzw. den Gesamtmarkt, ist es sehr viel.