Elon Musk ist nicht nur der aktuelle Chef von Tesla Motors, der Serienunternehmer gehört auch zu den Mitgründern des 2003 ins Leben gerufenen US-Elektroautobauers. Vor fast zehn Jahren am 2. August 2006 formulierte Musk seine Zukunftspläne für Tesla, die er spielerisch als „geheimen Masterplan“ bezeichnete – und veröffentlichte das Ganze auf dem nicht so geheimen Firmenblog. Die Meilensteine seiner Vision lauteten damals:
- Einen Sportwagen bauen,
- das eingenommene Geld dazu nutzen, ein erschwingliches Auto zu bauen,
- das eingenommene Geld dazu nutzen, ein noch erschwinglicheres Auto zu bauen,
- während Obengenanntes umgesetzt wird, zusätzlich Lösungen für Null-Emissions-Strom bereitstellen,
- niemanden in die Pläne einweihen.
Mit dem 2015 gestarteten SUV Model X hat sich Elon Musk nach dem ersten Tesla – dem Roadster – sowie der darauf folgenden Limousine Model S einen Umweg erlaubt, für den der Stromer-Hersteller viel Lehrgeld bezahlen musste. Das Ende 2017 auf den Markt kommende Elektroauto für den Massenmarkt Model 3 stellt den dritten Meilenstein des „geheimen Masterplans“ dar. Aufgrund der überraschend großen Nachfrage nach dem bislang nur als Prototyp existierenden Kompakt-Tesla soll die Produktion 2020 – und damit ganze zwei Jahre früher als eigentlich geplant – die Million-Marke knacken. Für 2018 werden erstmals 500.000 Teslas anvisiert.
Mit dem vorgezogenen Hochlauf der Produktion setzt sich Tesla für den Rest des Jahrzehnts gehörig unter Druck. Neben der Entwicklung und Fertigung von Elektroautos bauen die Kalifornier derzeit gemeinsam mit dem Elektronikkonzern Panasonic die Batterie-„Gigafactory“ im US-Bundesstaat Nevada. Darüber hinaus arbeitet Tesla daran, die 2015 gestartete Energie-Sparte Tesla Energy zu etablieren. Da die Ziele der ursprünglichen Strategie damit so gut wie erfüllt sind, hat Elon Musk nun über Twitter den „Masterplan Teil 2“ angekündigt:
Working on Top Secret Tesla Masterplan, Part 2. Hoping to publish later this week.
— Elon Musk (@elonmusk) 10. Juli 2016
Was sich der Tesla-Chef für die nächsten zehn Jahre ausgedacht hat, steht zwar noch in den Sternen. Es gibt aber einige Anhaltspunkte, wohin die Reise gehen könnte:
- Tesla durch eine Fusion mit dem Solar-Dienstleister SolarCity zum „weltweit einzigen vertikal integrierten Energieunternehmen“ machen.
- Ein (noch) großflächigerer Ausbau des unternehmenseigenen „Supercharger“-Schnellladenetzwerks.
- Neue, internationale „Gigafactory“-Standorte.
- Carsharing-Angebote und Online-Vermittlungsdienste für Fahrdienstleistungen ähnlich dem US-amerikanischen Startup Uber.
- Neue Modelle und Baureihen, darunter ein (Super-)Sportwagen-Nachfolger für den Roadster sowie Crossover-, Truck-, Kombi- und Klein(st)wagen-Modelle.
Elon Musk will noch diese Woche mehr zu seinem neuen „Masterplan“ verraten, bis dahin die Frage an unsere Leser: Wie stellen Sie sich Teslas Zukunft vor?
Horst meint
Ich mag Tesla, wird mein nächstes Auto. aber das ganze Getue um diesen Hampelmann ganz oben widert und kotzt mich an. nur dämlicher als apple. Die sollen einfach Autos bauen, und eine Buchhaltung aufweisen die in etwa dem einer selbständigen Nageldesignerin mit Hauptschulabschluß ebenbürtig ist…
#und_etwas_die_Haptik_verbessern
orinoco meint
Tesla könnte auch das erste Unternehmen werden, dass nicht nur energetisch vertikal integriert ist, sondern das auch seine Kunden vertikal integriert. Getreu dem Motto: CwF+RtB=$$$. Das lässt sich noch einiges verbessern. Gerade die Schwarmintelligenz der Kundenmasse liesse sich noch besser nutzen um Fehler und Fehleinschätzungen zu vermeiden bzw. Autos herzustellen die noch besser den Bedürfnissen der Kunden entsprechen.
Dr.M meint
Neue Pläne und Visionen sind immer prima – aber man sollte vor lauter Begeisterung darüber die zielstrebige Umsetzung der „alten“ Pläne nicht vergessen oder vernachlässigen.
Und da gibt es zumindest aus meiner bescheidenen Sicht bei Tesla bereits mehr als genug Arbeit.
Nicht, dass der Masterplan als Teppich aufgefasst wird, unter den die Probleme gekehrt werden sollen.
Peter meint
Weniger Verluste wäre ein Plan.
S EDE meint
Hallo Peter,
entweder möchtest du provozieren oder aber deine Kenntnisse über Tesla sind nicht sehr stark ausgeprägt. Die Autos sind fast so profitabel wie die von Porsche. Weil mit einer Stückzahl im Jahr von 50.000 die Summe am Gewinn überschaubar ist, Elon aber eine Gigafactory baut, Supercharger vorantreibt die Ihren Strom kostenlos hergeben bleibt unterm Strich eine rote Zahl übrig. Wenn Porsche parallel ein Tankstellennetz innerhalb von 5 Jahren in Nordamerika, Südostasien und Europa aufbauen würde, wäre der Gewinn ebenfalls negativ, trotz Gewinne von fast 20% pro Auto. Das hat Elon von Anfang klar gesagt, das Tesla frühestens 2020 Gewinn machen würde, weil andere Investitionen anstehen. Die Aktionäre waren damit einverstanden. Warum soll Tesla Gewinn machen, aber der Paradigma Wechsel misslingt, weil die Aktionäre nicht berücksichtigt werden. Die Aktionäre wissen Bescheid und sind damit einverstanden. Darum geht es
Das Getue von Elon nervt mich auch, aber anders geht es anscheinend nicht.
Horst meint
Entfernt, bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
S EDE meint
Die Gewinnmarge wird auf 25%/Auto (bei SpiegelOnlie unter Punkt5) geschätzt. Alle die eine Kaufmänische Ausbildung haben werden meine Aussage nach lesen der Links bejahen können. Infos dazu http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/tesla-model-3-die-elektroauto-revolution-ein-pro-und-contra-a-1085071.html
https://www.fool.de/2016/04/05/wie-tesla-motors-schwarze-zahlen-schreiben-koennte-wenn-es-das-wollte/
Uli Mundle meint
Elton Musk ist ein Visionär und Macher, er hebt sich positiv von denen ab, die nur reden und wissen was nicht möglich ist. Die Skeptiker sind sofort da, wenn Musk nur 90% der Ziele erreicht oder seine Zeitvorgaben verfehlt. Wir bräuchten mehr solcher Menschen.
chef meint
#InMuskWeTrust
Blackampdriver meint
Ich mag Männer, die einen Plan haben und den allen Widrigkeiten zum Trotz durchziehen. In einer Welt voller Bücklinge und Jasager ist so was selten geworden. Man muss sich nur die Rumeiererei in Berlin anschauen…aber das hatten wir schon…Weiter so..Elon..
UliK meint
Auf alle Fälle durchhalten in einer Welt der fossilen Autobauer, Petrolheads und entsprechender Politik. Das ist schwer, sehr teuer aber wird sich am Ende lohnen.
Der Tipping-Point in der Elektromobilität naht (Lars Thomsen).